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Das Hofbrau Kaltenhausen war eine osterreichische Bierbrauerei die 1475 vom Salzburger Burgermeister und Kaufmann Hans Elsenheimer im Weiler Kaltenhausen im Halleiner Stadtteil Au erbaut wurde Heute gehort die Marke zur Heinekengruppe Auf dem Firmengelande befinden sich eine Gaststatte sowie eine Kleinstbrauerei 1 2 Hofbrau KaltenhausenLogoRechtsform Marke der Brau Union Osterreich AGGrundung 1475Auflosung 1921Sitz Hallein OsterreichBranche BrauereiWebsite www kaltenhausen at Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Erzbischofliche Zeit 1 3 Die Entwicklung der Brauerei Kaltenhausen von 1800 bis 1900 1 4 20 Jahrhundert 1 5 21 Jahrhundert 2 Braugasthof 3 Gebinde 4 Produkte 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Panoramabild Durchfahrtsstrasse Hofbrau Kaltenhausen nbsp Hofbrau Kaltenhausen am Fusse der Barmsteine nbsp Entwicklung der Bierproduktion nbsp Ehemaliges Firmengelande nbsp Entwicklung der BierproduktionIn der Blutezeit der Stadt Hallein in der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit entwickelten sich neue Erwerbszweige so auch das Bierbrauen Die alteste Quelle uber die Bierbrauerei in Hallein geht jedoch bis ins Jahr 1439 zuruck 3 Der Salzburger Burgermeister und Stadtrichter von 1469 bis 1483 Hans Elsenheimer auch Johann Elsenhaimer errichtete 1475 das sogenannte Kaltes Brauhaus Die Errichtung erfolgte auf einer Hofstatt bei Hallein die vom Fursterzbischof Bernhard von Rohr leihweise zur Errichtung eines prewstadls und kellers uberlassen wurden 4 Der Name Kaltes Brauhaus bezieht sich auf die kalten Luftrohren die zur Lagerung genutzt wurden Der Standort unter den Barmsteinen hatte einen besonderen Vorteil gegenuber allen anderen Brauereien von seinerzeit So genannte Windrohren Windlocher im Berg boten einen Luftwechsel zwischen Innen und Aussenluft was eine naturliche thermodynamische Kuhlung bewirkte Windrohren sind Hohlen in verschiedenen Hohenlagen im Berg mit mehreren Eingangen die den Naturzug und damit die Abkuhlung ermoglichen 5 Erzbischofliche Zeit Bearbeiten Nach dem Tod von Johann Elsenhaimer 1483 verkaufte sein Sohn Hans 1489 die Elsenheimerische Brauerei zu Kaltenhausen an den Furst Erzbischof Leonhard von Keutschach und die Brauerei ging somit in den Besitz der fursterzbischoflichen Hofkammer uber 6 Hofbrau Kaltenhausen entwickelte sich zur grossten Brauerei Salzburgs und grossten Konkurrenz fur die burgerlichen Brauhauser in Hallein 3 Die Salzburger Erzbischofe vergrosserten und forderten die Brauerei die dank des gesicherten Absatzes wegen eines allgemeinen Verbotes anderes als Bier aus den erzbischoflichen Brauereien auszuschenken eine wichtige Einnahmequelle darstellte Dies brachte dem Erzbischof den Spitznamen Lindl Wirt bei der Salzburger Bevolkerung ein 150 Jahre spater 1646 wurden bereits in zwei Sudpfannen 12 800 Eimer Bier gebraut Im selben Jahr wurde auch erstmals das noch heute bekannte Marzenbier gebraut Auch bei den folgenden Salzburger Erzbischofe war die Brauerei immer ein besonderes Liebkind 1648 gab es dann eine Zweigniederlassung in der Stadt Salzburg im Kalten Brauhaus im Kai beim Nonntaler Tor Durch das Biermonopol 1652 1681 welches den burgerlichen Brauereien die Lieferung von Bier ausserhalb des Stadtgebietes versagte wurde die Stellung des Hofbrauhauses Kaltenhausen gestarkt 1712 erfolgte eine ansehnliche Vergrosserung des Betriebes unter Erzbischof Franziskus Antonius Furst von Harrach Die Entwicklung der Brauerei Kaltenhausen von 1800 bis 1900 Bearbeiten Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25 Februar 1803 fiel die weltliche Macht der Fursterzbischofe als Reichsfursten Die Brauerei