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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Furstbischof von Eichstatt siehe Heinrich IV von Wurttemberg Heinrich von Wurttemberg 7 September 1448 in Stuttgart 15 April 1519 auf Burg Hohenurach war von 1473 bis 1482 Graf von Wurttemberg Mompelgard Heinrich von Wurttemberg nicht authentische spatere Darstellung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Familie 4 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenAls zweiter mannlicher Nachkomme des Grafen Ulrich V von Wurttemberg Stuttgart war Heinrich von Wurttemberg fur eine Karriere als Geistlicher vorgesehen Heinrich war seit etwa 1464 Dompropst in Eichstatt In Mainz war er als Nachfolger des Erzbischofs Graf Adolf von Nassau vorgesehen der ihn 1465 zu seinem Koadjutor und weltlichen Regenten ernannte Drahtzieher war der machtige Markgraf Albrecht von Brandenburg der eine Tochter mit Heinrichs Bruder Eberhard vermahlte Dieser wollte das Mainzer Erzbistum fest an die von ihm gefuhrte kaiserliche Partei binden zu der auch Heinrichs Vater Ulrich V gehorte Der Erzbischof von Mainz war einer der sieben Kurfursten und hatte damit erheblichen Einfluss auf die Politik im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Die Koadjutorschaft richtete sich gegen die Wittelsbacher und vor allem gegen Pfalzgraf Friedrich den Siegreichen der Graf Ulrich in der Schlacht bei Seckenheim 1462 gedemutigt hatte Weil der Mainzer Erzbischof die ihm zugedachte Rolle jedoch nicht spielen wollte kam es zu heftigen Spannungen zwischen ihm und Heinrich die in die sogenannte Koadjutorfehde 1465 bis 1467 mundeten 1466 erklarte Heinrich Graf Johann von Wertheim die Fehde eine Auseinandersetzung die zu einer Machtprobe der grossen Fursten wurde und beinahe zu einem Krieg im ganzen Reich gefuhrt hatte Am Ende aber siegte der Pfalzgraf auf dem diplomatischen Parkett fast vollig und Wurttemberg und Heinrich standen mit weitgehend leeren Handen da Das mainzische Amt Bischofsheim das Heinrich als Ausgleich zugesprochen erhielt gab er bereits 1470 wieder zuruck 1473 erhielt er im Uracher Vertrag die Grafschaft Mompelgard und die ubrigen linksrheinischen wurttembergischen Besitzungen zugesprochen Im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung zwischen dem burgundischen Herzog Karl dem Kuhnen und Kaiser Friedrich III liess Karl der Kuhne Heinrich 1474 gefangen nehmen Wahrend der bis 1477 dauernden Gefangenschaft in Maastricht und in Boulogne wurde Heinrich sehr schlecht behandelt unter anderem soll eine Scheinhinrichtung vorgenommen worden sein Nach dem Tod seines Vaters 1480 versuchte Heinrich gegenuber seinem Bruder Eberhard VI Erbanspruche auf die Grafschaft Wurttemberg Stuttgart und damit auf Gesamt Wurttemberg geltend zu machen Nachdem ihm dies aber nicht gelungen war trat er im Vertrag von Reichenweier 1482 die Grafschaft Mompelgard an Eberhard ab Im August 1490 liess ihn sein Vetter Eberhard V Eberhard im Bart in Stuttgart verhaften Als Begrundung fur die Verhaftung diente eine angebliche Geisteskrankheit Eberhard im Bart wurde 1492 von Kaiser Friedrich III zu seinem Vormund bestimmt Bis zu seinem Tod 1519 wurde Heinrich mit seiner Frau auf der Burg Hohenurach gefangengehalten Zeitweilig durfte er sich aber auch in Stuttgart aufhalten Bedeutung BearbeitenEine gewisse Rehabilitation der Personlichkeit Heinrichs den die wurttembergische Historiographie als Wahnsinnigen stigmatisiert hatte versuchte 1999 der Historiker Klaus Graf 1 Er verwies unter anderem auf Heinrichs geistige Interessen ablesbar an Handschriften und Drucken aus seinem Besitz 2004 hat dann Felix Heinzer nach Auffindung eines weiteren Buchs aus Heinrichs Besitz einen