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Jean Marc Guillou 20 Dezember 1945 in Bouaye Departement Loire Atlantique ist ein ehemaliger franzosischer Fussballspieler und trainer Mit den von ihm gegrundeten Fussballschulen Academies JMG insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent gehort er zu den Forderern einer systematischen Ausbildung dortiger Talente aber auch zu den Wegbereitern eines standigen Spielernachschubs fur den europaischen Fussball Jean Marc Guillou Inhaltsverzeichnis 1 Spielerkarriere 1 1 In seinen Vereinen 1 2 In der Nationalmannschaft 2 Palmares 3 Trainerkarriere und Fussballschulen in Afrika 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 WeblinksSpielerkarriere BearbeitenIn seinen Vereinen Bearbeiten Der wenige Kilometer sudwestlich von Nantes aufgewachsene Jean Marc Guillou erlernte als Kind und Jugendlicher bei zwei kleinen Amateurvereinen in Paimbœuf und Saint Nazaire das Fussballspielen Mit 20 ging der offensive Mittelfeldspieler dann aber nicht zum FC Nantes gerade zum zweiten Mal in Folge franzosischer Meister geworden sondern zum SCO Angers dort kam er in der Spielzeit 1966 67 zu seinem ersten Einsatz in Frankreichs hochster Liga Nach einer Saison 1968 69 in der Division 2 spielte er mit Angers bis 1974 nahezu jahrlich um die Meisterschaft mit und der intelligente technisch brillante kreative Spielmacher 1 pragte mit seinem Nonkonformismus die offensive Ausrichtung des SCO entscheidend 2 Den Titel konnte die Mannschaft allerdings nicht gewinnen zwei vierte und ein funfter Rang in der Abschlusstabelle waren in dieser Zeit ihre besten Platzierungen Immerhin spielte Guillou 1972 73 sogar im UEFA Pokal darin setzte sich allerdings Dynamo Berlin mit 1 1 und 2 1 gegen den SCO Angers durch 3 Seine personliche Leistung fuhrte aber dazu dass Nationaltrainer Ștefan Kovacs ihn 1973 in den Kreis der franzosischen Nationalmannschaft berief Bei Angers wurde Jean Marc Guillou zudem sowohl 1973 74 als auch 1974 75 als bester Spieler der Division 1 ausgezeichnet und Ende 1975 zu Frankreichs Fussballer des Jahres gewahlt Dabei hatte der SCO Angers im Sommer 1975 als uberraschender Tabellen 18 den Abstieg nicht vermeiden konnen Guillou wechselte daraufhin zum OGC Nizza mit dem er ein Jahr spater hinter der AS Saint Etienne Vizemeister wurde 1978 erreichte die Mannschaft von der Cote d Azur das Endspiel um den franzosischen Pokal in dem es fur den Mittelfeldspieler aber erneut nicht zu einem Titelgewinn reichte die Coupe de France gewann die AS Nancy deren entscheidenden Treffer Michel Platini Guillous offensives Pendant in der Nationalelf erzielte 1979 verliess Guillou Nizza und spielte zwei Jahre fur den Schweizer A Nationalligisten Xamax Neuchatel wo 1981 ein dritter Platz in der Abschlusstabelle heraussprang Dennoch ging Jean Marc Guillou anschliessend nach Frankreich zuruck wo er den Zweitdivisionar FC Mulhouse als Spielertrainer 1982 in die erste Liga fuhrte Als die Elsasser aus dieser 1983 prompt wieder abstiegen nahm Guillou ein letztes Engagement bei der AS Cannes an und beendete 1984 seine Spielerkarriere VereinsstationenSporting Club Paimbœuf 1956 1958 als Kind Sporting Club Saint Nazaire 1958 1966 als Jugendlicher SCO