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Die Hohlen von Isturitz und Oxocelhaya frz Grottes d Isturitz et d Oxocelhaya oder Grottes d Oxocelhaya et d Isturits befinden sich im Departement Pyrenees Atlantiques in Frankreich und gehoren zu den baskischen Gemeinden Isturits auch Isturitz und Saint Martin d Arberoue im Kanton Pays de Bidache Amikuze et Ostibarre Sie liegen etwa 12 km vom Stadtchen Hasparren entfernt Die Schauhohlen sind Teil eines Karsthohlensystems der Eingang liegt 209 m uber dem Meeresspiegel Die Hohlen enthalten Siedlungsschichten vom Mousterien bis in an das Ende des Jungpalaolithikums und zahlen mit ihren Kleinkunstwerken und Artefakten zu den bekanntesten Fundplatzen der Altsteinzeit in Sudfrankreich 1 Hohlen von Isturitz und OxocelhayaDer Eingang der Hohlen von Isturitz und OxocelhayaDer Eingang der Hohlen von Isturitz und OxocelhayaLage Departement Pyrenees Atlantiques FrankreichHohe 209 mGeographischeLage 43 21 10 N 1 12 22 W 43 352777777778 1 2061111111111 209 Koordinaten 43 21 10 N 1 12 22 WHohlen von Isturitz und Oxocelhaya Nouvelle Aquitaine Schauhohle seit JaGesamtlange je 100 mBesonderheiten Archaologischer FundplatzWebsite www grottes isturitz com Inhaltsverzeichnis 1 Das Hohlensystem 2 Forschungsgeschichte 3 Stratigraphie 4 Datierung 5 Fauna und Klima 6 Literatur 7 Belege 8 WeblinksDas Hohlensystem BearbeitenDie Hohlen die ursprunglich durch den Fluss Arberoue ausgeschwemmt wurden bilden ein Hohlensystem das sich auf mehrere Ebenen verteilt Die Grotte d Isturitz ist die oberste darunter folgt die Hohle mit dem baskischen Namen Oxocelhaya Hariztoya die unter anderem fur ihre strahlend weissen Stalagmiten und einige Hohlenmalereien sowie Felsritzungen bekannt ist Beide Hohlen konnen besichtigt werden Die unterste Hohle Grotte d Erberua ist mit Wasser gefullt und daher nur mit Taucherausrustung begehbar Auch diese Hohle wurde von den eiszeitlichen Menschen aufgesucht Die oberste Hohle besteht aus zwei je etwa 100 m langen Hohlenraumen die durch Gange miteinander verbunden sind und eine Flache von ca 2 500 m einnehmen Der nordliche Raum bekam den Namen Salle d Isturitz oder Grande Salle da dieser Bereich mit seinem nordlichen Eingang in der Kommune Isturitz liegt Der sudliche Hohlenraum wurde Salle de Saint Martin benannt und liegt in der Kommune von Saint Martin d Arberoue Den Namen Isturitz erhielt die oberste Hohle aufgrund der Tatsache dass bis 1912 nur der nordliche Eingang bekannt war Der Eingang der in der Kommune Saint Martin d Arberoue liegt dient heute als Haupteingang Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Isturitz ist No 6Von 1895 bis 1898 wurde im nordostlichen Bereich der Hohle Phosphat abgebaut Die wenigen Artefakte die zu dieser Zeit geborgen wurden sind heute unauffindbar oder wurden teilweise schon wahrend der Arbeiten zerstort Erst ab 1912 wurde die Hohle als offizielle Fundstelle anerkannt und systematisch von Eduard Pessamard ergraben Seine Ergebnisse die er bis 1922 gesammelt hatte veroffentlichte er in mehreren Artikeln und abschliessend 1944 in einer Monographie Zwischen 1928 und 1950 ubernahm Rene de Saint Perier die Leitung und veroffentlichte abschliessend drei Bande mit allen ergrabenen Artefakten aus den Schichten des Mousterien bis zum Magdalenien Seit 1999 leitet Christian Normand die Ausgrabungen Isturitz gilt als eine von sehr wenigen Fundstellen in denen genau datierte Fossilien des anatomisch modernen Menschen Homo sapiens in unmittelbarem Zusammenhang mit Artefakten aus der Epoche des fruhen Aurignacien geborgen wurden Insgesamt wurden mehr als 100 Knochen und Zahne entdeckt fur die mit Hilfe der Beschleuniger Massenspektrometrie ein Alter von 42 625 bis 41 355 Jahren Cal BP errechnet wurde 2 Stratigraphie BearbeitenGrosser Saal Der unterste archaologische Horizont besteht aus einer braunen sehr dichten Lehmschicht mit grobem Schutt Die gefundenen Artefakte schrieb man dem Aurignacien zu Schicht V Deutlich unterscheidet sich die daruberliegende Schicht Diese besteht grossenteils aus organischem Material mit eingetieften Feuerstellen und Holzkohleresten die fur die C14 Datierung verwendet wurden Die Steinartefakte liessen eine Zuschreibung ins Gravettien zu Schicht IV Die nachste sehr machtige und helle Schicht III ebenfalls dem Gravettien zuzuschreiben ist klar vom Solutreen der Schicht III a abgesetzt Daran anschliessend fand man im Salle d Isturitz eine 0 1 bis 1 0 m machtige Schicht des Magdalenien moyen auf der eine weitere Magdalenien Schicht folgt die junger datiert werden kann da sich die gefundenen Harpunen und