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Gustav Georg Hermann von Schrotter 26 Dezember 1830 in Landeshut Provinz Schlesien 12 September 1919 in Frankfurt Oder war ein preussischer Generalleutnant Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Literatur 3 Bildmaterial 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er war der Sohn des wirklichen Geheimen Oberjustizrates und Oberappellatinsprasidenten in Bromberg Gustav Georg Theodor von Schroetter 1798 1882 und dessen Ehefrau Johanna Sophie geborene Augustin 1805 1870 Sein Bruder Waldemar Georg Emil 1842 1894 wurde preussischer Generalmajor sein Bruder Wilhelm war Landrat des Kreises Wittgenstein und Oberregierungsrat in Frankfurt Oder Die Familie erhielt 1840 eine preussische Nobilitierung und war nicht naher verwandt mit dem gleichnamigen Geschlecht das 1685 in den polnischen Ritterstand erhoben worden war Militarkarriere Bearbeiten Schrotter besuchte Gymnasien in Frankfurt Oder Bromberg Berlin und Koslin Anschliessend studierte er an der Universitat Berlin Jura Am 7 Oktober 1849 trat er als Einjahrig Freiwilliger in die Garde Artillerie Brigade der Preussischen Armee ein Hier avancierte Schrotter am 8 Juni 1850 zum Portepeefahnrich und besuchte zur weiteren Ausbildung von Oktober 1850 bis Ende September 1853 die Vereinigte Artillerie und Ingenieurschule Zwischenzeitlich zum Sekondeleutnant aufgestiegen wurde er am 28 Marz 1854 unter Stellung a la suite zum Adjutanten der kombinierten Festungsartillerie Abteilung ernannt Schroter absolvierte dann vom 1 Oktober 1858 fur drei Jahre die Kriegsakademie und wurde als Premierleutnant wegen seiner guten Resultate zur Begleitung des Prinzen Karl von Hohenzollern Sigmaringen kommandiert Mit Karl dem spateren Konig von Rumanien unternahm Schrotter eine grosse Reise nach Frankreich Algier und Spanien Am 1 Mai 1863 erhielt Schrotter seine Kommandierung zur Trigonometrischen Abteilung des Grossen Generalstabes Dort avancierte er Mitte Marz 1864 zum Hauptmann und versah fur knapp zwei Monate Truppendienst als Batteriechef im Garde Feldartillerie Regiment Unter Stellung a la suite wurde Schrotter am 22 Dezember 1865 vom damaligen Kronprinzen Friedrich zum militarischen Erzieher Militargouverneur seines altesten Sohnes Wilhelm dem spateren Kaiser Wilhelm II ernannt Dabei wurde ihm der Vorzug gegenuber dem zweiten vorgesehenen Kandidaten Alfred von Waldersee gegeben Die Wahl auf ihn war u a auf Empfehlung Stockmars ein hubscher eleganter Mann und des Generalstabschefs Helmuth von Moltke durchaus gebildeter Mann gefallen 1 Schrotter trat seine Stellung am 1 Januar 1866 an Schrotter vermittelte dem jungen Prinzen erste Kenntnisse uber Uniformen Waffen und Waffengattungen 2 Seine zivile Erziehung erfuhr der Prinz dagegen in erster Linie durch den Gymnasiallehrer Georg Ernst Hinzpeter Allen Quellen zufolge war die Beziehung des spateren Kaisers zu seinem Erzieher der ihn auch im Reiten unterwies denkbar gut Wilhelms Biograph John Rohl urteilte spater Schrotter verkorperte vielleicht fur ihn Wilhelm ein Ideal nach welchem er zeit seines Lebens suchen solle 3 Ausserdem stellt Rohl die Theorie auf dass in der Beziehung zu Schrotter eine psychologische Grundlage fur das ungewohnlich enge Verhaltnis gelegt wurde das den nachmaligen Kaiser mit allen Mitgliedern seiner militarischen Umgebung verband 3 Unter Entbindung von seinem Verhaltnis als Militargouverneur wurde Schrotter am 6 August 1867 in den Grossen Generalstab versetzt Dort folgte am 22 Marz 1868 seine Beforderung zum Major sowie am 25 November die Versetzung in den Generalstab der 1 Division In dieser Stellung nahm Schrotter 1870 71 wahrend des Krieges gegen Frankreich an den Schlachten bei Colombey Noisseville Amiens und Saint Quentin sowie der Belagerung von Metz teil Ausgezeichnet mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde Schrotter nach dem Frieden von Frankfurt am 18 Oktober 1871 a la suite des