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Werner Franz Georg Lenz 1 27 Dezember 1927 in Osnabruck 1 24 Oktober 2004 in Bremerhaven 2 war ein deutscher Politiker KPD SPD Ab 1995 engagierte er sich in der Wahlergemeinschaft Arbeit fur Bremen und Bremerhaven Er war Oberburgermeister von Bremerhaven und Senator im Land Bremen Von 1961 bis 1965 war er Mitglied im Deutschen Bundestag Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie Ausbildung Beruf 1 2 Politik 1 3 Weitere Mitgliedschaften 2 Kritik 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFamilie Ausbildung Beruf Bearbeiten Lenz wuchs in armlichen Verhaltnissen auf Sein Vater war Stahlformer und in der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied einer KPD Widerstandsgruppe Er besuchte die Realschule Als 17 jahriger Wehrmachtssoldat desertierte Lenz im Herbst 1944 Bis zum Kriegsende lebte er im Untergrund Lenz machte von 1945 bis 1948 eine Ausbildung als Zimmerer Zugleich schrieb er als freier Mitarbeiter fur verschiedene Zeitungen Er war seit 1979 in zweiter Ehe mit der Burgerschaftsabgeordneten Hildegard Lenz geb Steffens verh Piesker verheiratet Aus der ersten Ehe mit Hildegard Gitta Lenz geb Kobr hatte er einen Sohn 1953 1996 3 Er war 1953 54 Gewerkschaftssekretar fur Rechtsschutz beim DGB und von 1955 bis 1960 bei der Gewerkschaft OTV in Bremerhaven bei der OTV war zugleich ehrenamtlicher Geschaftsfuhrer Er war dann vo 1960 bis 1977 Geschaftsfuhrer der gewerkschaftseigenen Gewoba Neuen Heimat in Bremerhaven die bis zu 5000 Wohnungen baute saniert und verwaltete und u a das Hallenbad Bremerhaven Sud in Geestemunde und das Columbus Center mit 75 Geschaften Restaurants und 555 Wohnungen bis 1978 realisierte 4 2006 erschien eine Autobiografie von Lenz die er nicht hatte fertigstellen konnen mit fragmentarischen Kapiteln uber die 1950er und 1970er Jahre Politik Bearbeiten ParteiLenz wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wie sein Vater Mitglied der KPD Seit 1950 war er Mitglied der SPD Er war ab um die 1960er Jahre bis 1974 Mitglied im SPD Landesvorstand 5 Er war seit 1956 Mitglied im Ortsvorstand der SPD und verzichtete 1968 auf eine Kandidatur als ein Beitrag zur Machtentflechtung innerhalb der SPD 6 1976 wurde er zum Vorsitzenden des SPD Unterbezirks Bremerhaven gewahlt Stellvertreter wurde Uwe Beckmeyer 7 1986 verlor er zunachst zunehmend an Einfluss in der Bremerhavener SPD 8 Im Februar 1988 wurde er als Nachfolger von Uwe Beckmeyer wieder zum Vorsitzenden des SPD Unterbezirks Bremerhaven gewahlt 9 Die Auseinandersetzungen zwischen Parteilinken Finkenrunde und Parteikonservativen Koggenrunde und die Kritik von Lenz an den Magistrat belasteten die Parteiarbeit 10 Im Oktober 1991 wurde er von der Parteibasis heftig kritisiert und der SPD UB Vorstand trat zuruck Kurz danach wurde ein neuer UB Vorstand ohne Lenz gewahlt 11 Stadtverordneter und Bundestagsabgeordneter1955 wurde Lenz Mitglied und stellv SPD Fraktionsvorsitzender der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung und ab 1958 SPD Fraktionsvorsitzender 1961 wahlte ihn der SPD Unterbezirk Bremerhaven zum Direktkandidaten der SPD vom Wahlkreis Nr 59 Bremerhaven Bremen Nord 12 Er erhielt 50 6 der Erststimmen Nach der Bundestagswahl 1961 war er bis 1965 Mitglied des Deutschen Bundestages Im Parlament vertrat er den Bundestagswahlkreis Bremen II Bremerhaven Schwerpunkt seines politischen Engagements war die Stadt Bremerhaven Ersetzte sich