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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu weiteren Bedeutungen siehe Arabischer Aufstand Begriffsklarung Die Arabische Revolte war ein von einigen arabischen Stammen getragener Aufstand im Osmanischen Reich der im Hedschas seinen Ausgang nahm und sich spater nach Jordanien Palastina und Syrien ausbreitete Die von 1916 bis 1918 dauernde Revolte wurde massgeblich von der im Ersten Weltkrieg gegen das Osmanische Reich kampfenden Entente unterstutzt Der Aufstand wurde von Hussein ibn Ali dem Scherifen von Mekka angefuhrt An der Revolte beteiligten sich zahlreiche aber nicht alle Beduinenstamme des Hedschas Nach und nach brachten die Beduinen immer mehr Stadte im Hedschas aber auch in Jordanien und Syrien unter ihre Kontrolle Der Aufstand endete mit der Eroberung von Damaskus beziehungsweise mit der Ubergabe Medinas Flagge der Arabischen Revolte sie dient als Vorlage fur zahlreiche Nationalflaggen spater entstandener arabischer LanderSoldaten der arabischen Armee wahrend der Arabischen RevolteDennoch trug die britische Armee wenn man die Gesamtheit der Kampfhandlungen am nahostlichen Kriegsschauplatz betrachtet die Hauptlast der Kampfe wahrend sich die Aufstandischen grosstenteils auf Sabotageaktionen und kleinere Uberfalle beschrankten Obwohl zuvor durch die Hussein McMahon Korrespondenz dem Scherifen die Herrschaft uber ganz Arabien versprochen worden war teilten die Siegermachte Frankreich und Grossbritannien nach dem Krieg die eroberten Gebiete mit Ausnahme des Hedschas unter sich auf Dies wurde durch Mandate des Volkerbundes legitimiert Nachdem die Araber somit zunachst von der Regierung ausgeschlossen worden waren setzten die Briten nach und nach Vertreter der Haschimitendynastie als Emire oder Konige in ihren Mandatsgebieten ein Der britische Geheimagent T E Lawrence welcher als Verbindungsmann zu den Aufstandischen entsandt wurde wurde als Lawrence von Arabien beruhmt Allerdings ist die ihm zugesprochene Rolle wahrend des Aufstandes stark umstritten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Husseins Verhaltnis zum Sykes Picot Abkommen 3 Verlauf 4 Ergebnis 5 Taktik der Revolte 6 Motivation der Beduinenkrieger 7 Unterstutzung durch die Briten 8 Bedeutung der Revolte 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenSchon vor dem Krieg gab es teilweise starke Spannungen und in der Folge immer wieder Zusammenstosse zwischen den im Hedschas lebenden Beduinen und den Turken Gegenstand dieser Streitigkeiten war in den meisten Fallen die von Damaskus nach Medina fuhrende Hedschasbahn die im Jahr 1908 fertiggestellt wurde Viele Beduinen lehnten den Bau dieser Bahnlinie ab da sie diese als Konkurrenz zu den Karawanen empfanden Des Weiteren furchteten viele Beduinen dass ihnen durch den Bau der Bahn die Moglichkeit genommen werde andere Karawanen zu uberfallen Aus diesen Grunden wurde die Bahn immer wieder durch kleine Beduinentruppen sabotiert und die Arbeiter am Bau gehindert Allerdings liessen sich die Beduinen meist nicht auf Gefechte mit der osmanischen Armee ein nbsp Der Grossscherif von Mekka Hussein ibn AliIn den Jahren 1908 bis 1909 erreichte der Widerstand gegen die Hedschasbahn einen vorlaufigen Hohepunkt da sich immer mehr Stamme an den Sabotageaktionen beteiligten und sich sogar auf kleinere Gefechte mit der osmanischen Armee einliessen Dieses Vorgehen gegen die Hedschasbahn wurde vom haschimitischen Scherifen von Mekka Hussein ibn Ali zwar geduldet aber nicht offiziell