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Die Handley Page Type O war ein zweimotoriger Bomber der Handley Page Aircraft Company den die britischen Luftstreitkrafte wahrend des Ersten Weltkrieges einsetzten Handley Page O 400Handley Page O 400 der US ArmyTyp BomberEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller Handley Page Aircraft CompanyErstflug 7 Dezember 1915Indienststellung August 1916Produktionszeit bis 1918Stuckzahl 42 O 100 und 554 O 400 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 H P O 100 1 1 1 Entwicklung 1 1 2 Einsatz 1 2 H P O 400 1 2 1 Entwicklung 1 2 2 Einsatz 1 2 3 Nachkriegsverwendung 2 Militarische Nutzung 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZu ihrer Zeit war die Handley Page eines der grossten Flugzeuge der Welt Es wurde in zwei Hauptvarianten gebaut der O 100 bzw H P 11 und der O 400 bzw H P 12 Bis in die 1920er Jahre blieb Handley Page dabei seine Flugzeuge alphabetisch durchzunummerieren So folgten auf den Type O die Typen P H P 13 und R H P 14 Trotzdem kam es oft zu irrtumlichen Benennungen wie Handley Page 0 100 und 0 400 Nach dem Krieg entstand die zivile Version W 400 H P 16 aus der die Handley Page W 8 hervorging Als Grossbritannien im August 1914 in den Ersten Weltkrieg eintrat waren die deutschen Militarluftschiffe eine Bedrohung denen die britischen Streitkrafte keine vergleichbaren Bomber Kapazitaten gegenuberstellen konnte Captain Murray Sueter Direktor des Air Department in der britischen Admiralitat forderte im Dezember 1914 die Herstellung eines Aufklarungsbombers mit grosser Reichweite Das entsprechende Projekt lief unter der Bezeichnung M 200 und MS 200 und bezog sich dabei auf den Entwurf einer Handley Page L 200 mit 200 PS Motoren Sueters technischer Berater Harris Booth bevorzugte zunachst den Prototyp eines Seeflugzeugs der unter der Bezeichnung AD Seaplane Type 1000 AD Admiralty bereits auf der Werft J Samuel White amp Co in Cowes im Bau war White hatte unter der Marke Wight Aircraft bereits einige Wasserflugzeuge gebaut und folgte nun dem Vorbild eines italienischen Caproni Grossflugzeugs Dieses grosse Wasserflugzeug mit drei Sunbeam Motoren mit je 310 PS und einer eindrucksvollen Spannweite von 34 5 m ware fur die Kustenuberwachung die Verteidigung von Dockanlagen und die Bombardierung von Ankerplatzen der deutschen Hochseeflotte geeignet gewesen H P O 100 Bearbeiten nbsp Die HP O 100 Tiger des Wing 3 mit grossen Motorgondeln zur Unterbringung der Treibstofftanks in Ochey Frankreich Marz 1917 Entwicklung Bearbeiten Den Zuschlag bekam jedoch die bisher wenig bedeutende Flugzeugfirma Handley Page fur den Entwurf eines Doppeldeckers mit 30 m Spannweite die O 100 Gesteuert von Lieutenant Commander John Babington flog dessen Prototyp mit der Werknummer 1455 am 17 Dezember 1915 auf dem Flugplatz Hendon Er hatte noch ein verglastes Cockpit dazu eine starke Abwehrbewaffnung und Teile des Rumpfes sowie die Treibstofftanks waren gepanzert Das Flugzeug war jedoch etwas untermotorisiert so wurde zur Gewichtsreduzierung die Verglasung wieder entfernt Der zweite Prototyp flog im April 1916 und bildete die Basis der O 100 Serie Die Flugerprobung ubertraf die Erwartungen die Maschine war leicht steuerbar und blieb sogar mit nur einem Motor flugfahig Die Tragflachen liessen sich nach hinten beiklappen um das Unterstellen in einem Hangar zu ermoglichen Das Flugzeug trug 16 51 kg Bomben die in einem Rumpfschacht aufgehangt wurden Die H P O 100 stellte einen neuen Rekord auf als sie bei einem Flug uber