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Eberhard Muller 22 August 1906 in Stuttgart 11 Januar 1989 in Heidelberg war ein evangelischer Theologe und Grundungsdirektor der Evangelischen Akademie Bad Boll Eberhard Muller Mitte bei einem Forumsgesprach in Kiel 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMuller studierte 1925 Evangelische Theologie und Philosophie in Tubingen Erlangen und Berlin und wurde 1929 zum Dr phil in Erlangen promoviert Als Generalsekretar der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung DCSV war er Geschaftsfuhrer der Evangelischen Wochen einer Vorlaufereinrichtung des Deutschen Evangelischen Kirchentags die 1937 von der Gestapo verboten wurde Nach einigen Jahren als Studentenpfarrer an der Universitat Tubingen wurde Muller zum Kriegsdienst eingezogen und war an der Ostfront als Feldgeistlicher tatig Am 29 September 1945 lud Muller gemeinsam mit dem wurttembergischen Landesbischof Theophil Wurm zu einer Akademietagung fur Manner der Wirtschaft und des Rechts nach Bad Boll ein Damit war die erste kirchliche Akademie als Dialogort in Mitteleuropa gegrundet Muller war von 1945 bis 1971 Direktor dieser Akademie und jahrelang Vorsitzender der Kammer fur soziale Ordnung der EKD die sich mit Sozialpolitik und der Arbeitswelt beschaftigt Er gehorte zu den einflussreichen Theologen im Deutschland der Nachkriegszeit Muller gab den Anstoss zur Grundung des Kronberger Kreises Der Kreis bestand aus wichtigen gesellschaftlichen und kirchlichen ausschliesslich Mannern die die Interessen der Protestanten in der Offentlichkeit vertreten und ein Gegengewicht zur starker katholisch gepragten CDU setzten sollten Auf seine Initiative gehen zahlreiche kirchliche Akademiegrundungen in Europa Asien und Afrika zuruck Schwerpunkte seiner Tatigkeit waren die Sorge um den Neubau einer sozialen Ordnung in Deutschland die Entwicklung einer durch die Kirchen geforderten demokratischen Gesprachskultur und die Anregung zahlreicher Institutionen die zu gesellschaftlicher Verantwortung beitragen z B Aktion Gemeinsinn Mullers bleibendes Verdienst ist die Entdeckung des Gesprachs als eines eigenstandigen Mediums kirchlicher Arbeit neben der Predigt 1 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1971 verlieh ihm Bundesprasident Gustav Heinemann fur seine Verdienste um die Gestaltung der deutschen Nachkriegsordnung das Grosse Bundesverdienstkreuz 1975 erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 2 Werke BearbeitenLebendige Gemeinde Ein Wort zu den Zielen der Evangelischen Woche in Das evangelische Hamburg Halbmonatsschrift fur Niederdeutsches Luthertum Nr 1 Januar 1936 S 14 ff Die Hamburger Evangelische Woche in Die Furche Evangelische Zweimonatsschrift fur das geistige Leben der Gegenwart XXII 1936 189 190 Gott und der deutsche Herrgott 1937 Die Welt ist anders geworden Vom Weg der Kirche im 20 Jahrhundert 1953 Die Kunst der Gesprachsfuhrung Ein Weg zum gemeinsamen Denken 1953 Seelsorge in der modernen Gesellschaft 1960 Gesprach uber den Glauben 1961 Bekehrung der Strukturen 1973 Ansatze zu einer Morphogenesekonzeption bei Goethe und Entwicklungslinien bis heute In Beitrage zur Geschichtsphilosophie der deutschen Klassik Collegium Philosophicum Jenense Heft 4 hrsg von Erhard Lange Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1981 S 207 ff Widerstand und Verstandigung Funfzig Jahre Erfahrungen in Kirche und Gesellschaft 1933 1983 1987Literatur BearbeitenAlbrecht Daur Christoph Schubert Eberhard Muller Bestand hat was im lebendigen Menschen weiterwirkt Grafschaft 1997 ISBN 3 929304 23 6 Gertraud Grunzinger Muller Eberhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 355 357 Digitalisat Thomas Sauer Westorientierung im deutschen Protestantismus Vorstellungen und Tatigkeit des Kronberger Kreises Munchen 1999 ISBN 3 486 56342 4 Rulf Jurgen Treidel Evangelische Akademien im Nachkriegsdeutschland Gesellschaftspolitisches Engagement in kirchlicher Offentlichkeitsverantwortung Konfession und Gesellschaft Bd 22 Stuttgart Berlin Koln 2001 ISBN 3 17 016878 9Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eberhard Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie von Eberhard Muller auf der Seite der Evangelischen Akademie Bad BollEinzelnachweise Bearbeiten Grundungsdirektor Ev Akademie Bad Boll Abgerufen am 24 November 2020 Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Liste der Ordenstragerinnen und Ordenstrager 1975 2023 PDF 307 KB Staatsministerium Baden Wurttemberg 22 April 2023 S 2Normdaten Person GND 118737384 lobid OGND AKS LCCN n82248439 NDL 00450766 VIAF 5726151 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und Grundungsdirektor der Evangelischen Akademie Bad BollGEBURTSDATUM 22 August 1906GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 11 Januar 1989STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Muller Theologe amp oldid 228168931