unterstutzt Mit der Zeit flaute der Aufstand wieder ab da die Beduinen nur schlecht bewaffnet waren und somit keine realistische Chance gegen die regularen turkischen Truppen hatten Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfuhr Hussein im Jahr 1915 dass die Turken bereits seine Absetzung nach dem Ende des Krieges planten Aus diesem Grund beschloss er die Briten bei ihrem Kampf gegen die osmanische Armee zu unterstutzen und somit seine Macht zu erhalten und auf den gesamten arabischen Raum auszudehnen Diese waren selber nach der Niederlage bei Kut al Amara in die Defensive gedrangt so dass ihnen die Unterstutzung Husseins mehr als willkommen war Am 15 April 1915 wurde der Sirdar Reginald Wingate vom Foreign Office damit beauftragt Kontakt mit dem Scherifen von Mekka aufzunehmen Schliesslich kam es zwischen Hussein und dem Britischen Hochkommissar fur Agypten Sir Henry McMahon zu einem Briefwechsel der als Hussein McMahon Korrespondenz in die Geschichte eingegangen ist Darin wurden dem Scherifen samtliche arabische Provinzen des osmanischen Reiches versprochen mit Ausnahme der syrischen Mittelmeerkuste Wenig spater beschlossen Frankreich und Grossbritannien am 16 Mai des Jahres 1916 im Sykes Picot Abkommen die Aufteilung der osmanischen Provinzen in franzosische und britische Einflussgebiete Als Hussein schliesslich Anfang des Jahres 1916 erfuhr dass turkische Truppen durch den Hedschas marschieren sollten geriet er in Panik und eroffnete am 5 Juni 1916 offiziell die arabische Revolte Husseins Verhaltnis zum Sykes Picot Abkommen BearbeitenAm 16 Mai 1916 regelten Grossbritannien und Frankreich die Aufteilung der osmanischen Provinzen nach dem Krieg in dem geheimen Sykes Picot Abkommen Dieses Abkommen stand im Widerspruch zu den Versprechungen der Hussein McMahon Korrespondenz in der dem Scherifen die Herrschaft uber ganz Arabien versprochen wurde Entgegen der weitlaufigen Meinung erfuhr der Scherif im Laufe des Jahres 1917 aus verschiedenen Quellen von dem Abkommen Da der Aufstand aber zu weit vorangeschritten war um ihn noch ohne schwerwiegende Folgen fur seine eigene Macht beenden zu konnen war Hussein gezwungen weiterhin an der Seite der Briten zu kampfen Des Weiteren erhoffte er sich ein Herrschaftsgebiet im Kernland Arabiens Ausserdem wird von einigen Historikern vermutet dass es Hussein schon im Voraus klar gewesen sein musste dass sein Traum von einem grossarabischen Reich illusorisch war Allerdings verheimlichten alle Fuhrer der arabischen Revolte dass sie uber das Sykes Picot Abkommen Bescheid wussten um somit auf ein grossarabisches Reich beharrend eine bessere Verhandlungsposition nach dem Krieg zu haben So entstand dann auch der sich hartnackig haltende Mythos die Aufstandischen hatten bis zum Schluss auf Grund des Glaubens an ein grossarabisches Reich gekampft und hatten sich somit von den Briten hintergehen lassen Verlauf Bearbeiten nbsp T E Lawrence Lawrence von Arabien bei Rabegh nordlich von Dschidda 1917Die arabischen Krafte wurden von Husseins Sohnen Abdallah spater Emir und Konig von Jordanien und Faisal spater Konig von Syrien bzw Irak angefuhrt und von Militarberatern wie T E Lawrence genannt Lawrence von Arabien unterstutzt Ihre Aufgabe war es dem uberwiegend aus Kolonialtruppen zusammengesetzten britischen Expeditionskorps in Agypten unter dem Kommando von Archibald Murray ab 1917 Edmund Allenby durch Aktionen im Hinterland den Kampf an der Palastinafront zu erleichtern Am 5 Juni 1916 eroffneten arabische Freischarler die