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Die judische Gemeinde in Bereschany war eine judische Glaubensgemeinde in der ukrainischen Stadt Bereschany im Rajon Bereschany und Oblast Ternopil Zerstorte Synagoge in Bereschany 2005Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der judischen Gemeinde 2 Synagogen 2 1 Grosse Synagoge 2 2 Cantor s Synagoge 2 3 Reb Judels Synagoge 2 4 Tschortkower Klois Synagoge 2 5 Rabbi Mendele Synagoge 3 Die hebraische Schule in Bereschany 4 Der Judische Friedhof 5 Personlichkeiten der judischen Gemeinde 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte der judischen Gemeinde BearbeitenDie judische Gemeinde wurde etwa im Jahr 1570 von vier aschkenasischen Familien gegrundet welche im Rahmen der grossen Fluchtwellen in Europa nach Osteuropa stromten Bereits hundert Jahre spater hatte sich diese auf ungefahr einhundert Familien erhoht und wuchs stetig an Die meisten der Gemeindemitglieder waren Handler Arzte Rechtsanwalte Lehrer Richter und Beamte Uber die Jahre waren etwa 40 Mitglieder der Gemeinde als Anwalte beim zustandigen Bezirksgericht im damaligen Kronland Galizien registriert Entscheidende Veranderungen kamen fur die Gemeinde nach dem Ersten Weltkrieg Wahrend des Polnisch Ukrainischen Krieges stand die Mehrzahl der judischen Bewohner loyal neutral gegenuber Dies anderte sich nach einem Massaker der polnischen Armee in der Zeit vom 22 bis 24 November 1918 in der Nahe von Lemberg bei dem gemass dem Morgenthau Report von Henry Morgenthau senior 64 Juden getotet wurden Nach der Besetzung der Ukraine durch die Rote Armee unter Trotzki ab 1921 waren die Juden daher Sowjetrussland gegenuber freundlich gesinnt Es wurde ein judischer Rat gebildet und jedem Juden der das Alter von 18 Jahren erreicht hatte die Teilnahme an demokratischen Wahlen gestattet Erster Vorsitzender dieses als Selbstverwaltung fur das Schtetl eingerichteten achtkopfigen Rates wurde Dr Kramer Die letzten Wahlen zum Rat der judischen Gemeinde wurden im Jahre 1936 durchgefuhrt Am 7 Juli 1941 besetzte die deutsche Wehrmacht die Stadt in der zu dieser Zeit noch etwa 4000 Juden lebten Unmittelbar nach der Besetzung wurden antijudische Massnahmen verhangt welche u a eine Kennzeichnungspflicht Ausgangssperre nach Sonnenuntergang und ein Verbot die Stadt zu verlassen beinhalteten Anfang August 1941 wurde ein Judenrat gebildet und dieser gezwungen innerhalb der judischen Gemeinde eine hohe Abgabe einzutreiben samtliche Manner zur Zwangsarbeit anzumelden und den deutschen Besatzungstruppen samtliche Wertgegenstande Waren und Mobel aus den judischen Haushalten auszuliefern 1 Acht Tage vor dem judischen Neujahrsfest Rosch ha Schana im Herbst 1941 wurden samtliche Juden der Stadt durch die Gestapo aufgefordert sich an diesem Festtag auf dem Targowica Platz einzufinden Die versammelten 600 judischen Burger wurden in verschiedene Konzentrationslager und in das Zwangsarbeitslager fur Juden 2 deportiert wo die meisten von ihnen umkamen Die verbliebenen Juden wurden daraufhin knapp ein Jahr spater symboltrachtig und verhohnend am Versohnungstag Jom Kippur im September 1942 zusammen getrieben und ebenfalls deportiert Der Kreishauptmann Hans Adolf Asbach war Zuschauer der Judenaktion als die Menschen in die Eisenbahnwaggons geprugelt wurden 3 Dabei handelte es sich mitsamt den weiteren Juden aus der Umgebung um ca 1500 Menschen 60 junge Madchen wurden aussortiert und in spezielle Lager bei Jagielnica heute Jahilnyzja und nahe Tschortkiw transportiert Die Deportationen und Massenvernichtungen des Holocaust haben nur 510 Mitglieder der judischen Gemeinde von Bereschany uberlebt Die verbliebenen Juden aus der Region wurden in das abgeriegelte Ghetto in Bereschany verbracht Bei dessen Auflosung im Jahre 1943 wurden in einer drei Tage dauernden Liquidierungsaktion der SS Wachmannschaften insgesamt 1180 Juden auf dem judischen Friedhof getotet Einziger Uberlebender und Augenzeuge der Massenerschiessungen war Menachem Katz Nach dem Sieg der Alliierten und der Neustrukturierung und Angliederung der Ukraine an die UdSSR fluchteten zahlreiche der noch verbliebenen Juden aus der Gemeinde und der Region vor den Verfolgungen im