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Hermann 31 Mai 1086 in Luneburg aus dem Geschlecht der Billunger war Graf im Bardengau und Vogt des Bistums Verden Wahrend der Gefangenschaften der billungischen Herzoge Ordulf und Magnus in den Sachsenkriegen gegen Konig Heinrich IV bestimmte er massgeblich die Politik des Furstenhauses Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Auseinandersetzungen mit Erzbischof Adalbert 3 Krieg mit Heinrich IV 4 Quellen 5 Literatur 6 AnmerkungenHerkunft und Familie BearbeitenHermann war der jungere Sohn des Herzoges Bernhard II und der Eilika Sein alterer Bruder Ordulf folgte dem Vater mit dessen Tod als Herzog in Sachsen nach Hermann hatte drei weitere Geschwister Gertrud 4 August 1089 oder 1093 Ida 31 Juli 1101 und Hadwig Hedwig 17 Juli um 1112 Er selbst blieb zumindest ohne eheliche Kinder Auseinandersetzungen mit Erzbischof Adalbert BearbeitenMit dem Tod ihres Vaters Bernhard II 1059 erbten die Bruder die umfangreichen billungischen Guter um Verden Hamburg und Luneburg Fortan bestimmten sie gemeinsam und offenbar einvernehmlich die Politik der Billunger Diese richtete sich zunachst vorrangig gegen das Expansionsstreben des Hamburg Bremer Erzbischofs Adalbert der seine Herrschaft mit einem umfangreichen Burgenbau zu erweitern suchte und insbesondere mit dem Anspruch auf alleinige Ausubung der Gerichtsbarkeit die Interessensspahre der Billunger beruhrte Im Bemuhen um einen Ausgleich mit den Billungern ubertrug Adalbert Hermann ein Lehen doch es kam zum Streit uber dessen Umfang Schliesslich plunderte Hermann Bremen und zerstorte die neu errichteten Burgen des Erzbistums Auf Betreiben des Erzbischofs verbannte Konig Heinrich IV Hermann daraufhin begnadigte ihn jedoch nach Jahr und Tag Zur Suhne hatten Graf Hermann und sein Bruder Herzog Ordulf der Bremer Kirche 50 Hufen Land zu ubereignen Damit war der Streit jedoch nur vorubergehend beigelegt Als Adalbert 1066 die Gunst des Konigs und damit dessen Schutz verlor musste er sich den Frieden mit den Billungern durch Ubertragung von 1000 Hufen Land an die Billunger in Person von Ordulfs Sohn Magnus erkaufen Krieg mit Heinrich IV BearbeitenIm Sachsenkrieg von 1073 bis 1075 nahm Hermann auf Seiten des oppositionellen sachsischen Adels zunachst eine fuhrende Rolle im Kampf gegen Konig Heinrich IV ein Am 26 Juli 1073 gehorte er zu den Verschworern von Hotensleben Ordulf war 1072 verstorben Sein Sohn Magnus hatte die Herzogswurde in Sachsen nicht antreten konnen weil er sich seit 1071 in Gefangenschaft des Konigs befand Der Konig erklarte er werde Magnus so lange in Beugehaft behalten bis dieser auf den angestammten Titel eines Herzoges verzichte und seinen Besitz auf den Konig ubertrage Obendrein hatte der Konig die Burg der Billunger auf dem Luneburger Kalkberg eingenommen und mit einer schwabischen Mannschaft unter Eberhard VI von Nellenburg besetzt Mit dieser dauerhaften Prasenz koniglicher Herrschaft im Zentrum des billungischen Machtbereiches fuhrte Heinrich IV den Billungern seinen Anspruch auf Ausubung von Oberherrschaft auch in diesem Teil Sachsens vor Augen was von den Billungern als Einmischung und Provokation empfunden werden musste In dieser schwierigen Lage hatte sich Hermann als Oberhaupt der billungischen Familie zunachst mehrfach vergeblich bei Heinrich IV um eine Freilassung seines Neffen verwendet Schliesslich eroberte er die Burg im Handstreich und nahm 70 Schwaben gefangen um diese gegen Magnus auszutauschen In einer Botschaft an Heinrich IV drohte Hermann dem Konig mit einer Hinrichtung der Gefangenen falls der Konig Magnus nicht endlich freilassen sollte Diese Drohung galt den Zeitgenossen als unerhort und etwas noch nie dagewesenes Hermann sah sich hingegen zu dieser drastischen Ankundigung durch die unannehmbaren Bedingungen des Konigs fur Magnus Freilassung herausgefordert die ebenfalls einen Bruch mit allen uberkommenen Regeln darstellten Schliesslich bewegten die konigsnahen Fursten Heinrich IV zum Einlenken und der inhaftierte Herzog Magnus wurde am 15 August 1073 gegen die gefangenen 70 Schwaben ausgetauscht 1 Zwei Jahre nach Magnus Ruckkehr geriet Hermann im Oktober 1075 erstmals selbst in konigliche Gefangenschaft mit ihm erneut Magnus Nach der verlorenen Schlacht bei Homburg an der Unstrut hatten sie sich dem Konig vor dem ganzen Heer barfussig unterwerfen mussen und wurden anschliessend an verschiedenen Orten festgesetzt Hermann gelang 1076 die Flucht Bis zur Freilassung Magnus stand er dem Haus der Billunger erneut als Oberhaupt vor Im Jahre 1078 geriet Hermann nach der Schlacht bei Mellrichstadt ein zweites Mal in die Gefangenschaft Heinrichs IV der ihn dann aber im Jahre 1080 entliess nachdem Hermann wahrscheinlich als Unterhandler bei den Friedensverhandlungen mit den Sachsen vermittelt hatte In der Folge beteiligten sich die Billunger nicht mehr am Aufstand des sachsischen Adels gegen den Konig Hermann starb vermutlich als Monch im Michaeliskloster in Luneburg Im Nekrolog der Kirche St Michael in Luneburg sowie dem des Klosters Mollenbeck finden sich fur den 31 Mai entsprechende Eintrage zu seinem Gedenken Quellen BearbeitenAdam von Bremen Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum In Werner Trillmich Rudolf Buchner Hrsg Quellen des 9 und 11 Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches Fontes saeculorum noni et undecimi historiam ecclesiae Hammaburgensis necnon imperii illustrantes Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 11 7 gegenuber der 6 um einen Nachtrag von Volker Scior erweiterte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 00602 X S 137 499 Literatur BearbeitenGerd Althoff Die Billunger in der Salierzeit In Stefan Weinfurter Hrsg Salier Adel und Reichsverfassung Die Salier und das Reich Bd 1 Thorbecke Sigmaringen 1991 S 309 329 Ruth Bork Die Billunger Mit Beitragen zur Geschichte des deutsch wendischen Grenzraumes im 10 und 11 Jahrhundert Greifswald 1951 Greifswald Universitat phil Dissertation 1951 maschinschriftlich S 165 169 Anmerkungen Bearbeiten Gerd Althoff Die Billunger in der Salierzeit In Stefan Weinfurter Hrsg Salier Adel und Reichsverfassung Die Salier und das Reich Bd 1 Thorbecke Sigmaringen 1991 S 309 329 hier S 323 328 Normdaten Person GND 138771782 lobid OGND AKS VIAF 95399821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HermannALTERNATIVNAMEN HerimannKURZBESCHREIBUNG Graf im BardengauGEBURTSDATUM 11 JahrhundertSTERBEDATUM 31 Mai 1086STERBEORT Luneburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Sachsen amp oldid 238116570