Gefechte der Arabischen Revolte mit Scharmutzeln gegen die osmanische Garnison in Medina Die Gefechte dienten dazu die Garnison unter Umar Fachr ud Din Pascha und ihre 11 000 Soldaten in Medina zu beschaftigen Den eigentlichen Hauptangriff eroffnete Faisal mit einem symbolischen Gewehrschuss auf die turkische Garnison in Mekka Die rund 1 400 Mann der turkischen Garnison wurden rasch uberwaltigt und den Aufstandischen gelang es binnen drei Tagen die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen Eine osmanisches Artilleriefort hielt bis zum 9 Juli 1916 stand Die turkischen Truppen des Forts bombardierten bis dahin mehrmals taglich die Stadt Gleichzeitig mit dem Angriff auf Mekka erfolgte am 10 Juni 1916 ein Angriff von 4 000 Irregularen auf die Kustenstadt Dschidda Die osmanische Garnison konnte den Angriff zunachst mit MG Feuer und Artillerie zuruckschlagen gab jedoch am 16 Juni auf nachdem sie von zwei britischen Kriegsschiffen und britischen Flugzeugen angegriffen wurde Ebenso am 10 Juni begannen arabische Irregulare unter dem Kommando von Faisals Sohn Abdullah die Verkehrs und Kommunikationswege nach Taif abzuschneiden Die dortigen Truppen unter dem Gouverneur des Hedschas Ghali Pascha kapitulierten am 21 September 1916 Bis Ende September ubernahmen die Aufstandischen noch die Kontrolle der am Roten Meer gelegenen Kustenstadte Rabigh und Yanbu Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Aufstandischen rund 6000 Angehorige der osmanischen Armee gefangen genommen Im November erklarte sich Faisal zum Konig der arabischen Lander Seine britischen Verbundeten akzeptierten jedoch nur seinen Herrschaftsanspruch uber den Hedschas 1 Am 1 August 1916 traf Sharif Ali Haidar in Medina ein der seitens der Osmanen den Rebellen Faisal nach dessen Niederlage ersetzen sollte Im Herbst 1916 startete Fahri Pascha von Medina aus den Gegenangriff gegen die arabischen Rebellen Die britischen Stellen erwogen wegen der Unterlegenheit der Guerilla gegen die Osmanen die Entsendung eigener Truppen sandten jedoch nach Konsultation mit T E Lawrence nur arabische Freiwillige und forcierten die Gabe von Finanzmitteln an Faisal damit dieser mehr Einheimische rekrutieren konnte Bis Dezember 1916 erreichten 950 agyptische Artilleristen und rund 120 Freiwillige die Armeen Faisals Am 11 Dezember hatten die osmanischen Krafte die dort 5000 Mann starke Armee Faisals auf Yanbu zuruckgedrangt welches auf der Kustenroute den Weg nach Mekka versperrte Das Auftauchen von funf britischen Kriegsschiffen welche die Verteidigung des Hafenortes mit ihrer Bordartillerie unterstutzen sollten bewog Fahri Pascha von einem Angriff abzusehen Die osmanischen Truppen zogen sich nach mehrmaligen Luftbombardements auf Stellungen vor Yanbu wieder in Richtung Medina zuruck 2 Von britischen Kriegsschiffen logistisch und mit Artilleriefeuer unterstutzt griff eine rund 11 000 Mann starke Rebellenarmee am 23 Januar 1917 Wagh an und nahm den Ort in einem zweitagigen Gefecht Der Ort diente als Basis fur Guerillaangriffe gegen die Eisenbahnstrecke im Hidschas 3 nbsp Auda ibu TayiAm 9 Mai 1917 brach Lawrence mit dem Scherifen Nasir und einigen wenigen Mannern zu einer Reise entlang der Wuste Nefud bis nach Maʿan auf um dort weitere Krieger fur Sabotageaktionen in der Nahe und schliesslich fur die Einnahme Akabas zu rekrutieren Auf der Reise schloss sich ihnen bald Auda ibu Tayi ein Stammesoberhaupt der Howeitat an Mit dessen Hilfe gelang es schliesslich am 1 Juli die Turken vor Akaba bei Abu l Lisan zu schlagen