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Die Hersbrucker Mehlbeere Sorbus pseudothuringiaca ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren Sorbus in der Familie der Rosengewachse Rosaceae Innerhalb der Mehlbeeren gehort sie zur Sorbus hybrida Gruppe ist also aus einer Bastardisierung zwischen der Hugel Mehlbeere Sorbus collina und der Vogelbeere Sorbus aucuparia entstanden Hersbrucker MehlbeereHersbrucker Mehlbeere Sorbus pseudothuringiaca SystematikFamilie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie SpiraeoideaeTribus PyreaeUntertribus Kernobstgewachse Pyrinae Gattung Mehlbeeren Sorbus Art Hersbrucker MehlbeereWissenschaftlicher NameSorbus pseudothuringiacaDull Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Gefahrdung 4 Botanische Geschichte 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Hersbrucker Mehlbeere ist ein mittelgrosser Baum oder Strauch Die Blatter messen 8 bis 10 5 bis 8 Zentimeter und sind im Herbst elliptisch Sie ahneln stark den Blattern von Sorbus pinnatifida var thuringiaca Sie weisen 4 bis 5 Lappen auf die ungefahr 1 5 Zentimeter lang schrag gestellt und massig gezahnt sowie selten bis zur Mittelrippe eingeschnitten sind Die Blattstiele sind 15 bis 20 Millimeter lang schwach behaart und ziemlich derb Die Blattoberseite glanzt die Blattunterseite ist wollig behaart und kaum verkahlend Die Haare haben einen Durchmesser von 6 bis 8 selten bis 12 Mikrometer Es sind 9 bis 10 Paare Seitennerven vorhanden 1 Der Blutenstand hat einen Durchmesser von 4 5 bis 5 Zentimeter und besteht aus 40 bis 45 Bluten Die Bluten haben einen Durchmesser von 11 bis 13 Millimeter Die Fruchte sind rot kugelig apfelformig und haben einen Durchmesser von ungefahr 9 bis 11 Millimeter Sie enthalten sehr wenige kleine Lentizellen welche einen Durchmesser von weniger als 0 1 Millimeter haben Die Samen sind schwarzlich 1 Vorkommen BearbeitenDie Hersbrucker Mehlbeere ist in Bayern im Frankischen Jura endemisch 1 Sie kommt vor allem zwischen Hersbruck und Pegnitz vor ausserdem bei Gossweinstein an der Wiesent sowie moglicherweise auch bei Ebermannstadt und Forchheim 1 Als sudlichste Vorkommen wurden bis jetzt Bestande bei Reicheltshofen und Unterried sudostlich von Deinschwang belegt 2 In ihren Standortanspruchen ahnelt die Art eher der Vogelbeere 2 So befinden sich ihre Wuchsorte auf den Kuppen der Hersbrucker Alb deutlich gehauft innerhalb der 900 mm Niederschlagslinie 2 Unterhalb von 600 Metern u NN sind kaum Vorkommen anzutreffen 2 Die Art wachst in lichten eher mesophil humiden Waldgesellschaften in mehr oder weniger absonnigen Lagen 1 Gehaufte Bestande treten auf den skelettgepragten flachgrundigen Kuppen der hochsten Erhebungen der Frankenalb auf wo Dolomitgestein den Untergrund bildet 2 Im mittleren Frankenjura wachst sie an und in der Nahe der Plateaukante des Weissjuras vor allem auf Dolomit 1 Gefahrdung BearbeitenDie Hersbrucker Mehlbeere gilt bundesweit nach der Roten Liste gefahrdeter Pflanzenarten als ungefahrdet Gemass der Roten Liste Bayerns wird die Art mit Stufe 3 als gefahrdet eingeordnet Deutschland besitzt fur den Erhalt der Art eine sehr grosse Verantwortung Innerhalb Deutschlands kommt dem Bundesland Bayern die Alleinverantwortung fur die Artentwicklung des bayrischen Endemiten zu 3 Botanische Geschichte BearbeitenGegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde diese Art als Bastard interpretiert und in der Lokalflora von August