Generalstabes gestellt und zum Direktor der Kriegsschule Metz ernannt Daran schloss vom 6 April 1872 bis zum 10 Marz 1876 eine Verwendung als Militarbevollmachtigter an die deutsche Botschaft in London an wo ihm die Pflege der militarpolitischen Beziehungen des Deutschen Reiches zum Vereinigten Konigreich oblagen Nach seiner Abberufung aus London wurde Schrotter Kommandeur des Niederschlesischen Feldartillerie Regiments Nr 5 in Sprottau und in dieser Eigenschaft am 22 Marz 1876 zum Oberst befordert Unter Stellung a la suite seines Regiments beauftragte man ihn am 22 September 1877 mit der Fuhrung der 10 Feldartillerie Brigade in Hannover und ernannte Schrotter am 13 November 1877 zum Kommandeur dieses Grossverbandes Er avancierte am 13 September 1882 zum Generalmajor und wurde am 2 September 1884 Ehrenritter des Johanniterordens Unter Verleihung des Charakters als Generalleutnant wurde Schrotter am 9 Oktober 1886 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt In nachmaliger Wurdigung seiner langjahrigen Verdienste erhielt Schrotter am 18 Januar 1896 den Stern zum Kronenorden II Klasse sowie am 25 Dezember 1910 den Stern zum Roten Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub 1918 19 erlebte Schrotter noch als greiser Mann von fast neunzig Jahren den Sturz seines einstigen Mundels vom deutschen Kaiserthron und seine Flucht ins hollandische Exil anlasslich des Endes des Ersten Weltkriegs mit Wilhelm II beschrieb seinen Erzieher Jahrzehnte spater als er in den 1920er Jahren als alter Mann seine Memoiren niederschrieb als einen Mann von einfachem schlichtem Wesen den ich sehr verehrt habe Er Schrotter verstand es in glucklicher Weise seinem Zogling die Kenntnis der militarischen Dinge zu vermitteln und sein Interesse das schon fruhzeitig durch das Vorbild von Grossvater und Vater geweckt war lebendig zu erhalten und zu vertiefen 4 Familie Bearbeiten Schrotter hatte sich am 25 Juli 1870 in Beisleiden mit Lina Wilhelmine Ludovika Auguste von Oldenburg 1843 1890 5 verheiratet Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor Georg Gustav Botho 21 Juni 1872 Oberstleutnant a D Johanna Adolfine Christiane 8 Dezember 1873 Hildegard Marie Friederike Jeannette 12 Januar 1876 1916 Otto Mauer Pfarrer Friedrich Wilhelm Georg 3 Juni 1877 HauptmannLiteratur BearbeitenKurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 10 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1942 DNB 986919810 S 201 203 Nr 3166 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1917 Elfter Jahrgang S 787Bildmaterial BearbeitenEine zeitgenossische Bilddarstellung Schrotters findet sich bei John Rohl Wilhelm II 1859 bis 1888 S 139 Einzelnachweise Bearbeiten John Rohl Wilhelm II S 138 Moltke fahrt mit der Charakterisierung fort Er ist das was man liebenswurdigen Schwerenother sic nennen pflegt alerliebste Gedichte rangirt sic sehr hubsch alle Arten von Festen kl Auffuhrungen usw zu denen er die nothigen sic Carmina und Reden zu liefern versteht An gleicher Stelle finden sich Charakterisierungen als dichterisch veranlagt als phlegmatisch zuruckhaltend und verschlossen sowie als vorzuglicher Mensch der von allen seinen Kameraden stets geliebt und geachtet werde Moltke beziehungsweise als die Ehrlichkeit und Bravheit selbst mit einem Anflug von Sturheit Stockmar Franz Herre Kaiser Wilhelm II Monarch zwischen den Zeiten 1993 S 20 a b John Rohl Wilhelm II S 141 Wilhelm Aus meinem Leben 1859 1888 1927 S 22 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser 1905 Sechster Jahrgang S 588Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Februar 2023 PersonendatenNAME Schrotter Gustav vonALTERNATIVNAMEN Schrotter Gustav Georg Hermann von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralleutnantGEBURTSDATUM 26 Dezember 1830GEBURTSORT Landeshut Provinz SchlesienSTERBEDATUM 12 September 1919STERBEORT Frankfurt Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Schrotter amp oldid 230687851