So konnten die Araber Akaba am 6 Juli kampflos einnehmen Die Stadt spielte nun im weiteren Verlauf der Revolte eine grosse Rolle da dort Nachschub eingeschifft werden konnte Somit wurde den Beduinen ermoglicht die Arabische Revolte nach Palastina und Syrien zu tragen So wurde Akaba dazu verwendet mehrere Sabotageaktionen gegen die Hedschasbahn und Telegrafenmasten durchzufuhren Am 8 Oktober gelang es den britischen Expeditionsstreitkraften bei Gaza durchzubrechen und weiter gegen Norden durch Palastina vorzurucken Am 19 September 1918 kam es nahe Amman zu einer entscheidenden Schlacht zwischen Turken und Briten Um die britische Front zu entlasten bekam T E Lawrence den Auftrag mit den Beduinenkriegern nahe Darʿa einige Sabotageaktionen durchzufuhren So griffen am 16 September 1918 die Aufstandischen eine Brucke nahe Darʿa an Allerdings wurden diese spater durch turkische Flugzeuge zum Ruckzug gezwungen Schliesslich gelang es aber Lawrence einige Flugzeuge zur Verstarkung zu erhalten weshalb schliesslich die Araber die Belagerung von Dar a fortsetzen konnten Nach der Eroffnung der Offensive am 19 September eroberte Allenby bereits am 24 September Amman Nun sahen sich die Turken gezwungen sich zuerst auf Dar a und schliesslich auf Damaskus zuruckzuziehen so dass die Araber bereits am 27 September Dar a kampflos ubernehmen konnten In der Folge griffen sie immer wieder mit ausserster Brutalitat den turkischen Ruckzug an was die Reorganisation des turkischen Heeres moglicherweise erschwerte Wenig spater am 30 September gaben die Turken auch Damaskus auf um die ubrigen Truppen zur Verteidigung Anatoliens aufzusparen Nun bemuhten sich die Beduinen noch vor den Briten Damaskus zu erreichen um die eigene Kriegsbeteiligung zu unterstreichen und somit eine Beteiligung in der Verwaltung der eroberten Gebiete zu erreichen Am 1 Oktober zogen sie schliesslich in Damaskus ein womit die Arabische Revolte beendet war Ergebnis Bearbeiten nbsp Faisals Delegation bei der Pariser Friedenskonferenz nbsp Faisal I bei seiner Kronung zum Konig des IraksBereits am 2 Dezember 1918 und somit noch vor der Pariser Friedenskonferenz vereinbarten die Regierungschefs Frankreichs und Grossbritanniens insgeheim das Sykes Picot Abkommen zu Ungunsten der arabischen Interessen abzuandern Es wurde vereinbart dass das syrische Inland welches nach dem ursprunglichen Abkommen eigentlich von einem arabischen Herrscher verwaltet werden sollte nun von Frankreich direkt verwaltet werden wurde An der Pariser Friedenskonferenz die nach dem Krieg die Bedingungen des Friedens festlegen sollte nahm auch Faisal begleitet von T E Lawrence teil Da bei dieser Konferenz allerdings die europaischen Themen im Vordergrund standen wurden insgesamt nur zwei Sitzungen abgehalten die die arabische Sache betrafen Auf der ersten Sitzung die am 6 Februar 1919 stattfand verlangte Faisal die Unabhangigkeit des Gebietes zwischen dem Taurus und dem Golf von Aden was der Schaffung eines Grossarabischen Reiches entsprochen hatte Allerdings sprach sich am 20 Marz der Vertreter des syrischen Nationalkomitees gegen die Verwaltung des syrischen Gebietes durch eine haschimitische Monarchie aus da die kulturellen Unterschiede zwischen der Bevolkerung des Hedschas und der Bevolkerung Syriens zu gross seien Da bekannt geworden war dass sich Grossbritannien gemass dem Sykes Picot Abkommen aus Syrien zuruckziehen sollte damit es von Frankreich besetzt werden konnte beschloss ein allgemeiner Syrischer Kongress Faisal zum Konig von