erfolgreich ein fur den Ausbau der Bundesstrasse 6 als Ortsdurchfahrt ein 13 Sein Nachfolger im Bundestag wurde Harry Tallert SPD Er kandidierte nicht erneut da ihn die kommunalpolitische Arbeit mehr interessierte Wahrend der Zeit als Bundestagsabgeordneter verblieb er in der Stadtverordnetenversammlung und er war bis 1978 SPD Fraktionsvorsitzender Er setzte sich 1969 erfolgreich fur den Bau des Eisstadions und des Klinikums Bremerhaven ein 1971 sowie fur den Ausbau des Quartiers zwischen Burgermeister Smidt Strasse geplantem Columbus Center Burger Alter Hafen und der Aussenweser als Freizeit und Kulturzentrum im Sinne des von Prof Ernst May in den 1950er Jahren entworfenen Stadtplanungskonzepts und 1972 fur eine spater realisierte Weserquerung bei Nordenham zur Entlastung der Fahre nach Blexen Der OSC Bremerhaven erhielt ein Schwimmbad Bad 3 14 der Bau der Mullverbrennungsanlage Bremerhaven in den 1970er Jahren fuhrte zur Kritik Grosse Auftragsverfahren mit der sich ein Untersuchungsausschuss der Burgerschaft 1976 befasste 15 Ihm folgte als Fraktionsvorsitzender im Ende 1977 Rudolf Sturmheit OberburgermeisterIm Oktober 1977 wurde Lenz von der Stadtverordnetenversammlung zum Oberburgermeister gewahlt 16 Vom 1 Oktober 1978 bis zum 10 November 1983 war er Oberburgermeister von Bremerhaven als Nachfolger von Bodo Selge SPD Ihm folgte nach seiner Berufung in den Senat der Freien Hansestadt Bremen Oberburgermeister Karl Willms SPD im Amt In seiner Amtszeit wurde 1978 ein Teilstuck der neuen Burger Burgermeister Smidt Strasse eingeweiht die Johann Gutenberg Schule 1978 erweitert entstanden 1979 fur Segler 300 neue Liegeplatze wurde der Container Terminal um 750 Meter nach Norden verlangert und das Luneplate Abkommen unterzeichnet 17 sowie 1980 die zentrale Feuerwache und der Omnibusbahnhof in Geestemunde 1981 das Institut fur Meeresforschung und das Gewerbegebiet Speckenbuttel fertiggestellt und 1983 mit dem Bau der Hochschule Bremerhaven begonnen 18 SenatorVon 1983 bis 1987 hat er im Senat Koschnick V und im Senat Wedemeier I als Senator fur Wirtschaft und Aussenhandel auch die Entwicklung des Landes Bremen mitgepragt Als Senator war er Nachfolger von Karl Willms SPD ihm folgte 1987 der Bremerhavener Uwe Beckmeyer SPD Werften Klockner und Wirtschaftshilfen BWK Wesertunnel Messe und Kongress City und Mittelstandsforderung die Fischwirtschaft das Technologiezentrum Bitz Einkaufszentrum Wunderland Weserpark und neue Gewerbegebiete waren u a seine wichtigen Probleme Aufgaben oder Massnahmen die anstanden und auch 1984 und 1987 in einem Aktionsprogramm WAP darstellt wurden Lenz gab nach den Burgerschaftswahlen im September aus gesundheitlichen Grunden seinen Rucktritt bekannt 19 Stadtrat und SonderbeauftragterEr war danach bis 1995 ehrenamtlicher Stadtrat Dezernent fur Wirtschaft in Bremerhaven 20 Lenz forderte Bremerhaven soll ein Mekka fur Touristen werden Durch eine CDU AfB Kooperation von 1997 wurde er von der Stadtverordnetenversammlung zum Sonderbeauftragten fur Fragen der Wirtschaftsforderung der Seestadt gewahlt eine Aufgabe die er bis Oktober 1999 ausubte 21 Die Neuordnung der Wirtschaftsforderung mit einer neuen Gesellschaft fur Investitionsforderung und Stadtentwicklung BIS und die Ocean Park Planung wurden 1997 98 von ihm betrieben 22 BurgerschaftsabgeordneterLenz hatte ab Anfang der 1990er Jahre Konflikte mit der SPD So verliess er im Februar 1995 die Partei und grundete mit Friedrich Rebers und Anderen