www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Maria Wadere 2 Juli 1865 in Colmar Frankreich 27 Februar 1950 in Munchen war ein deutscher Bildhauer und Medailleur 1 Von 1900 bis 1933 lehrte er als Professor an der Kunstgewerbeschule in Munchen Heinrich Wadere Fotografie von Theodor Hilsdorf Grab der Familie Heinrich Wadere mit Bronze Rosa Mystica WaldfriedhofDenkmal fur Richard Wagner 1913Grabmal fur Erzbischof Antonius von Thoma Frauenkirche Munchen 1908Tristitia galvanoplastische Grabfigur vom Riensberger Friedhof in Bremen 1906 Focke Museum Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Werkstatt und Lehrtatigkeit 1 3 Ausstellungen und Mitgliedschaften 1 4 Letzte Jahre und Tod 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Heinrich Wadere gehorte einer Familie an die ursprunglich aus Burgund stammte und sich 1720 in der elsassischen Stadt Colmar niedergelassen hatte Sowohl sein Grossvater als auch sein Vater waren Stuckateure Bereits als Kind erlernte er das Handwerk Haufig besuchte er ein Museum mit Abgussen antiker Kunstwerke in Colmar In seiner Heimatstadt absolvierte er auch ab 1870 eine Lehre zum Holzbildhauer bei Adolph Stein und Abendkurse an der Zeichenschule bei Xavier Bronner 2 Unterstutzt durch ein Staatsstipendium studierte er ab 1884 an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen Zu seinen Dozenten gehorte Syrius Eberle Sakrale Bildhauerei und Friedrich von Thiersch Architektur Zwischen 1884 und 1892 unternahm er Studienreisen in verschiedene Lander wie Schweiz Frankreich und Italien wo er sich mit Kunstwerken der Antike und Renaissance beschaftigte 2 Werkstatt und Lehrtatigkeit Bearbeiten 1891 eroffnete Wadere eine eigene Werkstatt in Munchen Schillerstrasse 26 Zu seinen Mitarbeitern gehorte der Bildhauer Simon Liebl In Waderes Werkstatt entstanden fast 400 Werke darunter sowohl sakrale Skulpturen und Plastiken als auch profane Bildnisse und kunstgewerbliche Arbeiten Zu den Auftraggebern gehorten der Hof der Wittelsbacher kirchliche und staatliche Institutionen sowie burgerliche Privatpersonen 2 Bei einigen Projekten arbeitete Wadere eng mit anderen Kunstlern zusammen Hierzu zahlten Leonhard Romeis Anton Hess und Fritz von Miller im sakralen sowie Richard Berndl und Anton Pruska 1846 1930 im profanen Bereich 2 Von 1892 bis 1896 unterrichtete Wadere das Fach Modellieren an der Damenakademie des Munchner Kunstlerinnenvereins 3 1896 wurde er zum Titularprofessor ernannt Von 1900 bis 1933 lehrte er als Professor fur figurliches Modellieren an der Kunstgewerbeschule in Munchen Zu seinen Schulern zahlten Adolf Hacker und Rudolf Henn Wadere hatte auch enge Verbindungen zur Schnitzerschule in Oberammergau Ausstellungen und Mitgliedschaften Bearbeiten Wadere beschickte ab 1889 regelmassig Ausstellungen im Munchner Glaspalast 1906 nahm er an der Bayerischen Jubilaums Landes Ausstellung in Nurnberg und 1907 an der Deutschen Nationalen Kunstausstellung im Dusseldorfer Kunstpalast teil 1908 fand eine Einzelausstellung seiner Werke im Ausstellungslokal der Deutschen Gesellschaft fur christliche Kunst in Munchen statt Er zeigte auch Arbeiten bei Ausstellungen im Ausland u a 1893 Chicago 1894 Antwerpen 1895 Paris Barcelona 2 Fur seine Beitrage wurde er vielfach ausgezeichnet 4 Wadere war Mitbegrunder der Deutschen Gesellschaft fur christliche Kunst 2 Er gehorte dem Vorstand der Munchner Kunstlergenossenschaft und des Kunstlerischen Sachverstandigenvereins fur Bayern an 5 Ab 1901 war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen Letzte Jahre und Tod Bearbeiten 1943 floh Wadere mit seiner Ehefrau Magdalena geb Mahler 1857 1948 ins Elsass Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er wieder nach Munchen zuruck seine dortige Wohnung war jedoch durch Bomben zerstort worden Die letzte gemeinsame Lebenszeit verbrachte das Ehepaar in einem Altersheim in Ramersdorf Wadere starb 1950 im Alter von 84 Jahren Er wurde im Familiengrab auf dem Alten Teil des Waldfriedhofs in Munchen bestattet Von ihm stammt die an seinem Grab befindliche Bronzestatue Rosa Mystica 6 Ein Grossteil des Nachlasses von Heinrich Wadere ging im Zweiten Weltkrieg durch Bombardierung und Plunderung verloren Die erhaltenen Teile ubergab seine Familie ab dem Jahr 2000 schrittweise dem Stadtarchiv Munchen und weiteren Munchner Institutionen 2 Werk BearbeitenWadere schuf zahlreiche bauplastische Arbeiten Grabmaler Kriegerdenkmaler Brunnen Portrat Medaillen und figurliche Einzelplastiken Er legte Wert auf die Zweckgebundenheit seines Schaffens und strebte eine enge Verbundenheit