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Jurgen Rottger 1550 1551 in Schlesien 14 Oktober 1623 in Braunschweig war ein deutscher Steinmetz und Bildhauer der ab 1619 in Braunschweig den Ubergang von der Renaissance zum Barock vollzog Heiliger Martin von Tours aus Alabaster in der Martinikirche Braunschweigs vor der KanzelTaufdeckel in der Martinikirche in BraunschweigDas Denkmal der von Schulenburgs im Dom von Braunschweig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJurgen Rottger wurde am 23 November 1583 Neuburger im Braunschweiger Weichbild Neustadt und heiratete im selben Jahr die Witwe des Bildhauers Hans Seeck Dadurch wurde er Meister der neuen Werkstatt Rottger und Miteigentumer des Hauses Seeck in der Beckenwerkerstrasse 15 Er war ab dem Jahr 1616 Ratsherr der Neustadt Er hatte zwei Tochter Judith getauft 15 Januar 1601 und Katharina sowie zwei Sohne Jurgen 1626 und Hans 3 Januar 1627 der ein hervorragender Bildhauer wurde Hans fuhrte die Werkstatt nach dem Tode seines 73 jahrigen Vaters nur kurze Zeit weiter inwieweit Jurgen an der Werkstatt beteiligt war ist nicht bekannt Werk BearbeitenJurgen Rottger kennzeichnete seine Werke erstmals 1587 mit dem Monogramm GR 1 Rottger arbeitete gemeinsam mit dem Bildhauer Balthasar Kircher in den Jahren 1588 bis 1592 beim Umbau der Ostfassade des Braunschweiger Gewandhauses an teilplastischen Reliefarbeiten beispielsweise an den Lowenkopfen und an gestalteten Werksteinen In den Jahren 1592 bis 1594 schuf er zusammen mit dem Maler Florian von der Murtel aus Antwerpen Bildwerke wie z B im Jahre 1583 das Grabmal des Syndikus Johann Rossbeck 30 November 1581 und dessen Frau Sabina Stizing in der Martinikirche aus Holz Er schuf fur die Brudernkirche den Lettner in den Jahren 1592 94 den Predigtstuhl 1598 99 fur 350 Taler und den Deckel des Taufsteins im Jahre 1612 Ist der Anteil Rottgers an den vorgenannten Bildwerken nicht naher bestimmt so halt Paul Jonas Meier es fur deutlich dass an dem Grabmal von Busso von Bulow in der St Katharinen Kirche in Oebisfelde Florian von der Murtel lediglich die Bemalung ausfuhrte Gesichert ist dass der Grabstein fur Joachim I von Alvensleben 1588 in Erxleben von Rottger stammt ebenso der fur Ludolf X von Alvensleben 1596 in der Dorfkirche St Andreas in Hundisburg wobei dieser wohl schon nach dem Tode von Ludolfs Frau Bartha v Bartensleben 1587 errichtet wurde Rottger schuf auch das Grabmal von Ludolf X in Kalbe Milde und das Epitaph der Familie von Alvensleben zu Isenschnibbe 1594 in der Nikolaikirche von Gardelegen Dieses uberstand die Zerstorung der Kirche 1945 und wurde restauriert in die Marienkirche uberfuhrt Weitere Arbeiten ausserhalb Braunschweigs sind ein Taufstein 1610 in St Marien in Celle eine Geschichtstafel 1614 in der Klosterkirche Riddagshausen und ein Taufstein um 1600 in der Petruskirche in Vorsfelde 2 Den Hohepunkt erreicht Rottgers Schaffen bei der Neugestaltung der Martinikirche in Braunschweig mit Kanzel Taufbecken und Prieche Fur diese Arbeiten erhalt er nachweislich lediglich 450 Taler Diese Summe erhalt er in der Kipper und Wipperzeit in Form der sogenannten schlechten Taler deren Edelmetallgehalt gegenuber der vereinbarten Vertragssumme erheblich reduziert war Bei den Arbeiten an der Martinikirche hatte die Werkstatt Rottger fur die Kanzel sechs und fur die Kanzeldeckel mit Prieche funf Gesellen beschaftigt Aus diesen Erfahrungen schliesst er im gleichen Jahr 1619 einen Vertrag fur das Grabmal fur Jurgen von der Schulenburg 20 April 1619 in der Katharinenkirche ab der eine Endsumme von 2 000 Talern vorsieht 3 Bei diesem Grabmal wird davon ausgegangen dass es grosstenteils beim Bildhauer Lulef Bartels in Magdeburg entstanden ist und ein Gemeinschaftswerk darstellt 4 Rottgers Werk ab dem Jahr 1619 ist dadurch gekennzeichnet dass er in Braunschweig den Ubergang von der Renaissance zum Barock vom Beschlagwerk zum barocken Muschelstil vollzog Sein Sohn Hans Rottger schuf vermutlich auch das im Jahr 1944 zerstorte Epitaph fur seinen Vater das sich in der Andreaskirche befand nbsp Grabdenkmal von Joachim I von Alvensleben Schlosskapelle Erxleben nbsp Grabdenkmal von Joachim I von Alvensleben mit seinen drei Frauen nbsp Epitaph von Valentin von Alvensleben mit seiner Frau Anna von Veltheim nbsp Epitaph fur Valentin von Alvensleben und seine Familie in der Marienkirche in GardelegenLiteratur BearbeitenHorst Rudiger Jarck Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert S 593 Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 Wolfgang A Junke Zerstorte Kunst in Braunschweigs Gotteshausern Innenstadtkirchen und Kapellen vor und nach 1944 hrsg v Ev luth Stadtkirchenverband und Propstei Braunschweig Harms Gross Oesingen 1994 ISBN 3 86147 001 2 Jurgen Rottger Ein Braunschweiger Bildhauer zwischen Renaissance und Barock Ausstellung in der Brudernkirche Braunschweig 12 Juni 27 September 1987 Herausgegeben von der Kirchengemeinde St Ulrici Brudern Braunschweig 1987 Paul Jonas Meier Das Kunsthandwerk des Bildhauers in der Stadt Braunschweig seit der Reformation In Werkstucke aus Museum Archiv und Bibliothek der Stadt Braunschweig VIII Appelhans Braunschweig 1936 Einzelnachweise Bearbeiten Das Monogramm GR geht zuruck auf Georg Rottger mit dem Jurgen Rottger die Grabmale der von Alvensleben in Hundisburg und Calbe und das Grabmal des Stadtsyndikus von Dr P Brisemann zeichnete Siehe P J Meier Das Kunsthandwerk S 44 und H R Jarck Lexikon S 593 siehe Literatur Was diese unterschiedliche Namensgebung zu bedeuten hat ist nicht bekannt H R Jarck Lexikon S 593 siehe Literatur P J Meier Das Kunsthandwerk S 51 siehe Literatur P J Meier Das Kunsthandwerk S 57 und 59 siehe Literatur Normdaten Person GND 122607309 lobid OGND AKS VIAF 32882626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rottger JurgenALTERNATIVNAMEN Rottger GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und BildschnitzerGEBURTSDATUM 1550 oder 1551GEBURTSORT SchlesienSTERBEDATUM 14 Oktober 1623STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurgen Rottger amp oldid 238178402