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Henning August Ludwig Mathias Ehrenreich von Bredow auch Henning August Ludwig Matthias Ehrenreich von Bredow 2 Marz 1774 in Prillwitz 13 Juli 1832 auf seinem amtsunmittelbaren Weingut bei Kotzschenbroda war ein mecklenburg strelitzscher Oberforstmeister preussischer Landrat und Gutsbesitzer auf Schwanebeck und Zollen sachsischer Winzer und Onologe sowie Direktor der sachsischen Weinbaugesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHenning August von Bredow 1 war der Sohn von Asmus Wilhelm von Bredow 1731 1799 auf Prillwitz Usadel Markau Wernitz und Schwanebeck sowie dessen zweiter Ehefrau Dorothea Ernestine geb von Kospoth a d H Schependorf 1751 1793 2 Der Vater war ehemals Leutnant im Infanterie Regiment von Bredow 3 gewesen und zur Zeit der Geburt Hennings Gutsbesitzer und Landrat 4 Zudem war der Vater Begrunder des Hauses Prillwitz innerhalb der Adelsfamilie von Bredow 5 Henning wurde zu Prillwitz auf dem Gut des Vaters im Teil Herzogtum Mecklenburg Strelitz geboren Nach erster hauslicher Erziehung kam er auf Bildungsanstalten in Dessau und Schnepfenthal Nach dem Studium der schonen Wissenschaften in Gottingen und Halle Saale erlernte er die theoretische und praktische Forstwissenschaft Im Alter von 20 Jahren wurde er zum herzoglich mecklenburg strelitzschen Oberforstmeister ernannt Verbunden mit der Dienststellung war die Erlaubnis sich durch Auslandsreisen weiterzubilden 6 Diese Reisen fuhrten ihn nach Italien und wohl vorher nach Frankreich Der Aufenthalt im franzosischen Lyon fiel in die Zeit der Revolution Bredow wurde Zeuge der grossten dort verubten Greuelthaten 6 war also wohl dort zu den Strafaktionen des Jahres 1794 als die Konventskommissare Collot d Herbois und Fouche Massenexekutionen durch Fusilladen und Mitrailladen anordneten Die Auslandsreisen begeisterten ihn fur die Schonen Kunste Bredow legte sich eine Kupferstichsammlung an Zuruck in Strelitz war er erfolgreich in der Verwaltung der ihm anvertrauten Waldungen und Jagden Er war bei seinen Mitmenschen beliebt und am Hof seines Herzogs Karl II gern gesehen Durch den Tod des Vaters 1799 kamen auf ihn und seine Bruder dessen Landguter in der Mittelmark Da ihn die Landwirtschaft interessierte bewirtschaftete er diese wobei er dort recht erfolgreich handelte Bei einer guten Gelegenheit zum Verkauf verausserte er die auf ihn ubergegangenen Guter um sich 1805 eine Besitzung in der Neumark zuzulegen Da sein Gut Zollen Zolnow Kreis Soldin an den Zugangsstrassen nach Kustrin und Stettin lag hatte es stark unter den Kriegsereignissen der Befreiung von den Franzosen zu leiden was Bredow einen Grossteil seines Vermogens kostete 7 Ende September 1812 heiratete Bredow in Dertzow pl Derczewo heute Ortsteil von Mysliborz dt Soldin Ernestine Charlotte Wilhelmine von der Marwitz verwitw von Platen 1783 20 Dezember 1862 in Niederlossnitz 8 9 Das Paar bekam in den Folgejahren vier Kinder zwei Jungen und zwei Madchen 10 11 Im Jahr 1817 war Bredow preussischer Landrat in Soldin und damit zugleich General Commissarius zur Verpflegung der russischen Armee wie auch mitverantwortlich fur den Aufbau der dortigen Landwehr 7 Mit seiner aus dem Westen stammenden Landwirtschaftsausbildung fuhrte er Reformen ein So fuhrte er die Stallfutterung ein teilte sein Land nach Art der Mecklenburgischen Koppelschlage wohl ein Bewirtschaftungssystem ein und errichtete eine Lederfabrik Er liess grosse Obstpflanzungen