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Heliosperma auch Strahlensame bildet eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nelkengewachse Caryophyllaceae Bis 2007 wurden Arten dieser Gattung zumeist noch zur Gattung der Leimkrauter Silene gestellt 1 Von den etwa 15 in Gebirgsregionen gedeihenden Arten sind die meisten Endemiten auf der Balkanhalbinsel nur Heliosperma alpestre ist ein Endemit der Ostalpen und Heliosperma pusillum gedeiht in den europaischen Gebirgen vom nordlichen Spanien bis zu den Karpaten HeliospermaHeliosperma pusillum subsp monachorum Wildstandort im OrjenSystematikKerneudikotyledonenOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Nelkengewachse Caryophyllaceae Unterfamilie CaryophylloideaeTribus SileneaeGattung HeliospermaWissenschaftlicher NameHeliospermaRchb Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Verbreitung 3 Standorte 4 Systematik und Verbreitung 5 Quellen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Atlas der Alpenflora des Alpen Leimkraut Heliosperma alpestre nbsp Alpen Leimkraut Heliosperma alpestre nbsp Alpen Leimkraut Heliosperma alpestre nbsp Heliosperma pusillum nbsp Heliosperma pusillum subsp monachorum Habitus am Naturstandort auf der Jastrebica im Orjen Gebirge MontenegroVegetative Merkmale Bearbeiten Die Heliosperma Arten wachsen als zierliche ausdauernde krautige Pflanzen Der Stangel ist aufrecht oder liegend haufig auch hangend Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder behaart oft drusig behaart insbesondere im oberen Teil Indument 2 Die gegenstandig angeordneten Laubblatter sind einfach ganzrandig mit undeutlich ausgebildeter netzartiger Nervatur Die unteren Laubblatter sind spatelformig Die Blatter aus der Mitte der Blutenstangel sind linealisch linealisch lanzetllich schmal elliptisch oder verkehrt eiformig lanzettlich sie sind weich behaart und oder drusig behaart 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Bluten stehen in einem verkummerten Dichasium zusammen 2 Die meist zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig Der Kelch ist glockig am Grunde ohne Schuppen abgeschnitten mit zehn schwach netzformigen Nerven der Saum ist funfzahnig Die Blutenkrone ist tagsuber geoffnet Die funf freien weissen hell bis intensiv rosafarbenen Kronblatter sind in Nagel und Platte gegliedert Der Nagel ist linealisch Die vier sechszackige Platte ist an ihrem oberen Ende wenig bis tief eingeschnitten nur selten ist der Rand gerade eingebuchtet oder wenig tief eingeschnitten haufig von der Seite unregelmassig gezahnt oder eingeschnitten Am Kronschlund ist ein Schuppenkronchen vorhanden Die zehn Staubblatter sind ihrer Basis mit den Kronblattern verwachsen Die drei Griffel enden mit drusigen Narben 2 Der haltbare Kelch umschliesst haufig noch die reife Kapselfrucht Die dunnhautigen Kapselfruchte sind eiformig an ihrer Basis undeutlich dreifacherig und sie springt am oberen Ende mit sechs Zahnen auf Die linsenformigen abgeflachten Samen sind am Rande mit vier Reihen trockendrusiger Spreublattchen wie mit einem Strahlenkamm umgeben 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 4 Verbreitung BearbeitenDie Gattung Heliosperma ist vom Kantabrischen Gebirge uber die Alpen bis in die Karpaten verbreitet Von Nord nach Sud erstrecken sich deren Standorte von der Tatra bis in den Peloponnes Die meisten Arten haben jedoch nur kleine Areale und sind typischerweise auf einzelne Gebirgsgruppen der Balkanhalbinsel beschrankt Standorte BearbeitenDie Heliosperma Arten besiedeln allgemein schattige kuhle und feuchte Gebirgsstandorte zumeist in Nordlage Von der Standortcharakteristik stellen sie Vertreter ausgepragter Chasmophyten die in ihrem naturlichen Lebensraum in Spalten von Kalksteinen Absatzen von Schutthalden und insbesondere in schattigen feuchten und kuhlen Schluchtstandorten siedeln 5 Die Mehrzahl der Arten sind kalkhold nur eine Art im Prokletije ist an Silikate gebunden Die Heliosperma Arten