kam nun in das Eigentum des neuen Landesherren zuerst Ferdinand Erzherzog von Osterreich bis 1806 und dann an Kaiser Franz I von Osterreich bis 1809 Im Jahr 1809 wurde sie im Rahmen der Koalitionskriege unter franzosische Verwaltung gestellt 1811 ging sie in den Besitz der bayrischen Krone uber 1815 kaufe die Kurfurstin Maria Leopoldine von Osterreich Este die Brauerei fur 150 00 Gulden Sie und ihr Sohn Maximilian von Arco Zinneberg machten aus der Brauerei einen der fuhrenden Industriebetriebe des 19 Jahrhunderts Sie konzentrierte sich im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tatigkeit unter anderem auf die Modernisierung der Brauereien In der Brauerei Kaltenhausen wurde zum Brechen des Malzes die erste Dampfmaschine im Land Salzburg aufgestellt So wurde die Brauerei Kaltenhausen in einen Brauerei Grossbetrieb umgewandelt 7 Die zunehmende Produktionssteigerungen im Rahmen der Industrialisierung gingen Hand in Hand mit einer Erweiterung des Absatzgebietes auf Ober und Niederosterreich sowie Tirol Noch 1860 beschrankte sich der Absatz auf die umliegenden Orte von Salzburg und Hallein Durch die Einfuhrung der Gewerbefreiheit 1860 und der Auflosung der Brauerzunft 1873 zeichnete sich der Niedergang der handwerksmassig betriebenen Brauereien in Hallein ab Grund war zum Teil die ubermachtige Konkurrenz von Kaltenhausen Neben Kaltenhausen gab es noch funf andere Brauereien die uber 10 000 hl pro Jahr brauen konnten eine davon war die auch heute noch bekannte Stieglbrauerei zu Salzburg Kaltenhausen produzierte jedoch mehr als alle funf zusammen und hatte im Land Salzburg einen Marktanteil von 35 1 8 Seit 1896 liegt die Brauerei im Stadtgebiet von Hallein 1898 wurde das Graflich Arco Zinneberg sches Brauhaus Kaltenhausen an die bayrische Filiale der Deutschen Bank in Munchen verkauft Drei Jahre spater wurde sie 1901 in die Aktiengesellschaft Brauerei Kaltenhausen umgewandelt 20 Jahrhundert Bearbeiten Die ersten Geschaftsjahre der jungen Aktiengesellschaft standen unter dem Zeichen einer wirtschaftlichen Depression Trotz der geringen Konsumfahigkeit der Bevolkerung und steigender Rohstoffpreise konnten durch Rationalisierungsinvestitionen und Einsparungen Gewinne erwirtschaftet werden 9 Auch die standig notwendige Umstellung auf moderne Erzeugungsanlagen aber auch die Erweiterung und Sicherung des Absatzes waren mit einem hohen Kapitalbedarf verbunden Bereits 1903 wurde eine Hypothekenanleihe in Hohe von 400 000 Kronen aufgenommen 10 Kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges ging es jedoch bergauf und die Stellung wurde auch durch die Fertigstellung des Tauerntunnels 1906 gefestigt Der Absatz wurde auch durch den Kauf und gleichzeitiger Stilllegung einiger Braubetriebe gefordert Trotz Umsatzsteigerungen mussten 1907 1912 Gewinneinbussen durch steigende Rohstoffpreise und die Lohnerhohungen sowie Arbeitszeitverkurzungen hingenommen werden 1916 wurde ein weiterer Kredit zum Erwerb der Vereinigten Salzburger Brauereien aufgenommen Die ubernommenen Brauereien wurden geschlossen und die Produktion nach Kaltenhausen verlegt 11 Der Erste Weltkrieg hatte anfanglich keinen Einfluss auf die Absatzentwicklung von Kaltenhausen Erst die langere Kriegsdauer und zunehmende Rohstoffknappheit fuhrten zu mengen und qualitatsmassigen Einschrankungen die dann gegen Ende des Krieges auf einen Bruchteil der Vorkriegserzeugung sank Im Jahre 1917 wurde in Zusammenarbeit mit der Stieglbrauerei zu Salzburg und der Salzkammergutbrauerei in Gmunden eine Kommanditerwerbsgesellschaft zur Vermietung der Kuhlraume an die Heeresverwaltung gegrundet 1921 ist die Brauerei ein Grundungsbetrieb der ehemaligen Braubank AG Dies war ein Zusammenschluss