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Die Hoffnungskirche ist eine evangelisch lutherische Kirche in Freital Sie befindet sich im Stadtteil Hainsberg Hoffnungskirche Freital Hainsberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Turmuhr 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Hoffnungskirche in Freital HainsbergIm Juli 1900 legten die evangelischen Christen der Gemeinde Hainsberg den Grundstein fur ihre neue Kirche Uberlegungen dazu hatte es seit 1897 im Hainsberger Gemeinderat gegeben In knapp 16 monatiger Bauzeit wurde das 58 m hohe Bauwerk fertiggestellt und am 11 November 1901 geweiht Damit trennte sich der Ort der im Zuge der Industrialisierung in der Region starken Einwohnerzuwachs verzeichnete kirchlich von der Somsdorfer Georgenkirche Die ersten drei Bronze Glocken aus der Glockengiesserei C Albert Bierling in Dresden stifteten Kommerzienrat Romer und dessen Frau Ida Romer geborene Bienert zum Gedenken an ihre fruh verstorbenen Sohne ebenso die pneumatische Orgel ein dem Jugendstil angepasstes Instrument mit Eichenholzgehause vom Dresdner Hoforgelbauer Jehmlich Der Guss der Glocken erfolgte am 2 Dezember 1899 in Anwesenheit von etwa 30 Hainsberger Gemeindemitgliedern Am 25 November 1917 sturzte die Kirchturmspitze mit Kreuz wahrend des Gottesdienstes bei einem schweren Sturm auf den Vorplatz Menschen kamen nicht zu Schaden Im Sommer 1918 erfolgten diesbezuglich Reparaturarbeiten Seit 1934 wurde das Gelaut durch eine elektrische Lauteanlage bewegt die 1999 durch eine neuere ersetzt wurde Wahrend des Zweiten Weltkriegs fielen die grosse und mittlere Bronzeglocke den Metallsammlungen zugunsten der Rustungsindustrie zum Opfer Am 26 Marz 1942 wurden sie vom Turm geholt und spater eingeschmolzen Nach dem Krieg hoffte die Gemeinde diese auf dem Hamburger Glockenfriedhof wiederzufinden Die Suche war jedoch erfolglos 1955 erhielt das Gelaut drei neue Eisenhartgussglocken gespendet von Richard Damming und Erwin Schafer seither besteht das Gelaut aus vier Glocken und erklingt in den Tonen e fis b h In den Jahren von 1985 bis 1990 wurden die Innenraume der Kirche renoviert das Kirchenschiff erhielt 2005 ein neues Dach Die vielen Hoffnungsbilder im Inneren der Kirche nahm die Gemeinde zum Anlass der Kirche am 11 November 1990 den Namen Hoffnungskirche zu geben Zum 1 Januar 1999 grundeten die Kirchgemeinden der Hoffnungskirche Hainsberg der Emmauskirche Potschappel der Lutherkirche Dohlen der Christuskirche Deuben und der Georgenkirche Somsdorf das Evangelisch Lutherische Kirchspiel Freital Zum 1 Januar 2014 vereinigte sich das Kirchspiel zur Evangelisch Lutherischen Kirchgemeinde Freital Seit dem 2 Januar 2021 gehort die Kirchgemeinde zum Ev Luth Kirchgemeindebund Wilsdruff Freital 1 Architektur Bearbeiten nbsp Hoffnungskirche Freital HainsbergDer Grundriss des Gebaudes ist kreuzformig mit zentralisierendem Charakter und weicht von der ublichen Orientierung des Altars nach Osten ab Der Architekt Richard Friedrich Reuter pragte die Aussenarchitektur durch neoromanische Stilelemente Das schwere Eingangsportal im Nordosten wird von Saulen mit Kampfern aus rotem Sandstein Roter Mainsandstein getragen Die Kapitelle und Kampfer sind mit geometrisch floralen Jugendstilornamenten verziert Unter dem Giebel der Eingangshalle mit rundbogigem Hauptportal befindet sich das Hainsberger Ortswappen Die Hainsbergbuche Das Mauerwerk besteht aus Bruchstein Monzonit aus dem Plauenschen Grund und Granodiorit aus Demitz Thumitz sog Lausitzer Granit das durch Elemente aus hellem Cottaer Sandstein gegliedert wird Im Sudwesten ist die Sakristei mit einer kleinen Apsis angebaut Das vergrosserte Querhaus ist in die Mitte des Langhauses geruckt und nimmt die beiden seitlichen Emporen auf Sie wird durch die Erhohung der Decke im Schnittpunkt beider Schiffe architektonisch unterstutzt Ausstattung Bearbeiten nbsp Jehmlich OrgelDie monumental dekorative Ausgestaltung im Jugendstil ist eng mit der Ausstattung