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Das Kraftrad Hercules K 125 BW war ein Motorrad der Bundeswehr das als Nachfolgemodell der Maico M 250 B von 1970 bis in die 2000er Jahre vorwiegend fur die Kradmelder verwendet wurde Hersteller war das zu Fichtel amp Sachs gehorende Unternehmen Hercules In Folge wurde die von 1992 bis 1996 hergestellte Hercules K 180 BW mit 12 kW 17 PS zusatzlich eingefuhrt Der gesamte Bestand der Hercules K 125 BW und K 180 BW wurde ab 2003 durch die KTM 400 LS E mil abgelost 4 5 Hercules K 125 BWBasisinformationHersteller Hercules Fichtel amp SachsModell Hercules K 125 BWProduktionszeit 1970 1989Varianten K125BW V1 K125BW V2 auch V1A1 benannt Vorgangermodell Maico M 250 BNachfolgemodell Hercules K 180 BWTechnische Daten 1 2 Eigengewicht 130 kg 127 kg Nutzlast 170 kg 173 kg Gesamtgewicht 300 kgLange 2035 mm 2085 mm Breite 930 mm 860 mm Hohe 1060 mm 1110 mm Radstand 1295 mm 1315 mm Steigfahigkeit 55 Watfahigkeit 300 mmMotor Fichtel amp Sachs 1251 5BDrehmoment 13 6 Nm bei 6400 minLeistung 9 2 kW 12 5 PS Geschwindigkeit 100 km hVerbrauch Strasse ca 5 l 100 km Gelande ca 7 l 100 kmKraftstoffvorrat 15 lReichweite Strasse ca 300 km Gelande ca 200 kmGetriebe 5 Gang ZiehkeilschaltungElektrik Kontaktgesteuerter Magnetunder Generator von Bosch elektronischer kontaktloser Magnetzunder von Motoplat Bereifung 3 25 3 50 18 GelandebereifungBesonderheit Abweichende technische Daten der Variante 2 in Klammern 3 Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen 2 Entwicklung 3 Hercules K 125 BW Variante 1 4 Hercules K 125 BW Variante 2 5 Technik 6 Zubehor 7 Weiterentwicklungen und Ausmusterung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBezeichnungen BearbeitenDas Motorrad und seine unterschiedlichen Varianten haben in der Literatur unterschiedliche Bezeichnungen Der in der Bundeswehr verwendete Name lautete Kraftrad K 125 als Versorgungsartikelbezeichnung auch Krad gl Hercules K 125 Die auch auf dem zivilen Markt angebotene Maschine wurde K 125 Military benannt Zur Abgrenzung von den ausschliesslich zivil vermarkteten Typen K 125 T K 125 GS und K 125 X wurde auch die Bezeichnung K 125 BW gewahlt Die zuerst gefertigte Version erhielt zur Unterscheidung von den Nachfolgemodellen spater den Zusatz Variante 1 das Nachfolgemodell den Zusatz Variante 2 Zu dieser Modifikation ist aber auch die Bezeichnung Variante 1A1 zu finden 6 7 4 5 3 Entwicklung Bearbeiten1966 kundigte die Bundeswehr die Absicht an das Vorgangermodell Maico 250 B durch eine modernere Maschine zu ersetzen Die seinerzeitigen Hauptbewerber Zweirad Union Hercules Zundapp und BMW wurden mit der Entwicklung von Prototypen beauftragt Der Prototyp von Hercules wurde gegenuber den Konkurrenzmodellen als beste Losung bewertet obgleich der 80 cm Motor als zu leistungsschwach beurteilt wurde 1969 kam es zu einer breiteren Untersuchung einer Kleinserie an der Erprobungsstelle 41 in Trier und der Panzertruppenschule in Munster nunmehr mit dem 125 cm Motor der Hercules K 125 GS 8 Hercules K 125 BW Variante 1 Bearbeiten nbsp Vorderradschwinge der Hercules K 125 Variante 1Die erste Serienausfuhrung der Hercules wurde 1970 mit 3000 Stuck bei der Bundeswehr eingefuhrt Insgesamt sollten 16 000 Motorrader beschafft werden der Umfang wurde spater aufgrund von Finanzierungsproblemen reduziert Sie hatte vorn eine halblange Schwinge einen runden Scheinwerfer mit integriertem Tachometer und Zundschloss Lenkerendenblinker sog Ochsenaugen Klappgepacktrager einen Lederkoffer auf der linken Seite und eine Bosch Magnetzundung 6V 35 5 18W mit Unterbrecherkontakt mit einer 6 V 12 Ah Nassbatterie 14 801 Krader dieses Typs wurden fur die Bundeswehr beschafft 5 In deutlich geringerer Stuckzahl