anlegen und baute dazu die damals einzige Branntweinbrennerei der Region Der Ertrag seines Lands wuchs weit uber den Zinsendienst den er fur den Erwerb zu erbringen hatte Insbesondere von vielen Nachbarn hob sich Bredows Erfolg ab da diese teilweise nur noch die Halfte des Wirtschaftsertrags erwirtschafteten den sie vor den Befreiungskriegen gegen Napoleon gehabt hatten Der Tod eines der grossen Kreditgeber Bredows mit anschliessender Kundigung durch die Erben zwang Bredow dazu trotz seines Erfolgs das Gut zu verkaufen 1825 war das Gut von 362 Hektar Grosse an David Itzigsohn verkauft 12 nbsp Heute denkmalgeschutztes Herrenhaus des Bredowschen Besitzes mit Nebengebauden davor Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte von Bredow als Weingutsbesitzer in Sachsen In der Lossnitz westlich der Residenzstadt Dresden ging 1825 ein Clos vormals bekannt als Weinartsruhe an Caroline Friedericke Sophia von Bredow jungste Schwester von Bredows und mit seinem Cousin Christoph August verheiratet Bredow liess sich mit seiner Ehefrau und seinen vier Kindern dort nieder Der knapp 4 Hektar grosse Steillagen Weinberg galt damals als eine der besten Lagen der Lossnitz und ist es als Minckwitzscher Weinberg innerhalb der Einzellage Radebeuler Steinrucken auch heute Das Weingut lag zwar auf Kotzschenbrodaer Weinbergsflur unterstand jedoch amtsunmittelbar dem Amt Dresden Erst mit der Grundung von Niederlossnitz im Jahre 1839 sieben Jahre nach Bredows Tod kam das Gut zu einer Kommune Bredows Interesse an Weinbau und Onologie sowie seine theoretische Ausbildung und praktische Erfahrung in Landwirtschaft fuhrten zu Verbesserungen des Anbaus auf seinem Gut Auch schaffte er es dem dasigen Landwein den eigenthumlichen nicht angenehmen Geschmack zu benehmen und ein ungleich besseres Produkt daraus zu erzielen 13 Bredow baute auf seinem Anwesen ein 72 Ellen etwa 41 Meter langes Wein Treibhaus 14 in dem auch Orangen und Apfelsinenbaume uberwintert wurden 13 Aufgrund dieser Erfolge wurde Bredow zum Direktor der seinerzeit halb erstorbenen Koniglich Sachsischen Weinbau Gesellschaft erwahlt uber die er seine Erfahrungen und Erkenntnisse weitergab Er begann eine Schrift uber Onologie zu verfassen konnte sie jedoch bis zu seinem Tod nur halb vollenden Uberkommen ist von ihm ein spater veroffentlichter Weinbau Vortrag den er 1830 vor der Versammlung der Weinbau Gesellschaft gehalten hat Bredow starb nach einer langeren Leidensphase 1832 und wurde auf dem Kirchhof der zustandigen Parochie der Kirche zu Kotzschenbroda beerdigt Er hinterliess seine Ehefrau Ernestine und seine vier Kinder Der Zuchterfolg der von Bredows auf ihrem Weingut war so gross dass sie bzw ihre Produkte an dem bedeutenden Winzerumzug in der Lossnitz 1840 teilnehmen konnten Der Oberlossnitzer Maler und Winzer Moritz Retzsch verewigte auf dem dritten der acht Blatter seines Winzerzugs unter der Nr 11 zwei costumirte Winzermadchen eine grosse assyrische Traube aus dem Glashause der Frau Oberforstmeisterin von Bredow in der Niederlossnitz und eine volle Weintraubenranke tragend beides als Gabe fur J J Majestaten den Konig und die Konigin bestimmt Bei der aus dem Treibhaus stammenden assyrischen Traube handelte es sich wohl um Portugiesischen Muskateller 15 Schriften BearbeitenHenning August von Bredow Der Weinbau im Konigreich Sachsen in seiner vormaligen und jetzigen Beschaffenheit Ein Vortrag Bei der Versammlung der Konigl Sachs Weinbau Gesellschaft am 21 Juli 1830 In