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Helmut Schlierbach 17 Juni 1913 in Offenbach 21 Marz 2005 ebenda war ein deutscher Jurist Regierungsrat und SS Sturmbannfuhrer Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er Gestapo Chef in Strassburg und unter anderem verantwortlich fur 108 Morde an Mitgliedern der franzosischen Widerstandsgruppe Alliance in Schirmeck und fur weitere 56 Morde Ende November 1944 in Kehl Rastatt Offenburg Freiburg Buhl Pforzheim und Gaggenau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Studium 1 2 Reichssicherheitshauptamt und Einsatzgruppen 1 3 Leiter der Gestapo in Strassburg 1 4 Nach dem Krieg 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Studium Bearbeiten Schlierbach studierte Jura war nach der Ersten juristischen Staatsprufung 1935 Referendar bei Gerichten in Bad Nauheim Frankfurt am Main Offenbach und Darmstadt und arbeitete dann bei der Staatspolizeistelle einer Unterabteilung der Gestapo in Frankfurt 1933 trat er in die SS Mitgliedsnummer 107 970 1935 in den NS Rechtswahrerbund und am 1 Mai 1937 in die NSDAP Mitgliedsnummer 5 628 167 ein 1 1937 wurde er promoviert zum Dr jur 1938 legte er die Zweite juristische Staatsprufung in Stuttgart ab Ebenfalls 1938 nahm Schlierbach an einer Waffenubung bei der SS Totenkopfstandarte Thuringen teil die zu den Wachmannschaften der Konzentrationslager gehorte Reichssicherheitshauptamt und Einsatzgruppen Bearbeiten Schlierbach sass von November 1938 bis Mai 1942 am Schreibtisch im Hauptamt Sicherheitspolizei in Berlin das Teil des Reichssicherheitshauptamtes RSHA wurde Ab Mai 1942 war Schlierbach Aussenkommandofuhrer der Einsatzgruppe C der mobilen Mordeinheiten von Sicherheitsdienst und Sicherheitspolizei Die Einsatzgruppe C ermordete nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR knapp 100 000 Menschen in der Ukraine die Opfer waren politischen Gegner kommunistische Funktionare sowie alle als rassisch minderwertig angesehenen Menschen Juden und Zigeuner Ab Juni 1942 war Schlierbach beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BdS in Kiew danach beim Sonderkommando 4a einem Teil der Einsatzgruppe C und selbst Fuhrer eines Sonderkommandos Nach seiner Ernennung zum SS Sturmbannfuhrer Major 1943 war er Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD KdS in Dnepropetrowsk Leiter der Gestapo in Strassburg Bearbeiten Da sich Schlierbach im Fronteinsatz bestens bewahrt hat und auch als Fuhrer eines Kommandos zur Bekampfung von Partisanen die notige Tapferkeit besitzt 2 so in der Beurteilung wurde er Ende 1943 Leiter der Gestapo in Strassburg Im Mai 1944 hatte ein Befehl gekommen aus Berlin und unterzeichnet mit Schiebart Helmut Schlierbach das endgultige Todesurteil fur alle Mitglieder der Resistance Organisation Alliance nach Schirmeck ubermittelt 3 Von Schlierbach stammt der Befehl in der Nacht vom 1 auf den 2 September 1944 die 108 Mitglieder der Alliance im KZ Natzweiler Struthof zu ermorden so auch die Staatsanwaltschaft in einem vergeblichen Wiederaufnahmeverfahren 1977 Die Gefangenen waren zuvor im Sicherungslager Schirmeck Vorbruck festgehalten worden 4 Karl Buck Kommandant von Schirmeck Vorbruck und Julius Gehrum fuhrend beteiligt an der Schwarzwalder Blutwoche Ende November 1944 benennen Schlierbach als denjenigen der den Befehl zur systematischen Vernichtung von Reseau Alliance gegeben hat auch fur die Massaker Ende November 1944 in Kehl 9 Ermordete Rastatt 12 Ermordete Offenburg 4 Ermordete Freiburg 3 Ermordete Buhl 8 Ermordete Pforzheim 25 Ermordete und Gaggenau 9 Ermordete Von November 1944 bis Februar 1945 war Schlierbach Gestapochef in Karlsruhe Nach dem Krieg Bearbeiten 1946 verurteilte ein britisches Militargericht Helmut Schlierbach in Dusseldorf wegen der Ermordung britischer Fallschirmjager in den Vogesen zu zehn Jahren Zuchthaus er kam aber schon 1952 frei und wurde vom Bundesjustizministerium als Spatheimkehrer anerkannt Zwar verurteilte ihn ein franzosisches Militargericht in Metz 1954 wegen der Morde in Schirmeck in Abwesenheit zum Tode doch die Bundesrepublik lieferte ihn nicht aus Spater einsetzende Bemuhungen der Justiz der Bundesrepublik blieben unwirksam Da es keine schriftlich fixierten Befehle gab verlief eine Vernehmung im Jahre 1961 ergebnislos Schlierbach konnte oder wollte sich entweder nicht erinnern oder stritt eine Beteiligung ab Zudem waren Mitwisser wie Erich Isselhorst und Julius Gehrum oder der mogliche Befehlsgeber beim Reichssicherheitshauptamt Ernst Kaltenbrunner inzwischen hingerichtet worden Die Behauptungen Schlierbachs waren auch im Ermittlungsverfahren 1978 in Darmstadt nicht zu widerlegen Nach dem Krieg war Schlierbach als Syndikus fur den hessischen Sparkassenverband tatig Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 540 Heinz Hohne Der Orden unter dem Totenkopf o O o J S 188 u 201 Einzelnachweise Bearbeiten French L MacLean The Field Men the SS Officers Who Led the Einsatzkommandos the Nazi Mobile Killing Units Schiffer Publishing 1999 ISBN 0 7643 0754 1 S 106 Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen Ludwigsburg BA B114 AR Z 67 67 Elisabeth und Francois Stosskopf Jacques Camille Louis Stosskopf 1898 1944 Sarreguemines 2000 S 157 Andreas Pflock Sicherungslager Schirmeck Vorbruck In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 9 Arbeitserziehungslager Ghettos Jugendschutzlager Polizeihaftlager Sonderlager Zigeunerlager Zwangsarbeiterlager C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57238 8 S 521 533 hier S 525 Weblinks Bearbeitenpfenz de Erschiessung franzosischer Widerstandskampfer pfenz de Julius GehrumNormdaten Person GND 1124035885 lobid OGND AKS LCCN n82119139 VIAF 306069164 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlierbach HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Regierungsrat SS Sturmbannfuhrer und Gestapo Chef von StrassburgGEBURTSDATUM 17 Juni 1913GEBURTSORT OffenbachSTERBEDATUM 21 Marz 2005STERBEORT Offenbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Schlierbach amp oldid 237519757