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Haeinsa 해인사 海印寺 ist einer der Haupttempel des buddhistischen Jogye Ordens 대한불교조계종 大韓佛敎 曹溪宗 Der Tempel liegt an der Flanke des Berges Gayasan 가야산 伽倻山 in der Nahe von Daegu im Suden der Provinz Gyeongsangnam in Sudkorea 1995 wurde der Tempelkomplex von der UNESCO als Weltkulturerbestatte in das UNESCO Welterbe aufgenommen 1 Tempel von Haeinsa Janggyeong Panjeon Aufbewahrungsort der Tafeln der Tripitaka KoreanaUNESCO WelterbeHaupthalle DaejeokkwangjeonVertragsstaat en Korea Sud SudkoreaTyp KulturKriterien iv vi Referenz Nr 737UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1995 Sitzung 19 Koreanische SchreibweiseKoreanisches Alphabet 해인사Hanja 海印寺Revidierte Romanisierung HaeinsaMcCune Reischauer Mr Haeinsa Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Name 3 Geschichte 4 Beschreibung 4 1 Janggyeong Panjeon Nationalschatz Nr 52 4 2 Tripitaka Koreana Nationalschatz Nr 32 5 Weltkulturerbe 6 Bildergalerie 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenHaeinsa ist einer der drei Tempel der drei Juwelen Er steht fur Dharma oder die buddhistische Lehre Der Tempel wird bis heute aktiv als Seon Kloster genutzt 선 禪 Hier lebte auch der einflussreiche Lama Seongcheol 성철 性徹 der in Korea als lebender Buddha angesehen wurde Er war beruhmt fur seine asketische Lebensweise sowie fur die Klarheit seines Unterrichts Seongcheol starb hier im Jahre 1993 Die besondere Bedeutung des Tempels Haeinsa liegt darin dass er in seinen Lagergebauden Janggyeong Panjeon die Tripitaka Koreana beherbergt die Druckplatten fur eine der umfangreichsten Sammlungen buddhistischer Schriften Die Sammlung umfasst 81 258 Platten Die Druckplatten lagern dort seit dem Jahr 1398 2 Name BearbeitenDie Silbe Sa in Haeinsa bedeutet Tempel Der Namensteil Haein leitet sich ab von Haein samadhi aus dem Avatamsaka Sutra 3 Darin heisst es dass sich einem angstfreien schmerzfreien ruhigen Bewusstsein sich der Grund von allem offenbart so wie ein Spiegelbild auf einer ruhigen Wasseroberflache Der Name ist also eine Referenz auf ein Lehrgedicht Sutra statt fur sich genommen eine Bedeutung zu tragen Die zahlreichen Ubersetzungen des Namens des Klosters sind deshalb meist keine wortlichen Ubersetzungen von Haein sondern der Versuch den Inhalt des Lehrgedichtes kompakt zusammenzufassen Die zahlreichen Ubersetzungen des Namens Haeinsa unterscheiden sich deshalb zum Teil erheblich Geschichte BearbeitenDer Tempel wurde im Jahre 802 gegrundet Einer Legende nach war die Frau des Konigs Aejang 애장왕 哀莊王 des vereinigten Sillareiches schwer erkrankt Den beiden buddhistischen Monchen Suneung und seinem Schuler Ijeong gelang es bei ihrer Ruckkehr aus China jedoch sie zu heilen Aus Dankbarkeit soll der Konig danach angeordnet haben den ursprunglichen Tempel zu errichten 2 Es existieren daneben aber auch andere Darstellungen so dass der genaue Ursprung nicht gesichert ist Beim Aufstieg des Goryeoreiches im 10 Jahrhundert gelang es dem damaligen Abt Huirang von Konig Taejo wahrend dessen Herrschaft 918 943 Unterstutzung und Schutz zu gewinnen Der Tempelkomplex wurde in dieser Zeit aufwandig renoviert Weitere Renovierungen folgten in den Jahren 1488 1622 und 1644 Im Jahre 1817 brannte der Tempelkomplex fast vollstandig nieder und wurde in den darauf folgenden Jahren neu errichtet 2 Bei weiteren Renovierungsarbeiten im Jahre 1964 wurde ein Gewand des Konigs Gwanghaegun gefunden der die Renovierung im Jahre 1622 sowie eine Inschrift in einem der Firstbalken veranlasst hatte Wahrend des Koreakriegs wurden im September 1951 nach der Landung bei Incheon die nordkoreanischen Truppen zuruckgeschlagen Im Bereich der Tempelanlage Haeinsa gelang es jedoch einer nordkoreanischen Einheit von rund 1000 Soldaten sich zu verschanzen Der Tempel sollte deshalb bombardiert werden Kim Young hwan ein koreanischer Oberst und Leiter der Luftwaffeneinheit die den Einsatz koordinieren sollte weigerte sich jedoch den Einsatzbefehl der US Militars umzusetzen Durch diese Befehlsverweigerung uberstand die Tempelanlage den Koreakrieg 4 Beschreibung BearbeitenDie Haupthalle Daejeokkwangjeon 대적광전 大寂光殿 Halle der Grossen Stille und des Lichts ist ungewohnlich weil sie nicht wie in den meisten