www.wikidata.de-de.nina.az
Herz Jesu ist eine katholische Pfarrkirche in Avenwedde einem Stadtteil im ostwestfalischen Gutersloh in Nordrhein Westfalen Deutschland Kirche und Gemeinde gehoren zum Pastoralverbund Avenwedde Friedrichsdorf im Erzbistum Paderborn Herz Jesu BasisdatenKonfession romisch katholischOrt Gutersloh DeutschlandDiozese Erzbistum PaderbornPatrozinium Heiligstes Herz JesuBaubeschreibungEinweihung 1 Juli 1955Baustil NeugotikBautyp HallenkircheFunktion und TitelPfarrkircheKoordinaten 51 54 47 5 N 8 26 11 7 O 51 91319 8 436583 Koordinaten 51 54 47 5 N 8 26 11 7 O Blick von der Kapellenschule auf die KircheUrsprunglich wurde sie als dreischiffige neugotische Backstein Hallenkirche errichtet An das dreijochige Langhaus schloss sich im Osten ein polygonaler Chor an 1953 54 wurde die Kirche um das Doppelte erweitert Dabei wurden die historisierenden Formen des Altbaus ubernommen Im Rahmen des Umbaus wurde der Chor nach Westen verlegt Den achteckigen 55 m hohen Turm fugte man dem zunachst lediglich mit einem Dachreiter ausgestatteten Bau erst 1964 hinzu Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte bis zu den Anfangen der Pfarrgemeinde 2 Geschichte der Pfarrgemeinde Herz Jesu 2 1 Caritative Aufgaben 2 2 Pater Noldus Aktion 2 3 Ausgewahlte Vereine der Pfarrgemeinde 3 Geschichte der Kirche 3 1 Anhangige Bauvorhaben 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgeschichte bis zu den Anfangen der Pfarrgemeinde BearbeitenDie fruhesten bekannten Angaben zum religiosen Leben im heutigen Avenwedde beziehen sich auf den Kreis Wiedenbruck der von seiner Grundung an um das Jahr 800 herum dem Bistum Osnabruck zugehorig war 1 Die weitere kirchliche Gliederung vollzog sich wohl aufgrund der sparlichen Besiedelung nur sehr langsam Zu Beginn des 19 Jahrhunderts kam es zu einer kirchlichen Neuordnung die das Ende des Osnabrucker Bistums bedeutete Die Dekanate Wiedenbruck und Rietberg wurden dabei in die Diozese Paderborn uberfuhrt Uber mehrere Jahrhunderte hinweg war die Gutersloher Pankratiuskirche die heutige Apostelkirche fur die umliegenden Bauerschaften darunter Avenwedde zustandig Ende des 18 Jahrhunderts wurde das Dorf Friedrichsdorf gegrundet und die katholischen Siedler zu einer Pfarrgemeinde vereinigt Die Gottesdienste wurden zunachst in einer Scheune abgehalten bis Sammlungen in den Bauerschaften Friedrichsdorf und Avenwedde den Baubeginn einer Kirche ermoglichten 1804 erfolgte die Grundsteinlegung noch im selben Jahr die Einweihung Aufgrund von Baufalligkeit begann man 1864 mit dem Bau der neuen Kirche St Friedrich die 1866 eingeweiht wurde und als Mutterkirche der Herz Jesu Pfarrgemeinde bezeichnet wird 2 Etwa 85 der Pfarrgemeinde bestand zu der Zeit aus Bewohnern der Bauerschaft Avenwedde die jedoch teilweise ihr religioses Leben in St Pankratius in Gutersloh fuhrten Geschichte der Pfarrgemeinde Herz Jesu BearbeitenUm 1960 herum kam es verstarkt zum Ausbau der Kirche und anderer kirchlicher Gebaude Grund war der steigende Wohlstand der Gemeindemitglieder bedingt durch die sogenannte zweite industrielle Revolution viele Bauvorhaben wurden zu grossen Teilen privat also durch Spenden finanziert Am 18 November 1966 konstituierte sich der Pfarrgemeinderat nach bischoflicher Weisung um den Pfarrer zu unterstutzen und gemeinsam mit ihm Angelegenheiten zu beschliessen die die Pfarrgemeinde betreffen Seit 1972 findet jahrlich ein Pfarrgemeindefest statt durch dessen Erlose unter anderem Bauvorhaben in der Gemeinde finanziert werden Erwahnenswert ist noch die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg aufgenommene enge Zusammenarbeit mit der Schonstatt Bewegung Dieser traten mehrere Mitglieder der Gemeinde bei Der Orden war dafur an der Gestaltung des Kirchenvorplatzes beteiligt Marien Bildstock und im Rahmen der Pater Noldus Aktion in Celebes tatig siehe unten Im Jahr 2004 zahlte die Gemeinde 3 550 Seelen Seit Juli 2003 gehort sie zum Pastoralverbund Avenwedde Friedrichsdorf