Angers 1966 1975 davon 1968 69 in D2 OGC Nizza 1975 1979 Neuchatel Xamax 1979 1981 FC Mulhouse 1981 1983 1981 82 als Spielertrainer in D2 AS Cannes 1983 84 als Spielertrainer in D2 In der Nationalmannschaft Bearbeiten Zwischen Marz 1974 und Juni 1978 hat Jean Marc Guillou 19 A Landerspiele fur Frankreich bestritten und dabei drei Treffer erzielt Bereits bei seiner ersten Berufung in den Kader der Equipe Tricolore durch Ștefan Kovacs September 1973 ohne Einsatz war er fur einen Debutanten schon relativ alt gewesen Dennoch gehorte er in den folgenden Jahren regelmassig zum Kader der Bleus und wurde von Kovacs Nachfolger Michel Hidalgo auch fur das franzosische Aufgebot bei der WM 1978 in Argentinien nominiert Dort stand er in der Startelf bei der Auftaktpartie gegen Italien Nach der 1 2 Niederlage berucksichtigte Hidalgo ihn nicht mehr nicht weil er schlecht gespielt hatte aber ich musste gegen Argentinien auf einigen Positionen umstellen 4 und berief ihn auch spater nicht wieder Guillou hat auch gegen Mannschaften aus dem deutschsprachigen Raum zwei Landerspiele bestritten beide gegen die DDR anlasslich der Qualifikation zur Europameisterschaft 1976 Beim 2 2 im November 1974 brachte sein Anschlusstreffer zum 1 2 die Franzosen ins Spiel zuruck elf Monate spater im Leipziger Zentralstadion konnte er die franzosische 1 2 Niederlage aber auch nicht verhindern Palmares BearbeitenFranzosischer Vizemeister 1976 Franzosischer Pokalfinalist 1978 Gewinner der Etoile d Or als saisonbester Spieler der Liga 1973 74 1974 75 Frankreichs Fussballer des Jahres 1975 19 A Landerspiele drei Tore 393 Spiele 26 Treffer in der Division 1 davon 227 14 fur Angers 136 12 fur Nizza 30 0 fur Mulhouse 5 Trainerkarriere und Fussballschulen in Afrika BearbeitenNach seinen vorangegangenen Erfahrungen als Spielertrainer hat Guillou ab 1985 zunachst gut ein Jahr lang Servette Genf trainiert Anschliessend begann er an der Elfenbeinkuste mit dem Aufbau seiner ersten Fussballschule der Academie de Sol Beni eroffnet 1994 in Abidjan und hat spater diese Art von Einrichtung auch in weiteren Landern Algerien Agypten Mali Ghana Madagaskar Thailand errichtet In Abidjan leitet Guillou bis in die Gegenwart personlich seinen Stab von Ubungsleitern an und fuhrt auch selbst Trainingseinheiten durch Parallel dazu war er von 1993 bis 2000 als Trainer und in anderen Funktionen bei ASEC Mimosas tatig der Verein diente dazu vielen seiner jungen Spieler Matchpraxis zu ermoglichen und profitierte mit zahlreichen Meistertiteln auch selbst von der Kooperation Von 1999 bis 2000 beriet er zudem den Fussballverband der Elfenbeinkuste Anfang 2010 war er ein Favorit fur die Nachfolge Vahid Halilhodzics auf dem Trainerposten der ivorischen Nationalelf 6 Seit 2001 arbeitete er fur den KSK Beveren einen belgischen Klub der als besonders guter Abnehmer fur afrikanische Talente galt in dieser Zeit standen bei einzelnen Begegnungen bis zu elf Ivorer in Beverens Ligamannschaft 7 2006 trennte der Verein sich von Guillou nachdem ein Gericht Beveren zu einer Nachzahlung von uber einer Million Euro an ASEC Mimosas verurteilt hatte 8 Eine Vielzahl von Spielern die heute in den grossen europaischen Ligen unter Vertrag stehen stammen aus Jean