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Hans Puttfarcken 18 Dezember 1902 in Dusseldorf 10 Dezember 1971 in Wiesbaden war ein deutscher Jurist der zwischen 1961 und 1970 Prases der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD war des hochsten Entscheidungsgremiums der deutschen Protestanten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium Richter und Gegner des Nationalsozialismus 1 2 Ministerialbeamter und Prases der Synode der EKD 2 Veroffentlichungen 3 Hintergrundliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium Richter und Gegner des Nationalsozialismus Bearbeiten Puttfarcken begann nach dem Abitur an einem humanistischen Gymnasium zunachst ein Studium der Medizin kurz darauf ein Studium der Rechtswissenschaften an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau das er an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main fortsetzte 1927 legte er an der Universitat Breslau seine Promotion zum Dr jur mit einer Dissertation zum Thema Das Recht des Glaubigers auf den Erlos bei Versteigerung gepfandeter dem Schuldner nicht gehoriger Sachen und die Anspruche des Sacheigentumers insbesondere nach abgewiesener Widerspruchsklage ab Wenig spater absolvierte er 1927 auch das Erste juristische Staatsexamen und war nach dem Zweiten juristischen Staatsexamen 1930 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges im September 1939 Gerichtsassessor sowie Richter fur Zivilrechtssachen an Amtsgerichten in Oberschlesien sowie Oberfranken tatig Im September 1939 wurde er zum Militardienst in der deutschen Wehrmacht eingezogen und diente dort zuletzt als Feldwebel Im Anschluss wurde er Oberamtsrichter am Amtsgericht Wunsiedel Puttfarcken gehorte innerhalb der evangelischen Kirche zu den Gegnern des Nationalsozialismus und der Kirchenpolitik Adolf Hitlers Ministerialbeamter und Prases der Synode der EKD Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Puttfarcken zunachst Direktor des Landgerichts Limburg wechselte dann 1946 als Ministerialrat in das Hessische Justizministerium und war dort mehrere Jahre Personlicher Referent von Georg August Zinn Zinn war von 1950 bis 1969 Ministerprasident von Hessen und zwischen 1945 und 1949 sowie 1950 bis 1953 zugleich Justizminister Zuletzt war Puttfarcken bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1967 als Ministerialdirigent Leiter der Personalabteilung des Hessischen Justizministeriums Zugleich setzte er sein Engagement in der evangelischen Kirche fort und gehorte zu den fuhrenden Mitgliedern des 1951 von Eberhard Muller gegrundeten Kronberger Kreises 1 Sein Referat auf dem Evangelischen Kirchentag im August 1952 wurde zuvor im Kronberger Kreis diskutiert er verdeutlichte dass Christsein und politische Verantwortung zusammengehoren Dabei fuhrte er aus dass der Christ Verantwortung im Staat wahrzunehmen habe aber er solle sich vor einer Vergottung der Macht huten Bei untragbaren weltanschaulichen Bedingungen sei fur den Christen sein Nein dann der politische Beitrag den Gott von ihm fordert Dabei liess Puttfarcken keinen Zweifel daran was er damit meinte Echte politische Verantwortung im Osten sei angesichts der dortigen schwarmerischen Politik kaum noch moglich In der Ostzone herrsche eine Ideologie wahrend man in Westdeutschland aus der bis 1945 herrschenden Ideologie gelernt habe 2 Am 17 Februar 1961 wurde Puttfarcken als Nachfolger von Constantin von Dietze zum Prases der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland gewahlt und bekleidete diese Funktion neun Jahre lang bis zu seiner Ablosung durch Ludwig Raiser 1970 Neben ihm wurde mit Kurt Scharf am 17 Februar 1961 auch ein neuer Ratsvorsitzender der EKD gewahlt 3 Als am 17 Januar 1963 mit Ratsmitgliedern der Evangelischen Kirche der DDR uber die Abhaltung einer gesamtdeutschen Synode nach dem Bau der Berliner Mauer diskutiert wurde sprach sich Puttfarcken gegen die Abhaltung aus und begrundete dies unter anderem damit dass die Leidtragenden die Bruder und Schwestern in der DDR sein wurden 4 Nach neunjahriger Tatigkeit legte er 1970 sein Amt als Prases und Synodaler der EKD aus juristischen Bedenken nieder da aufgrund der Trennung der evangelischen Kirche in Ost und Westdeutschland durch die 1969 erfolgte Grundung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR die Grundlage und Handlungsfahigkeit der Synode der EKD entfallen sei 5 Veroffentlichungen BearbeitenDas Recht des Glaubigers auf den Erlos bei Versteigerung gepfandeter dem Schuldner nicht gehoriger Sachen und die Anspruche des Sacheigentumers insbesondere nach abgewiesener Widerspruchsklage Dissertation Universitat Breslau 1927 Wehrbeitrag und christliches Gewissen Frankfurt am Main 1952 Die Kirche in der modernen Gesellschaft Mitherausgeber Helmut Coing Frankfurt am Main 1956 Hintergrundliteratur BearbeitenDietmar Schmidt Hans Puttfarcken Ministerialdirigent Prases der Synode der EKD in Jurgen Bachmann Herausgeber Zum Dienst berufen Lebensbilder leitender Manner der evangelischen Kirche in Deutschland Osnabruck 1963 S 79 82 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Puttfarcken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie im Munzinger Archiv Online Version Von Gustav Heinemann zu Barbara Rinke Die Prasides der EKD Synode seit 1949 Homepage der EKD Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Sauer Westorientierung im deutschen Protestantismus Vorstellungen und Tatigkeit des Kronberger Kreises 1999 ISBN 3 486 56342 4 S 75 m w N Dirk Palm Wir sind doch Bruder Der evangelische Kirchentag und die deutsche Frage 1949 bis 1961 2002 ISBN 3 525 55736 1 S 155 f Gluckwunsche an Prases Scharf und Prases Dr Puttfarcken SPD Pressemitteilung Nr 43 1961 vom 17 Februar 1961 Claudia Lepp Tabu der Einheit die Ost West Gemeinschaft der evangelischen Christen und die deutsche Teilung 1945 bis 1969 2005 ISBN 3 525 55743 4 S 403 Claudia Lepp Tabu der Einheit die Ost West Gemeinschaft der evangelischen Christen und die deutsche Teilung 1945 bis 1969 2005 ISBN 3 525 55743 4 S 909 Prasides der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland Gustav Heinemann Constantin von Dietze Hans Puttfarcken Ludwig Raiser Cornelius von Heyl Jurgen Schmude Barbara Rinke Katrin Goring Eckardt Irmgard Schwaetzer Anna Nicole Heinrich Normdaten Person GND 135565618 lobid OGND AKS VIAF 8606170 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Puttfarcken HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Prases der Synode der EKDGEBURTSDATUM 18 Dezember 1902GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 10 Dezember 1971STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Puttfarcken amp oldid 219922018