wurde das Motorrad zwischen 1971 und 1983 auch beim Bundesgrenzschutz eingesetzt 4 Bis zur Einfuhrung der Variante 2 gab es mehrere Formanderungen Anpassungen der vorderen und hinteren Federbeine an hohere Federraten Modifikationen an Kupplungsdeckel Luftfilterkasten und Lenkerbefestigung sowie Austausch des kleinen Rucklichts gegen ein grosseres Die Variante 1 wurde bis 1989 gebaut 8 Hercules K 125 BW Variante 2 Bearbeiten nbsp Teleskopgabel der Hercules K 125 Variante 2Ab 1989 wurde die modernisierte Variante 2 bei der Bundeswehr eingefuhrt Diese Variante wurde nur in geringem Umfang neu hergestellt Die Masse der Motorrader waren umgerustete Maschinen der Variante 1 Dazu wurde der gesamte Bestand an Variante 1 Fahrzeugen zusammengezogen auf Zustand und Umrustungswurdigkeit gepruft und sofern wirtschaftlich vertretbar unter Aufsicht des Bundesamts fur Wehrtechnik und Beschaffung umgerustet Im Gegensatz zur Vorgangerversion war das Motorrad vorn mit einer hydraulischen 32 mm Teleskopgabel von Marzocchi ausgestattet Weitere Modifikationen fuhrten den Rechteckscheinwerfer eine elektronische Motoplat 6 Volt Zundung sowie 4 fach Blinkanlage ein Die 6 Volt Batterie wurde durch die ULO Box mit Motoplat Zundung ersetzt Der Vergaser wurde von 1 24 170 zu 1 24 184 gewechselt Ferner erhielten die Motorrader klappbare Fahrerfussrasten einen Kunststoff luftfilterkasten und eine ergonomischere Sitzbank Der Lenkungsdampfer fiel weg Bei der Neuproduktion von Kradern der Variante 2 wurde ein geschlossener Kettenkasten montiert nicht jedoch bei Umrustung alter Maschinen Damit wurde die Lebensdauer der Kette von 1000 km auf 5000 km verlangert 4 8 Technik Bearbeiten nbsp Zylinder K 125 BW und K 180 BW im VergleichDie Hercules K 125 BW zahlte bei der Bundeswehr zu den mittleren Kraftradern Sie hat einen luftgekuhlten Einzylinder Zweitaktmotor von Fichtel amp Sachs mit Flachkolben und 9 2 kW Leistung 12 5 PS bei einer Drehzahl von 7000 min Der Verwirbelungs schalldampfer ist hochgelegt Der Kolbendurchmesser und der Kolbenhub betragen jeweils 54 mm daraus ergibt sich ein Hubraum von 123 cm Die Mehrscheibenkupplung lauft im Olbad Die kontaktlose Zundeinheit stammt bei der Variante 2 vom Zulieferer Motoplat Stand und Fahrgerausch betragen 71 dB A N bzw 82 dB A N Die verschraubte Bodenschutzplatte hat seitliche Sturzbugel Die K 125 BW war mit Gelandereifen der Dimension 3 25 3 5 18 ausgestattet 9 Vorder und Hinterrad haben Steckachsen und sind untereinander austauschbar 10 Die Wattiefe betragt 300 mm 11 Zubehor BearbeitenZur Ausrustung des Motorrads zahlen eine Luftpumpe eine Werkzeugrolle mit Inhalt ein Flickzeugsatz ein Satz Reservegluhlampen eine Lenkradsicherung sic mit Vorhangeschloss ein Tarnsatz mit Abdeckkappen fur die Beleuchtungseinrichtungen und eine Winkerkelle 3 Der regulare Koffer konnte z B fur den Fahrschuleinsatz durch ein Funkgerat SEM 52 S in einem Koffer ersetzt werden Weiterentwicklungen und Ausmusterung Bearbeiten nbsp Typen schild des Bau jahrs 1973Alle Krader der Variante 1 sollten im Rahmen einer Werksinstandsetzung auf den neuen Stand der Variante 2 umgerustet werden Es stellte sich aber heraus dass ca 50 der angelieferten Krader nicht mehr instandsetzungswurdig waren Im Zuge einer damit als notwendig erkannten Ersatzbeschaffung wurden von 1990 bis 1992 nacheinander die BMW R 65 GS die MZ 500 RA sowie die Hercules K 180 BW gepruft unter anderem mit einer Wintererprobung in Mittenwald einer Sommererprobung auf Sardinien sowie einer Dauerfahrerprobung in Trier Hermeskeil und Saarlouis Die Entscheidung fiel zu Gunsten der Hercules K 180 BW Sie wurde ab 1991 beschafft allerdings nur mit einer Stuckzahl von 1800 4 Eine andere Quelle berichtet von 1 200 