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Humberstonit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate und Verwandte siehe Klassifikation Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung K3Na7Mg2 NO3 SO4 3 2 6H2O 3 ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kalium Natrium Magnesium Nitrat Sulfat HumberstonitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 015 1 IMA Symbol Hbe 2 Chemische Formel K3Na7Mg2 NO3 SO4 3 2 6H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI D 16 VI D 16 040 7 DG 10 32 02 02 01Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3 4 Raumgruppe Nr R3 3 Nr 148 Gitterparameter a 10 90 A c 24 40 A 3 Formeleinheiten Z 3 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5Dichte g cm3 gemessen 2 252 berechnet 2 252 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 0001 5 Bruch Tenazitat unregelmassigFarbe farblos bis weissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtigGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 474ne 1 436 6 Doppelbrechung d 0 038 6 Optischer Charakter einachsig negativWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten wasserloslichHumberstonit findet sich meist in Form massiger Mineral Aggregate bildet aber auch hexagonale tafelige Kristalle bis etwa 0 3 Millimetern Grosse aus In reiner Form ist Humberstonit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenHumberstonit ist wasserloslich Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Humberstonit auf dem Bergbaugelande Oficina Alemania nahe Santa Catalina Antofagasta in der chilenischen Region de Antofagasta und beschrieben 1967 durch George E Ericksen Joseph J Fahey Mary E Mrose die das Mineral zu Ehren des Chemikers James Thomas Humberstone 1850 1939 benannten Dessen wissenschaftlichen Beitrage ermoglichten einen kostengunstigere Abbau der Nitrate aus den chilenischen Lagerstatten Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Humberstonit zur Klasse der Sulfate Chromate Molybdate und Wolframate und dort zur allgemeinen Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Carlosruizit Fuenzalidait George Ericksenit Darapskit Klinoungemachit und Ungemachit die unbenannte Gruppe VI D 16 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Humberstonit in die erweiterte Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate dort allerdings ebenfalls in die Abteilung der Sulfate Selenate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist jedoch weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und den in der Verbindung vorherrschenden Anion Komplexen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen bis mittelgrossen Kationen mit NO3 CO3 B OH 4 SiO4 oder IO3 zu finden ist wo es zusammen mit Klinoungemachit und Ungemachit die unbenannte Gruppe 7 DG 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Humberstonit in die Klasse der Sulfate Chromate und Molybdate und dort in die Abteilung der Zusammengesetzten Sulfate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 32 02 02 innerhalb der Unterabteilung der Zusammengesetzten Sulfate wasserhaltig mit einfacher doppelanionischer Formel zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenHumberstonit bildet sich durch wiederholte naturliche Auswaschung von Nitraterzen mit Umfallung in Erzlinsen oberhalb der ortlichen Regolithvorkommen Als Begleitminerale treten unter anderem Blodit Nitronatrit und Kieserit auf Ausser an seiner Typlokalitat Oficina Alemania trat das Mineral in Chile bisher nur noch in der Grube Pedro de Valdivia bei Pedro de Valdivia in der Provinz Tocopilla Region de Antofagasta Daneben fand es sich unter anderem noch an den Salzseen von Qakilik Ruoqiang und im Flusstal des Tarim im Mongolischen Autonomen Bezirk Bayingolin in China 6 Kristallstruktur BearbeitenHumberstonit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 10 90 A und c 24 40 A sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenGeorge E Ericksen Joseph J Fahey Mary E Mrose Humberstonite Na7K3Mg2 SO4 6 NO3 2 6H2O A new saline mineral from the Atacama Desert Chile in Geological Society of America Abstracts Annual Meetings 1967 S 59 59 PDF 65 8 kB Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 671 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 617 Erstausgabe 1891 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Humberstonit Wiki Database of Raman spectroscopy HumberstoniteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 410 Webmineral Humberstonite a b Humberstonite in John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 65 9 kB a b c Mindat Humberstonite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Humberstonit amp oldid 239019612