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Ido ist ein taktisches Brettspiel fur bis zu vier Spieler von Bernhard Weber das im Jahr 1998 bei Goldsieber und Rio Grande Games erschienen ist Es zeichnet sich durch wenige simple Regeln und minimalistische Gestaltung des Spielmaterials aus IdoDaten zum SpielAutor Bernhard WeberGrafik Franz VohwinkelVerlag Goldsieber Rio Grande GamesErscheinungsjahr 1998Art BrettspielMitspieler 2 bis 4Dauer 25 bis 50 MinutenAlter ab 10 Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Spielmaterial 3 Spielregeln 4 Spielvarianten 5 Siehe auch 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Spielfeld ahnelt den abstrakten geometrischen Gemalden des Kunstlers Piet Mondrian Auch die kunstlerische Philosophie Mondrians scheint sich im Spiel widerzuspiegeln Das Thema ist Gleichgewicht der Krafte und Harmonie und der Untertitel des Spiels lautet Die Kunst des Spielens Bei einem ausgeglichenen Spielverlauf ist es bei Ido auch moglich eine perfekte Partie zu spielen bei der es keinen Gewinner gibt sondern alle Spieler nacheinander in der Reihenfolge ins Ziel kommen in der sie das Spiel begonnen haben Ein anderes zentrales Spielthema von Ido ist die Interaktion und die Interdependenz der Spielenden und ihrer Spielzuge denn jede Aktion wirkt sich unmittelbar auf die Bewegungsmoglichkeiten der anderen Spieler aus Es gibt bei Ido keinen Wurfel oder andere Zufallselemente es ist ein Spiel mit vollstandiger Information Durch den Purismus der Spielidee und der Regeln sowie die Gestaltung des Materials konnte man den Eindruck bekommen dass Ido aus Japan stammt Auch das Design der Verpackung und der Name legen diesen Schluss nahe ido ist das japanische Wort fur Bewegung jedoch handelt es sich nicht um ein japanisches Spiel Zum klassischen japanischen Brettspiel Go sind bei Ido jedoch gewisse Parallelen erkennbar obwohl das Spielmaterial und die Regeln grundverschieden sind Spielmaterial BearbeitenDas Spielfeld hat am Rand fur vier Spieler farbige Felder in vier unterschiedliche Farben wobei jeweils ein Feld als Startfeld und das gegenuberliegende als Ziel dient Die Spielflache besteht aus einem schwarzen Gittermuster auf das ein verschiebbarer schwarzer Rahmen gelegt wird Durch die Kombination der Linien auf dem Spielbrett mit den Streben des Rahmengitters entstehen Spielfelder in verschiedenen Formen kleine und grosse Quadrate Rechtecke und L Formen Durch Verschieben des Rahmens verandern sich Form Grosse und Anzahl der Felder und damit entstehen immer neue Anordnungen und Spielsituationen auf dem Brett Die Spieler haben jeweils sechs Spielsteine einer Farbe drei kleine Wurfel und drei doppelt so grosse rechteckige Quader Die Quader stehen immer aufrecht auf ihrer kleinen quadratischen Seite Spielregeln BearbeitenZiel des Spieles ist es mit mehreren oder allen Steinen vom eigenen Startfeld auf der einen Seite des Spielbretts auf das gegenuberliegende Zielfeld zu gelangen Dabei stehen naturlich die Steine der anderen Spieler im Weg Ausserdem bietet das Spielfeld nicht immer die passenden Felder fur die jeweiligen Steine der Spieler Die neun moglichen Positionen des verschiebbaren Rahmengitters Es entstehen auf dem Spielbrett verschiedene Linienmuster so dass die Steine unterschiedliche Felder zum Laufen haben Das mittlere Bild zeigt die Startposition zu Beginn des Spiels Wenn man an der Reihe ist muss man zunachst eine von drei moglichen Aktionen wahlen Einen neuen Stein vom eigenen Startfeld in das Spielfeld einsetzen Den Rahmen um eine Einheit verschieben horizontal oder vertikal niemals diagonal Mit einem oder mehreren Spielsteinen im Spielfeld laufen Dabei hat man so viele Schritte wie man Steine im Brett hat Die Schritte durfen beliebig auf die vorhandenen eigenen Steine verteilt werden die Grosse der Steine spielt dabei keine Rolle Man kann auch auf Schritte verzichten Als ein Schritt zahlt jeweils die Uberquerung einer schwarzen Linie oder die Uberquerung der Streben des Rahmens Gezogen wird immer waagerecht oder senkrecht niemals diagonal Beim Betreten des Spielfelds und beim Laufen auf der Spielflache gelten folgende Regeln fur die Felder Kleine Wurfelsteine durfen nur kleine quadratische Felder entsprechend ihrer Grosse betreten Die grossen rechteckigen Steine Quader stehen aufrecht und durfen nur die rechteckigen Felder betreten Grosse quadratische Felder und L formige Felder auf dem Spielfeld durfen nie betreten werden Steine konnen uber andere Steine hinweglaufen sie jedoch nicht schlagen Bei rechteckigen Feldern muss der Spieler entscheiden auf welcher Halfte des rechteckigen Feldes ein Stein zu Stehen kommt denn auf der anderen Halfte