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Das Mineral Ikranit IMA Symbol Ikr 2 ist ein sehr selten vorkommendes Ringsilikat aus der Eudialytgruppe mit der chemischen Zusammensetzung Na H3O 15 Ca Mn REE 6Fe3 2Zr3Si24O66 O OH 6Cl nH2O 1 Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und konnte bisher nur in Form durchsichtiger bis durchscheinender korniger Aggregate bis etwa zwei bis drei Zentimeter Grosse von braunlichgelber bis hellbrauner Farbe bei braunlichweisser Strichfarbe gefunden werden IkranitBraunlichgelber korniger Ikranit in faserigem Aegirin III Aggregat vom Karnassurt Lowosero Tundra Halbinsel Kola RusslandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2000 010 1 IMA Symbol Ikr 2 Chemische Formel Na H3O 15 Ca Mn REE 6Fe3 2Zr3Si24O66 O OH 6Cl nH2O 1 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate RingsilikateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 25 014 9 CO 10 64 01 01 08Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol ditrigonal pyramidal 3m 3 Raumgruppe R3m Nr 160 Vorlage Raumgruppe 160 4 Gitterparameter a 14 167 A c 30 081 A 4 3 Formeleinheiten Z 3 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5Dichte g cm3 gemessen 2 82 berechnet 2 63 5 Spaltbarkeit keine 5 Bruch Tenazitat muschelig sprodeFarbe braunlichgelb bis hellbraunStrichfarbe braunlichweissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzRadioaktivitat geringKristalloptikBrechungsindizes nw 1 612ne 1 615 3 Doppelbrechung d 0 003 3 Optischer Charakter einachsig positiv oft auch schwach zweiachsig Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBenannt wurde das Mineral nach dem russischen Akronym IKRAN welches fur das Institut Kristallografii Rossiiskoi Akademii Nauk steht Erstmals entdeckt wurde Ikranit zusammen mit Raslakit am Berg Karnassurt bei Lowosero Oblast Murmansk auf der russischen Halbinsel Kola Analysiert und beschrieben wurden die Minerale von N V Chukanov I V Pekov A E Zadov V V Korovushkin I A Ekimenkova R K Rastsvetaeva die ihre Ergebnisse zusammen mit dem gewahlten Namen zur Prufung des Mineralstatus bei der International Mineralogical Association IMA einreichten Der Antrag fur den Ikranit erhielt die Eingangs Nr IMA 2000 010 und noch im selben Jahr wurde das Mineral als eigenstandig anerkannt Fur den Raslakit IMA 2002 067 folgten Antrag und Anerkennung zwei Jahre spater Veroffentlicht wurde die Entdeckung der neuen Minerale im Jahre 2003 im Zapiski Vserossijskogo mineralogiceskogo obŝestva Klassifikation BearbeitenDa der Ikranit erst im Jahr 2000 als eigenstandige Mineralart anerkannt wurde ist er in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII E 25 014 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Ringsilikate wo Ikranit zusammen mit als einziges Mitglied die Neunerringe Dreierringe Eudialytgruppe mit der System Nr VIII E 25 bildet 6 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 7 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Ikranit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate ein Diese ist weiter unterteilt nach der Art der Ringstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Si9O27 18 Neuner Ringe zu finden ist wo es zusammen mit Alluaivit Andrianovit Aqualith Carbokentbrooksit Dualith Eudialyt Feklichevit Ferrokentbrooksit Georgbarsanovit Golyshevit Johnsenit Ce Kentbrooksit Khomyakovit Labyrinthit Manganokhomyakovit Mogovidit Oneillit Raslakit Rastsvetaevit Taseqit und Zirsilit Ce die Eudialytgruppe mit der System Nr 9 CO 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Ikranit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Ringsilikate Ringe mit anderen Anionen und insularen Silikatgruppen ein Hier ist er ebenfalls Mitglied der Eudialytgruppe mit der System Nr 64 01 01 und den weiteren Mitgliedern Eudialyt Alluaivit Kentbrooksit Khomyakovit Manganokhomyakovit Oneillit Ferrokentbrooksit Feklichevit Rastsvetaevit Taseqit Carbokentbrooksit Zirsilit Ce Labyrinthit Aqualith Raslakit Georgbarsanovit Johnsenit Ce Golyshevit Mogovidit Dualith und Voronkovit innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Ringe mit anderen Anionen und insularen Silikatgruppen mit gemischten Ringtypen zu finden Kristallstruktur BearbeitenIkranit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3m Raumgruppen Nr 160 Vorlage Raumgruppe 160 mit den Gitterparametern a a 14 167 A und c 30 081 A 4 sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist durch geringe Beimengungen von radioaktiven Isotopen verschiedener Metalle der Seltenen Erden REE und Zirkon als geringfugig radioaktiv eingestuft und weist eine spezifische Aktivitat von etwa 46 Bq g 3 auf zum Vergleich naturliches Kalium 31 2 Bq g Bildung und Fundorte BearbeitenIkranit wurde in zwei peralkalinen Pegmatiten gefunden Magmatit mit einem Uberschuss an Alkalien gegenuber Aluminium und trat dort in Paragenese mit Aegirin Arfvedsonit Lamprophyllit Lorenzenit Mikroklin Murmanit und Nephelin auf Ausser an seiner Typlokalitat Karnassurt konnte das Mineral bisher Stand 2014 nur noch am ebenfalls auf der russischen Halbinsel Kola gelegenen Partomchorr in den Chibinen nachgewiesen werden 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenN V Chukanov I V Pekov A E Zadov V V Korovushkin I A Ekimenkova R K Rastsvetaeva Ikranite Na H3O 15 Ca Mn REE 6Fe3 2Zr3 Zr Si Si24O66 O OH 6Cl nH2O and raslakite Na15Ca3Fe3 Na Zr 3Zr3 Si Nb Si25O73 OH H2O 3 Cl OH The new eudialyte group minerals from Lovozero Massif Kola Peninsula In Zapiski Vserossijskogo mineralogiceskogo obŝestva Band 132 Nr 5 ISSN 0869 6055 S 22 33 R K Rastsvetaeva N V Chukanov Ikranite Composition and structure of a new mineral of the eudialyte group In Crystallography Reports Band 48 Nr 5 2003 S 717 720 doi 10 1134 1 1612591 englisch ubersetzt aus Kristallografiya Band 48 Nr 5 2003 S 775 778 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ikranite Sammlung von Bildern Ikranit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 17 November 2022 Ikranite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 17 November 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f David Barthelmy Ikranite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 17 November 2022 englisch a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Ikranite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 17 November 2022 englisch a b Datenblatt Ikranit Mineralogical Association of Canada abgerufen am 17 November 2022 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 17 November 2022 englisch Fundorte fur Ikranit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 17 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ikranit amp oldid 239001190