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Jongmyo ist ein konfuzianischer Schrein in der koreanischen Hauptstadt Seoul Er dient der Ahnenverehrung fur die Herrscher der Joseon Dynastie die Korea von 1392 bis 1910 beherrschte und den Konfuzianismus in Korea forderte 1985 wurde Jeongjeon die Haupthalle des Schreins mit der Registrierungsnummer 227 in die Nationalschatze Sudkoreas aufgenommen 1995 wurde der gesamte Schrein von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklart 1 Das jahrlich in dem Schrein abgehaltene Ritual der Ahnenverehrung und die dazugehorige Musik wurden 2008 in die Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen 2 Jongmyo SchreinUNESCO WelterbeJeongjeon Halle des Jongmyo SchreinsVertragsstaat en Korea Sud SudkoreaTyp KulturKriterien iv Flache 19 4 haReferenz Nr 738UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1995 Sitzung 19 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Riten 5 Weltkulturerbe 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Schrein Lage 37 575284 126 993193 liegt im Quartier Hunjeong dong im Stadtbezirk Jongno gu von Seoul sudlich der beiden Konigspalaste Changdeokgung und Changgyeonggung in einem Park der ursprunglich bis zu den Palasten durchging Wahrend der japanischen Herrschaft wurde eine Strasse gebaut die den Schrein von den Palasten trennt Mittlerweile gibt es Plane den Park durchgehend wiederherzustellen Geschichte BearbeitenKonig Taejo reg 1392 1398 der erste Konig der Joseon Dynastie verlegte die Hauptstadt des Konigreichs Joseon 1394 von Gaeseong dem heutigen Kaesŏng nach Hanyang im heutigen Seoul Dort liess er von Oktober 1394 bis September 1395 den Ahnenschrein errichten Die Haupthalle Jeongjeon hatte damals sieben Kammern jede zur Aufnahme holzerner Gedenktafeln an einen Konig und seine Frau oder Frauen bestimmt Konig Sejong reg 1418 1450 liess 1421 Yeongnyeongjeon als zweite Halle mit sechs Kammern errichten Im Imjin Krieg 1592 bis 1598 brannten die japanischen Invasoren die Holzgebaude des Schreins nieder von 1604 bis 1608 wurden sie wiederaufgebaut und erweitert 3 Die Gedenktafeln waren im Haus eines Burgers versteckt worden und wurden 1608 wieder in die neu errichteten Hallen uberfuhrt 4 Jeongjeon hatten nun elf Kammern und Yeongnyeongjeon zehn Yeongnyeongjeon wurde 1667 auf zwolf Kammern erweitert und Jeongjeon 1726 auf funfzehn 1836 wurde Jeongjeon auf die heutigen 19 Kammern erweitert und Yeongnyeongjeon auf sechzehn 5 Beschreibung BearbeitenDer Schrein besteht im Wesentlichen aus zwei Hallen der Haupthalle Jeongjeon Lage 37 57494 126 994007 und der Nebenhalle Yeongnyeongjeon Lage 37 575966 126 992782 die getrennt voneinander in dem Park liegen Beide Hallen sind jeweils von einem ummauerten rechteckigen Hof umgeben der einen grosseren Torbau auf der Halle gegenuberliegenden Seite und je einem kleineren Torbau in den seitlichen Mauern hat Jeongjeon ist eine langgestreckte Halle mit einer Lange von etwa 100 Metern Damit ist sie der langste einteilige Holzbau in traditionellem Stil in Korea 6 Unter einem von Holzpfosten gestutzten Vordach offnen sich die Eingange in 19 Kammern in denen die Gedenktafeln von 19 Konigen und 30 Koniginnen aufbewahrt werden Der Hof in dem die Halle liegt ist etwa 140 Meter breit und 90 Meter tief An der Eingangsseite des Hofs liegt rechts des Torbaus der Schrein Gongsindang Lage 37 574266 126 994131 in dem 83 Gedenktafeln an verdienstvolle Untergebene der Joseon Dynastie aufbewahrt werden und links Shilsadang Lage 37 574532 126 993323 ein Schrein fur die Gotter des Himmels und der Erde 7 Auch Yeongnyeongjeon ist eine langgestreckte Halle jedoch nur etwa 70 Meter lang Sie ist ahnlich aufgebaut wie Jeongjeon hat aber einen leicht erhohten Mittelteil Die Halle hat 16 Kammern in denen die Gedenktafeln von 16 Konigen und 18 Koniginnen aufbewahrt werden Dazu zahlen auch vier Generationen von Taejos Vorfahren und Mitglieder der koniglichen Familie die postum zum Konig oder zur Konigin ernannt wurden 5 Der ummauerte Hof in dem die Halle liegt ist etwa 90 Meter breit und 80 Meter tief Weitere kleinere Gebaude sind uber den Park verstreut grosstenteils sudostlich der beiden grossen Hallen Dazu gehoren die Gedachtnisstatte Mangmyoru Lage 37 572865 126 994927 der Schrein Gongmingdang Lage 37 572935 126 995106 fur Konig Gongmin von Goryeo das Lagergebaude Hyangdaecheong Lage 37 573146 126 994885 und der Jaegung Bereich Lage 37 573887 126 994636 wo der Konig auf den Beginn der Zeremonien wartete 1 Im Suden des Parks gibt es auch zwei kleine Teiche Lage 1 37 572847 126 994564 Lage 2 37 572303 126 994278 mit je einer runden Insel in der Mitte nbsp Tor zum Jeongjeon nbsp Jeongjeon nbsp Jeongjeon nbsp Tor zum