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Die indigenen Volker Alaskas englisch Alaska Natives sind Indianer und Eskimovolker aus dem Gebiet des heutigen US Bundesstaates Alaska wo 225 der 562 in den USA anerkannten Stamme leben 1 Bei der Volkszahlung 2000 gaben 98 043 Menschen an Indigene von Alaska zu sein 15 6 Prozent der damaligen alaskischen Gesamtbevolkerung 2 Sprachregionen der indigenen Volker Alaskas 1970 Eine Flote aus Stein Waldo Selden Pratt The History of Music 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Besiedlung und Kultur 2 Heutiger rechtlicher Status 3 Regionale Zuordnung 3 1 Binnenland 3 2 Aleuten und Sudkuste 3 3 Sudosten und Panhandle 3 4 Sudwesten und Bristol Bay 3 5 Nordwesten und North Slope 4 Sprachen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBesiedlung und Kultur BearbeitenDie heutigen Indianerstamme der Sudostkuste und des Inlandes sind Nachfahren der Palao Indianer die vor etwa 16 000 bis 12 000 Jahren von Sibirien uber die damals noch bestehende Beringia Landbrucke einwanderten Die Eskimos stammen von einer spateren Siedlungswelle ab Die Vorfahren des Volks der Aleuten besiedelten die Aleuten Inselkette vor rund 4000 Jahren von Sibirien aus 3 Die Volker gehoren verschiedenen Kulturarealen an und haben entsprechend erheblich unterschiedliche Formen der sozialen Organisation und religiose und kulturelle Eigenheiten Einige Stamme der Pazifikkuste sind vor allem fur ihre reichhaltige Schnitzkunst bekannt die noch heute gepflegt wird Heutiger rechtlicher Status Bearbeiten nbsp Im Gegensatz zu den meisten anderen indigenen Volkern der Erde geniesst die Bedarfswirtschaft in Alaska rechtlichen SchutzAhnlich den kanadischen Inuit und First Nations die als eigene Volker anerkannt sind werden die indigenen Volker Alaskas in einigen rechtlichen Bereichen anders behandelt als die Indianer im Rest der USA So sind sie beispielsweise durch eine 1995 verabschiedete Erganzung des Marine Mammal Protection Act von 1972 berechtigt Wale und andere Meeressauger zu jagen 4 Ausserdem erhielten sie Landbesitzrechte die im bis 1971 gultigen Alaska Native Allotment Act geregelt waren und die sich in Teilen wesentlich von denen des Dawes Acts unterschieden der das Reservatsland der Indianer in den anderen Regionen der USA parzellierte 1971 regelte der Alaska Native Claims Settlement Act die Gebietsanspruche der indigenen Volker und ubertrug Grundbesitzrechte auf 13 Alaska Native Regional Corporations Gebietskorperschaften und uber 200 Korperschaften auf Ebene der so genannten Villages Die traditionelle Subsistenzwirtschaft subsistence management Fischen Jagen Sammeln zur Selbstversorgung wird gesetzlich geschutzt und geniesst Vorrang gegenuber marktwirtschaftlichen Bestrebungen in diesen Wirtschaftszweigen Sie ist insbesondere in den nicht an das Strassennetz angeschlossenen Gebieten des sogenannten Alaskan Bushs auch heute noch fur viele Familien essentiell zur Sicherung des Lebensunterhalts Auch die Jagd auf Wale die den Indigenen nach dem Walfang Ubereinkommen erlaubt ist gehort nach wie vor dazu 5 Weltweit betrachtet ist die staatliche Forderung der Selbstversorgung eine ungewohnliche Ausnahme 6 Die Regelung der Subsistenzwirtschaft auf bundeseigenen Gebieten liegt seit 1990 durch den Alaska National Interest Lands Conservation Act in Handen der Bundesregierung Die Bedeutung der Selbstversorgung muss jedoch auch bei Familien die keiner marktwirtschaftlichen Tatigkeit nachgehen im Hinblick auf den sogenannten Permanent Fund des Staates Alaska gesehen werden Jeder Burger erhalt seit 1976 meist im Herbst eine Dividende aus den staatlichen Einnahmen aus der