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Heinrich Adrian Muller ab 1661 Muller von Morien 31 August 1636 in Lubeck 29 Dezember 1706 1 ebenda war ein deutscher Gutsbesitzer kaiserlicher Minister im Niedersachsischen Reichskreis und kaiserlicher Resident in Lubeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMuller war der alteste Sohn des Kaufmanns Adrian Muller und dessen zweiter Frau Elisabeth einer Tochter des Lubecker Burgermeisters Heinrich Kohler Er wuchs auf dem vom Vater erworbenen Lubeckischen Gut Mori heute Ortsteil von Stockelsdorf auf und war acht Jahre alt als sein Vater 1644 starb Seine Mutter die zeitlebens im Besitz des Vermogens ihres Mannes blieb sorgte fur eine gute Erziehung und sandte ihn 1656 auf die Universitat Helmstedt Anschliessend unternahm er ausgedehnte und zuweilen abenteuerliche Reisen durch Deutschland Italien Frankreich und England wobei er sich an einigen Orten vor allem in Wien und in Paris langer aufhielt 2 Vermutlich in Wien ist er zur romisch katholischen Kirche konvertiert Erst 1661 kehrte er endgultig nach Lubeck zuruck Bald darauf starb seine Mutter Muller ubernahm die Verwaltung des Gutes Mori und kaufte einen Teil von Gross Steinrade hinzu Mit kaiserlichem Diplom wurden Heinrich Adrian und sein jungerer Bruder Gottfried Andreas Muller 1661 als Muller von Morien durch Kaiser Leopold I in den Reichsadelstand erhoben 1663 heiratete er Magdalena Dorothea von Wickede eine Tochter des Burgermeisters Gottschalk von Wickede Die Trauung wurde nach lutherischem Ritus vom Pastor von Rensefeld wohin Mori eingepfarrt war vollzogen Auch die Kinder wurden lutherisch getauft und Muller richtete in Mori wegen der grossen Entfernung des Gutes vom Kirchdorf Rensefeld zu Ostern 1663 eine protestantische Schule ein und erbaute eine Kapelle in der der Lehrer an Sonntagen und Festtagen predigen sollte Diese Einrichtungen wurden von Konig Christian V in seiner Eigenschaft als Inhaber des Landesherrlichen Kirchenregiments bestatigt Die Kapelle bestand bis ins 19 Jahrhundert Muller gehorte zu denjenigen Angehorigen der Lubecker Oberschicht die ausserhalb der Lubecker Landwehr Land besassen und dort zunftfreies Gewerbe ansiedelten was den Zorn der Handwerksamter in der Stadt hervorrief 1663 kam es deshalb zu Ausschreitungen gegen die sogenannten Bonhasen und deren Forderer in deren Verlauf auch Mori verwustet wurde Im Zuge dieser Unruhen die 1665 zum Kassarezess fuhrten klagten die Landbesitzer gegen die Burgerlichen Kollegien 3 und den Rat beim Reichshofgericht und unterstellten sich 1666 unter Fuhrung von Gotthard von Hoveln dem Schutz des danischen Konigs Friedrich III als Herrn uber Holstein 1678 ernannte Kaiser Leopold I Kerckring zum kaiserlichen Residenten in seiner Reichsstadt Lubeck ein Amt das vor ihm lediglich Dietrich von Brombsen 1613 1671 von 1654 bis 1666 innegehabt hatte Diese Berufung verlieh Muller diplomatische Immunitat und half ihm sich fur die in der Stadt lebenden Katholiken einzusetzen 4 fur deren Religionsausubung er kaiserliche Dekrete erwirkte 1678 liess er das Kind eines papistischen Soldaten in seinem Haus 5 durch einen Pater katholisch taufen Dies war die erste katholische Taufe in der Stadt ausserhalb des Dombezirks nach der Reformation was zu entsprechendem Aufsehen fuhrte Muller starb 1706 und wurde in der Aegidienkirche begraben vermutlich in der Vorraden oder Calven Kapelle zu deren Renovierung er als Gutsherr von Mori 1698 ein Drittel beigetragen hatte Mori vererbte er nicht auf seine Kinder sondern an Anna Catharina die Tochter des Burgermeisters Anton Kohler ein Bruders seines Grossvaters Heinrich Kohler Durch sie kam das Gut an ihren Ehemann Alexander Luneburg 1715 Der Posten eines kaiserlichen Residenten in Lubeck wurde nicht wieder besetzt Schriften BearbeitenKurtze Vorstellung der Wahrheit Gegen eine unwahrhaffte aussgesprengete Schrifft Genandt Lubeckische Richterliche Hauss Suchung 1695Literatur BearbeitenGeorg Wilhelm Dittmer Genealogische und biographische Nachrichten uber Lubeckische Familien aus alterer Zeit Dittmer 1859 S 63 Digitalisat Everhard Illigens Geschichte der Lubeckischen Kirche von 1530 bis 1896 das ist Geschichte des ehemaligen katholischen Bistums und der nunmehrigen katholischen Gemeinde sowie der katholischen Bischofe Domherren und Seelsorger zu Lubeck von 1530 bis 1896 Paderborn 1896 Carl Friedrich Wehrmann Die Lubeckischen Landguter In ZVLGA 7 Heft 2 1895 S 151 236 Carl Friedrich Wehrmann Heinrich Adrian Muller In Lubeckische Blatter 37 1895 S 309 314 Teil I 317 319 Teil II 322 325 Teil III Klaus Muller Das kaiserliche Gesandtschaftswesen im Jahrhundert nach dem Westfalischen Frieden 1648 1740 Bonn 1976Einzelnachweise Bearbeiten Todesdatum nach Wehrmann nach Illigens Lit 21 Dezember 1707 Siehe den ausfuhrlichen Reisebericht bei Wehrmann 1895 Teil 1 Ausgenommen von der Klage wurden nur die Junkerkompagnie und die Kaufleutekompagnie denen die Klager selbst nahestanden Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Nr 743 unter Hinweis auf Johann Rudolph Becker Umstandliche Geschichte der kaiserl und des Heil Romischen Reichs freyen Stadt Lubeck Band 3 Lubeck 1805 S 354 ff Nach Brehmer in der Konigstrasse 97 Muller besass aber auch das Haus Schildstrasse 10Normdaten Person GND 13704836X lobid OGND AKS VIAF 81292600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Heinrich AdrianALTERNATIVNAMEN Morien Muller vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Gutsbesitzer und kaiserlicher Resident in LubeckGEBURTSDATUM 31 August 1636GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 29 Dezember 1706STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Adrian Muller amp oldid 228347035