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Dieser Artikel behandelt den Polizisten fur den US amerikanischen Chemiker siehe Herman Ramsperger Hermann Ramsperger 3 Dezember 1892 in Konstanz 17 Januar 1986 in Uberlingen war ein deutscher Polizeiprasident in Mannheim Gleiwitz und Kattowitz zur Zeit des Nationalsozialismus sowie SS Brigadefuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Schulzeit 2 Studium und Erster Weltkrieg 3 Berufliche Karriere 4 Mitglied der NSDAP und Allgemeinen SS 5 Karriere in der Allgemeinen SS 6 Nach 1945 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie und Schulzeit BearbeitenHermann Konrad Friedrich Ramsperger wurde am 3 Dezember 1892 in Konstanz im damaligen Grossherzogtum Baden geboren Seine Eltern waren der Kaufmann Fridolin Ramsperger und Hermine Ramsperger geborene Mayer 1 Ramspergers Vater war gelernter Kufer einer kleinen Schiffswerft die Mutter Betreiberin eines Tante Emma Ladens gegenuber einer Kaserne 2 Hermann Ramsperger besuchte das Gymnasium in Konstanz und entschied sich nach anfanglichem Wunsch Forstmann zu werden fur den Beruf des Juristen 3 Studium und Erster Weltkrieg BearbeitenRamsperger absolvierte nach der Reifeprufung ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitaten Heidelberg Tubingen und Freiburg 4 Er nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz I und dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Heidelberg zuruck um dort sein juristisches Examen abzulegen 1921 folgte seine Promotion zum Dr jur 5 Die Dissertation schrieb er uber die Jagd und Fischerei am Bodensee 6 Spater trat als Jurist in den Polizeidienst ein 7 Berufliche Karriere BearbeitenIn den Jahren 1922 1929 arbeitete Ramsperger in der badischen Verwaltung und war laut eigenen Angaben in dieser Zeit in den Stadten Uberlingen Messkirch Pfullendorf Engen und Villingen beschaftigt 8 bevor er zum Polizeiprasidium Karlsruhe versetzt wurde 9 Ramsperger ubernahm als Regierungsrat die Leitung des badischen Landespolizeiamtes in Karlsruhe und loste Adolf Hollein ab der wegen seiner Mitgliedschaft in der SPD entlassen wurde Ramsperger setzte sich laut eigener Aussage fur Hollein ein 10 Fur ein halbes Jahr leitete er kommissarisch die Politische Polizei in Baden bevor er im Herbst 1933 vom badischen NS Innenminister Karl Pflaumer feierlich zum Polizeiprasidenten von Mannheim ernannt wurde und den bisherigen kommissarischen Polizeiprasidenten Gunther Sacksofsky abloste Ramsperger blieb bis 1939 Polizeiprasident von Mannheim Im November 1939 wurde er als Polizeiprasident nach Gleiwitz in Oberschlesien im heutigen Polen versetzt 11 Ramsperger war jedoch nur kurze Zeit Polizeiprasident in Gleiwitz da er im Juli 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde 12 Er wurde bei den Luftnachrichten der Infanterie zuerst in Frankreich eingesetzt und spater mit seiner gesamten Abteilung in den Osten versetzt 13 Ramsperger war bis 1943 in der Wehrmacht und wurde danach wieder als Polizeiprasident in Gleiwitz eingesetzt bevor er im selben Jahr als Polizeiprasident nach Kattowitz versetzt wurde 14 Die Versetzung nach Kattowitz erfolgte am 28 Juni 1943 nach dem plotzlichen Tod des bis dahin amtierenden Kattowitzer Polizeiprasidenten Wilhelm Metz Seine Berufung zum Polizeiprasidenten in Kattowitz erfolgte auf personliche Empfehlung des Oberschlesischen Gauleiters Fritz Bracht an Heinrich Himmler In seiner Funktion als Polizeiprasident unterstanden Ramsperger die Kriminalpolizei und die Gestapo In Kattowitz unterstand seiner Dienststelle auch das Polizei Ersatz Gefangnis in Myslowitz das zum einen als Untersuchungsgefangnis fur die von der Gestapo inhaftierten Gefangenen diente zum anderen als Ubergangslager fur die Uberfuhrung von Gefangenen in die Konzentrationslager Mitglied der NSDAP und Allgemeinen SS BearbeitenIm Zuge der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten trat er am 1 Marz 1933 in die Allgemeine SS SS Nr 71 847 und am 1 Mai 1933 in die NSDAP Mitgliedsnummer 1 895 282 ein 15 16 Ramsperger trat laut eigenem Bekunden freiwillig in die NSDAP ein da er dies als selbstverstandlich ansah 17 Karriere in der Allgemeinen SS BearbeitenInnerhalb der Allgemeinen SS stieg Ramsperger bis 1942 zum Brigadefuhrer auf