verbunden und wurde durch Otto Gussmann ausgefuhrt Sie ist ein charakteristisches Beispiel fur die Abwendung von der Neugotik und der Historienmalerei des 19 Jahrhunderts Die Glasmalereien der Fenster wurden von der Firma Gebruder Liebert nach Kartons von Gussmann ausgefuhrt sie bilden mit den monumentalen Malereien der Apsis des Triumphbogens und der Vierungskuppel ein anspruchsvolles ikonographisches Programm nach Mt 20 18 LUT Am Triumphbogen sind vor einem in Brauntonen ausgefuhrtem Hintergrund der Einzug Christi in Jerusalem das irdische Jerusalem und im Scheitel das von Engeln gerahmte Kreuz dargestellt 1911 Die Passionsgeschichte wird in zwei Szenen der beiden Fenster links und rechts fortgesetzt in denen Christus gefesselt im Richthaus und den Kelch des Leidens im Garten Gethsemane empfangend dargestellt ist Uber der Fenstergruppe in der Apsis mit den in blaugrun gehaltenen Bildern der Apostel ist die Himmelfahrt Christi in einer Heidelandschaft im spharischen Blau der Konche zu sehen In der Flachkuppel ist das Himmlische Jerusalem als mauerumgebene mit zwolf Cherubim bewachte Stadt mit dem Kreuz und Lamm Gottes in der Mitte dargestellt Unterhalb des Mauerrings sind pflanzliche Ornamente zu sehen in den Zwickeln Tondi mit den Darstellungen der Evangelisten Die Fenster im Querhaus zeigen in Braun und Gelbtonen die christlichen Feste Weihnachten Ostern und Pfingsten und die wesentlichen Elemente des Gottesdienstes Taufe Christi die Bergpredigt und das Abendmahl Der Altar und die Taufe sind aus Sandstein die Kanzel aus Holz sehr schlicht in Jugendstilformen ausgefuhrt Orgel BearbeitenDie Orgel ist ein Werk der Gebruder Jehmlich von 1901 mit 32 Registern auf zwei Manualen und Pedal das 1982 klanglich verandert wurde Sie besitzt mechanische Kegelladen Eine Sanierung ist fur 2022 2023 geplant 2 3 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C g3Bordun 16 Prinzipal 8 Concertflote 8 Dolce 8 Rohrflote 8 Gambe 8 Oktave 4 Flote 4 Octave 2 Mixtur V 2 Quinte 2 2 3 Terz 1 3 5 Zimbel V 1 Trompete 8 II Schwellwerk C g3Geigenprinzipal 8 Gedackt 8 Quintaton 8 Violine 8 Rohrflote 4 Salicet 4 Piccolo 2 Oktave 1 Terz ab c0 1 3 5 Quinte 1 1 3 Mixtur III 1 1 3 Oboe 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Violonbass 16 Octavbass 8 Cellobass 8 Oktavbass 4 Posaune 16 Koppeln II I I P II P OktavkoppelGelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus einer Bronzeglocke und drei Eisenhartgussglocken der Glockenstuhl ist aus Stahl und die Glockenjoche sind aus Stahlguss gefertigt 4 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 4 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1899 Glockengiesserei Christoph Albert Bierling Bronze 1180 mm 800 kg e 12 1955 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1360 mm 900 kg fis 23 1955 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1115 mm 500 kg b 24 1955 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 990 mm 350 kg h 2Turmuhr BearbeitenDie Turmuhr stammt aus der Meissner Turmuhrenfabrik Otto Fischer Sie wird derzeit von dem gelernten Feinmechaniker und Uhrentechniker Andreas Vogler gewartet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hoffnungskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen uber die Hoffnungskirche auf der Website der Ev Luth Kirchgemeinde Freital Beschreibung der Orgel in Hoffnungskirche Freital Hainsberg in der Orgeldatenbank OrganindexLiteratur BearbeitenRainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 297 Einzelnachweise Bearbeiten Amtsblatt der Ev Luth Landeskirche Sachsens vom 28 August 2020 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 13 Mai 2022 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 346 348 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 297 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 50 980635 13 633561 Koordinaten 50 58 50 3 N 13 38 0 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hoffnungskirche Freital amp oldid 238528289