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Gustav Adolf Koettgen auch Kottgen 9 Mai 1805 in Langenberg 13 November 1882 in Dusseldorf Pempelfort 1 war ein deutscher Maler und Mitglied des Kommunistischen Korrespondenz Komitees Selbstportrat Gustav Adolf Koettgens 1838 1844 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Gemalde und Zeichnungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Adolf Koettgen 2 war ein Sohn des Kaufmanns Fabrikanten und Schriftstellers Johann Adolph Koettgen 28 Mai 1777 in Neviges 15 Oktober 1838 in Langenberg und Helene Koettgen geb Theegarten 1781 in Solingen 1846 in Langenberg Ab 1822 studierte er an der Koniglichen Kunstakademie in Dusseldorf Seine Lehrer waren Peter von Cornelius und Heinrich Christoph Kolbe Wie sein Freund Wilhelm Kaulbach ging er 1827 zum weiteren Studium nach Munchen Am 2 Oktober 1827 immatrikulierte er sich dort an der Akademie der bildenden Kunste 3 Hier lernte er im Kunst Verein u a Heinrich Heine kennen und wandte sich vom pietistischen Milieu Langenbergs ab Wahrend seines Studiums und auch spater schuf er viele Portrats seiner Eltern und Verwandten Seit etwa 1833 arbeitete er als erfolgreicher Portratmaler in Elberfeld Solingen und Koln Er schuf Portrats von Angehorigen bergischer Unternehmer Familien wie Jung Boeddinghaus Hecker und Pottgiesser 4 Zum 8 15 und 22 Februar 1845 beantragte Koettgen beim Oberburgermeister von Elberfeld Johann Adolf von Carnap Versammlungen im Zweibrucker Hof 5 Es waren die ersten offentlichen kommunistischen Versammlungen in Deutschland Koettgen fungierte als Prasident 6 Moses Hess und Friedrich Engels traten als Redner auf Es waren 40 bis 200 Personen anwesend 7 darunter auch Hugo Wesendonk Hermann Puttmann und Wolfgang Muller von Konigswinter Engels sprach am 8 Februar uber die Konkurrenz und die kommunistische Gesellschaft 8 und am 15 Februar uber das Schutzzollsystem 9 Geplant war fur eine weitere dann verbotene Versammlung seine Beschreibung der in neuerer Zeit entstandenen und noch bestehenden kommunistischen Ansiedlungen 10 Die Versammlung erregte auch beim preussischen Innenminister von Arnim Aufsehen 11 Am 24 Mai 1846 schrieb Koettgen Im Namen mehrerer Kommunisten des Wuppertals 12 an Friedrich Engels 13 Das Kommunistische Korrespondenz Komitee beantwortete sein Schreiben und forderte ihn und seine Gesinnungsgenossen auf aktiv zu werden und durch Wort und Tat das Brusseler Komitee zu unterstutzen 14 Nach dem Zeugnis von Engels war Koettgen noch 1847 eng mit Moses Hess befreundet 15 Im September 1845 wollte ihn Wilhelm Weitling in Elberfeld besuchen 16 Koettgen blieb aktives Mitglied des Bundes der Kommunisten Moses Hess hatte ihn als Mitglied geworben 17 Im August 1845 heiratete er Marie Auguste Adelgunde Lyra in Osnabruck 18 Nach dem offentlichen Auftritt in Elberfeld blieben die Portratauftrage von Unternehmern im Rheinland aus Es gab aber Arbeitsmoglichkeiten in Bremen Dort wurde Koettgen Mitglied des Allgemeinen Arbeitervereins und gab im April 1849 die Zeitung Vereinigung zur Interessenvertretung der Arbeiter heraus 19 Auch seine Frau war politisch aktiv und grundete den Demokratischen