www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Ludwig Lohlein 1 Februar 1871 in Karlsruhe 2 Marz 1960 in Herrsching am Ammersee war ein deutscher Vizeadmiral Chef vom Nachrichtenburo und des Allgemeinen Marineamtes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Kaiserliche Marine 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Heinrich Lohlein war ein Sohn des Offiziers Schriftstellers Regierungsrates und Gefangnisdirektors Ludwig Wilhelm Lohlein und dessen Ehefrau Emilie geborene Bleidorn 1848 1920 Tochter des Burgermeisters von Durlach Er hatte noch drei Schwestern sowie vier Bruder Kaiserliche Marine Bearbeiten Nach dem allgemeinen Schulbesuch trat Lohlein im April 1888 in die Kaiserliche Marine ein und erhielt seine seemannische Grundausbildung Seine Beforderung zum Leutnant zur See erfolgte 1894 und in der Zeit von 1893 bis 1895 war er als Wachoffizier auf dem Kanonenboot Iltis beim Ostasiengeschwader eingesetzt Ab 25 Februar 1895 war er dann bis September 1897 Kommandant auf dem Tender Ulan Zum Kapitanleutnant wurde er 1901 befordert und daraufhin bis 1902 als Artillerieoffizier auf dem Grossen Kreuzer Vineta in Mittelamerika tatig Im Jahre 1904 stieg er als Navigationsoffizier auf das Linienschiff Wittelsbach auf Von dort wurde er 1906 als Dezernent in die Militarische Abteilung des Reichsmarineamtes nach Berlin versetzt Anschliessend versah er seinen Dienst als Kommandant des Kleinen Kreuzer Pfeil und wurde am 15 September 1910 in gleicher Eigenschaft auf den Kleinen Kreuzer Berlin versetzt Am 28 Juni 1911 lief die Berlin von Kiel mit Kurs auf Agadir aus um dort das wahrend der zweiten Marokkokrise Pantersprung nach Agadir stationierte Kanonenboot Panther abzulosen Der Kreuzer verblieb in Agadir gemeinsam mit der Eber bis November 1911 Als Fregattenkapitan wechselte Lohlein am 12 November 1911 in das Nachrichtenburo des Reichsmarineamtes Nach einer kurzen Einarbeitung wurde er 1912 Chef des Nachrichtenburos und zum Kapitan zur See befordert Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 war durch die Mobilmachungsordnung das Nachrichtenburo des Reichsmarineamtes de facto dem Admiralstab zugeteilt worden Wegen der daraus entstandenen Spannungen zwischen den militarischen Einrichtungen trat Ende August 1914 Lohlein und Hugo Ferdinand Dahnhardt in Zustimmung mit dem Staatssekretar Clemens von Delbruck an den Referenten des Reichstages fur Militar und Kolonialfragen Matthias Erzberger mit dem Vorschlag heran 1 eine zentrale Stelle fur die Pressearbeit und den Nachrichtenaustausch unter seiner Fuhrung zu schaffen 2 So entstand bis Oktober 1914 die Zentralstelle fur Auslandsdienst beim Auswartigen Amt wohin u a Lohleins Mitarbeiter Ernst Jackh und Paul Rohrbach wechselten 3 4 Mit der Grundung der Zentralstelle war er als ehrenamtlicher Vertreter fur das Reichsmarineamt im beratenden Ausschuss der Zentralstelle gemeinsam u a mit Arnold Wahnschaffe Paul Rohrbach und Ernst Jackh 5 Mitte 1914 hatte Lohlein die regelmassige Pressekonferenz im Reichstag ubernommen welche eigentlich vom Heer eingerichtet worden war 6 Als er im Zuge dieser Pressekonferenz die Medienvertreter gegen das Auswartige Amt verteidigte forderte Theobald von Bethmann Hollweg von Alfred von Tirpitz Mitte Dezember 1914 die sofortige Absetzung von Lohlein Kurze Zeit spater legte Lohlein von sich aus die Leitung der Pressekonferenz nieder und der Konflikt ebbte ab 7 Auch Heinrich Lohlein erhielt einen neuen Aufgabenbereich und war ab Juni 1915 Chef der Zentralabteilung im Reichsmarineamt und wurde Beauftragter von Alfred von Tirpitz Seinen bisherigen Arbeitsbereich im Nachrichtenburo ubernahm der ehemalige Marineattaches des Deutschen Reiches fur Japan Kapitan zur See Paul Fischer Bereits im September 1914 hatte Lohlein massgeblich am Aufruf An die Kulturwelt mitgewirkt 8 Da sich aber die kritischen offentlichkeitswirksamen Positionen zwischen dem Staatssekretar im Reichsmarineamt Alfred von Tirpitz und dem Reichskanzler bzgl der Fuhrung des U Bootkrieges und auch an von Lohlein als Vertreter von von Tirpitz falsch interpretierte Zahlen zur Flottengrosse Lohlein unterschied dabei u a in Schulschiffe Prototypen und Planfertigstellungen welche in der Gesamtzahl als aktuelle Flottengrosse verstanden wurde verscharfte 9 kam es am 16 Marz 1916 zu von Tirpitz Rucktritt und weiteren personellen Umstrukturierungen in der