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Johannes Hannes Schmalfuss auch Kurt Hans Schmalfuss 3 Februar 1893 in Freiberg 29 November 1966 war ein deutscher Schriftsteller Offizier und politischer Funktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchmalfuss wurde am 3 Februar 1893 als zweites von drei Kindern in Freiberg geboren Sein Vater der in Schwarzenberg geborene Schutzmann und spaterer Polizei Oberkommissar Richard Schmalfuss war 1891 von Stollberg dorthin versetzt worden Seine Mutter Marie Schmalfuss geb Uhlig stammte aus Chemnitz Wahrend seine altere Schwester Elisabeth Schneiderin wurde starb der gemeinsame jungere Bruder Paul Georg im Alter von neun Jahren Nach seinem Schulabschluss fand Schmalfuss im Alter von 16 Jahren eine erste Anstellung als Schreiber in der Freiberger Lederwarenfabrik Adolph Schlegel und durchlief eine kaufmannische Ausbildung Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst Er stieg bis zum Leutnant auf und erwarb das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse Nach Kriegsende und seiner Verabschiedung aus der Armee setzte Schmalfuss sein Germanistikstudium an der Universitat Leipzig fort Er promovierte 1922 uber Carl Weisflog bei Albert Koster und Eduard Sievers Durch die Vermittlung des mit ihm befreundeten Fabrikanten Friedrich Emil Krauss liess er sich 1928 mit seiner Familie in Rittersgrun im Erzgebirge unweit der Heimatstadt seines Vaters nieder 1930 grundete er eine Buchhandlung in Schwarzenberg 1 2 3 Schmalfuss verfasste Lyrik und Kurzgeschichten Texte fur das Feuilleton und spater auch Beitrage fur den Volkischen Beobachter und die Zeitschrift Volk und Rasse Er trat 1933 der NSDAP bei wurde 1936 zum Reichspropagandawart beim Reichsbund der Kinderreichen 1937 Mitglied der SS und bis 1941 zum SS Hauptsturmfuhrer befordert 2 3 Ab 1939 diente er in der Wehrmacht und betatigte sich u a 1940 als Co Autor des Bandes Das bevolkerungspolitische ABC weiterhin politisch Nach Einsatzen in Frankreich und an der Ostfront war er im Gefangenendurchgangslager 124 in Gshatsk 1942 zunachst Adjutant und ab September stellvertretender Ortskommandant 1943 wurde er als Chef Kriegsgefangenschaft zum Oberkommando der Wehrmacht beordert Im selben Jahr wurde unter seiner Verantwortung eine Sauberungsaktion im Durchgangslager Pavlograd durchgefuhrt bei der 80 Kriegsgefangene erschossen wurden 4 nbsp Grabstatte der Familie Schmalfuss auf dem St Georgen Friedhof in SchwarzenbergAm Ende des Zweiten Weltkrieges geriet Schmalfuss in amerikanische Kriegsgefangenschaft aus der er bereits im Juni 1945 zu seiner Familie zuruckkehrte Im Juli und August 1945 wurde er ca vier Wochen lang vom sowjetischen Geheimdienst NKWD in Annaberg Buchholz inhaftiert Von den deutschen Behorden der wurde er zuerst von Mai bis Juli 1947 und dann erneut von Februar bis Juni 1948 inhaftiert Nach einer Verurteilung zu zehn Monaten Freiheitsentzug durch die 12 Grosse Strafkammer des Landgerichts Zwickau am 1 Juni 1948 wurde er aufgrund einer Amnestie sofort entlassen Im NS Archiv des Ministeriums fur Staatssicherheit lagert eine Akte zu einem Strafverfahren gegen Schmalfuss wegen betrugerischer Tauschung der Behorden und politischer Tatigkeiten in der er als Kaufmann Buchhandler ehemaliger NSDAP Ortsgruppenleiter von Schwarzenberg SS Obersturmfuhrer RDK Werbeleiter fur das gesamte Reichsgebiet Hauptmann und Kurieroffizier des Oberkommandos der Wehrmacht sowie Angehoriger der Fuhrerreserve bezeichnet wird 5 Die Sauberungsaktion im Durchgangslager Pavlograd war nicht Gegenstand des Verfahrens 4 Trotz seiner NS Vergangenheit fasste Schmalfuss im Kulturbetrieb der DDR Fuss Er war im Kulturbund und im Deutschen Friedensrat aktiv Ausserdem war er Mitglied im Bezirksausschuss der Nationalen Front und wissenschaftlicher Mitarbeiter von Rundfunk und Fernsehen Werke BearbeitenAls AutorFeldblumen 1918 Der bunte Strauss 1921 Carl Weisflog Ein biographischer Versuch Dissertation 1922 DNB 365072281 Klange vom Sein in Dur und Moll 1922 Mensch sein 1929 Ernte Anthologie 1933 Aus Seitengassen des Lebens gesammelte Prosa 1933 Der Deutsche Weihespiel 1934 Schwarzenberg im Erzgebirge 1934Als Herausgeber oder MitherausgeberKarl Simrock Nibelungenlied 1926 Gluck der Wiegen 1941 Deutschland muss leben Das bevolkerungspolitische ABC Neubearbeitung zusammen mit P Danzer NS Fuhrgsstab der Wehrmacht 1944 Tornisterschrift Heft 109 DNB 363916067 Literatur BearbeitenJahrbuch der Philosophischen Fakultat zu Leipzig fur das Jahr 1920 1923 Halbjahresband Universitat Leipzig Philosophische Fakultat Thomas amp Humbert 1922 Kurschners Deutscher Literatur Kalender 1943 Lenore Lobeck Johannes Schmalfuss 1893 1967 in Amtsblatt der Gemeinde Breitenbrunn 2015 14 S 15 16 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Manfred Richter Wissenswertes und Interessantes uber Rittersgrun Rittersgrun 2014 S 77 DNB 1072860740 a b Vgl Lenore Lobeck Johannes Schmalfuss 1893 1967 in Amtsblatt der Gemeinde Breitenbrunn Nr 14 2015 S 15 PDF Dokument a b Bundesarchiv Berlin BDC RS F0373 SSO 082 B und RK B0195 a b Bundesarchiv Ludwigsburg B162 8495 Staatsarchiv Chemnitz 39074 NS Archiv des MfS Bezirksverwaltung Karl Marx Stadt Objekt 14 Nr Obj 14 ZA 54 0250 Online Bestandeubersicht Normdaten Person GND 1055121145 lobid OGND AKS LCCN no2001009059 VIAF 22522625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmalfuss HannesALTERNATIVNAMEN Schmalfuss Johannes Schmalfuss Kurt HansKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 3 Februar 1893GEBURTSORT FreibergSTERBEDATUM 29 November 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hannes Schmalfuss amp oldid 228430741