Frauenverein 1849 in Bremen Koettgen wurde wegen des Vortrags seines Gedichtes Fruhlingslied mit der Schlusszeile die Glieder gelten alle gleich und Brot und Arbeit liefert reich die rote Republik auf einer Volksversammlung in Eystrup am 6 Mai 1849 verhaftet und zu zweimonatiger Haft verurteilt Nach Strafverbussung wurde er aus Bremen ausgewiesen Die Familie ging nach Hamburg Koettgen wurde ein beliebtes und anerkanntes Mitglied des Hamburger Kunstlervereins von 1832 und schuf in Hamburg viele Portrats 20 Er und seine Familie erhielten jedoch keine dauernde Aufenthaltsgenehmigung In Hamburg wurde das dritte Kind Karl Friedrich geboren und am 13 April 1851 im Hamburger Michel getauft Nicht anwesend waren zwei der insgesamt funf Taufpaten namlich Karl Marx und Friedrich Engels 21 Da die Einkunfte aus dem Verkauf der Bilder nicht ausreichten um die wachsende Familie zu ernahren eroffnete Adelgunde Kottgen zusammen mit Emilie Bieber 1852 ein Fotoatelier 22 Koettgen beteiligte sich mit zahlreichen Gemalden 1852 und 1853 an der Permanenten Kunstausstellung im Casino in Elberfeld Am 5 November 1854 meldete sich die Familie in Dusseldorf an Hier wurde Koettgen wie viele andere Kunstler der Dusseldorfer Malerschule aktives Mitglied des Dusseldorfer Malkastens Im Gegensatz zu immer wiederholten Berichten war Gustav Adolf Koettgen nie in Karlsbad 23 Er wird mit seinem entfernten Verwandten Gustav Kottgen aus Barmen verwechselt Koettgens malerisches Werk blieb weitgehend unbekannt da es sich uberwiegend in Privatbesitz befindet Im August 1861 malte er in Dusseldorf seinen Schwager Justus Wilhelm Lyra Aufsehen erregten seine Kopien von Portrats beruhmter Personlichkeiten darunter Martin Luther Johannes Calvin Huldreich Zwingli Philipp Melanchton Alexander von Humboldt Beethoven Handel Mozart Heinrich von Gagern Lajos Kossuth Robert Blum und Wilhelm Adolph von Trutzschler 1863 wurde er Mitglied im Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein 24 1867 wird Koettgen wegen eines Gedichtes im Sozialdemokrat in Berlin zu 20 Talern Geldstrafe oder 14 Tagen Haft verurteilt Der einzige Sohn der Familie der das Erwachsenenalter erreichte wurde Kaufmann in London 1866 besuchte dieser Karl Marx in seiner Wohnung Gustav Adolf Koettgen entschuldigte den jungen Mann der sich nicht vorher angemeldet hatte in einem Brief an Marx 25 1879 wurde seine Wohnung von der Polizei durchsucht 26 Ein noch nicht geoffneter Brief des bekannten Linkssozialisten Johann Most entging durch Zufall den Polizisten 27 Das Sozialistengesetz setzte dem politischen Wirken von Gustav Adolf Koettgen ein Ende Familie BearbeitenGustav Adolph Koettgen heiratete am 17 August 1845 in Osnabruck Marie Auguste Adelgunde Lyra 19 Dezember 1823 in Osnabruck 2 April 1909 in Dusseldorf 28 Seine Kinder waren Gustav Adolf August Wilhelm Julius Koettgen 8 Juni 1846 in Elberfeld 1924 in London Laura Adeline Adelgunde Auguste Koettgen 31 August 1848 in Bremen 1924 in Godesberg verheiratet mit dem Maler Johannes Gehrts Karl Friedrich Koettgen 14 Dezember 1850 in Hamburg 22 September 1851 in Hamburg Auguste Koettgen 25 Mai 1853 in Hamburg 1924 in Bonn Sangerin Anna Mathilde