Friedrich Schwarz als Sorbus hybrida Koch Pirus aucuparia aria Pirus hybrida Smith Sorbus hybrida Koch fur mehrere Fundstellen aufgefuhrt 4 Im Jahr 1961 wurde die Hersbrucker Mehlbeere von Ruprecht Dull erstbeschrieben 5 1 Er gab der Sippe als erbfestes Taxon Artrang Konrad Gauckler erweiterte die bis dahin bekannten Fundstellen und vermerkte die neu gefundenen Wuchsorte auf den von Schwarz angelegten Manuskriptkarten Otto Warburg und Zoltan Karpati fassten 1968 die Art als Zwischenart von Sorbus austriaca und Sorbus aucuparia auf 6 Dull 1961 und Kutzelnigg 1995 nahmen eine Einordnung in der Sorbus hybrida Gruppe vor Grund hierfur waren festgestellte Ahnlichkeiten der Art mit Sorbus pinnatifida nm thuringiaca 2 Die Sorbus hybrida Gruppe S hybrida agg wurde terminologisch 2001 7 durch die hybridogene Untergattung Soraria Majovsky et Bernatova ersetzt und gilt nun als Synonym davon 8 2015 wurde die Art Sorbus collina von M Lepsy P Lepsy und N Meyer erstbeschrieben Sorbus collina gehort zur Untergattung Aria Pers ist tetraploid und wurde bisher falschlicherweise als zu Ubergangsformen zwischen Sorbus graeca und Sorbus aria gehorig interpretiert und zu Sorbus pannonica gestellt Meyer geht davon aus dass die Hersbrucker Mehlbeere aus Sorbus collina und Sorbus aucuparia entstanden ist 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Herfried Kutzelnigg Sorbus In Hildemar Scholz Hrsg Illustrierte Flora von Mitteleuropa Begrundet von Gustav Hegi 2 vollig neubearbeitete und erweiterte Auflage Band IV Teil 2B Spermatophyta Angiospermae Dicotyledones 2 3 Rosaceae 2 Teil Blackwell Berlin Wien u a 1995 ISBN 3 8263 2533 8 Sorbus pseudothuringiaca S 378 a b c d e f Norbert Meyer Lenz Meierott Herbert Schuwerk Otto Angerer Beitrage zur Gattung Sorbus in Bayern In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der Heimischen Flora Sonderband 2005 S 5 216 Sorbus pseudothuringiaca S 93 96 Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns August Friedrich Schwarz Phanerogamen und Gefasskryptogamen Flora der Umgegend von Nurnberg Erlangen und des angrenzenden Teiles des Frankischen Jura um Freistadt Neumarkt Hersbruck Muggendorf Hollfeld II oder Spezieller Teil 2 Folge Die Calycifloren In Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nurnberg Band 12 1899 S 294 online Ruprecht Dull Die Sorbus Arten und ihre Bastarde in Bayern und Thuringen In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der Heimischen Flora Band 34 S 11 65 hier S 55 58 http www bbgev de berichte 034 1961 sorbus arten pdf PDF Datei Otto Warburg Zoltan Karpati Sorbus In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 2 Rosaceae to Umbelliferae Cambridge University Press Cambridge 1968 ISBN 0 521 06662 X S 67 71 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eintrag bei International Plant Names Index Sorbus subgen Soraria Majovsky amp Bernatova abgerufen am 14 Juni 2018 a b Norbert Meyer Sorbus in Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Kritischer Erganzungsband Springer Verlag Berlin Heidelberg 2016 Seite 113ff ISBN 9783827431325Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hersbrucker Mehlbeere Sorbus pseudothuringiaca Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sorbus pseudothuringiaca in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Peter A Schmidt 1998 Abgerufen am 3 Dezember 2013 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hersbrucker Mehlbeere amp oldid 228765443