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Joachim Hans Albrecht 31 Marz 1902 in Magdeburg 20 Januar 1961 in Kiel war ein deutscher Musikwissenschaftler und Hochschullehrer Er war Professor an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Albrecht wurde als Sohn Theodor Albrechts Oberingenieur und seiner Frau Klara Emmy geborene Brandt in Magdeburg Provinz Sachsen geboren 1 Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Essen wo er sich schon wahrend des Gymnasialbesuchs in Borbeck am Essener Konservatorium 1911 1921 auf die Musiklehrerprufung vorbereitete und diese 1921 im Hauptfach Klavier absolvierte 1921 begann er das Studium der Musikwissenschaft Nach einem Semester an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster wechselte er an die Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin wo er Student von Johannes Wolf Hermann Abert Curt Sachs und Erich Moritz von Hornbostel war Albrecht wurde 1925 bei Johannes Wolf an der Philosophischen Fakultat mit einer Dissertation uber die Auffuhrungspraxis der italienischen Musik des 14 Jahrhunderts zum Dr phil promoviert Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat er zum 1 April 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 691 130 2 Vom 1 Juni 1933 bis zum 1 Januar 1934 war er Blockwart und Ortsgruppenkulturwart 1934 wurde er Leiter der Landesmusikerschaft Rheinland der Reichsmusikkammer Von November 1935 bis 1937 3 war er Landesleiter der Reichsmusikkammer im Gau Koln Aachen 4 Heinz Drewes den er aus Berliner Studienzeiten kannte holte ihn 1937 an das Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda wo er bis 1939 Referent in der Abteilung X Musik war 5 1939 war er zudem noch Mitglied im Reichsluftschutzbund und der NSV 6 Noch 2007 im Kulturlexikon zum Dritten Reich erwahnt 7 verzichtete Ernst Klee auf die Aufnahme Albrechts in die vollstandig uberarbeitete Ausgabe von 2009 8 Bis 1937 hatte Albrecht mehrere Lehrauftrage an Konservatorien inne u a am Witte Konservatorium Essen 1925 1933 am Sievert Konservatorium Wuppertal 1925 1935 und an der Folkwang Schule Essen 1933 1937 Ausserdem war er Mitarbeiter der Deutschen Buhnenkorrespondenz Daneben organisierte er Musikfeste in Bremen 1929 Essen 1931 und Aachen 1933 Fur den Reichsverband Deutscher Tonkunstler gestaltete er etwa die Rheinischen Musikfeste mit Eine Habilitation war ihm zunachst nicht moglich da die musikwissenschaftlichen Institute der Universitaten Koln und Bonn keinen freien Lehrstuhl hatten So trat er 1939 als wissenschaftliche Mitarbeiter bis 1941 in das Staatliche Institut fur deutsche Musikforschung in Berlin ein Am 1 Oktober 1940 wurde er dort trotz Titelsperre zum Professor ernannt Am 4 Juni 1942 wurde er an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel mit einer Arbeit uber das Leben und Werk von Caspar Othmayr habilitiert Die Habilitationsschrift erschien 1950 im Barenreiter Verlag in Kassel Im Jahr 1941 ubernahm Albrecht nach der Emeritierung Max Seifferts kommissarisch die Leitung des Staatlichen Instituts fur deutsche Musikforschung 1942 43 war er daruber hinaus Vertreter der Musikwissenschaft im Senat der Preussischen Akademie der Kunste in Berlin Als das Institut Ende 1944 geschlossen wurde schied Albrecht aus dieser Stellung aus Er betreute das von ihm ausgelagerte Inventar der Unterabteilung 3 Instrumentenmuseum auf Schloss Seifersdorf bei Liegnitz in Schlesien Im Februar 1945 erfolgte die Einberufung zum Kriegsdienst 4 Nach 1945 wurde Albrecht im Rahmen der Entnazifizierung als entlastet eingestuft Im Jahr 1947 trat er als Privatdozent fur Musikgeschichte in das Musikwissenschaftliche Institut der Christian Albrechts Universitat Kiel ein 1955 wurde er in Kiel ausserplanmassiger Professor fur Musikwissenschaft wo er bis zu seinem Tod lehrte Als Fachgutachter war er fur die Deutsche Forschungsgemeinschaft tatig Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehorte das spate 15 und fruhe 16 Jahrhundert Renaissancemusik Von 1954 bis 1959 war Albrecht als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Musikgeschichtlichen Archiv in Kassel beschaftigt das durch die Musikgeschichtliche Kommission betreut wird Als Leiter der Denkmalerreihe Das Erbe deutscher Musik war er von 1953 bis 1959 tatig Im Jahr 1946 begrundete er die Gesellschaft fur Musikforschung mit Von 