Vergleich zwischen Eberhard im Bart und Heinrich als Buchliebhaber versucht 2 Familie BearbeitenHeinrich war der Sohn von Ulrich V von Wurttemberg Stuttgart aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth von Bayern Landshut Er heiratete 1485 Eheabrede am 10 Januar 1485 Grafin Elisabeth von Zweibrucken Bitsch Elisabeth verstarb am 17 Februar 1487 wenige Tage nach der Geburt ihres Sohnes Eitel Heinrich am 8 Februar 1487 Eitel Heinrich wurde bei seiner Firmung 1493 in Ulrich umbenannt und war ab 1498 der dritte Herzog von Wurttemberg Heinrich heiratete am 21 Juli 1488 die Grafin Eva von Salm Aus dieser Ehe gingen zwei weitere Kinder hervor Maria 1496 1541 Heinrich II Herzog von Braunschweig Wolfenbuttel Georg I von Wurttemberg Mompelgard 1498 1558 Heinrich war damit der Begrunder der alteren Seitenlinie Wurttemberg Mompelgard Siehe auch Stammliste des Hauses WurttembergEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Klaus Graf Graf Heinrich von Wurttemberg 1519 Aspekte eines ungewohnlichen Furstenlebens In Sonke Lorenz Peter Ruckert Hrsg Wurttemberg und Mompelgard 600 Jahre Begegnung Montbeliard Wurtemberg 600 Ans de Relations Schriften zur Sudwestdeutschen Landeskunde Band 26 DRW Leinfelden Echterdingen 1999 ISBN 3 87181 426 1 S 107 120 online Memento im Internet Archive Nachtrage https archivalia hypotheses org 19421 Felix Heinzer Heinrich von Wurttemberg und Eberhard im Bart zwei Fursten im Spiegel ihrer Bucher In Peter Ruckert Hrsg Der wurttembergische Hof im 15 Jahrhundert Beitrage einer Vortragsreihe des Arbeitskreises fur Landes und Ortsgeschichte Stuttgart Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 978 3 17 019759 6 S 149 163 online Literatur BearbeitenMichael Barmann Der Verfasser des Buches der Beispiele als Entrepreneur Neuaufgefundene Lebenszeugnisse zu Antonius von Pforr In Daphnis 37 2008 S 381 408 Besprechung mit weiteren Hinweisen Wolfgang Dobras Graf Heinrich von Wurttemberg als Koadjutor des Mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau Beobachtungen zum Vertragswerk von 1465 In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte Bd 82 2023 S 41 56 Klaus Graf 3 1 1 Heinrich In Sonke Lorenz Dieter Mertens Volker Press Hrsg Das Haus Wurttemberg Ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 013605 4 S 123 f Online Version Gerold Hayer Ulrich Muller Flebilis heu maestos cogor inire modos Gefangnis Literatur des Mittelalters und der Fall des wurttembergischen Grafen Heinrich 1448 1519 In Josef Domes Hrsg Licht der Natur Medizin in Fachliteratur und Dichtung Festschrift fur Gundolf Keil zum 60 Geburtstag Kummerle Goppingen 1994 ISBN 3874528294 S 171 193 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 1 Das Haus Wurttemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig 6 Auflage Landhege Schwaigern 2014 ISBN 978 3 943066 34 0 S 413 422 Paul Friedrich von Stalin Heinrich I Graf von Wurttemberg Mompelgard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 627 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich von Wurttemberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart G 34 Graf Heinrich 1448 1519 VorgangerAmtNachfolgerEberhard V Graf von Wurttemberg Mompelgard 1473 1482Eberhard V Normdaten Person GND 101248342 lobid OGND AKS LCCN nr99013634 VIAF 69292857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich von WurttembergKURZBESCHREIBUNG Graf von Wurttemberg Mompelgard 1473 1482 GEBURTSDATUM 7 September 1448GEBURTSORT Stuttgart Wurttemberg Stuttgart Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 15 April 1519STERBEORT Burg Hohenurach Herzogtum Wurttemberg Heiliges Romisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Wurttemberg amp oldid 237585544