Verhandlungen und Mitteilungen der Konigl Sachs Weinbaugesellschaft Landwirtschaftliche Zeitschrift Herausgegeben von dem landwirthschaftlichen Hauptverein fur das Konigreich Sachsen in Gemeinschaft mit der okonomischen Gesellschaft zu Dresden und der Leipziger okonomischen Societat Erster Jahrgang Arnoldische Buchhandlung Dresden und Leipzig 1845 S 169 175 Literatur BearbeitenDr Eckenstein 221 Henning August Ludwig Matthias Ehrenreich von Bredow In Neuer Nekrolog der Deutschen Zehnter Jahrgang 2 Teil Bernh Fr Voigt Ilmenau 1834 S 546 548 1 Henning August Ehrenreich Ludwig Mathias von Bredow In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Erster Band W T Bruer s Verlag Berlin 1896 S 323 324 dlib rsl ru Weblinks BearbeitenLiteratur uber Henning August von Bredow in der Landesbibliographie MV Henning von Bredow auf Schwanebeck und Zollen Einzelnachweise Bearbeiten Henning August Ehrenreich Ludwig Matthias von Bredow Dorothea Ernestine von Kospoth Ob das Altpreussische Infanterieregiment No 7 oder spater das Altpreussische Garnisons Regiment No VII seines Verwandten Carl Wilhelm von Bredow gemeint ist ware zu klaren Ob auch er preussischer Landrat war bleibt unklar Der ritterschaftliche Kreis Stargard in Mecklenburg hatte zu jener Zeit keine Landrate Landrate gab es im alten Mecklenburg nur fur die Herzogtumer Mecklenburg Schwerin und Mecklenburg Gustrow Asmus Wilhelm von Bredow In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Erster Band W T Bruer s Verlag Berlin 1896 S 322 323 dlib rsl ru a b Dr Eckenstein 221 Henning August Ludwig Matthias Ehrenreich von Bredow In Neuer Nekrolog der Deutschen Zehnter Jahrgang 2 Teil Bernh Fr Voigt Ilmenau 1834 S 546 Digitalisat in der Google Buchsuche a b Dr Eckenstein 221 Henning August Ludwig Matthias Ehrenreich von Bredow In Neuer Nekrolog der Deutschen Zehnter Jahrgang 2 Teil Bernh Fr Voigt Ilmenau 1834 S 546 547 Digitalisat in der Google Buchsuche Henning von Bredow auf Schwanebeck und Zollen Ernestine Charlotte Wilhelmine von der Marwitz Henning August Ehrenreich Ludwig Mathias von Bredow In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Erster Band W T Bruer s Verlag Berlin 1896 S 323 324 dlib rsl ru Henning August Ehrenreich Ludwig Matthias von Bredow Zollen a b Dr Eckenstein 221 Henning August Ludwig Matthias Ehrenreich von Bredow In Neuer Nekrolog der Deutschen Zehnter Jahrgang 2 Teil Bernh Fr Voigt Ilmenau 1834 S 547 Digitalisat in der Google Buchsuche Karl Julius Hofmann Das Meissner Niederland in seinen Naturschonheiten und Merkwurdigkeiten oder das sachsische Italien in den Meissner und Dresdner Gegenden mit ihren Ortschaften Ein Volksbuch fur Natur und Vaterlandsfreunde topographisch historisch und poetisch dargestellt Louis Mosche Meissen 1853 S 710 Digitalisat in der Google Buchsuche Laut Auskunft der Museumsleitung des Sachsischen Weinbaumuseums Hoflossnitz vom 20 September 2013 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Juli 2022 PersonendatenNAME Bredow Henning August vonALTERNATIVNAMEN Ehrenreich von Bredow Henning August Ludwig Mathias vollstandiger Name Ehrenreich von Bredow Henning August Ludwig Matthias vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Oberforstmeister Landrat Gutsbesitzer und Direktor der sachsischen WeinbaugesellschaftGEBURTSDATUM 2 Marz 1774GEBURTSORT PrillwitzSTERBEDATUM 13 Juli 1832STERBEORT bei Kotzschenbroda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning August von Bredow amp oldid 231275262