die burgerliche rechts von der SPD stehende Wahlergemeinschaft Arbeit fur Bremen und Bremerhaven AfB Lenz war von 1995 bis Januar 1998 stellv Vorsitzender und Rebers bis 1997 Vorsitzender der AfB 23 Diese Partei war nur im Land Bremen aktiv und fugte der SPD bei der Burgerschaftswahl 1995 schwere Verluste zu weil sie auf Anhieb 10 7 der Stimmen erzielt Die SPD bildete daraufhin 1995 mit der CDU eine grosse Koalition unter Burgermeister Henning Scherf SPD die bis 2007 bestand Von 1995 bis 1999 war Lenz Mitglied der 14 Bremischen Burgerschaft Er war im Ausschuss fur Angelegenheiten der Hafen und in den Deputationen fur den Fischereihafen und der fur Wirtschaft und Hafen vertreten Er kandidierte nicht erneut fur die AfB bei der Burgerschaftswahl 1999 ausserte sich kritisch zu der weiteren Perspektive der Partei und trat wieder aus 24 Die Wahlergemeinschaft erhielt 1999 bei der Wahl 2 4 der Stimmen und keine Mandate 2002 loste sie sich wieder auf Lenz ausserte sich des Ofteren dass er sich trotz seiner fuhrenden Rolle in der AfB nach wie vor als Sozialdemokrat gefuhlt habe Weitere Mitgliedschaften Bearbeiten Verwaltungsratsmitglied der Stadt Sparkasse Bremerhaven Verwaltungsrat des Hanseatischen Bremischen Amtes HBA Aufsichtsratsmitglied der Fischereihafen Betriebs und Entwicklungsgesellschaft Bremerhaven Mitglied und seit Juni 1979 Vorsitzender des Verwaltungsrats bis Oktober 1985 von Radio Bremen Aufsichtsratsmitglied der Neuen Heimat Bremerhaven von 1979 bis um 1983 und der NH Bremen von 1983 bis 1985 Prasident der Deutsch Tschechoslowakischen Gesellschaft Bremen Bremerhaven bis 1988 Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafenbetriebsgesellschaft in Bremerhaven Ende 1980er bis Anfang der 1990er Jahre Kritik BearbeitenSeine zahlreichen Amter verschafften ihm in Bremerhaven eine Machtfulle die er auch einsetzte Nach Ansicht des Deutschen Journalistenverbandes DJV missbrauchte er seine Stellung fur unzulassige Einflussnahme u a bei der Berichterstattung von Radio Bremen uber Bremerhavens Mullverbrennungsanlage 25 Der Sender bedauerte aber spater die schludrige Recherche 26 Die Kritik der Jusos in Bremerhaven und in Bremen von 1973 wurde von allen Gremien der SPD in Bremerhaven und Bremen entschieden zuruckgewiesen 27 In seiner Zeit wurden in Bremerhaven viele Neubauten errichtet aber auch altere Bauten abgerissen Das Columbus Center Bremerhaven entstand in Mitte und wenige Bauten der 1920er Jahren verschwanden 28 Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von Bremerhaven Liste von Bremer Senatoren Liste der Wirtschaftssenatoren von Bremen Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages 4 Wahlperiode Literatur BearbeitenWerner Lenz Gerade Wege gibt es nicht Wirtschaftsverlag NW Bremerhaven 2006 ISBN 3 86509 461 9 Autobiografie Weblinks BearbeitenRede von Oberburgermeister Jorg Schulz zum Tode von Werner LenzEinzelnachweise Bearbeiten a b Werner Lenz Gerade Wege gibt es nicht S 194 Weser Kurier vom 26 27 30 Oktober 2004 Macher und Urgestein der Seestadt Politik Todesanzeigen und Laudatio Werner Lenz Gerade Wege gibt es nicht S 509 513 Weser Kurier vom 27 April 1974 Streit um Politik und Geschaft und vom 13 Aril 1977 Eine Super Sogestrasse am Meer Weser Kurier vom 19 Marz 1962 Bremer Kritik am SPD Parteivorstand Weser Kurier von 7 Juni 1968 Fraktionsvorsitzender Lenz verzichtete auf Parteiamt Weser Kurier vom 3 Marz 1976 Lenz besetzt weitere Schlusselposition Weser Kurier