des Rechteckfeldes darf ein weiterer Stein daneben Platz finden auch ein gegnerischer Beim Verschieben des Rahmens gilt die Regel dass nie zwei Spieler nacheinander den Rahmen verschieben durfen Wenn also Spieler 1 den Rahmen verschoben hat darf erst Spieler 3 wieder diese Aktion wahlen Bei nur zwei Mitspielern darf ein Spieler erst in seinem ubernachsten Zug wieder den Rahmen verschieben wenn dies gerade geschehen ist Der Rahmen darf nur parallel zu den Gitterlinien jeweils um die Breite eines kleinen quadratischen Feldes verschoben werden nicht diagonal Es gibt neun mogliche Positionen des Rahmens Beim Verschieben kann es vorkommen dass Spielsteine mit verschoben werden und danach auf Feldern stehen die sie normalerweise nicht betreten durfen Das hat jedoch fur die Steine keine Auswirkungen sie konnen auf so einem Feld stehenbleiben oder es beim nachsten Zug verlassen Um das ganze Spielfeld mit den eigenen Steinen zu uberqueren muss also ein passender Weg entstehen auf dem die Steine gehen konnen Die Felder sind jedoch so angelegt dass es fur jede Steinart immer nur begrenzte Laufmoglichkeiten gibt Durch das geschickte Verschieben des Rahmens mussen die Mitspieler deshalb einen jeweils fur sie passenden Weg uber das Spielfeld finden Beim Verschieben des Rahmens werden allerdings auch alle Steine mit verschoben so dass sich die Spielsituation bisweilen stark andert Manche Steine werden plotzlich begunstigt anderen ist der Weg uberraschend versperrt es konnen auch Steine vom Spielfeld heruntergeschoben werden Steine die durch den Rahmen von der Spielflache geschoben werden mussen wieder am Start neu anfangen ausser sie werden auf das vorgesehene Zielfeld des Spielers geschoben Besonders beim Spielen zu viert wenn viele Steine auf dem Brett stehen gerat alles in Bewegung Dann sind die Auswirkungen einer Rahmenverschiebung enorm und die dabei entstehende Konstellation nur fur geubte Spieler vorhersehbar Wenn man nicht genau hinschaut kann es passieren dass die entstehende Anordnung dann doch anders ist als gedacht Beim Spielen zu zweit ist dagegen der taktische Anteil am Spiel hoher weil die Spielzuge zweier Spieler weniger unvorhersehbar aufeinander einwirken Durch die Bewegung des verschiebbaren Rahmens entstehen immer wieder unvermutete Wendungen im Spielverlauf scheinbar grosse Vorsprunge eines Spielers konnen plotzlich ausgeglichen werden so dass immer wieder ein Gleichgewicht entsteht Die Spielregeln bewirken dass eine Art prastabilierter Harmonie vorherrscht grosse Ungleichgewichte sind selten und der totale Gewinn ist nicht moglich und auch grossangelegte Strategien fuhren meist nicht zum Ziel Oft sind es ganz kleine scheinbar unbedeutende Entscheidungen die sich in ihrer Summe letztendlich spielentscheidend auswirken Der gesamte Spielverlauf erscheint bisweilen wie eine mathematisch bzw algorithmisch berechenbare Folge jedoch spielen auch Kommunikationen und Entscheidungen der Mitspielenden eine nicht unbedeutende Rolle so dass der Determinismus im Spielverlauf immer wieder durchbrochen wird Oft mussen auch Entscheidungen getroffen werden ob ein Spieler mit einem anderen kooperieren mochte oder nicht Im Drei oder Vierspieler Modus entsteht zuweilen auch ein Konigsmacher Effekt Ein Spieler der zwar selbst nicht mehr in der Lage ist zu gewinnen kann unter Umstanden mit seiner Entscheidung fur einen bestimmten Zug beeinflussen welcher Spieler gewinnen wird Spielvarianten BearbeitenDie Spieldynamik von Ido ist bereits mit den einfachen Standardregeln schon komplex durch die Offenheit und den Minimalismus der Regeln sind aber weitere Spielvarianten denkbar So konnen eigene Regeln erfunden werden um etwa die Spieldauer zu verandern Dafur kann zum Beispiel vereinbart werden wie viele Steine ins Ziel gebracht werden mussen Um das Spielziel zu erschweren kann eine bestimmte Abfolge der Steine festgelegt werden also z B dass abwechselnd kleine und grosse Steine ins Ziel gebracht werden mussen Ebenso denkbar ist bestimmte Steine mit der Fahigkeit auszustatten andere Steine zu schlagen Beim Spiel zu zweit kann auch jeder Spieler mit jeweils zwei Farben spielen und dabei die erlaubten Spielzuge miteinander kombinieren Siehe auch BearbeitenSpieltheorieWeblinks BearbeitenIdo in der Spieledatenbank Luding Ido in der Spieledatenbank BoardGameGeek englisch Autorensteckbrief und Interview zum Spieleentwickler Bernhard Weber Webseiten des Spieleentwicklers Bernhard Weber Spielekritik zu Ido Ad Lib Ido Algorithmische Komposition von Wilfried Satke auf der Grundlage einer Ido Partie Ido bei Michas Spielmitmir Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ido Spiel amp oldid 193692536