Stalinregime was letztlich das judische Gemeindeleben zum Erliegen brachte Synagogen BearbeitenIm Laufe der Zeit entstanden mehrere Synagogen in der Stadt 4 Grosse Synagoge Bearbeiten Im Jahr 1718 erbaute die Gemeinde eine erst eigene Grosse Synagoge welche als Mittelpunkt des gesamten kulturellen Lebens der Gemeinde eine wichtige Rolle spielte Nach der Besetzung der Westukraine durch die Sowjetunion 1939 im Ergebnis des Hitler Stalin Pakt beschlagnahmte die Rote Armee das Gebaude und nutzte es zweckentfremdend als Getreidespeicher Die Funktion wurde auch von den deutschen Besatzern ab 1941 und nach der Ruckeroberung durch die Rote Armee 1944 beibehalten Heute ist sie eine Ruine Im Laufe der Zeit entstanden auch weitere Synagogen Cantor s Synagoge Bearbeiten Die kleinere Cantor s Synagoge wurde weniger genutzt und diente Rabbi Nathanson fur seine Predigten Reb Judels Synagoge Bearbeiten Die Reb Judels Synagoge befand sich an der Ecke Lwiwska und Ternopilskaa Strasse war eine sehr frequentierte Synagoge und wurde im Laufe des Krieges vollig zerstort Tschortkower Klois Synagoge Bearbeiten Die Tschortkower Klois Synagoge wurde von Chassidim und insbesondere Anhangern des Rabbi Jakob Josef von Polonoje genutzt Es handelte sich um ein schlichtes zweistockiges Gebaude Es befand sich in unmittelbarer Nahe des Hauses von Rabbi Mordechai Hacohen Schwadron Gaon welcher der Rabbi von Bereschany fur die Chassidim war Diese Synagoge wurde wahrend des Ersten Weltkriegs kurz nach einem erfolgten Umbau vollstandig zerstort Rabbi Mendele Synagoge Bearbeiten Die Rabbi Mendele Synagoge befand sich in der ehemaligen Strazacka Strasse Sie wurde wahrend einer Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe schwer beschadigt und brannte aus Weiterhin gab es die Synagoge Jair Die hebraische Schule in Bereschany BearbeitenIm Mai 1903 eroffnete die Organisation SAFA BRURA deutsch klare Sprache eine hebraische Schule in Bereschany in welcher es eine Bibliothek und einen Lesesaal gab Diese wurde wahrend des Ersten Weltkrieges geschlossen und erst 1917 wieder eroffnet Nachdem 1921 der damalige Schulleiter den Ort verliess wurde sie abermals geschlossen Ende 1927 fuhrte ein Verwandter von Tadeusz Komorowski die Schule als Lehrer weiter 1929 wurde ein Betreiberverein fur die Fuhrung der Schule gegrundet Der Judische Friedhof Bearbeiten nbsp Judischer Friedhof BereschanyDer Judische Friedhof Bereschany liegt ausserhalb der Stadt auf dem Hugel Okopysko und war 1942 43 Schauplatz von Massenhinrichtungen judischer Bewohner der Stadt durch die Wehrmacht SS Wachmannschaften des Ghettos und deren Helfer der Ukrainischen Aufstandsarmee und der Befreiungsarmee Die Leichen sind in Massengrabern auf dem Friedhof verscharrt Personlichkeiten der judischen Gemeinde BearbeitenJoseph Saul Nathanson 1808 1875 RabbinerLiteratur BearbeitenAndrej Angrick und Peter Klein Die Endlosung in Riga Ausbeutung und Vernichtung 1941 1944 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 ISBN 3534191498 Henry Morgenthau Ambassador Morgenthau s Story Wayne State University Press Detroit 2003 ISBN 0 8143 3159 9 Werk von 1918 Siehe auch BearbeitenListe judischer Friedhofe in der Ukraine Liste von Synagogen in der Ukraine Juden in Osteuropa Geschichte der Juden in RusslandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Bereschany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Synagoge in Bereschany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Old Jewish cemetery at Okopysko hill in Berezhany western Ukraine Foto http www personal ceu hu students 97 Roman Zakharii brzezaner htmEinzelnachweise Bearbeiten Holocaust Chronologie Memento des Originals vom 25 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www holocaust chronologie de KZ und Aussenlager Thomas Sandkuhler Endlosung in Galizien Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941 1944 Dietz Nachfolger Bonn 1996 ISBN 3 8012 5022 9 S 262 https www jewishgen org Yizkor berezhany Bere006 html Informationen zu den Synagogen Abgerufen am 3 Oktober 201849 442905555556 24 929008333333 Koordinaten 49 26 34 5 N 24 55 44 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Bereschany amp oldid 188891547