Syrien zu wahlen Dies muss aber als Protestaktion und verzweifelter Schritt gegen die Abmachungen zwischen Frankreich und Grossbritannien gesehen werden da Faisal in Syrien als fremd galt und somit nicht sehr popular war Am 20 Marz 1920 wurde Faisal dann schliesslich zum syrischen Konig ausgerufen Wahrend der Konferenz von Sanremo 19 26 April 1920 wurde die Aufteilung des Nahen Ostens gemass dem Sykes Picot Abkommen sowie der Vereinbarung vom 2 Dezember 1918 nun offiziell beschlossen Somit wurde erstmals ein arabisch verwaltetes Gebiet im Landesinneren offiziell ausgeschlossen Im Sommer landeten franzosische Truppen in Syrien die nach einigen Gefechten mit der Armee Faisals Schlacht von Maysalun Damaskus einnahmen Somit wurde Faisals Herrschaft beendet und Syrien als Mandatsgebiet franzosischer Verwaltung unterstellt Volkerbundmandat fur Syrien und Libanon Nach dieser Niederlage herrschte die Haschimitendynastie nur noch uber den Hedschas auf der arabischen Halbinsel da Hussein ibn Ali sich schon wahrend der Revolte zum Konig des Hedschas hatte ausrufen lassen Da das Gebiet fur wertlos gehalten wurde gab es keine europaische Macht die darauf Anspruch erhoben hatte Allerdings kam es schon kurz nach dem Krieg zu Spannungen mit dem benachbarten Nadschd unter Ibn Saud Da es sich sowohl bei Hussein ibn Ali als auch bei Ibn Saud um Verbundete Grossbritanniens handelte versuchte Grossbritannien vergeblich den Streit zwischen beiden Staaten zu schlichten und einen Krieg zu verhindern Nachdem Ibn Saud bereits die Armee des Scherifen geschlagen hatte konnte er nur durch die Androhung von Luftschlagen gegen seine Truppen von Grossbritannien zum Ruckzug gezwungen werden Allerdings verschlechterten sich auf Grund Husseins ablehnender Haltung gegenuber der zionistischen Bewegung seine Beziehungen zu Grossbritannien so dass im Jahr 1924 nachdem sich Hussein ibn Ali zum Kalifen ausgerufen hatte die Truppen Ibn Sauds in den Hedschas eindringen und die heiligen Statten Mekka und Medina einnehmen konnten Anschliessend gliederte Ibn Saud das neu hinzugewonnene Gebiet in sein Konigreich ein welches er zuerst Konigreich des Hedschas und Nadschd nannte bis er schliesslich im Jahr 1932 den Staat Saudi Arabien proklamierte Seit der Eroberung des Iraks im Jahr 1917 stand dieser unter direkter britischer Verwaltung Allerdings kam es im Jahr 1920 zum Aufstand gegen die Briten weshalb diese auf Grund eines Berichtes von T E Lawrence zu dem Schluss kam dass es vonnoten sei einen arabischen Marionettenherrscher zu installieren Die Wahl fiel hierbei auf Faisal da dieser ein gewisses Mass an Bekanntheit bei der irakischen Bevolkerung erreicht hatte Des Weiteren suchte man ihn fur den Verlust seiner Herrschaft uber Syrien zu entschadigen Um dem neuen Konig eine ausreichende Legitimation zu verschaffen wurde beschlossen ihn von einer Volksversammlung wahlen zu lassen Um aber den Wahlsieg Faisals schon vorab zu sichern wurde der einzige aussichtsreiche Gegenkandidat noch vor der Wahl verhaftet so dass Faisal die Wahl mit 97 der Stimmen gewann und am 23 August 1921 zum Herrscher des Konigreichs Irak gekront wurde Ebenfalls im Jahr 1921 wurde Faisals Bruder Abdallah als Emir von Transjordanien eingesetzt Als Jordanien 25 Mai 1946 in die Unabhangigkeit entlassen wurde wurde Abdallah zum Konig von Jordanien proklamiert Wahrend die Haschimitische Dynastie im Irak am 14 Juli 1958 von Abd al Karim Qasim gesturzt wurde wird Jordanien bis heute von einem haschimitischen Konig aktuell Abdullah II regiert