der Canyons Heliosperma niolicii Heliosperma chromodontum Heliosperma retzdoffianum und Heliosperma intosum stellen besondere ombrophobe ombrophob regenmeidend Felsspaltenpflanzen 5 Reine Hochgebirgspflanzen sind Heliosperma macranthum und Heliosperma oliverae die auf das Prokletije Gebirge beschrankt sind Wahrend Heliosperma macranthum basenreiche Kalksteine besiedelt vikariiert Heliosperma oliverae im selben Gebiet auf Silikaten Heliosperma macranthum gehort zu den Charakterarten der dinarischen Ordnung Amphoricarpetalia Lksic deren namensgebender Vertreter das Tertiarrelikt der Neumayer Krugfrucht Amphoricarpos neumayerianus ist Sie bildet hierin eine eigene Assoziation Valeriano Heliosperma macranthae 6 Der auch in den Alpen verbreitete Kleine Strahlensame ist subalpin und alpin in der Krummholzstufe mit Pinus mugo sowie in Schneetalchen mit Dryas octopetala verbreitet Systematik und Verbreitung BearbeitenAls Subtaxon der Gattung Silene wurde der Name Heliosperma schon 1832 durch Ludwig Reichenbach in Flora Germanica Excursoria Seite 817 veroffentlicht Den Rang einer Gattung Heliosperma hat sie durch Ludwig Reichenbach in Der Deutsche Botaniker Herbarienbuch 1841 Seite 206 erhalten Typusart ist Heliosperma quadrifidum Rchb 7 Der botanische Gattungsname Heliosperma setzt sich zusammen aus Helio fur Sonne und altgr sperma Sperma fur Samen Wie der deutsche Trivialname Strahlensame bezieht er sich auf die charakteristischen langen Papille um den langeren ausseren Rand der nierenformigen Samen die an Strahlen der Sonne erinnern Der Gattungsnamen Heliosperma Rchb wurde 2006 gegenuber dem Namen Ixoca Raf konserviert 8 7 Die Arten waren bis 2007 in die Sektion Silene sect Heliosperma Rchb eingeordnet Die Arten der Gattung Heliosperma sind mit den Arten im Tribus Sileneae und der Gattung Leimkrauter Silene s str eng verwandt Dabei ist die Gattung Heliosperrma genetisch monophyletischen Ursprungs 5 Sie bildet auch mit den Gattungen Viscaria Bernh und Atocion Adans eine distinkte Klade 5 Morphologisch unterscheiden sie sich von Silene hauptsachlich durch das Vorhandenseins eines strahlenformigen Kamms mit langen Papillen auf dem Rucken der nierenformigen Samen sowie den Einbuchtungen oder gezahnten Segmenten der Kronblatter Seit 2007 enthalt die Gattung Heliosperma etwa zehn 5 zwolf 2 oder mehr Arten und zahlreiche Unterarten Fur Heliosperma pusillum werden neben der Nominatform zwei bis elf Unterarten genannt 9 die bei einigen Autoren als eigene Arten gelten 10 Verbreitungszentrum ist die Balkanhalbinsel mit acht endemischen Arten 2 Alpen Leimkraut oder Grosser Strahlensame Heliosperma alpestre Jacq Griseb Syn Silene alpestris Jacq Es kommt als Endemit der Ostalpen in Osterreich Italien Slowenien und Kroatien vor 11 Heliosperma chromodontum Rohrb Syn Silene pusilla subsp chromodonta Boiss amp Reut Greuter Sie kommt in Kroatien Bulgarien Albanien Nordmazedonien und Griechenland vor 11 Heliosperma intonsum Greuter amp Melzh Niketic amp Stevanovic Sie kommt nur im nordwestlichen Griechenland vor 12 Grossblutiger Strahlensame Heliosperma macranthum Pancic Syn Silene macrantha Pancic H Neumayer Er kommt in Albanien und im Gebiet des fruheren Jugoslawien vor 11 Heliosperma nikolicii Seliger amp T Wraber Niketic amp Stevanovic Sie kommt auf der nordwestlichen Balkanhalbinsel vor 12 Heliosperma oliverae Niketic amp Stevanovic Sie kommt auf der westlichen Balkanhalbinsel vor 12 Kleiner Strahlensame Heliosperma pusillum Waldst amp Kit Rchb Es gibt drei Unterarten Heliosperma pusillum subsp albanicum K Maly Niketic amp Stevan Sie kommt in Albanien und Griechenland vor 12 Heliosperma pusillum subsp monachorum Vis amp Pancic Niketic amp Stevan Dieser Endemit gedeiht nur in den Sudostdinariden zwischen Prenj und dem Prokletije Gebirge verbreitet Heliosperma pusillum Waldst amp Kit Rchb subsp pusillum Es gedeiht in den europaischen Gebirgen vom nordlichen Spanien bis zu den Karpaten Retzdorff Strahlensame Heliosperma