Caritative Aufgaben Bearbeiten Parallel zum Kirchenbau wurde die Kapellenschule errichtet Der erste Kindergarten wurde 1946 erbaut Er war von 1951 bis 1960 geschlossen da das Gebaude als Schule benotigt wurde und ist seitdem wieder in Betrieb mittlerweile in einem zweiten Gebaudekomplex an anderer Stelle Die Gemeinde betreibt daruber hinaus einen eigenen Friedhof Pfarrer Karl Hoffmann 1960 1980 im Amt der selbst wahrend des Krieges in den KZs Buchenwald und Dachau inhaftiert war war zeitlebens um eine Aussohnung und Zusammenarbeit mit Polen bemuht 1973 wurde ihm von der polnischen Literaturzeitschrift Polen das Abzeichen Amicus Poloniae Freund Polens verliehen und im folgenden Jahr besuchten polnische Geistliche die Gemeinde fur gemeinsame Gottesdienste und eine Wallfahrt nach Werl Pater Noldus Aktion Bearbeiten 1965 ubernahm der hollandische Missionar Pater Karl Noldus der sich gerade auf Heimaturlaub befand auf Weisung des Bischofs eine Krankenvertretung in der Herz Jesu Gemeinde Dadurch wurde diese mit der von schwerer Armut gepragten Situation der Bewohner der indonesischen Insel Celebes heute Sulawesi konfrontiert Es kam zu spontanen und spater organisierten Hilfsaktionen in Form von Sachlieferungen Schulen und Kirchenbauten und der Forderung des Priesternachwuchses Spater beteiligten sich auch andere Gemeinden an der Pater Noldus Aktion Im Gegenzug kamen haufiger Geistliche aus Celebes nach Avenwedde Die starke Verbundenheit zeigte sich auch dadurch dass Pater Noldus nach dem Ende seiner Missionarstatigkeit fur eine kurze Zeit als Vikar in Avenwedde tatig wurde Ausgewahlte Vereine der Pfarrgemeinde Bearbeiten katholische Frauengemeinschaft 1919 als Mutterverein in St Friedrich gegrundet katholische Arbeitnehmer Bewegung KAB 1921 als Arbeiterverein St Josef gegrundet nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten 1947 im Gesamtverband der KAB neu formiert Kolpingsfamilie 1928 als Abspaltung der Gutersloher Kolpingsfamilie gegrundet Deutsche Jugendkraft DJK Blau Weiss Avenwedde 1925 St Sebastianus Schutzenbruderschaft 1926 als Burgerschutzenverein Avenwedde gegrundet mit dem heutigen Namen seit 1948 Pfarr Caritas seit 1961 Geschichte der Kirche BearbeitenAb etwa 1900 begann nicht zuletzt aufgrund schnell steigender Bevolkerungszahlen eine offentliche Diskussion um den Bau einer eigenen Kirche fur Avenwedde 1909 stiftete das Ehepaar Christoph und Elisabeth Hauertmann ein drei Morgen grosses Grundstuck gebunden an die Auflage dass innerhalb von 20 Jahren auf diesem eine Kirche gebaut wurde Am 20 Oktober 1910 beantragten drei Mitglieder des Kirchenvorstands der Pfarrgemeinde Friedrichsdorf die Genehmigung fur den Bau einer Kapelle Der Antrag wurde vom Kirchenvorstand jedoch zunachst abgelehnt Am 27 November 1911 wurde der Kapellen Bau und Unterhaltungsverein zu Avenwedde gegrundet und ins Vereinsregister beim Amtsgericht Gutersloh eingetragen mit dem Ziel eine juristische Person als Stifter fur die Kirche einzusetzen So konnten Spenden fur den Bau gesammelt werden 1912 waren die eingegangenen Spenden hoch genug um einen Bauplan anzufertigen und der Bischoflichen Behorde zur Genehmigung vorzulegen Im Juli 1913 fand die Grundsteinlegung statt Am 10 Mai 1914 konnte die Weihe der neogotischen Kirche gefeiert werden 3 Die Kirche wurde zunachst als Vikarie von St Friedrich gefuhrt Am 23 Oktober 1916 wurde der erste Vikar in Avenwedde eingefuhrt 1920 gab es die ersten Signale des Erzbischoflichen Generalvikariats in Paderborn die Herz Jesu Gemeinde eigenstandig zu machen zum 18 Juli 1921 wurde sie zunachst eine selbstandige Vikarie 1921 1923 wurde das Pfarrhaus errichtet Durch die schwierige wirtschaftliche Lage in der Inflation zog sich die Bauzeit in die Lange Zum 1 April 1924 wurde Avenwedde Filialkirchengemeinde im Pfarrbezirk Friedrichsdorf mit eigenstandiger Vermogensverwaltung Der Forderverein loste sich auf und stiftete sein Vermogen der Gemeinde Sie zahlte etwa 600 Katholiken 1928 wurde mit