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Hermann Apelt 10 Juli 1876 in Weimar 11 November 1960 in Bremen war ein deutscher Jurist Politiker DVP BDV FDP und Senator im Senat der Freien Hansestadt Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie Ausbildung und Beruf 1 2 Politik 2 Mitgliedschaften und Amter 2 1 Vorsitzender des Kunstvereins Bremen 2 2 Weitere Mitgliedschaften und Amter 3 Ehrungen 4 Mitgliedschaften Auswahl 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFamilie Ausbildung und Beruf Bearbeiten Apelt war der Enkel des Philosophen Ernst Friedrich Apelt aus Jena und der Sohn des Weimarer Gymnasialdirektors Otto Apelt und seiner Frau Cornelia Apelt geborene Rassow Seine Enkeltochter Julie Kohlrausch war FDP Burgerschaftsabgeordnete in Bremen Er absolvierte das Wilhelm Ernst Gymnasium Weimar und studierte Rechtswissenschaften an der Universitat Jena der Universitat Tubingen und der Universitat Leipzig 1900 zog er nach Bremen und absolvierte dort sein Assessorexamen Er promovierte 1901 zum Dr jur Seit 1904 arbeitete er in einer Rechtsanwaltspraxis 1906 wurde er Syndicus der Handelskammer Bremen Im Ersten Weltkrieg war er Soldat Politik Bearbeiten 1908 wurde Apelt in die Bremische Burgerschaft gewahlt Er war dort Mitglied der Deputation fur Hafen und Eisenbahnen 1917 erfolgte seine Wahl zum Bremer Senator Er schloss sich nach dem Ersten Weltkrieg 1919 der liberalen Deutschen Volkspartei DVP an Er war 1919 20 Mitglied der verfassungsgebenden Bremer Nationalversammlung von der er am 10 April 1919 in den Senat gewahlt wurde Als Senator war er in den Senaten von 1919 20 unter Karl Deichmann von 1920 bis 1925 von 1925 bis 1928 und von 1928 bis 1933 unter dem parteilosen Prasidenten Martin Donandt Seit 1919 organisierte Apelt den Wiederaufbau der bremischen Schifffahrt und des bremischen Hafens Eine seiner schwersten Aufgaben war die Losung der Finanzkrise Bremens von 1930 bei der er als Inspektor des Staatshauptkasse fungierte Durch sein Verhandlungsgeschick konnte er die staatliche Selbststandigkeit Bremens erhalten Nachdem am 6 Marz 1933 auf Forderung der Nationalsozialisten bereits die SPD Senatoren zurucktreten mussten wurde mit den ubrigen Mitgliedern des Senats auch er am 16 Marz 1933 zum Rucktritt gezwungen und aufgrund seiner offentlichen Ablehnung des Nationalsozialismus aus allen offentlichen Amtern ausgeschlossen 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitgrunder der Bremer Demokratischen Volkspartei BDV der spateren FDP Es folgte 1945 seine erneute Berufung zum Senator fur Wirtschaft Hafen und Verkehr im Senat Vagts und im Senat Kaisen I spater teilweise erganzt um die Ressorts Schifffahrt und Arbeit in den Senaten Kaisen II Kaisen III und Kaisen IV 1955 schied Apelt aus dem Senat aus Nach 1945 war es sein Grundsatz beim Neuaufbau des Bremer Staatswesens die Wiederherstellung der Hafen als Existenzgrundlage allen anderen Aufgaben voranzustellen Sofort nach dem Zusammenbruch 1945 wurde mit der Raumung der Weser und der Hafen begonnen Der Wiederaufbau der Seefahrtschulen in Bremen und Bremerhaven des Flugplatzes sowie der Ausbau der Unterweser und die Mittelweserkanalisierung gehoren zu seinen Verdiensten Mitgliedschaften und Amter BearbeitenVorsitzender des Kunstvereins Bremen Bearbeiten Apelt war seit 1913 Mitglied im Vorstand und von 1922 bis 1934 Vorsitzender des Kunstvereins Bremen 1934 musste er auf Druck des Kampfbundes fur deutsche Kultur von diesem Amt zurucktreten der Verein und Kunstausrichtung unter nationalsozialistische Kontrolle bringen wollte und sechs Nationalsozialisten im Vorstand etablierte darunter Schulrat Carstens unter dem die Gleichschaltung des Vereins betrieben wurde 2 1933 hatten Apelt u a gemeinsam mit dem NS Senator Richard von Hoff gegen die Suspendierung des Kunsthallendirektors Emil Waldmann opponiert Apelt blieb aber auf Entgegenkommen des nationalsozialistischen Senats gegenuber der im Kunstverein breit vertretenen Bremer Oberschicht wahrend der gesamten NS Zeit Schatzmeister des Vereins 3 von 1945 bis 1957 wurde er wieder Vorsitzender 4 In seinen Erinnerungen bewertete er den Ankauf von Gemalden im Jahre 1940 fur die Kunsthalle seitens des NS Burgermeisters Heinrich Bohmcker und Emil Waldmanns in den nationalsozialistisch