der Brauerei Gmunden Linzer Aktienbrauerei Poschacher Brauerei in Linz und der Wieselburger Aktienbrauerei Der Grundgedanke war durch gemeinsame Planung und Ausrustung der Braustatten und gemeinsamem Einkauf zu einer einheitlichen kaufmannischen Fuhrung und zur Beseitigung des unokonomischen Wettbewerbes zu gelangen 12 1925 wurde der Firmenwortlaut in Osterreichische Brau Aktiengesellschaft geandert worin die rechtliche Verschmelzung der Brauereien zum Ausdruck kommt Nach 300 jahriger vorherrschender Stellung in der Salzburger Brauwirtschaft wurde sie nach dem Ersten Weltkrieg von der Brauerei Stiegl uberholt Die schlechten wirtschaftlichen Verhaltnisse und die hohe Besteuerung des Bieres liessen die Produktion der Brauerei Kaltenhausen von 1929 30 bis 1936 um 47 fallen 13 1932 wurde die Brauerei Gmunden auf Grund der Wirtschaftskrise zeitweise stillgelegt um die Schwesterbrauereien Kaltenhausen und Poschacher Brauerei besser auslasten zu konnen Dadurch erklart sich die stabile Auslastung der Brauerei Kaltenhausen In den Gewolben der aufgelassenen Fassbinderwerkstatte des Hofbraus Kaltenhausen wurde 1986 das Brauerei und Bindereimuseum Hofbrau Kaltenhausen eingerichtet 14 1998 fusionierte die osterreichischen Brau AG mit der Steirerbrau zur Brau Union Osterreich AG Bis zum Sommer 2010 wurde jedoch auf dem Gelande des ehemaligen Hofbrau Kaltenhausen die Biersorten Kaiser und Edelweiss gebraut 21 Jahrhundert Bearbeiten 2011 wurde der grosstechnische Brauereibetrieb in Kaltenhausen unter dem letzten Braumeister Dr Gunter Seeleitner eingestellt Die Produktion wurde danach eingestellt und 8 der 128 Mitarbeiter die am Standort Kaltenhausen beschaftigt waren mussten entlassen werden 2 Die Anlagen wurden demontiert und die Gebaude bist auf das Sudhaus im Sommer 2016 abgerissen Die Produktion wurde in die Brauerei Zipf Oberosterreich und die Brauerei Wieselburg Niederosterreich verlagert Es wird jedoch weiterhin Bier in einer neu errichteten vollautomatischen Kleinanlage gebraut ca 12 Hektoliter pro Sud was einer Kleinstbrauerei entspricht und damit verbunden eine Eventgastronomie betrieben Braugasthof BearbeitenZum Hofbrau gehort auch eine grosse Gastwirtschaft der Braugasthof Hofbrau Kaltenhausen Er wurde von 1989 bis Sommer 2011 vom Pachterehepaar Edith und Anton Haas gefuhrt Am 22 November 2011 wurde diese Gaststatte durch die Hopfen Malz Kaltenhausen GmbH eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der Sternbrau GmbH aus der Stadt Salzburg als neuem Pachter nach einer Renovierung neu eroffnet Das Ruperti Gwolb ist ein Gewolbesaal dessen Wande und hohe Salen aus roten Ziegeln gemauert sind Seine Architektur erinnert an gotische Gewolbe In ihm finden ca 150 Personen Platz Das Ruperti Gwolb hat einen eigenen Eingang und gehort zum Hofbrau Kaltenhausen Die gastronomische Versorgung bei Veranstaltungen ubernimmt jedoch der Braugasthof Daneben gibt es die Spezialitaten Manufaktur Hofbrau Kaltenhausen eine Kleinbrauerei mit Seminarangebot Die Investitionssumme belauft sich auf ca 1 Mio EUR 15 Gebinde Bearbeiten nbsp Ausstoss nach GebindeWie die meisten anderen Brauereien stellte die Hofbrau Kaltenhausen im 20 Jahrhundert einen Grossteil der Produktion auf Flaschenabfullung um Neben den in Osterreich ublichen Mehrwegflaschen mit Flaschenpfand wurden bestimmte Biersorten auch in Aluminiumdosen abgefullt Edelweiss Bier wurde auch in 4 Liter Fassern fur Heimzapfanlagen abgefullt Neben den fur die Gastronomie ublichen Fassern gab es auch ein selbstkuhlendes 20 Liter Fass fur den Endkonsumenten 16 nbsp Edelweiss Beertender nbsp Kaiser BierkistenProdukte Bearbeiten nbsp Edelweiss Gamsbock und Edelweiss Hefetrub vor markentypischem