von Plastik und Architektur an 4 Wadere grenzte sich mit seinen Werken und kunsttheoretischen Beitragen von Adolf von Hildebrand ab und etablierte sich als zentrale Kunstlerpersonlichkeit des Historismus Insbesondere erlangte er als Erneuerer der christlichen Kunst Bedeutung Sein Fruhwerk u a Marmorstatue Rosa Mystica 1893 zeigt Einflusse von Vertretern der italienischen Fruhrenaissance wie Luca della Robbia aber auch zeitgenossischer Meister Italiens Bei der Ausstattung der Munchner Pfarrkirche St Benno 1892 1895 knupfte er an romanische und fruhgotische Stilformen an entwickelte diese weiter und passte sie den ortlichen Gegebenheiten der Kirche an die sich um die Jahrhundertwende zu einem Vorzeigeobjekt fur sakrale Neubauten entwickelte Vergleiche von Medaillen aus den Jahren 1906 und 1927 dokumentieren mit ihren unterschiedlichen Korper und Bewegungsdarstellungen Waderes Abkehr vom neoklassizistischen Stil 2 Werke Auswahl 1892 1895 Tabernakelkreuz Altarleuchter Reliefs fur St Benno Munchen mit Leonhard Romeis und Rudolf Harrach auch Skulpturen 1896 1906 ebenda 1893 Rosa Mystica Marmor Jung St Peter Kirche Strassburg 1895 Statuette der Pallas Athene mit Nike Entwurf ausgefuhrt von Ferdinand von Miller Auftragsarbeit fur die Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft Geschenk fur Otto von Bismarck zum 80 Geburtstag Bismarck Museum Friedrichsruh 1897 Skulpturen am Ostportal der Ursula Kirche in Munchen 7 1897 Portalfiguren Justizpalast Munchen 1901 Attikafiguren uber dem Portikus des Prinzregententheaters Munchen 1903 Tristitia Grabfigur vom Riensberger Friedhof um 1906 Galvanoplastik Focke Museum Bremen 1908 Grabmal fur Erzbischof Antonius von Thoma Frauenkirche Munchen 1911 Kriegerdenkmal Eichstatt 8 1913 Richard Wagner Denkmal Munchen um 1916 zwei allegorische Figuren Kraft und Licht am Hauptportal des Verwaltungsgebaudes fur die Rheinische Elektrizitats AG in Mannheim Augustaanlage 32 9 1919 Verfassungsdenkmunze der Weimarer Nationalversammlung 1923 Kriegerdenkmal FreisingLiteratur BearbeitenHans Kiener Wadere Heinrich In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 35 Waage Wilhelmson E A Seemann Leipzig 1942 S 13 14 Wadere Heinrich In Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 10 Thies Zymalkowski De Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 096381 6 S 331 332 google de Yvette Deseyve Heinrich Wadere 1865 1950 Ein Munchner Bildhauer der Prinzregentenzeit Deutscher Kunstverlag Munchen 2012 ISBN 978 3 422 06984 8 Matthias Barth Wadere Heinrich Maria Heinrich Henri Marie Henri In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 114 de Gruyter Berlin 2022 ISBN 978 3 11 055065 8 S 267 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Wadere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie zu Wadere Neue Werke in Die christliche Kunst Vol XIII Januar 1917 Einzelnachweise Bearbeiten L Forrer Biographical Dictionary of Medallists Wadere Heinrich Maria Volume VI Spink amp Son Ltd London 1916 S 227 f a b c d e f g h Matthias Barth Wadere Heinrich Maria Heinrich Henri Marie Henri In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 114 de Gruyter Berlin 2022 ISBN 978 3 11 055065 8 S 267 Yvette Deseyve Der Kunstlerinnen Verein Munchen e V und seine Damenakademie Eine Studie zur Ausbildungssituation von Kunstlerinnen im spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert Kunstwissenschaften Bd 12 Herbert Utz Verlag Munchen 2005 ISBN 3 8316 0479 7 S 200 a b Hans Kiener Wadere Heinrich In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 35 Waage Wilhelmson E A Seemann Leipzig 1942 S 13 14 Wadere Heinrich In Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 10 Thies Zymalkowski De Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 096381 6 S 331 332 google de Wadere Heinrich In Erich Scheibmayr Letzte Heimat Personlichkeiten in Munchner Friedhofen 1784 1984 Munchen 1989 Aussenbau In altschwabing katholisch de Abgerufen am 21 Oktober 2023 Josef Ettle Drei Entwurfe fur Kriegerdenkmal In Eichstatter Kurier 26 Mai 2009 abgerufen am 30 Dezember 2021 Die christliche Kunst 13 Jahrgang 1916 1917 Heft 4 vom 1 Januar 1917 S 82 Normdaten Person GND 117086657 lobid OGND AKS LCCN no2011108021 VIAF 40146644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wadere HeinrichALTERNATIVNAMEN Wadere Heinrich Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Medailleur sowie HochschullehrerGEBURTSDATUM 2 Juli 1865GEBURTSORT ColmarSTERBEDATUM 27 Februar 1950STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Wadere amp oldid 238533988