Yeongnyeongjeon nbsp YeongnyeongjeonRiten BearbeitenJahrlich am ersten Sonntag im Mai wird im Jongmyo Schrein ein Ritual der Ahnenverehrung begangen das Jongmyo Jerye oder Jongmyo Daeje genannt wird begleitet von einer Prozession Gesang Jongmyo Akjang Musik Jongmyo Jeryeak und Tanz Palilmu Das Ritual wird von Nachfahren der koniglichen Familie organisiert Die meisten Elemente der Zeremonie wurden im 15 Jahrhundert festgelegt und sind unverandert erhalten geblieben 2 Das Ritual umfasst das Begrussen der Geister das Decken des Tisches fur ein rituelles Essen und das Reinigen der Sitze das Anbieten dreier ritueller Kelche von Wein das Erbitten des Segens durch die Geister das Abraumen der rituellen Speisen und das Verabschieden der Geister Es wird abgeschlossen durch das Verbrennen der Papiere mit den verwendeten Gebeten 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Weltkulturerbe BearbeitenDer Jongmyo Schrein der koniglichen Ahnenverehrung in Seoul 9 wurde 1995 aufgrund eines Beschlusses der 19 Sitzung des Welterbekomitees als Kulturerbestatte in die Liste des UNESCO Welterbes eingetragen 10 Damit gehort es mit Grottentempel Seokguram und Tempel Bulguksa und dem Tempel Haeinsa zu den ersten Weltkulturerbestatten in Sudkorea das 1988 der Welterbekonvention beigetreten war Das Schutzgebiet hat eine Flache von 19 4 ha 1 In der Begrundung fur die Eintragung heisst es unter anderem 1 Jongmyo ist der alteste und authentischste der konfuzianischen koniglichen Ahnenschreine mit einer einzigartigen raumlichen Anordnung die in ihrer Gesamtheit erhalten geblieben ist Beim Jongmyo Jerye werden noch traditionelle Rituale der Ahnenverehrung durchgefuhrt zusammen mit der begleitenden Ritualmusik und Tanzauffuhrung Die Eintragung erfolgte aufgrund des Kriteriums iv 1 iv Der Jongmyo Schrein ist ein herausragendes Beispiel fur einen konfuzianischen koniglichen Ahnenschrein der seit dem 16 Jahrhundert relativ unbeschadigt uberdauert hat und dessen Bedeutung noch durch die Bewahrung eines wichtigen Bestandteils des immateriellen Kulturerbes in Form traditioneller ritueller Praktiken und Formen gesteigert wird Literatur BearbeitenThe Royal Anchestral Shrine of the Joseon Dynasty In Cultural Heritage Administration of South Korea Hrsg World Heritage in Korea 2011 S 40 51 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jongmyo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jongmyo Schrein auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch A Brief Note on Jongmyo In www jongmyo net com englisch Jongmyo Shrine In visitkorea or kr Korea Tourism Organization englisch Jongmyo Shrine In www lifeinkorea com englisch Jongmyo Ancestral Shrine In www orientalarchitecture com englisch Jongmyo Shrine In www theseoulguide com englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jongmyo Shrine In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre abgerufen am 6 Februar 2017 englisch a b UNESCO Royal ancestral ritual in the Jongmyo shrine and its music In unesco org Abgerufen am 27 Februar 2017 englisch Jongmyo Shrine In english visitkorea or kr Korea Tourism Organization archiviert vom Original am 5 Februar 2017 abgerufen am 28 Februar 2017 englisch Jongmyo Ancestral Shrine Seoul Korea South In orientalarchitecture com Abgerufen am 28 Februar 2017 a b Jongmyo Shrine In The Seoul Guide Online Travel Guide For Seoul South Korea Online abgerufen am 28 Februar 2017 Jongmyo Shrine In lifeinkorea com Abgerufen am 28 Februar 2017 A Brief Note on Jongmyo In jongmyo net Abgerufen am 28 Februar 2017 Jongmyo Daeje In jongmyo net Archiviert vom Original am 12 Oktober 2007 abgerufen am 2 Februar 2017 englisch englisch Jongmyo Shrine deutscher Titel entsprechend Welterbeliste In Unesco de Deutsche UNESCO Kommission abgerufen am 11 Februar 2017 mit Anpassung der Transkription Decision CONF 203 VIII C 1 In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre abgerufen am 8 Februar 2017 englisch nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Welterbestatten in Sudkorea Kulturerbe Grottentempel Seokguram und Tempel Bulguksa 1995 Haeinsa Tempel Aufbewahrungsort der Tripitaka Koreana 1995 Jongmyo Schrein 1995 Changdeokgung Palast 1997 Festung Hwaseong 1997 Historische Statten von Gyeongju 2000 Dolmenstatten von Gochang Hwasun und Ganghwa 2000 Konigsgraber der Joseon Dynastie 2009 Historische Dorfer Hahoe und Yangdong 2010 Festung Namhansanseong 2014 Historische Statten von Baekje 2015 Sansa buddhistische Bergkloster in Korea 2018 Seowon 2019 Naturerbe Jeju Vulkaninsel und Lavatunnel 2007 Getbol 2021 Normdaten Geografikum GND 7527117 5 lobid OGND AKS VIAF 241243596 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jongmyo amp oldid 235665703