Marinebehorde die auch Lohlein betrafen 10 Anfang Marz 1916 hatte Bethmann Hollweg Tirpitz in einem Brief direkt fur die vermeintlich fehlerhaften Zahlen welche Lohlein prasentiert hatte verantwortlich gemacht In Folge dieser Konsequenzen ubernahm Lohlein kurzfristig im Juni 1916 das Kommando uber das Linienschiff SMS Oldenburg und wurde im Anschluss daran Kommandant des Grosslinienschiffes SMS Konig Albert Am 14 Juli 1916 kehrte er als Kommandant auf die Oldenburg zuruck Vom 16 August bis zum 7 Oktober 1918 fungierte Lohlein als Befehlshaber der Sicherung der Nordsee Anschliessend kehrte er in das Reichsmarineamt zuruck und wurde Chef des U Boot Amtes U Fur sein Wirken wahrend des Krieges hatte Lohlein neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes den Kronen Orden II Klasse mit Schwertern erhalten Nach Konstituierung der Weimarer Republik war er 1919 in der Admiralitat eingesetzt zum Konteradmiral befordert worden und anschliessend bis 1921 in den Kabinetten Bauer Muller I Fehrenbach und Wirth I Chef des Allgemeinen Marineamtes B der 1920 gebildeten Marineleitung In dieser Position nahm er an ausgewahlten Kabinettssitzungen und Besprechungen des Ministerrates teil Am 20 Dezember 1920 erfolgte mit RDA vom 1 November 1920 seine Beforderung zum Vizeadmiral bevor er am 26 September 1921 aus dem Militardienst verabschiedet wurde Er nahm noch bis Sommer 1921 an den jeweiligen Kabinettssitzungen teil Heinrich Lohlein verstarb im Jahre 1960 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 2 H O Biblio Verlag Osnabruck 1989 ISBN 3 7648 1499 3 S 387 388 Sebastian Rojek Versunkene Hoffnungen Die Deutsche Marine im Umgang mit Erwartungen und Enttauschungen 1871 1930 De Gruyter Verlag Oldenburg 2017 K Fr Muller Ludwig Wilhelm Lohlein In Friedrich von Weech Albert Krieger Hrsg Badische Biographien V Teil 1891 1901 Winter Heidelberg 1906 S 525 527 online bei der badischen Landesbibliothek Weblinks BearbeitenBiografische Daten und Dokumente uber Heinrich Lohlein bei BundesarchivEinzelnachweise Bearbeiten Nicole Eversdijk Kultur als politisches Werbemittel Waxmann Verlag ISBN 978 3 8309 7308 9 S 55 google de abgerufen am 5 Mai 2020 Matthias Erzberger Erlebnisse im Weltkrieg Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Berlin 1920 und Klaus Epstein Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie 1962 Horst Bieber Paul Rohrbach Ein konservativer Publizist und Kritiker der Weimarer Republik Verlag Dokumentation Berlin Munchen 1972 Jurgen von Ungern Sternberg Wolfgang von Ungern Sternberg Der Aufruf An die Kulturwelt das Manifest der 93 und die Anfange der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg mit einer Dokumentation Franz Steiner Verlag 1996 ISBN 978 3 515 06890 1 S 122 google de abgerufen am 5 Mai 2020 Nicole Eversdijk Kultur als politisches Werbemittel Waxmann Verlag ISBN 978 3 8309 7308 9 S 57 google de abgerufen am 5 Mai 2020 Christian Gotter Die Macht der Wirkungsannahmen Medienarbeit des britischen und deutschen Militars in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2015 ISBN 978 3 11 045220 4 S 110 google de abgerufen am 5 Mai 2020 Christian Gotter Die Macht der Wirkungsannahmen Medienarbeit des britischen und deutschen Militars in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2015 ISBN 978 3 11 045220 4 S 176 google de abgerufen am 5 Mai 2020 Jurgen von Ungern Sternberg Wolfgang von Ungern Sternberg Der Aufruf An die Kulturwelt das Manifest der 93 und die Anfange der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg mit einer Dokumentation Franz Steiner Verlag 1996 ISBN 978 3 515 06890 1 S 17 google de abgerufen am 22 September 2019 Kurt Riezler Tagebucher Aufsatze Dokumente Vandenhoeck amp Ruprecht 1972 ISBN 978 3 525 35817 7 S 339 google de abgerufen am 5 Mai 2020 Sebastian Rojek Versunkene Hoffnungen Die Deutsche Marine im Umgang mit Erwartungen und Enttauschungen 1871 1930 De Gruyter Verlag Oldenburg 2017 S 116 ff Normdaten Person GND 133571408 lobid OGND AKS VIAF 62741164 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lohlein HeinrichALTERNATIVNAMEN Lohlein Heinrich Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Vizeadmiral in der Weimarer RepublikGEBURTSDATUM 1 Februar 1871GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 2 Marz 1960STERBEORT Herrsching am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Lohlein amp oldid 239526090