Taktik der Revolte BearbeitenWahrend das Phanomen des Grabenkrieges die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs dominierte spielte er bei der Arabischen Revolte so gut wie keine Rolle Schon T E Lawrence beschrieb dass die Beduinenkrieger auf Grund ihrer Individualitat und des gegenseitigen Misstrauens nicht auf Befehle horen wurden und somit nicht zu einer regularen Armee geformt werden konnten Da aus diesen Grunden eine offene Feldschlacht gegen die Osmanische Armee fur die Aufstandischen nicht zu gewinnen war beschrankten sie sich auf den Partisanenkrieg 4 Meist richteten sich die Attacken gegen die Hedschasbahn die als Versorgungslinie fur die osmanischen Truppen von grosser Wichtigkeit war So wurden die Bahngleise oft durch einfache Sprengungen verbogen und somit unbrauchbar gemacht Es wurden aber auch kompliziertere Sprengladungen angebracht welche per Fernzundung unter einem fahrenden Zug zur Explosion gebracht wurden was den Vorteil hatte dass nicht nur die Schienen sondern auch die wertvollen Lokomotiven zerstort wurden Des Weiteren wurden auch uber weite Strecken Telegrafenmasten mit Hilfe von Kamelen umgerissen Seltener kam es zu Gefechten mit kleineren turkischen Abteilungen Heftige Gefechte oder Schlachten gab es kaum 5 Deshalb hielten sich auch auf beiden Seiten die Verluste in Grenzen weshalb die Arabische Revolte oft auch als Kleinkrieg bezeichnet wurde Da die Briten im Laufe des Krieges ihre Front immer weiter nach Norden verschieben konnten mussten sich die Turken immer wieder aus Stadten zuruckziehen welche dann teilweise von den aufstandischen Beduinen eingenommen wurden Eine Ruckeroberung dieser Stadte war aus demselben Grund nicht moglich Die Einnahme grosserer Stadte ist ungewohnlich fur einen Guerillakrieg und wurde in diesem Fall nur durch die Zusammenarbeit von Aufstandischen und einer regularen Armee ermoglicht Allerdings waren die Aufstandischen nicht in der Lage gewesen eine Stadt im Kampf einzunehmen oder zu verteidigen Deshalb ist die Vorstellung dass die Arabische Revolte ein Eroberungskrieg aus eigener Kraft war nicht korrekt Motivation der Beduinenkrieger BearbeitenLange Zeit wurde angenommen dass die Beduinenkrieger die wahrend der arabischen Revolte kampften hauptsachlich nationalistische Motive gehabt hatten die als Abwehrreaktion gegenuber dem Jungturkischen Nationalismus gedeutet wurden Allerdings geht man mittlerweile davon aus dass die meisten Araber im Osmanischen Reich loyal zu den Turken blieben da diese einerseits als Verteidiger des Islams angesehen wurden andererseits die turkische Verwaltung im Hedschas nur indirekt durch den Scherifen erfolgte Die meisten Beduinen wurden durch dieses lockere Verwaltungssystem nicht nennenswert in ihrer Freiheit beeintrachtigt Aus diesen Grunden kampften einige Araber bis zum Ende des Krieges in der osmanischen Armee gegen die Aufstandischen 6 Die Aufstandischen hingegen kampften meist nicht aus nationalistischen sondern aus eigennutzigen Grunden Die Briten brachten enorme Geldmengen fur die Aufstandischen auf die an diese als eine Art Sold verteilt wurden Dieser Sold war fur die dortigen Verhaltnisse so hoch dass er einen grossen Anreiz darstellte auf der Seite des Scherifen zu kampfen Des Weiteren erhofften sich viele Anhanger des Aufstandes bei Plunderungen reiche Beute zu machen 6 Diese beiden Hauptmotive hatten zur Folge dass die Bereitschaft fur die arabische Sache das eigene Leben zu geben nur sehr gering war Ausserdem kam es teilweise noch wahrend der