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Ernst Richard von Hoff bis 1919 Richard Vonhof 12 Juni 1880 in Sachsenburg Provinz Sachsen 7 Mai 1945 in Bremen war ein deutscher Padagoge Politiker NSDAP Rassentheoretiker und von 1933 bis 1945 Bildungssenator der Freien Hansestadt Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Tatigkeit als Padagoge 3 Politik 3 1 Mitgliedschaft in der NSDAP und SS 3 2 NS Senator in Bremen 3 3 Aktivitaten als Rassentheoretiker 3 4 Rezeption nach dem Ende des Nationalsozialismus 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenVon Hoff war der Sohn des Landwirts und Ingenieurs Otto Vonhof Vonhof besuchte das Alte Gymnasium in Bremen Er soll sehr sprachbegabt gewesen sein Er studierte von 1901 bis 1905 Sprachwissenschaften und Germanistik an der Universitat Leipzig Er promovierte in Leipzig zum Dr phil mit einer Dissertation zur nordischen Philologie Die Beschaftigung mit dem Thema der nordisch germanischen Kultur machte aus ihm einen fanatischen Rassisten Wahrend des Ersten Weltkrieges war er Kompaniechef der 8 Kompanie des Landwehr Infanterie Regiments Nr 101 in der sogenannten Brigade Graf von Pfeil 1 Er wurde fur seine Verdienste bei der Einnahme der Festung Nowogeorgiewsk am 4 September 1915 mit dem Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens ausgezeichnet 2 1919 anderte er seinen Namen von Vonhof in von Hoff Spater war er mit seiner Frau Henny geborene Brandt und den Sohnen Albrecht und Herwart Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft Landesabteilung Hannover Oldenburg Braunschweig Bremen Abteilung 1 Dieser Sektion Angehorige waren seitens der genannten Standesgesellschaft auf ihre adelige Herkunft uberprufte Mitglieder Im 1921 gegrundeten Familienverband derer von Hoff gemeinsam mit der uradeligen Familie von Hoff und der briefadeligen Familie von Hoff war Richard um 1940 Schriftfuhrer Sein eigener Familienzweig selbst ist aber in den Gothaischen Genealogischen Taschenbuchern nicht naher definiert Tatigkeit als Padagoge BearbeitenNach seinem Studium wurde er 1907 wissenschaftlicher Hilfslehrer ab 1909 Oberlehrer Studienrat an der Oberrealschule Bremen an der Dechanatstrasse Er war in vielen Vereinen aktiv unter anderem zusammen mit dem Kaffeehandler Ludwig Roselius im Verein fur Niedersachsisches Volkstum im Plattdutschen Vereen im Deutschen Sprachverein und im Verein fur Vorgeschichte Nach seinem Kriegsdienst als Offizier im Ersten Weltkrieg war er Mitbegrunder der Bremer Volkshochschule und ab dem 2 November 1919 Leiter dieser Schule deren Zielvorstellungen er formulierte im Wiederaufbau des Vaterlandes den volkischen Geist zu fordern und der Gefahr zu begegnen als Volk Kulturdunger fur fremde Volker zu werden 3 Volkischer Geist das Volk als Blutsgemeinschaft als Schicksals und Wertegemeinschaft blieben seine zentralen Begriffe auch in der Weimarer Republik Sie zielten darauf ab Rassenfragen Vererbungsprobleme und familiengeschichtliche Forschungen in den Mittelpunkt des Volkshochschulprogramms in einer Stadt zu stellen in der Kaufmannschaft und Arbeiterbewegung die Kultur und Politik bestimmten Noch das Veranstaltungsverzeichnis der 1941 neugegrundeten Volksbildungsstatte Bremen unter Leitung des volkisch denkenden Bibliotheksdirektors und Prasidenten der Wittheit NSDAP Mitglied Hinrich Knittermeyer halt fest Volksbildungsstatte Bremen Traditionstragerin der Bremer Volkshochschule