Marc Guillous Ausbildungszentren so beispielsweise Bonaventure und Salomon Kalou Blaise Kouassi Aruna Dindane Bakari Kone Didier Zokora Kolo und Yaya Toure Romaric Gilles Yapi Yapo Emmanuel Eboue Arthur Boka Gervinho und viele mehr Aber es gibt auch die zahlreichen anderen die bei unterklassigen Vereinen landen nahezu in der Anonymitat verbleiben und fur wenig Geld spielen mussen 9 Deshalb ist die Rolle Guillous und seiner Schulen in Staaten der Dritten Welt auch nicht unumstritten Zwar helfen sie jungen Mannern darunter zahlreichen Strassenkindern in einem burgerkriegsgeschuttelten Land 10 dabei aus dem alltaglichen Elend in den Bidonvilles herauszukommen und ihren Traum beruhmte Fussballer zu werden zu verwirklichen Zudem erhalten sie dort nicht nur eine sportliche sondern auch Allgemeinbildung vermittelt 1 Unterricht Unterkunft und Verpflegung sind kostenlos Andererseits wird beklagt dass sie zu dem Millionengeschaft mit der Hoffnung in dem es seriose Manager aber auch gewissenlose Schieber gibt beitragen Die Kritik gipfelt in Formulierungen wie Kindesentfuhrer so Ex UEFA Prasident Lennart Johansson und Menschenhandler die Afrika aussaugen 11 Auch Guillou verdiene daran dazu nutze er seine guten Beziehungen wie etwa im Fall Kolo Toures die zu Arsene Wenger bei Cannes fruher sein Trainerassistent und seit 1996 als Manager hauptverantwortlich bei Arsenal London tatig Es sei zudem kein Zufall so Raffaele Poli dass Guillou sich die fruhere franzosische Kolonie Cote d Ivoire ausgesucht habe um sein Projekt zu verwirklichen 9 Seit der Saison 2012 13 kooperiert Guillous algerische Dependanz deren Schuler beim einheimischen Verein Paradou AC erste Ligaerfahrungen sammeln konnen mit dem franzosischen Drittligisten Paris FC um jungen afrikanischen Spielern einen Einstieg in den europaischen Fussball zu ermoglichen 12 Literatur BearbeitenFur diesen Artikel verwendetGeorges Cadiou Les grands noms du football breton Alan Sutton Saint Cyr sur Loire 2006 ISBN 2 84910 424 8 Denis Chaumier Les Bleus Tous les joueurs de l equipe de France de 1904 a nos jours Larousse o O 2004 ISBN 2 03 505420 6 Paul Dietschy David Claude Kemo Keimbou Ko Herausgeber FIFA Le football et l Afrique EPA o O 2008 ISBN 978 2 85120 674 9 Raffaele Poli Africans Status in the European Football Players Labour Market in Soccer amp Society 7 issues 2 3 S 278 291 2006 als PDF hier PDF 350 kB abrufbar Weiterfuhrendes zum Thema Fussballermigration aus der Dritten Welt Pierre Lanfranchi Matthew Taylor Moving with the ball The migration of professional footballers Berg Oxford New York 2001 ISBN 1 85973 307 7Anmerkungen Bearbeiten a b Chaumier S 150 Cadiou S 234 L Equipe Gerard Ejnes 50 ans de Coupes d Europe L Equipe Issy les Moulineaux 2005 ISBN 2 951 96059 X S 326 Michel Hidalgo Le temps des bleus Memoires Jacob Duvernet Paris 2007 ISBN 978 2 84724 146 4 S 100 nach Stephane Boisson Raoul Vian Il etait une fois le Championnat de France de Football Tous les joueurs de la premiere division de 1948 49 a 2003 04 Neofoot Saint Thibault o J Guillou vise les Elephants auf AfrikFoot com David Goldblatt The ball is round A global history of football Viking Penguin London 2006 ISBN 0 670 91480 0 S 883 Dietschy Kemo Keimbou S 308 