vom 1 Juli 1986 Erfolg fur Beckmeyer und Nasenstuber fur Lenz sowie vom 26 Aug 1986 Streit zwischen Grunenberg und Lenz weitet sich aus Weser Kurier vom 26 27 Febr 1988 Lenz neuer Chef der Seestadt SPD Lenz mit satter Mehrheit zum neuen UB Chef gewahlt Weser Kurier vom 24 Aug 1988 Wirbel wegen Lenz Papier Weser Kurier vom 12 Okt 1991 Folgt der Palastrevolution ein Flachenbrand und vom 26 Okt 1991 Partei hat wieder einen Vorstand Weser Kurier vom 20 Oktober 1960 SPD benennt ihre Bundestagskandidaten und vom 2 Sept 1961 Bremer Kandidaten zur Wahl Weser Kurier vom 19 Juni 1962 1 25 Millionen fur Ortsdurchfahrt Weser Kurier im Archiv vom 20 Febr 1969 8 April 1969 22 Nov 1971 2 Dez 1972 13 Nov 1973 Weser Kurier vom 2 28 und 31 Juli 19 Aug Fruher Konig Richard heute Kaiser Werner 28 Aug 10 24 27 und 29 Sept 7 9 11 18 27 Okt und 11 Dez 1976 1 April 1977 Weser Kurier vom 14 Okt 1977 Lenz will als OB Vorurteile abbauen Weser Kurier vom 13 Jan 31 Marz 12 April 20 Okt 1979 Harry Gabcke Bremerhaven in zwei Jahrhunderten Bd III Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 1996 Weser Kurier Archiv an sehr vielen Stellen u a vom 9 Dez 1983 12 Jan 1 21 23 Febr 10 28 Marz 3 Juli 12 Okt 20 Nov 1984 29 Marz 22 Mai 16 19 Juli 26 Sept 31 Okt 1985 1 April 2 Aug 4 Sept 1986 3 10 Febr 14 Sept 1987 Weser Kurier im Archiv vom Lenz soll Kommission fur Wirtschaft leiten 17 Nov 1987 Grobecker will Seestadt helfen 19 Januar 1988 Langzeitarbeitslosigkeit belasten Seestadt Weser Kurier vom 4 Juli Werner Lenz wurde Sonderbeauftragter 1997 Weser Kurier vom 9 Nov 1997 5 Okt 1998 und 14 Okt 1999 Werner Lenz im Ruhestand Weser Kurier vom 18 Januar 1995 Es muss endlich ein Ruck durch die Stadt geben und vom 9 Febr 1995 Weser Kurier vom 2 Okt 1997 15 Jan 1998 und 12 16 Juni 1999 Weser Kurier vom 1 Juli 1982 DJV Protest gegen politische Notigung Weser Kurier vom 21 Aug 1982 Sender bedauert schludrige Recherche Rundfunkrat von Radio Bremen rugte Horfunkbeitrag uber MBA und Reaktion des Magistrats Weser Kurier im Archiv vom 3 Dez 1973 Jusos fuhlen sich herausgefordert und Der grosse Krach fand noch nicht statt und 14 Dez 1973 Verhalten der Jusos missbilligt Hendrik Werner Acht Todsunden in Bremerhaven Weser Kurier vom 8 Juni 2015 Oberburgermeister von Bremerhaven und Wesermunde Bremerhaven Waldemar Becke 1923 1933 Gerhard van Heukelum 1946 1948 Hermann Gullasch 1948 1957 Bodo Selge 1958 1978 Werner Lenz 1978 1983 Karl Willms 1983 1995 Manfred Richter 1995 1999 Jorg Schulz 1999 2011 Melf Grantz seit 2011 Wesermunde Walter Delius 1924 1945 Helmuth Andreas Koch 1945 46 Gerhard van Heukelum 1946 47 Siehe auch Geschichte Bremerhavens Wesermunde und Liste der Stadtoberhaupter von BremerhavenWirtschaftssenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Hermann Apelt Hermann Wolters Karl Eggers Hans Koschnick komm Oskar Schulz Karl Heinz Jantzen Dieter Tiedemann Karl Willms Werner Lenz Uwe Beckmeyer Claus Jager Hartmut Perschau Josef Hattig Jens Eckhoff komm Peter Gloystein Jorg Kastendiek Ralf Nagel Martin Gunthner Kristina Vogt Normdaten Person GND 131797484 lobid OGND AKS LCCN no2006112408 VIAF 15913160 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenz WernerALTERNATIVNAMEN Lenz Werner Franz Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdBB MdBGEBURTSDATUM 27 Dezember 1927GEBURTSORT OsnabruckSTERBEDATUM 24 Oktober 2004STERBEORT Bremerhaven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Lenz Politiker amp oldid 219688466