gefertigten Kradern 8 Der Gesamtbestand an Kradern wurde auf ca 7500 Stuck abgesenkt Die Produktion bei Hercules endete nach Ankundigung offiziell im Jahr 1996 die Ersatzteilbevorratung fur die Bundeswehr wurde 2001 aufgegeben Mit Beschaffung der KTM 400 LS E mil ab 2003 wurde 2004 die Ausmusterung aller Hercules Modelle eingeleitet 4 12 Literatur BearbeitenFrank Ronicke Typenkompass Deutsche Militarmotorrader ab 1905 Motorbuch Verlag Stuttgart 1 Auflage 2010 ISBN 978 3 613 03215 6 Erweiterte Neuausgabe ebenfalls Motorbuch Verlag Stuttgart 2018 ISBN 978 3 613 04123 3 Ernst Leverkus Die faszinierenden Motorrader der 70er Jahre Motorbuch Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 613 01040 2 Seiten 100 bis 109 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hercules Militarmotorrader Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundeswehr Classix Feuerstuhl 1971 YouTube Video Mopedmuseum de Hercules K 125 Military Version 1 abgerufen am 9 August 2023 Mopedmuseum de Hercules K 125 Military Version 2 abgerufen am 9 August 2023 Materialamt des Heeres Hrsg TDv 2340 004 12 Kraftrad K 125 Beschreibung Bedienung und Pflege Bad Neuenahr 1985Einzelnachweise Bearbeiten Materialamt des Heeres TDv 2340 004 12 Kraftrad K 125 Teil 1 Beschreibung Teil 2 Bedienung und Pflege Bad Neuenahr 17 Oktober 1985 http www moped museum de hercules hercules military 1970 htm a b c Materialamt des Heeres TDv 2340 004 12 Kraftrad K 125 1 Beschreibung 2 Bedienung und Pflege Bad Neuenahr 1985 a b c d e f Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz Uber die Entwicklung von Kradern Dokumentation Krader Koblenz 2005 a b c Jurgen Plate Fahrzeuge der Bundeswehr seit 1955 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 2005 ISBN 978 3 613 02530 1 S 12 Thomas Stutz Das Nurnbergerle Hercules K 125 T 3 Dezember 2009 auf Motorradonline de abgerufen am 6 August 2023 Hans Joachim Mai Hercules K 125 X aus der Nahe betrachtet Zweitakte de abgerufen am 6 August 2023 a b c d Vogt Gunther Geschichte der Hercules K125 Bw Military in Hercules IG e V Hrsg Rundbrief Nr 76 Wuppertal April 2020 S 11 TDV 2340 004 12 Stand 1987 Seite 13 TDV 2340 004 12 Stand 1987 Seite 23 Frank Ronicke Typenkompass Deutsche Militarmotorrader ab 1905 Motorbuch Verlag Stuttgart 1 Auflage 2010 ISBN 978 3 613 03215 6 S 90 91 Frank Stegemann Hercules K 180 Military Weiterentwicklung der 125er Bundeswehrmaschine moped museum de 20 April 2004 abgerufen am 21 Februar 2022 Fahrzeuge der Hercules Werke Kleinkraftrader K50 SE RE K50 Ultra LC K50 Ultra II LCMopeds und Mokicks P1 P3 Optima 3 Optima 50 MK1 MK2 Supra 4 GPMofas MF3 M2 M4 M5 Prima 2 4 5s Prima GTRoller CV 50 CV 80 SR 125Leichtkraftrader Ultra 80 AC Ultra 80 LC Ultra 80 Ultra RS 80 RX 9 XE 9Motorrader K 100 K 125 T K 125 BW K 180 BW W 2000Nutzfahrzeuge Lkw 1 25 t Lkw 3 t V DRadfahrzeuge der BundeswehrKraftrader und Quads DKW P1 505 P Hercules K 125 BW Hercules K 180 BW Maico M 250 B KTM 400 LS E Military Yamaha Grizzly 450 KTM 640 LS E Military nbsp PKW und Transporter VW Typ 2 VW T3 VW Typ 181Kraftomnibusse Setra S 313LKW der 1 Generation DKW Munga Borgward B 2000 A O Mercedes Benz Unimog S 404 B Ford G 398 SAM Henschel HS 115 A MAN 630 L2 A AE Mercedes Benz LG 315 46 Magirus Deutz A 6500 Magirus Deutz Jupiter Faun GT 8 15 Faun L 908 Langhauber Faun L 908 54 VA Faun L 912 Langhauber Faun Z 912 21 Faun L 912 VSA Faun L 1212 45 VSA Faun LK 12 21 400 Faun LK 12 12 485LKW der 2 Generation VW Iltis Faun KraKa 640 Mercedes Benz Unimog U 1300 L MAN gl Kat I Kat I A1 Magirus Deutz 168 M11FL Iveco Magirus 110 17 AW Mercedes Benz L 1017 1017 A MAN 15 192 F MAN 15 240 FAS MAN 22 240 DF DE Magirus Deutz 320 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