Tempeln ublich dem Buddha Siddhartha Gautama auf koreanisch Seokgamoni gewidmet ist sondern Buddha Vairocana einem transzendenten Buddha Die Tempelanlage enthalt eine Reihe weiterer Kunstgegenstande des koreanischen Nationalschatzes Janggyeong Panjeon Nationalschatz Nr 52 Bearbeiten nbsp Lagergebaude im Janggyeong Panjeon nbsp Regalreihen mit holzernen Druckblocken der Tripitaka KoreanaJanggyeong Panjeon ist der Name fur einen Komplex aus vier Gebauden In ihnen werden die mehr als 80 000 holzernen Druckstocke der Tripitaka Koreana aufbewahrt Die Gebaude gehoren zu den grossten Holzgebauden fur Lagerzwecke auf der Welt 5 und wurden am 20 Dezember 1962 von der koreanischen Regierung in die Liste der Nationalschatze Sudkoreas aufgenommen Insgesamt wurde die Tempelanlage Haeinsa von 7 grossen Branden heimgesucht die dem Kloster schweren Schaden zugefugt haben Dabei blieb jedoch der Janggyeong Panjeon Komplex jedes Mal unbeschadigt Das ist insbesondere bemerkenswert fur den siebenjahrigen Invasionskrieg der Japaner in den Jahren 1592 bis 1598 den grossen Brand im Jahre 1818 der fast das ganze Kloster zerstorte sowie die Auseinandersetzungen wahrend des Koreakrieges siehe oben Der Janggyeong Panjeon Komplex stellt heute deshalb den altesten Teil der Gebaude in der Tempelanlage Der Gebaudekomplex wurde im 15 Jahrhundert errichtet das genaue Datum ist jedoch ungeklart Man geht allerdings davon aus dass Konig Sejo den Komplex im Jahre 1457 renovieren und ausbauen liess Der Komplex besteht aus 4 Lagerhallen die in einem Rechteck angeordnet sind Da sie von Anfang an als Lager konzipiert waren sind sie funktional und schmucklos gebaut Das nordliche Langhaus beherbergt die philosophischen Prosatexte und wird deshalb Beopbojeon genannt Halle des Dharma ungefahr Halle der Gesetzmassigkeiten Das sudliche Langhaus beherbergt die meist in Reimen gefassten Lehrtexte und wird Sudarajang genannt Halle der Sutren ungefahr Halle der Lehrreden Die beiden Langhauser haben jeweils eine Lange von 60 44 m eine Breite von 8 73 m und eine Hohe von 7 8 m Beide sind in 15 Abschnitte unterteilt jeder aus einem Grossen und zwei kleineren angrenzenden Raumen bestehend Zwischen den Stirnseiten der beiden Langhauser stehen zwei kurzere Gebaude in denen 2 kleinere Bibliotheken untergebracht sind aber auch Kunstgegenstande aufbewahrt werden Tripitaka Koreana Nationalschatz Nr 32 Bearbeiten nbsp Kopie eines der Druckblocke der Tripitaka Koreana mit der Besucher den Druckprozess selbst probieren konnen Hauptartikel Tripitaka Koreana Die Tripitaka Koreana umfasst 81 258 holzerne Druckplatten fur eine der umfassendsten buddhistischen Schriftensammlungen Auf Koreanisch wird sie auch Palman Daejanggyeong 팔만대장경 genannt was so viel bedeutet wie Achtzigtausend Tripitaka 6 wegen der mehr als achtzigtausend Druckstocke Fur die Platten wurden nur besonders widerstandsfahige Holzarten vorwiegend Kirsch und Birnbaum verwendet Das Holz wurde in Salzwasser gekocht um es zusatzlich haltbar zu machen und danach sehr langsam und schonend getrocknet um zu verhindern dass es dabei rissig wird In Janggyeong Panjeon findet es dazu optimale Lagerbedingungen Die erste Version der Tripitaka Koreana wurde um das Jahr 1087 erstellt Diese wurde jedoch in kriegerischen Auseinandersetzungen wahrend einer der Mongoleninvasionen im Jahre 1232 zerstort Aufgrund von erhalten gebliebenen Drucken wurden die Druckplatten in den 16 Jahren von 1236 bis 1251 neu erstellt Bislang konnte auf den Druckplatten noch kein Fehler und keine nachtragliche Korrektur entdeckt werden Weltkulturerbe BearbeitenTempel von Haeinsa Janggyeong Panjeon Aufbewahrungsort der Tafeln der Tripitaka Koreana 7 wurde 1995 aufgrund eines Beschlusses der 19 Sitzung des World Heritage Committee in die Liste des UNESCO Welterbes eingetragen 8 Damit gehort der Tempel mit dem Grottentempel Seokguram und Tempel Bulguksa und dem Jongmyo Schrein zu den ersten Weltkulturerbestatten in Sudkorea das 1988 der Welterbekonvention beigetreten war Die Welterbestatte umfasst alle Komponenten des Haeinsa Tempelkomplexes einschliesslich des Janggyeong Panjeon und der Tafeln der Tripitaka Koreana 1 In der Begrundung fur die Eintragung heisst es unter anderem 1 Die Aufbewahrungsgebaude