London zwanzig Passagiere mit an Bord nahm Einsatz Bearbeiten Nachdem die erste O 100 an der Flugschule Manston abgenommen worden war orderte die britische Marine 28 Flugzeuge das Heer weitere zwolf fur das Royal Flying Corps Die ersten der insgesamt 46 gebauten Maschinen des Typs O 100 wurden im November 1916 von der Squadron 7A des 5 Geschwaders Wing der britischen Marineflieger R N A S nach Dunkirchen uberfuhrt Dabei verflog sich ein Flugzeug das den Namen Amazon trug Die Amazon landete bei Laon und fiel so den deutschen Truppen unbeschadigt in die Hande 1 Spater wurde auch das Wing 3 des R N A S mit diesen Flugzeugen ausgerustet Den ersten Kampfeinsatz flog eine O 100 in der Nacht zum 16 Marz 1917 mit dem Angriff auf den Eisenbahn Knotenpunkt Muhlen bei Metz Am 23 April 1917 gelang es der Squadron einen deutschen Zerstorer zu beschadigen 2 Als jedoch nur zwei Tage spater ein Grossflugzeug durch ein deutsches Kampfflugzeug abgeschossen wurde ging die Squadron von Tag zu Nachtangriffen uber Dabei erhielten jeweils einzelne Flugzeugbesatzungen Angriffsauftrage gegen Eisenbahn Hafen oder Flugplatzanlagen oder gingen auf Patrouillenflug gegen deutsche U Boote Ein Flugzeug wurde von England aus auf die Insel Lemnos in der Agais geflogen wo es von Mudros aus Fernangriffe mit Distanzen bis zu 700 km auf bulgarische und turkische Stadte wie beispielsweise Konstantinopel durchfuhrte H P O 400 Bearbeiten nbsp HP O 400 beim Landeanflug in Andover Sudengland November 1918 Entwicklung Bearbeiten Der Erfolg des Typs O 100 fuhrte zur Weiterentwicklung als O 400 Der Erstflug der O 400 fand im Dezember 1915 statt 3 Die Tanks die sich beim Modell O 100 in den Motorgondeln befanden wurden nun in den Rumpf verlegt Es wurden starkere Motoren und neue Bombenzielgerate des Typs Drift Sight Mark IA eingebaut und die O 400 konnten nun die neuentwickelte 748 kg schwere 1 650 lb Bombe tragen Folgende flussigkeitsgekuhlte V Motorvarianten kamen zum Einsatz Hersteller Typ LeistungRolls Royce Eagle II 250 PS ca 180 kW 275 PS ca 200 kW Fiat A 12bis 260 PS ca 190 kW Sunbeam Maori 275 PS ca 200 kW Cossak 320 PS ca 240 kW Rolls Royce Eagle IV 355 PS ca 260 kW Eagle VIII 375 PS ca 280 kW Liberty 400 PS ca 290 kW Ein Flugzeug wurde versuchsweise mit vier 200 PS Motoren von Hispano Suiza ausgerustet Einsatz Bearbeiten Die ersten Maschinen des Typs O 400 wurden im April 1918 von der Independent Force der neu gebildeten Royal Air Force einer strategischen Bomberflotte an der Westfront eingesetzt Mit diesen konnten nun weitere Bombereinheiten aufgestellt werden sie flogen Bombenangriffe zur Abwehr der deutschen Fruhjahrsoffensive oder erhielten strategische Einsatzauftrage durch die Independent Force gegen weit entfernte Ziele in Deutschland wobei Geschwadereinsatze mit bis zu vierzig Flugzeugen durchgefuhrt wurden Vor allem die No 217 Squadron R A F der Independent Force flog von der britischen Insel aus schwere Bombenangriffe bei Nacht gegen Industriestadte im Saarland im Rheinland und in Lothringen Erstmals wurden 750 kg Bomben mit gewaltiger Detonationskraft abgeworfen Ein Flugzeug wurde an die No 1 Squadron des Australian Flying Corps abgegeben und unterstutzte in Palastina die Operationen der aufstandischen Araber unter Oberst Lawrence gegen die Turken Mit seiner 1932 verfassten Kurzgeschichte Turnabout uber einen US amerikanischen Bomberpiloten im Ersten Weltkrieg lieferte William Faulkner einen Eindruck uber den Kampfeinsatz eines Handley Page Grossflugzeugs Einheit Teilstreitkraft TypNo 7 Squadron RNAS O 100No 