Kampfhandlungen zu ausgedehnten Plunderungen was nicht nur den Erfolg einer Schlacht gefahrden konnte sondern auch dazu fuhrte dass sich viele Krieger nach reicher Beute auf den Heimweg machten Dies beeintrachtigte die Zuverlassigkeit und Kampfkraft der Nomadenkrieger enorm Unterstutzung durch die Briten Bearbeiten nbsp Lawrence bei Akaba 1917Die Briten unterstutzen die arabische Revolte mit unterschiedlichen Mitteln Vor allem lieferten sie Gewehre Munition moderne Maschinengewehre und meist ausgediente Artilleriegeschutze In Die sieben Saulen der Weisheit werden oft Hotchkiss Maschinengewehre und Gebirgsgeschutze erwahnt Des Weiteren erhielten die Aufstandischen des Ofteren Hilfe von der Britischen Luftwaffe und Marine Wahrend britische Kampfflugzeuge zum Beispiel bei den Kampfen um Dar a eingesetzt wurden um turkische Flugzeuge zu bekampfen und die Truppen am Boden zu beschutzen wurden die Kriegsschiffe vor allem bei den Kampfen im Hedschas als zusatzliche Artillerie verwendet Auch entsandte das arabische Buro in Kairo einige Offiziere als Ausbilder fur die arabischen Truppen oder als Verbindungsoffiziere und Berater fur die militarischen Anfuhrer der Beduinenkrieger Der beruhmteste dieser Offiziere war T E Lawrence Am bedeutsamsten fur die Aufrechterhaltung des Beduinenheers waren jedoch die enormen finanziellen Mittel die von der britischen Regierung zur Verfugung gestellt worden waren und einen regelmassigen Sold fur die einzelnen Krieger ermoglichten 7 Schatzungen Ronald Storrs zufolge unterstutzten die Briten die Revolte mit ungefahr 11 Millionen Pfund 8 Bedeutung der Revolte BearbeitenNach Meinung vieler Historiker war die Arabische Revolte nicht von entscheidender Bedeutung fur den Krieg gegen das Osmanische Reich Allerdings steht auch fest dass die Uberfalle gegen die osmanischen Nachschublinien die Briten zumindest etwas entlasteten 8 Viel bedeutender jedoch war die Arabische Revolte fur die Politik und Neuordnung des Nahen Ostens nach dem Untergang des Osmanischen Reiches Nur durch die Arabische Revolte gewannen die Haschimiten so viel Macht dass sie als Herrscherdynastien fur den Irak und Jordanien in Frage kamen Ebenfalls gehen die engen Beziehungen zwischen dem Haschimitischen Konigreich Jordanien und Grossbritannien auf die Arabische Revolte zuruck Literatur BearbeitenPeter Thorau Lawrence von Arabien Ein Mann und seine Zeit Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60627 4 James Barr Setting the Desert on Fire T E Lawrence and Britain s secret war in Arabia 1916 1918 London 2006 ISBN 0 7475 7986 5 T E Lawrence Die sieben Saulen der Weisheit Seven Pillars of Wisdom Dtv Munchen 2003 ISBN 3 423 01456 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arabische Revolte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christiaan Snouck Hurgronje The Revolt in Arabia G P Putnam s Sons London New York 1917 Einzelnachweise Bearbeiten Eugene L Rogan The Fall of the Ottomans The Great War in the Middle East 1914 1920 London 2016 S 297 299 Eugene L Rogan The Fall of the Ottomans The Great War in the Middle East 1914 1920 London 2016 S 301 309 Eugene L Rogan The Fall of the Ottomans The Great War in the Middle East 1914 1920 London 2016 S 334 Peter Thorau Lawrence von Arabien S 88 Peter Thorau Lawrence von Arabien S 89 a b Peter Thorau Lawrence von Arabien S 113 Peter Thorau Lawrence von Arabien S 112 113 a b Peter Thorau Lawrence von Arabien S 158 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arabische Revolte amp oldid 237179351