Olindustrie der in den Jahren 1998 bis 2013 durchschnittlich 1370 pro Jahr betrug 7 Die Stammesverwaltungen der indigenen Volker Alaskas haben im Gegensatz zu den Indianern auf dem restlichen Staatsgebiet nicht das Recht Steuern einzuziehen da sie mit Ausnahme der Tsimshians nicht uber Reservate verfugen Regionale Zuordnung BearbeitenBinnenland Bearbeiten nbsp Indianer von der Gruppe der Koyukon 1898 Die Athabasken lebten als umherstreifende Jager und Sammler im Alaska Interior zwischen der Brookskette und der Kenai Halbinsel am Golf von Alaska Die Einzugsgebiete der funf grossen Flusse des Binnenlands Yukon Tanana Susitna Kuskokwim und Copper bildeten ihre Lebensgrundlage Sie bewegten sich in kleinen Gruppen von 20 bis 40 Personen und ernahrten sich von Fischfang Jagd und Fallenstellerei Im Sommer wurden Lager an fischreichen Flussen errichtet im Winter zogen die Familien in Winterquartiere die als Basislager dienten Mit den Ahtna Deg Xinag Dena ina Gwich in Han Holikachuk Kolchan Koyukon Lower Tanana Tanacross und Upper Tanana gibt es elf Sprachgruppen Aleuten und Sudkuste Bearbeiten nbsp Aleuten Illustration um 1820 Der Lebensraum der Aleuten und der Alutiiq ist die Inselkette der Aleuten die Alaska Halbinsel und die Sudkuste des Festlands von Alaska um den Prince William Sound Nahrungsgrundlage sind die Ressourcen der umgebenden Meere des nordlichen Pazifiks und des Beringmeers Mit Baidarkas aus Treibholz Knochen und Tierhauten gebauten Kajaks wurde auf dem Meer gejagt Die Sprache der Aleuten hat sich vor rund 4000 Jahren von der der Yupik abgespalten Die Alutiiq werden von Anthropologen in drei Gruppen die Chugach am Prince William Sound die Unegkurmiut auf der Kenai Halbinsel und die Koniag auf Kodiak Island und der Alaska Halbinsel gegliedert Die Volker waren sesshaft an Wasserlaufen im Binnenland oder an der Kuste des Meeres Der Handel mit anderen Stammen entlang der Kuste und auch den Athabasken aus der Region des Copper Rivers sorgte fur eine Erganzung der einseitigen Nahrung die das Meer lieferte Sudosten und Panhandle Bearbeiten Das sudostliche Alaska und der Panhandle ist die Heimat der Eyak Haida Tlingit und Tsimshian Ihre Kultur verbindet sie mit anderen Volkern der Pazifikkuste bis in den Suden nach Oregon Deutliche Unterschiede gibt es in Stammesordnung und Sprache Die Region vom Delta des Copper River bis in den sudostlichen Panhandle besteht aus gemassigtem Regenwald was das Meer die Flusse und die Meeresarme der Inside Passage zu wichtigen Verkehrswegen machte Die Eyak besiedelten die Region am Golf von Alaska zwischen Copper River und Icy Bay sudlich des Mount Saint Elias Weiter sudostlich zwischen Icy Bay und Dixon Entrance leben die Tlingit die sich bis uber die heutige kanadische Grenze ins Inland ausgebreitet hatten Die Haida deren ursprungliches Gebiet Haida Gwaii ist waren vor dem Eintreffen der ersten Europaer nach Norden bis auf Prince of Wales Island vorgedrungen Sudwesten und Bristol Bay Bearbeiten nbsp Kinder auf Nunivak 1930 Die Central Alaskan Yup ik leben im Sudwesten Alaskas an der Bristol Bay im Yukon Kuskokwim Delta und auf der Insel Nunivak Zur Zeit des Erstkontakts mit Europaern lag die Bevolkerungszahl bei etwa 16 500 Sie ernahrten sich als Jager und Sammler und von den Ressourcen des Meers Die Yup ik und Cup ik lebten nomadisch und folgten den Wanderwegen des Wilds Die Manner der Gruppen und Familien lebten in den saisonalen weit verstreuten Lagern in so genannten Qasgiqs Gemeindehausern wo auch die kulturellen Veranstaltungen abgehalten wurden Die Frauen bewohnten Enas die ahnlich gestaltet aber kleiner waren als die Qasgiqs und wo die