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Das Mineral Aqualith ist ein sehr selten vorkommendes Ringsilikat aus der Eudialytgruppe und hat die chemische Zusammensetzung H3O 8 Na K Sr 5Ca6Zr3 Cl OH Si3O5 OH 4 2 Si9O27 SiO 2 3 Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals AqualithAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2002 066 1 IMA Symbol Aq 2 Chemische Formel H3O 8 Na K Sr 5Ca6Zr3 Cl OH Si3O5 OH 4 2 Si9O27 SiO 2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 25 005 9 CO 10 4 64 01 01 15Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal pyramidal 3 5 Raumgruppe Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 146 Vorlage Raumgruppe 146 6 Gitterparameter a 14 078 3 A c 31 24 1 A 6 Formeleinheiten Z 3 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 5 6 Dichte g cm3 gemessen 2 58 2 berechnet 2 66 6 Spaltbarkeit Bitte erganzen Bruch Tenazitat muschelig 6 Farbe hellrosa 6 Strichfarbe weiss 6 Transparenz durchsichtig bis durchscheinend 6 Glanz Glasglanz 6 KristalloptikBrechungsindizes nw 1 569 6 ne 1 571 6 Doppelbrechung d 0 002Optischer Charakter einachsig positiv 6 Aqualith kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und entwickelt durchsichtige isometrische Kristalle bis etwa drei Zentimeter Grosse von hellrosa Farbe bei weisser Strichfarbe Die Typlokalitat ist ein Chromdiopsid Vorkommen im Inagli Massiv 30 km westlich des Ortes Aldan in der Republik Sacha Jakutien in Russland Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenIm Jahr 2000 untersuchten I A Ekimenkova und Mitarbeiter die Struktur eines Oxonium Analogs von Eudialyt 7 Zwei Jahre spater reichten Khomyakov Nechelyustov und Rastsvetaeva ihre Untersuchungsergebnisse an Typmaterial vom Inagli Massiv im Aldanhochland in Ostsibirien zur Prufung bei der International Mineralogical Association IMA ein Register Nr IMA 2002 066 Sie benannten es mit Bezug auf seine spezifische chemische Zusammensetzung nach dem lateinischen Wort aqua fur Wasser Aqualith Die Anerkennung als eigenstandiges Mineral mit dem Namen Aqualith englisch Aqualite erfolgte am 3 April 2003 Die Publikation zum neu entdeckten Mineral folgte 2007 im Zapiski Rossiiskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 2 S 39 55 6 Klassifikation BearbeitenDa der Aqualith erst 2002 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 2001 veralteten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage nicht aufgefuhrt Einzig das 2008 erschienene Lapis Mineralienverzeichnis das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach der klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet fuhrt das Mineral unter der System Nr VIII E 25 05 auf 3 Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Aqualith in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Si9O27 18 Neuner Ringe zu finden ist wo es zusammen mit Alluaivit Dualith Carbokentbrooksit Eudialyt Feklichevit Ferrokentbrooksit Georgbarsanovit Golyshevit Ikranit Andrianovit Johnsenit Ce Kentbrooksit Khomyakovit Labyrinthit Manganokhomyakovit Mogovidit Oneillit Raslakit Rastsvetaevit Taseqit und Zirsilit Ce die Eudialytgruppe mit der System Nr 9 CO 10 bildet 4 Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Aqualith in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die Abteilung der Ringsilikate Ringe mit anderen Anionen und insularen Silikatgruppen ein Hier ist er ebenfalls in der Eudialytgruppe mit der System Nr 64 01 01 und den weiteren Mitgliedern Eudialyt Alluaivit Kentbrooksit Khomyakovit Manganokhomyakovit Oneillit Ferrokentbrooksit Ikranit Feklichevit Rastsvetaevit Taseqit Carbokentbrooksit Zirsilit Ce Labyrinthit Dualith Raslakit Georgbarsanovit Johnsenit Ce Golyshevit Mogovidit und Voronkovit innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Ringe mit anderen Anionen und insularen Silikatgruppen mit gemischten Ringtypen zu finden Chemismus BearbeitenAqualith ist das Oxonium Aquivalent von Eudialyt und hat die vereinfachte Zusammensetzung H3O 8 Na K Sr 5Ca6Zr3Si26O66 OH 9Cl 6 Fur den Aqualith aus der Typlokalitat wurde folgende empirische Zusammensetzung bestimmt H3O 7 94Na2 74K1 20Sr0 49Ba0 46Fe0 23Mn0 12 Ca5 79REE0 19 Zr2 92Ti0 08 Si2 57Ti0 21Al0 19Nb0 03 O66 46 OH 5 54 OH 2 77Cl1 23 6 Kristallstruktur BearbeitenAqualith kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 146 Vorlage Raumgruppe 146 mit den Gitterparametern a 14 078 3 A und c 31 24 1 A sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle Bildung und Fundorte BearbeitenIn seiner Typlokalitat einem Chromdiopsid Vorkommen 30 km westlich des Ortes Aldan auf dem Aldanhochland in der Republik Sacha Jakutien in Russland bildete sich Aqualith bei der hydrothermal Uberpragung eines peralkalinen Pegmatites Er tritt hier in Paragenese mit Aegirin Batisit Eckermannit Galenit Innelit Lorenzenit Mikroklin Natrolith und Thorit auf 6 Ausser an seiner Typlokalitat wurde Aqualith bisher Stand 2023 nur noch im Phlogopit Bergwerk bei Kowdor und im hyperagpaitischen Pegmatit in der Grube Apatitovyi Tsirk am Rasvumchorr der Chibinen auf der Halbinsel Kola in Russland gefunden Ein drittes Vorkommen ist der Kipawa Alkaline Komplex in Temiscamingue in der kanadischen Provinz Quebec 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA P Khomyakov G N Nechelyustov R K Rastsvetaeva 2007 Aqualite a new mineral species of the eudialyte group from the Inagli alkaline pluton Sakha Yakutia Russia and the problem of oxonium in hydrated eudialytes in Geology of Ore Deposits Band 49 8 S 739 751 doi 10 1134 S1075701507080089 John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Aqualite in Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 76 3 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Aqualith Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Mineralienatlas Aqualith Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 5 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2008 ISBN 978 3 921656 70 9 a b Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 Hrsg IMA CNMNC 2009 englisch cnmnc main jp PDF 1 9 MB abgerufen am 28 Februar 2021 Mindat Aqualite a b c d e f g h i j k l m n o p A P Khomyakov G N Nechelyustov R K Rastsvetaeva Aqualite a new mineral species of the eudialyte group from the Inagli alkaline pluton Sakha Yakutia Russia and the problem of oxonium in hydrated eudialytes In Geology of Ore Deposits Band 49 8 2007 S 739 751 doi 10 1134 S1075701507080089 englisch I A Ekimenkova R K Rastsvetaeva N V Chukanov Crystal structure of the oxonium containing analogue of eudialyte Kristallicheskaya struktura oksonijsoderzhashchego analoga ehvdialita In Doklady Akademii Nauk Rossijskaya Akademiya Nauk Band 371 2000 S 625 628 englisch russisch osti gov abgerufen am 24 Marz 2023 Fundortliste fur Aqualith beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 24 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aqualith amp oldid 239001720