Geschossspitzen von der darunter liegenden Schicht unterscheiden Man ergrub ausserdem noch einen weiteren archaologischen Horizont des Azilien I a nbsp Speerspitze mit gegabelter Basis aus der Zeit des Magdalenien aus der Hohle von Isturitz im Museum de ToulouseSalle de Saint Martin Hier wurden zwei Fundhorizonte des Mousterien entdeckt die durch eine Stalagmitenschicht vom jungeren Aurignacien getrennt sind Diese Schicht existiert nicht im Salle d Isturitz Uber dem nachsten auch Protoaurignacien genannten Horizont folgt die Schicht S II ebenfalls Aurignacien die deutlich durch eine Stalagmitenschicht von der darunter liegenden getrennt ist Saint Perier fand vom Solutreen nur wenige Spuren im Salle de Saint Martin Daruber folgt eine Schicht des mittleren Magdalenien das durch eine weitere Stalagmitenschicht abgeschlossen wurde und sich mit dem Magdalenien II aus dem Salle d Isturitz verbinden lasst Korrelation der Stratigraphien Der stratigraphische Befund gibt Aufschluss uber die Nutzung der Hohle Der Neandertaler hielt sich vermutlich nur in dem Salle de Saint Martin auf Im Aurignacien wurde die gesamte Flache genutzt jedoch geschah dies nicht gleichzeitig Die Grotte wurde vermutlich erst von Menschen des Magdalenien moyen komplett besiedelt Es fanden sich weitere wenige Spuren neolithischer bronzezeitlicher und romischer Nutzung Die Stratigraphie von Passemard und von Saint zeigen zwar Unterschiede in den Ausmassen der einzelnen Horizonte doch kann dies auf unterschiedliche Grabungsmethoden der beiden Forscher hindeuten Datierung BearbeitenDas Aurignacien das in Isturitz in ca drei Phasen gegliedert werden kann wurde mit Hilfe der AMS und der C14 Methoden datiert Protoaurignacien 36 510 BP AMS fruhes Aurignacien 35 000 32 000 BP C14 spates Aurignacien 32 000 30 000 BP C14 Fur das Gravettien liegen C14 Daten vor die eine Nutzung zwischen 27 000 und 20 000 BP fur die Hohle Isturitz belegen Fauna und Klima BearbeitenDie ergrabenen Faunafunde des Jungpalaolithikums werden von Pferdeknochen dominiert Darauf folgen Ren und Hirsch Das Klima das mit Hilfe von Pollenanalyse rekonstruiert werden konnte zeigt eine deutliche Abkuhlung seit dem Aurignacien Im Solutreen herrschte ein feuchteres und weniger kaltes Klima das im Magdalenien nur leicht verandert Literatur BearbeitenPaul G Bahn Cave Art A guide to the decorated Ice Age Caves of Europe London 2007 Christine Brade The Prehistoric Flute Did It Exist In Galpin Society Journal 35 1982 138 150 Ingmar M Braun Wolfgang Zessin Palaolithische Barendarstellungen und Versuch einer zoologischethologischen Interpretation in Ursus Mitteilungsblatt des Zoovereins und des Zoos Schwerin 14 1 2008 19 39 Francesco d Errico Christopher Henshilwood Graeme Lawson Marian Vanhaeren Anne Marie Tillier Marie Soressi Frederique Bresson Bruno Maureille April Nowell Joseba Lakarra Lucinda Blackwell Michele Julien Archaeological Evidence for the Emergence of Language Symbolism and Music An Alternative Multidisciplinary Perspective In Journal of World Prehistory 17 1 2003 1 70 Xabier Esparza San Juan La cueva de Isturitz Su yacimiento y sus relaciones con la Cornisa Cantabrica durante el Paleolitico superior Madrid 1995 Xabier Esparza San Juan La cueva de Isturitz en el Pirineo occidental In Pyrenees prehistoriques 118 1996 73 86 Joachim Hahn Erkennen und Bestimmen von Steinartefakten Tubingen 1991 Andre Leroi Gourhan Prahistorische Kunst Die Ursprunge der Kunst in Europa Freiburg 1971 Emmanuel Passemard Fouilles a Isturitz Basses Pyrenees in Bulletin de la Societe prehistorique 10 1913 647 649 Emmanuel Passemard La caverne d Isturitz en Pays Basque In Prehistoire 9 1944 1 95 Rene de Saint Perier La grotte d Isturitz 3 Bde Paris 1930 1936 1952 Joao Zilhao Francesco d Errico The Chronology of the Aurignacian and of the Transitional Technocomplexes Dating Stratigraphies Cultural Implications Liege 2001 Belege Bearbeiten Die Fundumstande sind nicht immer eindeutig oder der Erhaltungszustand der Knochen schlecht sodass bei den Schadeln und Unterkiefern aus den franzosischen Hohlen La Quina Le Petit Puy Moyen La Chaise Gourdan Marlanaud Estelas Aubert Isturitz und Salleles Carbardes eine Deponierung rituellen Charakters nur vage vermutet werden kann M M Rind Menschenopfer 1998 S 101 Eintrag Isturitz in Bernard Wood Hrsg Wiley Blackwell Encyclopedia of Human Evolution 2 Bande Wiley Blackwell Chichester u a 2011 ISBN 978 1 4051 5510 6 Weblinks BearbeitenEnglische Beschreibung und Bilder auf donsmaps com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohlen von Isturitz und Oxocelhaya amp oldid 237948781