Ramsperger wurde am 5 Oktober 1933 zum SS Untersturmfuhrer und am 9 November 1938 nach drei Zwischenbeforderungen zum SS Obersturmbannfuhrer ernannt Nach zwei weiteren Zwischenbeforderungen wurde Hermann Ramsperger am 1 Januar 1942 zum SS Brigadefuhrer ernannt 18 Mit der Beforderung zum SS Brigadefuhrer stieg Ramsperger in die Gruppe der SS Spitzenbeamten auf auch wenn der Rang des SS Brigadefuhrers nur den untersten Rang der Spitzenbeamten darstellte Als SS Brigadefuhrer gehorte er dem Personlichen Stab des Reichsfuhrers SS an 15 Nach 1945 BearbeitenNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geriet Hermann Ramsperger in amerikanische Kriegsgefangenschaft Im Rahmen der Entnazifizierung wurde ihm in der amerikanischen Zone der Prozess gemacht Die Anklage sah seine Taterschaft als bewiesen an und pladierte dafur ihn in die Gruppe der Hauptschuldigen einzureihen 19 Von der Spruchkammer 1948 wurde er in die Gruppe der Belasteten eingestuft 20 Im Rahmen des Spruchkammerverfahrens wurde er zu einer Geld und Gefangnisstrafe von mindestens 800 DM und drei Jahren Arbeitslager verurteilt Laut Adressbuch war Hermann Ramsperger von 1945 bis 1976 in Mannheim in einer Wohnung in der Stresemannstrasse 19 gemeldet Eigentumerin der Wohnung war Wilhelmine Speer die Mutter von Albert Speer 21 1976 bezog Ramsperger eine Eigentumswohnung am Stephanieufer in Mannheim Lindenhof Hermann Ramsperger verstarb am 17 Januar 1986 im Alter von 93 Jahren in Uberlingen am Bodensee 22 Literatur BearbeitenErnst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 596 19785 9 Hermann Ramsperger Die Jagd und Fischereiverhaltnisse auf dem Ober und Uberlingersee unter besonderer Berucksichtigung des Konstanzer Trichters Dissertation 1921 Michael Stolle Die Geheime Staatspolizei in Baden Personal Organisation Wirkung und Nachwirken einer regionalen Verfolgungsbehorde im Dritten Reich UVK Universitatsverlag Konstanz 2001 ISBN 978 3 89669 820 9 Eberhard Stegerer Karrieren im Fuhrungsbereich der badische Polizei im Dritten Reich Umbruch und personelle Kontinuitaten 1933 und 1945 Gottingen 2019 ISBN 978 3 7369 7076 2 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Die Geschichte ihrer Organisation im Uberblick Schoningh Paderborn 1997 ISBN 978 3 506 77513 9 Weblinks BearbeitenMarchivum Chronikstar 22 september 1933 Leo Bw Hermann Ramsperger Einzelnachweise Bearbeiten GLAK 456 E Nr 9248 Bezirkskommando Stockach Personalakte Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 01 15 01 31 Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 02 27 04 00 0 StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 11 10 11 50 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Die Geschichte ihrer Organisation im Uberblick Schoningh Paderborn 1997 S 226 f Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 14 08 15 12 StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 16 25 17 24 StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 45 20 46 22 StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte a b Ernst Klee Auschwitz Tater Gehilfen Opfer und was aus ihnen wurde Personenlexikon Frankfurt am Main 2013 S 328 StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte Marchivum AV0882 Interview mit Hermann Ramsperger Min 18 45 19 00 24 58 25 22 StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte StAL EL 905 4 Bu 2570 Spruchkammerakte Marchivum Adressbuch Mannheim 1953 Marchivum S1 1769 ZGS Mappe Polizeiprasidenten in Mannheim Jakob Bader 1932 1933 Karl Heinrich Muller 1933 Gunther Sacksofsky 1933 Hermann Ramsperger 1933 1939 Friedrich Habenicht 1940 1945 Rudolf Leiber 1945 1962 Alfred Stumper 1962 1971 Willi Menz 1971 1988 Knut Feldmann 1988 2007 Gerhard Klotter 2007 2011 Caren Denner 2011 2014 Thomas Kober 2014 2019 Andreas Stenger 2019 2021 Siegfried Kollmar seit 2021 Normdaten Person GND 1220803952 lobid OGND AKS VIAF 7728160486127205180003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ramsperger HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Polizeiprasident und SS BrigadefuhrerGEBURTSDATUM 3 Dezember 1892GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 17 Januar 1986STERBEORT Uberlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Ramsperger amp oldid 237602760