Nahrungszubereitung stattfand Nordwesten und North Slope Bearbeiten nbsp Mutter mit Kind in Nome 1916 Die Inupiat und St Lawrence Island Yupik waren und sind Jager und Sammler im Nordwesten Alaskas mit der Seward Halbinsel und in der North Slope am Nordpolarmeer Ihre Lebensgrundlage basiert auf Wal und Fischfang und den Rentierherden der arktischen Tundra Sie leben in kleinen Gruppen mit bis zu 200 Mitgliedern Die zur Zeit des Erstkontakts mit Europaern grossten Volksgruppen waren die St Lawrence Island Yupiit mit 1500 Personen die Bering Strait Inupiat 1820 Personen die Kotzebue Sound Inupiat 3675 Personen die North Alaska Coast Inupiat Tareumiut Volk des Meeres 1850 Personen und die Interior North Inupiat Nunamiut Volk des Landes 1050 Personen Bei der Gestaltung der Unterkunft war allen Gruppen gemein dass der Eingang unter der Wohnflache lag um kalte Luft am Eindringen zu hindern dass die Behausung teilweise in den Boden eingelassen waren um das umgebende Erdreich zur Isolation zu nutzen und dass Ollampen aus Keramik oder Speckstein zur Erzeugung von Licht und Warme sowie zum Kochen verwendet wurden Sprachen BearbeitenIn Alaska gibt es uber 20 verschiedene Sprachen der indigenen Volker aus insgesamt vier Sprachfamilien Die athapaskischen Sprachen bilden mit dem ausgestorbenen Eyak eine genetische Einheit Die genetische Verwandtschaft des Tlingit ist nicht abschliessend geklart Die Sprachgruppe Tlingit Eyak Athapaskisch wird als Na Dene Sprachen bezeichnet Neben den athapaskischen sind die Eskimo aleutische Sprachen die zweite grosse Sprachgruppe Das Haida wurde fruher auch den Na Dene Sprachen zugeordnet heute aber als isolierte Sprache wie das Tsimshian gesehen 8 9 Siehe auch BearbeitenIndianerpolitik der Vereinigten StaatenLiteratur BearbeitenSteve J Langdon The Native People of Alaska Traditional Living in a Northern Land 4 Auflage Greatland Graphics Anchorage 2002 ISBN 0 936425 81 4 englisch erstveroffentlicht 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alaska Natives Bilder und Mediendateien Alaska Federation of Natives Homepage englisch Alaska Native Heritage Center Homepage The Alaska Native Heritage Center Museum Anchorage englisch Mike Gaffney Alaska Native in Traditional Times A Cultural Profile Project University of Alaska Fairbanks Juli 2011 abgerufen am 20 August englisch Einzelnachweise Bearbeiten US Bureau of Indian Affairs Federally Recognized Native Entities of Alaska 2010 abgerufen am 20 August 2014 englisch United States Census Bureau The American Indian and Alaska Native Population 2000 Abgerufen am 20 August 2014 englisch PDF Datei 454 kB 12 Seiten National Park Service Early Prehistory of Alaska Memento vom 18 Februar 2013 im Internet Archive Marine Mammal Commission The Marine Mammal Protection Act of 1972 As Amended 2007 englisch PDF Datei 563 kB 113 Seiten Peoples and Cultures of the Circumpolar World I Module 3 People of the Coast University of the Arctic S 7 Abgerufen am 21 Juli 2015 Thomas F Thornton Alaska Native Subsistence A Matter of Cultural Survival Cultural Survival Inc USA Marz 2010 abgerufen am 20 August 2014 englisch Handbuch des Nordpazifiks Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive polartravel de 2003 abgerufen am 14 November 2015 S 56 Gary Holton Groups Alaska Native Language Relationships and Family Trees Memento vom 2 September 2017 im Internet Archive University of Alaska Fairbanks ohne Datum abgerufen am 20 August 2014 englisch Ubersicht Alaska Native Languages In Alaskool Central UAA ISER 1998 2004 abgerufen am 20 August 2014 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indigene Volker Alaskas amp oldid 234686351