Dietschy Kemo Keimbou S 312 a b Poli S 12 der PDF Cadiou S 235 Zitate aus Das Haus der Hoffnung im Spiegel vom 31 Mai 2010 France Football vom 27 Marz 2012 S 14Weblinks BearbeitenJean Marc Guillou in der Datenbank von weltfussball de Datenblatt auf der Seite des franzosischen Verbandes Zahlreiche historische Artikel uber und Fotos von Jean Marc Guillou Offizielle Seite der Academies JMGGewinner der Etoile d Or von France Football Bis 1991 92 Unabhangig von der Spielposition1956 57 Rijvers 1957 58 Lafont 1958 59 Sbroglia 1959 50 Kopa 1960 61 Khennane Bernard 1961 62 Lerond 1962 63 Charles Alfred 1963 64 Mekhloufi 1964 65 Herbin 1965 66 Mekhloufi Lemerre 1966 67 Mekhloufi 1967 68 Lemerre 1968 69 Lemerre 1969 70 Bosquier Salem 1970 71 Kouba 1971 72 Herbin 1972 73 Michel 1973 74 Guillou 1974 75 Guillou Prieto 1975 76 Baratelli 1976 77 Keruzore Leclercq 1977 78 Bossis 1978 79 Rey 1979 80 Hiard 1980 81 Dropsy 1981 82 Hiard 1982 83 Bossis 1983 84 Olmeta 1984 85 Umpierrez 1985 86 Fernandez 1986 87 Martini 1987 88 Pardo 1988 89 Boli 1989 90 Ettori 1990 91 Martini 1991 92 PiveteauAb 1992 93 Trennung nach Feldspielern und Torhutern1992 93 Cyprien Borrelli 1993 94 Durix Piveteau 1994 95 Wallemme Revault 1995 96 Anderson Revault 1996 97 Benarbia Revault 1997 98 Dhorasoo Barthez 1998 99 Fabbri Vencel 1999 2000 Gallardo Lama 2000 01 Cygan Mondragon 2001 02 Mexes Rame 2002 03 Giuly Landreau 2003 04 Dhorasoo Cech 2004 05 Cris Cassard 2005 06 Ribery Pele 2006 07 Cris Janot 2007 08 Benzema Lloris 2008 09 Gignac Carrasso 2009 10 Gervinho Lloris 2010 11 Hazard Lloris 2011 12 Hazard Elana 2012 13 Grenier Landreau 2013 14 Ibrahimovic Costil 2014 15 Pastore Lopes 2015 16 Ibrahimovic Lopes 2016 17 Lemar Carrasso 2017 18 Neymar Gurtner 2018 19 Neymar BenitezFrankreichs Fussballer des Jahres 1957 Kees Rijvers 1958 Maurice Lafont 1959 Jules Sbroglia 1960 Raymond Kopa 1961 Mahi Khennane Pierre Bernard 1962 Andre Lerond 1963 Yvon Douis 1964 Marcel Artelesa 1965 1966 Philippe Gondet 1967 1968 Bernard Bosquier 1969 Herve Revelli 1970 1971 Georges Carnus 1972 Marius Tresor 1973 1974 Georges Bereta 1975 Jean Marc Guillou 1976 1977 Michel Platini 1978 Jean Petit 1979 Maxime Bossis 1980 Jean Francois Larios 1981 Maxime Bossis 1982 1983 Alain Giresse 1984 Jean Tigana 1985 Luis Fernandez 1986 Manuel Amoros 1987 Alain Giresse 1988 Stephane Paille 1989 Jean Pierre Papin 1990 Laurent Blanc 1991 Jean Pierre Papin 1992 Alain Roche 1993 David Ginola 1994 Bernard Lama 1995 Vincent Guerin 1996 Didier Deschamps 1997 Lilian Thuram 1998 Zinedine Zidane 1999 Sylvain Wiltord 2000 Thierry Henry 2001 Patrick Vieira 2002 Zinedine Zidane 2003 2006 Thierry Henry 2007 2008 Franck Ribery 2009 Yoann Gourcuff 2010 Samir Nasri 2011 2012 Karim Benzema 2013 Franck Ribery 2014 Karim Benzema 2015 Blaise Matuidi 2016 Antoine Griezmann 2017 N Golo Kante 2018 2019 Kylian Mbappe 2021 Karim Benzema 2022 Kylian Mbappe Normdaten Person VIAF 51827529 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 21 November 2018 PersonendatenNAME Guillou Jean MarcKURZBESCHREIBUNG franzosischer Fussballspieler und trainerGEBURTSDATUM 20 Dezember 1945GEBURTSORT Bouaye Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Marc Guillou amp oldid 237521898