wurden speziell fur die naturliche Beluftung entwickelt und stimmen angepasst an die klimatischen Bedingungen Temperatur und Feuchtigkeit ab wodurch sie die Holztafeln fur etwa 500 Jahre vor Nagetieren und Insektenbefall schutzten Der Haeinsa Tempelkomplex ist ein beruhmtes Ziel fur Pilgerfahrten nicht nur unter koreanischen Buddhisten sondern auch unter Buddhisten und Gelehrten aus der ganzen Welt Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien iv und vi 1 iv Die Aufbewahrungsgebaude des Haeinsa Tempels sind einzigartig sowohl im Hinblick auf ihre Altertumlichkeit insoweit diese spezialisierte Art von Bauwerken betroffen ist als auch fur die bemerkenswert wirkungsvollen Losungen die im 15 Jahrhundert entwickelt wurden um das Problem der Lagerung der 80 000 Holztafeln die zum Drucken der buddhistischen Schriften Tripitaka Koreana verwendet wurden Und zu ihrer Bewahrung vor Verfall zu bewaltigen vi Das Janggyeong Panjeon und seine einzigartige Sammlung der Holztafeln der Tripitaka Koreana aus dem 13 Jahrhundert die aufgrund der Kunstfertigkeit und der hervorragenden Ausfuhrung von Gravurtechniken herausragend sind besetzen eine aussergewohnliche Position in der Geschichte des Buddhismus als die vollstandigste und genaueste Textsammlung buddhistischer Lehrtexte in der Welt Bildergalerie Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp Siehe auch BearbeitenBuddhismus in Korea Nationalschatze SudkoreasLiteratur BearbeitenTripitaka Depository at Haeinsa Temple In Cultural Heritage Administration of South Korea Hrsg World Heritage in Korea 2011 S 28 39 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haeinsa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Haeinsa Tempel auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Lewis R Lancaster und Sung bae Park The Korean Buddhist Canon A Descriptive Catalogue Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive englisch Tempel Haeinsa 해인사 In Visit Korea Korea Tourism Organization abgerufen am 6 Mai 2014 englisch Die Tripitaka Koreana Koreas Buddhistische Bibel Nicht mehr online verfugbar In metropolis arte tv 22 Oktober 2005 ehemals im Original abgerufen am 6 Mai 2014 1 2 Vorlage Toter Link www arte tv Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Tripitaka Koreana In Encyclopedia Britannica Abgerufen am 6 Mai 2014 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d UNESCO World Heritage Centre Haeinsa Temple Janggyeong Panjeon the Depositories for the Tripitaka Koreana Woodblocks In whc unesco org Abgerufen am 6 Februar 2017 englisch a b c Asian Historical Architecture Abgerufen am 6 Mai 2014 englisch Tripitaka Koreana History Nicht mehr online verfugbar In Homepage Haeinsa 2002 archiviert vom Original am 25 Mai 2014 abgerufen am 6 Mai 2014 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www 80000 or kr Martin Brauen Schmelzender Buddha NZZ 5 Oktober 2011 abgerufen am 6 Mai 2014 Bericht der NZZ uber ein Kunstprojekt mit historischem Ruckblick World Heritage List PDF Hainsa UNESCO 21 Oktober 1994 S 1 14 abgerufen am 6 Mai 2014 englisch Haeinsa Daejanggyeongpan Palman Daejanggyeong In Visit Korea Korea Tourism Organization abgerufen am 6 Mai 2014 englisch englisch Haeinsa Temple Janggyeong Panjeon the Depositories for the Tripitaka Koreana Woodblocks deutsche Ubersetzung entsprechend Welterbeliste In Unesco de Abgerufen am 5 Februar 2017 mit Anpassung der Transkription UNESCO World Heritage Centre Decision CONF 203 VIII C 1 In whc unesco org Abgerufen am 6 Februar 2017 englisch Welterbestatten in Sudkorea Kulturerbe Grottentempel Seokguram und Tempel Bulguksa 1995 Haeinsa Tempel Aufbewahrungsort der Tripitaka Koreana 1995 Jongmyo Schrein 1995 Changdeokgung Palast 1997 Festung Hwaseong 1997 Historische Statten von Gyeongju 2000 Dolmenstatten von Gochang Hwasun und Ganghwa 2000 Konigsgraber der Joseon Dynastie 2009 Historische Dorfer Hahoe und Yangdong 2010 Festung Namhansanseong 2014 Historische Statten von Baekje 2015 Sansa buddhistische Bergkloster in Korea 2018 Seowon 2019 Naturerbe Jeju Vulkaninsel und Lavatunnel 2007 Getbol 2021 35 801216 128 097946 Koordinaten 35 48 4 4 N 128 5 52 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haeinsa amp oldid 237404366