der Ausmalung der Kirche begonnen 1934 konnte eine erste Orgel in die Kirche eingebaut werden 1935 wurde das ehemalige Stallgebaude am Pfarrhaus zum Pfarrheim umgebaut 1939 wurde die Kirche mit einer Warmluftheizung ausgestattet Da die Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs wurde der Kapellenbau bald zu klein So wurde am 2 Juli 1953 der Grundstein fur einen Erweiterungsbau gelegt der Ostern 1954 abgeschlossen werden konnte Am 1 Juli 1955 wurden die Kirche und der Altar durch den Weihbischof Franz Hengsbach geweiht Gleichzeitig wurde die Gemeinde zur eigenstandigen Pfarrei erhoben Der erweiterte Bau war nun doppelt so lang mit Platz fur etwa 700 Besucher Dabei kam es zu einer neuen Raumausrichtung Die Kirchenlangsachse wurde um 180 Grad gedreht so dass der Altar nun auf der anderen Seite lag Hinter dem Altarraum befindet sich jetzt ein Chorraum dazu gibt es zwei Seitenaltare und eine Orgelempore Eine Kanzel wurde dabei entfernt Am 10 Mai 1964 gleichzeitig mit dem 50 jahrigen Kirchenjubilaum wurde der Grundstein fur den Kirchturm gelegt Da es nach Umbau keine Fassade mehr gab die zu einem Turm hatte ausgebaut werden konnen entschied der Kirchenvorstand den Turm getrennt von der Kirche zu errichten Es handelt sich um einen achteckigen Turm mit einer Hohe von 55 Metern vier Glocken und einem mit Kupferblech gedecktem Dach Seit 1974 befindet sich im Innern eine Aufbahrungsstatte 1971 bekam die Kirche eine neue Orgel mit 2343 Pfeifen in 30 Registern Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1977 wurden Altarraum und Seitenaltare neu gestaltet Am 4 Dezember 1977 erfolgte die Weihe des neuen Altars durch den Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt In den Altar wurden Reliquien der Martyrer Castus und Aureus eingelassen 4 Von Mai bis Oktober 2005 wurde die Kirche abermals renoviert und konnte ab dem 16 Oktober 2005 wieder genutzt werden Anhangige Bauvorhaben Bearbeiten 1961 wurde das Pfarrhaus ausgebaut in dem dann auch Jugendarbeit Bildungsarbeit wie z B Eheseminare und eine Pfarrbucherei Avenwedder Lesergemeinde untergebracht wurde 1965 wurden Jugendheim und Vikarie gebaut 1976 wurde ein neues Pfarrhaus errichtet Literatur BearbeitenJosef Bielefeld Pfarrgemeinde Herz Jesu Avenwedde Ursprung und Entwicklung Gutersloh 1979 Hrsg Katholische Pfarrgemeinde Herz Jesu Avenwedde Heinz Flototto Hrsg 800 Jahre Avenwedde Gutersloh 1996 ISBN 3 929494 07 8 Einzelnachweise Bearbeiten Mit Ausnahme der Pfarrei Lette die zu Munster gehorte Die raumliche Trennung zu Osnabruck verlieh dem Kreis den Charakter einer vorgelagerten Exklave Zum gesamten Abschnitt vgl Bielefeld 1979 siehe Literatur Josef Bielefeld Pfarrgemeinde Herz Jesu Avenwedde Ursprung und Entwicklung Gutersloh 1979 Hrsg Katholische Pfarrgemeinde Herz Jesu Avenwedde Obwohl kirchenrechtlich nicht ganz korrekt da die Kirchengemeinde erst am 1 Juli 1955 zur Pfarrei erhoben wurde wird dieses Datum von der Pfarrgemeinde meist als Beginn ihrer Geschichte gesetzt In den 1960er Jahren kam es im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils zu leichten Modifikationen die der neuen Gottesdienstgestaltung Rechnung trugen da nun etwa der Geistliche mit dem Gesicht zur Gemeinde steht Weblinks BearbeitenWebseite der GemeindeSakralbauten im Stadtgebiet von Gutersloh Avenwedde Christuskirche Herz Jesu St Marien Blankenhagen Epiphaniaskirche Evangeliumskirche Heilige Familie Jakobuskirche Zum guten Hirten Friedrichsdorf Johanneskirche St Friedrich Gutersloh Stadt Apostelkirche Martin Luther Kirche St Stephanus Isselhorst Evangelische Kirche Isselhorst Maria Konigin Kattenstroth Kreuzkirche Liebfrauenkirche Lukaskirche St Maria St Pankratius Trinitatiskirche Nordhorn Christ Konig Kirche des Hl Therapon Selimiye Moschee Pavenstadt Heilig Geist Kirche Johanneskirche Spexard St Bruder Konrad Sundern Erloserkirche Matthauskirche profaniert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herz Jesu Kirche Avenwedde amp oldid 237334674