7A SquadronNo 14 SquadronNo 15 SquadronNo 16 Squadron O 100 und O 400No 58 Squadron RAF O 400No 97 SquadronNo 100 SquadronNo 115 SquadronNo 116 SquadronNo 207 SquadronNo 207 SquadronNo 214 Squadron O 100 und O 400No 216 Squadron O 400No 1 Squadron Australian Flying Corps O 400 Palastinafront Insgesamt wurden 600 Flugzeuge des Typs O 400 bestellt 400 geliefert und 256 davon bis Dezember 1918 an das RAF Bomber Command ubergeben Stuckzahl Hersteller Bemerkung1 Harland amp Wolff Prototyp126 Handley Page176 Royal Aircraft Factory100 Metropolitan Wagon Co Birmingham100 National Aircraft Factory Co Birmingham50 Birmingham Co 50 Birmingham Railway Carriage and Wagon Company20 Birmingham Carrier Co 50 British Caudron50 Clayton amp Shuttleworth Lincoln107 Standard Aircraft Corporation in Lizenz in den USA hergestelltNachkriegsverwendung Bearbeiten 1919 ersetzten die britischen Luftstreitkrafte ihre O 400 durch Bomber des Typs Vickers Vimy Einige Maschinen wurden zu Transportflugzeugen des Typs O 700 umgebaut Mehrere Flugzeuge wurden unter der Bezeichnung O 7 nach China exportiert wo sie in den burgerkriegsahnlichen Auseinandersetzungen eingesetzt wurden unter anderem beim entscheidenden Angriff auf die Passe bei Shanhai am 19 Oktober 1924 Fur die neu gegrundete Fluggesellschaft Handley Page Transport wurden einige O 400 mit zehn oder sieben Passagierplatzen ausgestattet diese Varianten wurden als Typen O 10 bzw O 11 bezeichnet Spater entwickelte Handley Page das Flugzeug zur W 400 H P 16 weiter aus der die Handley Page W 8 hervorging Militarische Nutzung BearbeitenAustralien nbsp AustralienAustralian Flying Corps Royal Australian Air ForceChina Republik 1928 nbsp China Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes KonigreichRoyal Flying Corps Royal Air Force Fleet Air ArmVereinigte Staaten 48 nbsp Vereinigte StaatenUnited States Army Air ServiceTechnische Daten BearbeitenKenngrosse Daten O 100 Daten O 400 Besatzung 3 4 Pilot Kopilot Beobachter Bordschutze Lange 19 1 m 19 16 mSpannweite 30 48 m 30 48 mSpannweite gefaltet 9 45 m 9 45 mHohe 6 71 mFlugelflache 153 m Leermasse 3719 kgStartmasse 5909 kgmax Startmasse 6350 kgHochstgeschwindigkeit 150 km h 156 km hDienstgipfelhohe 2590 mReichweite 1120 kmFlugdauer 6 10 hStandardtriebwerke 2 V12 Motoren Rolls Royce Eagle II 2 V12 Motoren Rolls Royce Eagle VIIILeistung 2 250 PS 2 268 kW 360 PS Bewaffnung 3 bis 5 Lewis Maschinengewehre 7 7 mm Bombenzuladung ca 800 kg bis zu 909 kg im Bombenschacht und unter den TragflachenSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenHeinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Handley Page Type O Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung bei Military Factory engl Handley Page 0 100 and 0 400 im R A F Museum Beschreibung engl Einzelnachweise Bearbeiten vgl u a Manfred von Richthofen Der rote Kampfflieger Ullstein Berlin 1917 laut KTB Kriegstagebuch Flandern haben zwei Flugzeuge angriffen und eins davon warf Bomben ca 200 m neben die Mole kein Schiff wurde beschadigt Der Flug Heft 3 4 S 7 abgerufen am 17 Juni 2022 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Handley PageBomber Type O 400 Type V 1500 Hare Hendon Hyderabad Hinaidi Heyford Hampden Halifax Harrow VictorPassagierflugzeuge O 7 O 10 O 11 Type W HP 42 HP 43 HP 45 HP 97 HP 111C Hermes Marathon Herald Dart Herald JetstreamExperimentalflugzeuge Type L Gugnunc Manx HP 88 HP 115Transportflugzeuge Clive HP 111 Hastings Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Handley Page Type O amp oldid 238635571