1948 bis 1960 war er Schriftleiter des Organs Die Musikforschung sowie von 1958 bis 1961 9 der Acta Musicologica der International Musicological Society Ausserdem war er Vorsitzender des Redaktionskomitees der Faksimile Reihen Documenta Musicologia Das Kieler Landesinstitut fur Musikforschung leitete er von 1947 bis 1961 1953 begrundete er die Schriftenreihe des Instituts neu 10 Ab 1949 fuhrte er Max Seifferts Sammlung Organum fort Von 1951 bis 1961 wirkte er auch als Leiter des Johann Sebastian Bach Instituts an der Georg August Universitat Gottingen Er war ein enger Berater Friedrich Blumes und gehorte von 1947 bis 1958 zur Schriftleitung der Enzyklopadie Die Musik in Geschichte und Gegenwart Hans Albrecht war evangelisch und Vater von zwei Kindern Sein Sohn Gerd Albrecht 1935 2014 war Dirigent Schriften Auswahl BearbeitenCaspar Othmayr Leben und Werk Barenreiter Verlag Kassel Basel 1950 Die Bedeutung der Zeichen Keil Strich und Punkt bei Mozart 5 Losungen einer Preisfrage Musikwissenschaftliche Arbeiten Nr 10 Barenreiter Verlag Kassel Basel London 1957 hg im Auftrag der Gesellschaft fur Musikforschung Autobiographisches Albrecht Hans In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Erste Ausgabe Band 1 Aachen Blumner Barenreiter Metzler Kassel u a 1949 DNB 550439609 Sp 302Literatur BearbeitenAnna Amalie Abert Hans Albrecht zum Gedachtnis In Die Musikforschung 14 1961 2 S 129 131 Eric Blom Malcolm Turner Albrecht Hans In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Friedrich Blume Hans Albrecht 31 Marz 1902 20 Januar 1961 In Acta Musicologica 33 1961 2 4 S 60 64 Wilfried Brennecke Hans Haase Hrsg Hans Albrecht in Memoriam Gedenkschrift mit Beitragen von Freunden und Schulern Barenreiter Kassel 1962 Enthalt eine geschonte Bibliographie der wissenschaftlichen Veroffentlichungen S 16 21 Wilfried Brennecke In Memoriam Hans Albrecht In Revue belge de Musicologie Belgisch Tijdschrift voor Muziekwetenschap 15 1961 1 4 S 3 7 Mariano Perez Diccionario de la musica y los musicos Band 1 A E Ediciones Istmo Madrid 2000 ISBN 84 7090 140 0 S 32 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 2 Ed Kopf Kiel 2009 ISBN 978 3 00 037705 1 S 121 123 und 8578 Wolfgang Sykorra Von der Penne in die Welt Borbecker Portrats Hg von Lothar Boning Ed Rainruhr Essen 2013 ISBN 978 3 941676 17 6 S 16f Albrecht Hans Baker s Biographical Dictionary of Musicians Encyclopedia com 15 Juni 2018 lt http www encyclopedia com gt Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Albrecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Albrecht im Kieler GelehrtenverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Ancestry com Magdeburg Deutschland Geburtsregister 1874 1903 Datenbank online Standesamt Magdeburg Altstadt Registernummer 918 1902 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 290499 Martin Thrun Anordnende Macht und ausfuhrende Region Neue Musik und Musikpolitik im Rheinland nach 1933 In Heinz Bremer Hg Neue Musik im Rheinland Beitrage zur rheinischen Musikgeschichte Bd 157 Merseburger Kassel 1996 ISBN 3 87537 271 9 S 45 66 hier S 50f a b Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 Kiel 2009 S 121 Martin Thrun Fuhrung und Verwaltung Heinz Drewes als Leiter der Musikabteilung des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 1937 1944 In Albrecht Riethmuller Michael Custodis Hrsg Die Reichsmusikkammer Kunst im Bann der Nazi Diktatur Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22394 6 S 101 146 hier S 139 141 Bundesarchiv R 9361 I 22 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 3 10 039326 0 S 13 Vgl Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 596 17153 8 Teil von Anne Frank Shoah Bibliothek Rudolf Hausler 50 Jahre Internationale Gesellschaft fur Musikwissenschaft In Acta Musicologica 49 1977 1 S 1 27 hier S 27 Harald Heckmann Musikwissenschaftliche Unternehmungen in Deutschland seit 1945 In Acta Musicologica 29 1957 2 3 S 75 94 hier S 77 Normdaten Person GND 118647814 lobid OGND AKS LCCN n85186946 VIAF 64270479 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albrecht HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 31 Marz 1902GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 20 Januar 1961STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Albrecht Musikwissenschaftler amp oldid 238262370