gegrundet 1919 von Senator Dr R v Hoff in Abwehr judisch marxistischer Zersetzungsbestrebungen und zur Pflege volkischer Kulturuberlieferung 3 Politik BearbeitenMitgliedschaft in der NSDAP und SS Bearbeiten Hoff trat zum 1 Januar 1931 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 403 074 4 Er wurde 1931 NSDAP Kulturwart 5 Daneben war er Leiter der Kampfgruppe Nordsee im volkisch gesinnten antisemitischen Kampfbund fur deutsche Kultur 5 und Hauptschulungsleiter fur Rassenfragen 3 In die SS wurde er Januar 1934 gleich im Rang eines Sturmbannfuhrers Major aufgenommen Mitgliedsnummer 177005 damals zugeteilt dem Stab des Abschnitt XIV mit Sitz in Bremen Seine nachsten Beforderungen datierten 1935 zum Obersturmbannfuhrer und 1936 zum Standartenfuhrer NS Senator in Bremen Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde er Kommissar fur kirchliche Angelegenheiten und fur das Schulwesen und ab dem 11 Marz 1933 Senator fur das Bildungswesen in Bremen Er strukturierte das Schulwesen im Sinne der Nationalsozialisten um und betonte dabei die Rassenkunde besonders und einseitig In der Partei stieg er auf zum SA Gruppenfuhrer und zum Hauptschulungsleiter fur Rassenfragen 5 Er war entscheidend beteiligt an der Grundung Nordischen Kunsthochschule einer Vorgangereinrichtung der Hochschule fur Kunste Bremen 1933 34 1939 wurde er SS Oberfuhrer 5 In seinen Zustandigkeitsbereich fiel auch das heutige Ubersee Museum das auf von Hoffs Bestreben in Deutsches Kolonial und Ubersee Museum umbenannt wurde Ohne jeden finanziellen Aufwand schuf sich Bremen sein ersehntes Kolonialmuseum Die Begrundung des zustandigen Senators Richard von Hoff im Januar 1935 Da das staatliche Museum am Bahnhof in einem erheblichen Umfange bereits Kolonialmuseum sei konne man ihm schon jetzt den Namen Deutsches Kolonial Museum beilegen 6 Aktivitaten als Rassentheoretiker Bearbeiten 1895 tritt er als Publizist in Erscheinung u a in der Zeitschrift Niedersachsen im Bremer Carl Schunemann Verlag und als Redner Hier verbreitet er seine weltanschaulichen Ideen einer Vorherrschaft der germanischen Rasse Innerhalb des Nordischen Rings und spater auch in der Nordischen Gesellschaft ist von Hoff zeitweilig gemeinsam mit Hans F K Gunther Herausgeber der Monatszeitschrift Rasse 7 Extremer Nationalismus und volkisches Denken kennzeichnen Richard von Hoffs Denken Sein Kunstideal und seine Bildungspolitik blieben von Rassengedanken gepragt 3 Seine Publikationen zu Erbkrankheiten wie Alkoholismus Geisteskrankheit und Schwachsinn ebnen ideologisch den Weg fur das spater unter den Nationalsozialisten verabschiedete Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Dieses bildet die Grundlage fur die Zwangssterilisation und Mord an tausenden Burgern ob Erwachsene Kinder oder Jugendliche 8 Im April 1945 wurde er bei einem Bombenangriff in Bremen schwer verletzt er starb an dessen Folgen und wurde auf dem Friedhof in Bremen Osterholz im Familiengrab beigesetzt Rezeption nach dem Ende des Nationalsozialismus Bearbeiten Hoffs Der nordische Sippengedanke wurde in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 9 Nach dem Krieg veroffentlichte Gustav Dehning einen Beitrag uber von Hoff in der Bremischen Biographie 1912 1962 in der er heute nahezu unverstandlich und ohne Wurdigung der belastenden Fakten formulierte Obwohl er von Hoff politisch nie hervorgetreten war war er im Grunde doch kein politischer