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Das Mineral Inesit ist ein Kettensilikat aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Ca2Mn7 OH 2 Si10O28 5H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Calcium Mangan Silikat mit zusatzlichen Hydroxidionen InesitDunntafeliger Inesit aus der Wessels Mine Hotazel Kalahari Manganfeld Nordkap SudafrikaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ins 1 Chemische Formel Ca2Mn7 OH 2 Si10O28 5H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Ketten und BandsilikateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 27 VIII F 27 090 9 DL 05 66 03 03 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 3 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 2 Gitterparameter a 8 89 A b 9 25 A c 11 98 Aa 88 1 b 132 1 g 96 6 2 Formeleinheiten Z 1 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6 4 Dichte g cm3 gemessen 3 03 bis 3 04 berechnet 3 03 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 gut nach 100 4 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe rosa bis weinrot orange oder braun in verschiedenen AbstufungenStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 609 5 nb 1 636 5 ng 1 644 5 Doppelbrechung d 0 035 5 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 60 berechnet 56 5 Inesit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und entwickelt meist durchsichtige bis durchscheinende Kristalle bis etwa 7 cm Lange mit tafeligem nadeligem oder faserigem Habitus von rosa oranger oder brauner Farbe in verschiedenen Abstufungen die fleischfarben wirkt siehe Etymologie Die Strichfarbe von Inesit ist allerdings immer Weiss Die Flachen der Kristalle zeigen einen glasigen Glanz der sich allerdings bei ebenfalls haufig vorkommenden nadeligen bis faserigen radialstrahligen und massigen Aggregatform in einen eher perlartigen Glanz wandelt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Inesit in der Grube Hilfe Gottes bei Oberscheld Dillenburg in Hessen und beschrieben 1887 durch Adolf Schneider 6 7 der das Mineral aufgrund seiner charakteristischen rosa Farbe und seinem oft nadeligen bis faserigen Habitus nach dem griechischen Wort ἶnes ines fur Sehnen Muskeln benannte Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Philipps Universitat Marburg unter der Katalog Nr MMM K35 14 aufbewahrt 8 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Inesit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Babingtonit Lithiomarsturit Manganbabingtonit Marsturit Nambulit Natronambulit Rhodonit Santaclarait und Scandiobabingtonit die Rhodonit Reihe mit der System Nr VIII F 27 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Inesit ebenfalls in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate Inosilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ketten so dass das Mineral entsprechend seinem Kristallaufbau in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 5 periodischen Doppelketten Si10O28 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 DL 05 bildet Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Inesit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die Abteilung der Kettensilikate Doppelte unverzweigte Ketten W 2 ein Hier ist er als einziges Mitglied in der Gruppe P 5 mit der System Nr 66 03 03 innerhalb der Unterabteilung Kettensilikate Doppelte unverzweigte Ketten W 2 mit Ketten P gt 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenInesit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 8 89 A b 9 25 A c 11 98 A a 88 1 b 132 1 und g 96 6 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 2 Bei einer Temperatur von uber 800 C wandelt Inesit unter Verlust seines Kristallwassers seine Kristallstruktur in die des Rhodonits um 9 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Inesit und Xonotlit weiss auf Marienglas Varietat von Gips aus der Wessels Mine Hotazel Kalahari Manganfeld Nordkap SudafrikaInesit bildet sich in einem spaten Stadium auskristallisierender hydrothermaler Losungen in manganhaltigen Lagerstatten meist in Paragenese mit Rhodochrosit Bementit und Hausmannit wie unter anderem in der Hale Creek Mine am Mad River Ridge im Trinity County Kalifornien USA oder mit Datolith Pektolith Apophyllit Ruizit Orientit und Quarz wie beispielsweise in der Wessels Mine bei Hotazel im Manganfeld der Kalahari in Afrika Als seltene Mineralbildung konnte Inesit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher rund 60 Fundorte Stand 2017 10 als bekannt gelten In Deutschland sind ausser der Typlokalitat Grube Hilfe Gottes und dem nahe gelegenen Nanzenbach im hessischen Dillenburg keine weiteren Fundorte bekannt Weitere Fundorte sind unter anderem Broken Hill in Australien Daye Fengjiashan Mine in China Java und Sumatra in Indonesien Ligurien und die Lombardei in Italien Hokkaidō Honshu und Shikoku in Japan die San Cayetano Mine im mexikanischen Bundesstaat Durango Waihi Martha Mine auf Neuseeland mehrere Regionen in Schweden Banska Stiavnica in der Slowakei Gualba in Spanien mehrere Stellen im Kalahari Manganfeld in Sudafrika Gyongyosoroszi im ungarischen Matra Gebirge sowie mehrere Regionen in den Vereinigten Staaten USA 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA Schneider Verhandlungen der Gesellschaft Protokoll der November Sitzung Uber neue Manganerze aus dem Dillenburgischen In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 39 1887 S 829 834 rruff info PDF 406 kB abgerufen am 10 Juni 2017 Che ng Wan Subrata Ghose Inesite a hydrated calcium manganese silicate with five tetrahedral repeat double chains In American Mineralogist Band 63 1978 S 563 571 rruff info PDF 1 1 MB abgerufen am 10 Juni 2017 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 246 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Inesite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Inesit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Inesite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Inesite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 649 Webmineral Inesite englisch a b c Inesite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 75 kB a b c d e Mindat Inesite englisch Janet H Clifford Connoisseur s Choice Inesite Wessels Mine Northwest of Kuruman Kalahari Manganese District Cape Province South Africa In Rocks amp Minerals Band 86 Nr 3 23 Mai 2011 S 250 260 doi 10 1080 00357529 2011 568351 eingeschrankte Vorschau auf tandfonline com abgerufen am 10 Juni 2017 Albert Huntington Chester A dictionary of the names of minerals including their history and etymology 1 Auflage John Wiley amp Sons New York 1896 S 134 archive org abgerufen am 10 Juni 2017 Typmineral Katalog Deutschland Mineralogisches Museum der Uni Hamburg Inesit Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 735 842 Erstausgabe 1891 Mindat Anzahl der Fundorte fur Inesit Fundortliste fur Inesit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inesit amp oldid 230422881