besetzten Niederlanden als ehrlich erworben und bezahlt und ohne Entschadigung wieder herausgegeben so dass die hollandischen Kunsthandler ein doppeltes Geschaft gemacht haben 5 wobei er ausser Acht liess dass in den Niederlanden von der Exilregierung gleich zu Beginn des Krieges die Restitution von Kunstwerken nach der Befreiung gesetzlich vorbereitet worden war als Massnahme gegen die von den Deutschen bevorzugte Methode Raub durch Kauf 6 Weitere Mitgliedschaften und Amter Bearbeiten Apelt war 1921 der Mitbegrunder des Weserbundes zur Forderung der Wirtschaft im Weserraum Ganz besonders lag ihm seit 1917 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger am Herzen 1949 gehorte er zu den Neugrundern der Carl Schurz Gesellschaft die die Faden zwischen der Hansestadt und den Vereinigten Staaten wieder anknupfen sollte Er war zeitweise Prasident der Gesellschaft 1948 wurde er Vorsitzender des Verkehrsvereins Bremen Ehrungen BearbeitenApelt erhielt 1956 die Bremische Ehrenmedaille in Gold Der Seenotkreuzer Hermann Apelt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger wurde nach ihm benannt Die Senator Apelt Strasse in Seehausen erhielt seinen Namen Mitgliedschaften Auswahl BearbeitenPaul Ernst GesellschaftLiteratur BearbeitenHermann Apelt Erinnerungen aus 57 Jahren Kunstverein Bremen Schunemann 1958 Hermann Apelt Reden und Schriften hrsg von Theodor Spitta Burgermeister Bremen 1962 postum Richard Duckwitz Apelt Ernst Otto August Hermann In Historische Gesellschaft Bremen Staatsarchiv Bremen Hrsg Bremische Biographie 1912 1962 Hauschild Bremen 1969 S 16 Sp 1 bis S 19 Sp 1 Peter Gleissner Die Apelts Weg und Weite einer Exulantenfamilie In Die Oberlausitz und Sachsen in Mitteleuropa Gorlitz Zittau 2003 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Siehe auch BearbeitenListe Bremer Senatoren Liste der Arbeitssenatoren von Bremen Liste der Hafensenatoren von Bremen Liste der Wirtschaftssenatoren von Bremen Senat Kaisen I Senat Kaisen II Senat Kaisen III Senat Kaisen IVEinzelnachweise Bearbeiten Herbert Schwarzwalder Geschichte der Freien Hansestadt Bremen Band IV S 26 59 76 80 95 Edition Temmen Bremen 1995 ISBN 3 86108 283 7 Kai Artinger Die Kunsthalle Bremen im Dritten Reich Eine historische Aufarbeitung VDM Verlag Dr Muller GmbH Saarbrucken 2010 ISBN 978 3 639 31646 9 S 104 Kai Artinger Die Kunsthalle Bremen im Dritten Reich Eine historische Aufarbeitung VDM Verlag Dr Muller GmbH Saarbrucken 2010 ISBN 978 3 639 31646 9 S 16 21 103 Herbert Schwarzwalder Geschichte der Freien Hansestadt Bremen Band IV S 208 Edition Temmen Bremen 1995 ISBN 3 86108 283 7 Hermann Apelt Erinnerungen aus 57 Jahren Kunstverein Bremen Schunemann 1958 S 15f Kai Artinger Die Kunsthalle Bremen im Dritten Reich Eine historische Aufarbeitung VDM Verlag Dr Muller GmbH Saarbrucken 2010 ISBN 978 3 639 31646 9 S 120Arbeitssenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Hermann Wolters Hermann Apelt Gerhard van Heukelum Karl Wessling Karl Heinz Jantzen Walter Franke Karl Willms Claus Grobecker Eva Maria Lemke Konrad Kunick Klaus Wedemeier Sabine Uhl Uwe Beckmeyer Hilde Adolf Christine Wischer komm Karin Ropke Willi Lemke komm Ingelore Rosenkotter Martin Gunthner Kristina Vogt Claudia SchillingHafensenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Hermann Apelt Hermann Wolters Jules Eberhard Noltenius Georg Borttscheller Oswald Brinkmann Konrad Kunick Uwe Beckmeyer Josef Hattig Hartmut Perschau Jens Eckhoff komm Peter Gloystein Jorg Kastendiek Ralf Nagel Martin Gunthner Claudia Schilling Kristina VogtWirtschaftssenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Hermann Apelt Hermann Wolters Karl Eggers Hans Koschnick komm Oskar Schulz Karl Heinz Jantzen Dieter Tiedemann Karl Willms Werner Lenz Uwe Beckmeyer Claus Jager Hartmut Perschau Josef Hattig Jens Eckhoff komm Peter Gloystein Jorg Kastendiek Ralf Nagel Martin Gunthner Kristina Vogt Normdaten Person GND 116315962 lobid OGND AKS VIAF 67213901 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Apelt HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DVP BDV FDP MdBBGEBURTSDATUM 10 Juli 1876GEBURTSORT WeimarSTERBEDATUM 11 November 1960STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Apelt Politiker 1876 amp oldid 233704093