retzdorffianum K Maly Syn Silene retzdorffiana K Maly H Neumayer Er kommt in Kroatien Albanien und in Griechenland vor 11 Tommasini Leimkraut Heliosperma tommasinii Vis Rchb Syn Silene tommasinii Vis Es kommt in Albanien und in Kroatien vor 11 Veselskyis Strahlensame Heliosperma veselskyi Janka Syn Silene veselskyi Janka H Neumayer Er kommt in Italien Osterreich Kroatien und in Slowenien vor 11 Quellen BearbeitenMarjan Niketic Vladimir Stevanovic Heliosperma Rchb Rchb In Stevanovic Hrsg Flora Srbije 2 S 342 356 Srpska Akedemija nauka i umetnosti SANU Beograd 2012 PDF Bozo Frajman Bengt Oxelman Reticulate phylogenetics and phytogeographical structure of Heliosperma Sileneae Caryophyllaceae inferred from chloroplast and nuclear DNA sequences In Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 43 Issue 1 2007 S 140 155 PDF Bozo Frajman Taxonomy and reticulate phylogeny of Heliosperma and related genera Sileneae Caryophyllaceae Ph D thesis Uppsala University 2007 ISBN 978 91 554 6946 7 PDF Bozo Frajman Bengt Oxelman Reticulate phylogenetics and phytogeographical structure of Heliosperma Sileneae Caryophyllaceae inferred from chloroplast and nuclear DNA sequences In Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 43 Issue 1 2007 S 140 155 doi 10 1016 j ympev 2006 11 003 Bozo Frajman Frida Eggens Bengt Oxelman Hybrid origins and homoploid reticulate evolution within Heliosperma Sileneae Caryophyllaceae a multigene phylogenetic approach with relative dating In Systematic Biology Volume 58 Issue 3 2009 S 328 345 doi 10 1093 sysbio syp030 Emiliano Trucchi Bozo Frajman Thomas H A Haverkamp Peter Schonswetter Ovidiu Paun Genomic Analyses Suggest Parallel Ecological Divergence in Heliosperma pusillum Caryophyllaceae In New Phytologist Volume 216 2017 S 267 278 doi 10 1111 nph 14722 A Szukala J Lovegrove Walsh H Luqman S Fior T M Wolfe B Frajman P Schoenswetter O Paun Polygenic routes lead to parallel altitudinal adaptation in Heliosperma pusillum Caryophyllaceae In Molecular Ecology 2022 mec16393 doi 10 1111 mec 16393 Einzelnachweise Bearbeiten Bozo Frajman Taxonomy and reticulate phylogeny of Heliosperma and related genera Sileneae Caryophyllaceae Doktorarbeit an der Universitat von Uppsala 2007 ISBN 978 91 554 6946 7 a b c d e f Marjan Niketic Vladimir Stevanovic Heliosperma In Vladimir Stevanovic 2012 Flora Srbije Band 2 Serbische Akademie der Wissensachten und Kunste SANU Belgrad 2012 ISBN 978 86 7025 574 6 Hier S 342 Eduard Pospichal Flora des Osterreichischen Kustenlandes Band 1 Franz Deuticke 1897 Hier S 465 Volker Melzheimer Adolf Polatschek Revision des Silene Heliosperma pusilla agg Caryophyllaceae fur die Flora Osterreichs In Phyton Horn Band 31 Nr 2 1992 S 281 306 zobodat at PDF 6 9 MB abgerufen am 20 April 2023 a b c d e Marjan Niketic Vladimir Stevanovic A new species of Heliosperma Caryophyllaceae from Serbia and Montenegro In Bot Joun Linne Soc Volume 154 2007 S 55 63 PDF doi 10 1111 j 1095 8339 2007 00643 x Cedomil Silic Endemicne biljke Priroda Jugoslavije Band 3 Svjetlost Sarajewo 1990 S 28 ISBN 86 01 02557 9 a b Heliosperma bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 7 September 2017 Bozo Frajman Richard K Rabeler Proposal to conserve the name Heliosperma against Ixoca Caryophyllaceae Sileneae In Taxon Volume 55 Issue 3 2006 S 801 808 PDF 1 2 Vorlage Toter Link www bf uni lj si Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis August von Hayek Prodromus Florae Peninsulae Balcanicae Band 1 Pert Spec NO Regni Veg Beih Band 30 1 1924 S 264 267 Ivo Trinajstic Taxa Nova et combinationes novae in Flora Jugoslaviae In Ivo Trinajstic Hrsg Supplementum ad Floram analyticam Jugoslaviae Volume 6 1979 Editio Universitatis Zagrebiensis Liber a b c d e f Karol Marhold 2011 Caryophyllaceae Datenblatt Silene In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b c d Datenblatt Heliosperma bei POWO Plants of the World 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