Berghintergrund nbsp Kaiser Premium Bier LogoDer Hopfen fur die Biere von Kaltenhausen kam aus Saaz dem Muhlviertel der Hallertau und Slowenien das Malz aus der Malzerei in Liesing 4 Ehemalige Biere Kaltenhausener Lager Ruperti Gold Hell Bischofsbrau Doppel malz Festbock1967 wurde eine Straffung der Marken und Sorten der Brau Union durchgefuhrt Dieser Sortimentsstraffung fielen die oben genannten Biere zum Opfer 17 In der Brauerei wurden bis 2010 folgende Biere gebraut Kaiser Bier 16 Kaiser Marzen Kaiser Premium Kaiser Pils Kaiser Radler Kaiser 2 9 Kaiser DoppelmalzEdelweiss Edelweiss Hofbrau Edelweiss Hefetrub Edelweiss Gamsbock Edelweiss Dunkel Edelweiss AlkoholfreiAuszeichnungen Bearbeiten nbsp DLG LogoDLG Pramierungen Edelweiss Hofbrau Ausgezeichnet mit DLG Pramierungen Gold 2008 2010 und 2011 Edelweis Hefetrub Ausgezeichnet mit DLG Pramierungen Gold 2008 2009 2010 und 2011 Edelweiss Gamsbock Ausgezeichnet mit DLG Pramierungen Gold 2010 und 2011 sowie dem European Beer Star Bronze 2010 18 European Beer StarEuropean Beer Star in Bronze 2009 und in Silber 2010 und 2011 World Beer CupWorld Beer Cup fur Edelweiss Hefetrub 1996 Edelweiss Hefetrub 2000 Edelweiss Dunkel 2000 Literatur BearbeitenW Watteck Das Halleiner Brauwesen Salzburg 1928 R v Freisauff Die graflich Arco Zinneberg sche Brauerei bei hallein eine historische Skizze Sepp Kaufmann Das Hofbrau Kaltenhausen In Das Halleiner Heimatbuch Heimat Osterreich Folge 16 20 Hallein 1954 Ruckblick auf die Entwicklung der osterreichischen Brau Aktiengesellschaft Selbstverlag d Gesellschaft Linz 1961 E Jalowetz H Lichtenblau Hrsg Osterreichischer Brauerkalender Jg 1 1924 6 1929 1 1931 15 1938 Wien 1924 C Seidl Unser Bier Reisen zu Osterreichs Brauereien Wien 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofbrau Kaltenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hofbrau Kaltenhausen Ausfuhrliche Geschichte von Bier und Brauen von der Erfindung zur IndustrialisierungEinzelnachweise Bearbeiten Salzburg info Hofbrau Kaltenhaus Abgerufen am 18 November 2011 Memento vom 29 Mai 2011 im Internet Archive a b orf at Ende der industriellen Brauerei Kaltenhausen Abgerufen am 14 Janner 2012 a b Wattek W Das Halleiner Brauwesen Salzburg 1928 a b Seidl C Unser Bier Reisen zu Osterreichs Brauereien Wien 1992 Freisauff R v Die graflich Arco Zinneberg sche Brauerei bei hallein eine historische Skizze Das Hofgrau Kaltenhausen in Das Halleiner Heimatbuch von Sepp Kaufmann Heimat Osterreich Folge 16 20 Hallein 1954 Osterreichische Brauunion Die Heimat des Edelweiss Abgerufen am 18 November 2011 Memento vom 18 Oktober 2007 im Webarchiv archive today Statistischer Bericht uber die volkswirtschaftlichen Verhaltnisse des herzogtums Salzburg erstattet von der Handels und Gewerbekammer 1871 1880 Geschaftsbericht der Brauerei Kaltenhausen 1901 02 bis 1914 15 Industrie Compass Osterreich Ungarn Hrsg v Compass Verlag Wien Jg 1903 04 Geschaftsbericht der Brauerei Kaltenhausen 1916 17 Ruckblick auf die Entwicklung der osterreichischen Brau Aktiengesellschaft Hvsg im Selbstverlag d Gesellschaft Linz 1961 Osterreichischer Brauerkalender Hrsg E Jalowetz u H Lichtenblau Jg 1 1924 6 1929 1 1931 15 1938 Wien 1924 Brauerei und Bindereimuseum Hofbrau Kaltenhausen online unter museen de Krone at Brauerei in Kaltenhausen setzt auf neue Strategien Abgerufen am 14 Janner 2012 a b Kaiser Bier Abgerufen am 1 Januar 2012 Geschaftsbericht der Osterr Brau AG 1967 68 Ausfuhrliche Beschreibung der Prufbestimmungen und Kriterien PDF Datei Memento vom 16 September 2011 im Internet Archive 47 696361 13 079367 Koordinaten 47 41 46 9 N 13 4 45 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofbrau Kaltenhausen amp oldid 236930432