sondern ein wissenschaftlicher Mensch zogen die Selbstlosigkeit seiner Grundhaltung und sein volkisches Bemuhen die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten auf seine Person und er habe nur aus staatsburgerlicher Pflicht heraus das Amt als Senator fur das Bildungswesen ubernommen 10 Werke BearbeitenRichard Vonhof Zur Entwicklung der germanischen echten Verbalcomposita im Altwestnordischen Bremen Nossler 1905 zugleich Leipzig Univ Diss 1905 Die niedersachsische Volkshochschule 4 Aufsatze Bremen Niedersachsen Verlag 1918 2 verm Auflage Schunemann Bremen 1919 Richard und Paul von Hoff Die von Hoff Stammtafeln Dresden Bremen 1920 DNB Niedergang und Aufstieg in Volk und Familie Erfurt Erfurter Genealogischer Abend 1931 Wissenschaftliche Abhandlungen Erfurter Genealogischer Abend 4 1931 Der nordische Sippengedanke Bildung und Nation 76 77 Leipzig Eichblatt 1940 Literatur BearbeitenDienstaltersliste der Schutzstaffel der NSADP Stand vom 1 Oktober 1934 Personalabteilung des RFSS Buchdruckerei Birkner vorm Hermes Munchen 1934 S 14 15 Matthias Loeber Volkische Bewegung zwischen Weser und Ems Richard von Hoff und die Nordische Gesellschaft in Bremen und Nordwestdeutschland Zivilisationen amp Geschichte Nr 43 Peter Lang Edition Frankfurt am Main u a 2016 ISBN 978 3 631 67701 8 doi 10 3726 978 3 653 07189 4 Matthias Loeber Richard von Hoff Der spatere NS Bildungssenator als volkischer Ideologe In Bremisches Jahrbuch 96 Hrsg Staatsarchic Bremen Selbstverlag Bremen 2017 S 144 160 ISBN 978 3 925729 82 9 DigitalisatWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Richard von Hoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Julius Bamberger Emil Felden und Richard von Hoff von GEW Bremen Memento vom 24 Februar 2013 im Internet Archive Spurensuche BremenEinzelnachweise Bearbeiten SLUB Dresden Handschrift des Pfluges Abgerufen am 2 Mai 2023 deutsch SLUB Dresden Der Koniglich Sachsische Militar St Heinrichs Orden Abgerufen am 2 Mai 2023 deutsch a b c d Jorg Wollenberg Das dunkle Kapitel der Bremer Volkshochschule in Weser Kurier vom 15 Juni 2017 zuletzt abgerufen am 7 Dezember 2021 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16240768 a b c d Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 258 ISBN 978 3 10 039326 5 Frank Hethey Als Bremen Stadt der Kolonien sein wollte auf wkgeschichte weser kurier de Die Rasse Monatsschrift der Nordischen Bewegung Hrsg R v Hoff L F Clauss H F K Gunther B G Teubner Jg 1 1934 Leipzig und Berlin Bildungssenator Richard von Hoff fordert die Idee einer Vorherrschaft der germanischen Rasse auf spurensuche bremen de vom 5 Marz 2019 Deutsche Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Liste der auszusondernden Literatur Zweiter Nachtrag Berlin Deutscher Zentralverlag 1948 ViereckTranskript Buchstabe H Seiten 104 134 auf polunbi de Bremische Biographie 1912 1962 hrsg von der Historischen Gesellschaft zu Bremen und dem Staatsarchiv Bremen Bremen Hauschild 1969 S 239 ff Normdaten Person GND 101514026 lobid OGND AKS LCCN nr96038714 VIAF 267992495 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoff Richard vonALTERNATIVNAMEN Hoff Ernst Richard von vollstandiger Name Vonhof RichardKURZBESCHREIBUNG Padagoge Politiker NSDAP Bremer SenatorGEBURTSDATUM 12 Juni 1880GEBURTSORT Sachsenburg An der Schmucke STERBEDATUM 7 Mai 1945STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard von Hoff amp oldid 235865278