Karoline Maria Koettgen 19 September 1855 in Dusseldorf 8 Juni 1901 in Dusseldorf verheiratet mit dem Maler Carl Gehrts 29 Gemalde und Zeichnungen BearbeitenLuther 1819 Zwingli 1819 Selbstportrat 1838 1844 Adolf Koettgen im Kreise seiner Familie Landrat Carl Theodor Graf Seyssel d Aix Oberburgermeister Adolf von Carnap Hochzeitsbild von Julius Koettgen und Charlotte Muller etwa 1843 Moses Hess etwa 1844 Laura und Andreas die Kinder des Malers Gemalde signiert und datiert 1853 Focke Museum Bremen nbsp Johann Adolph Koettgen der Vater nbsp Helene Koettgen die Mutter nbsp Moses Hess nbsp Frohliche Runde in Langenberg mit G A Koettgen Julius F Kottgen vorne und anderenWerke BearbeitenHrsg Vereinigung Zeitschrift fur sammtliche Arbeiter Bremen April Juni 1849 Digitalisat Gedichte u a in Der Sprecher oder Rheinisch Westphalischer Anzeiger Wesel Nr 5 vom 17 Januar 1944 Scheidegrusse des Malers G A Kottgen Nr 29 vom 10 April 1844 Schone Tat Nr 44 vom 3 Juni 1843 Glaubensmuth und Nr 48 vom 17 Juni 1843 An meine Glaubensbruder Gedicht Morgengruss im Sozialdemokrat vom 1 Marz 1867 BerlinLiteratur BearbeitenEduard Koettgen Hrsg Geschichte der Familie Koettgen 1632 1910 Dusseldorf o J Hermann Puttmann Hrsg Rheinische Jahrbucher zur gesellschaftlichen Reform Band 1 Darmstadt 1945 S 62 ff Walter Cohen Koettgen Gustav Adolf In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 21 Knip Kruger E A Seemann Leipzig 1927 S 195 Helmut Hirsch Carnaps Bericht uber die Elberfelder Versammlungen Ein Dokument zur Geschichte des rheinischen Fruhsozialismus In Bulletin of the IISG Band 8 Assen Amsterdam 1953 S 104 114 Der Bund der Kommunisten Dokumente und Materialien 1836 1849 Band 1 Dietz Verlag Berlin 1970 S 210 211 342 344 351 353 355 1025 1043 Werner Biebusch Revolution und Staatsstreich Verfassungskampfe in Bremen 1848 1854 Bremen 1973 Michael Knieriem Zwei unbekannte Aktenstucke uber die Elberfelder Versammlungen im Jahre 1845 Ein Beitrag zur Geschichte des rheinischen Fruhsozialismus In Mitteilungen des Stadtarchivs Wuppertal 1 Jg Heft 1 April 1976 S 12 21 Jurgen Reulecke Die erste sozialistische Versammlung in Deutschland Ein unbekannter Augenzeugenbericht In Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 87 Band Ph C EW Schmidt Neustadt an der Aisch 1977 S 97 109 Wolfgang Hutt Die Dusseldorfer Malerschule 1819 1869 Seemann Leipzig 1984 S 186 190 und 285 f Michael Knieriem Marx und Engels als Taufpaten im Jahre 1851 In Jahrbuch des IMSF 8 Frankfurt am Main 1985 S 270 274 Digitalisat Ilsetraut Lindemann Gustav Adolf Kottgen 1805 1882 Demokratischer Revolutionar und Maler des Portrats von J W Lyra In Osnabrucker Mitteilungen Band 93 Osnabruck 1988 S 91 102 Carsten Roth Gustav Adolf Kottgen In Hans Paffrath Hrsg Lexikon der Dusseldorfer Malerschule 1819 1918 Band 2 Haach Murtfeldt Herausgegeben vom Kunstmuseum Dusseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath Bruckmann Munchen 1998 ISBN 3 7654 3010 2 S 227 f Horst Heidermann Gustav Adolf Kottgen Ein Dusseldorfer Maler zwischen Kunst und Politik In Dusseldorfer Jahrbuch 79 2009 S 203 257 Horst Heidermann Randnotizen zu Gustav Adolf Kottgen In Dusseldorfer Jahrbuch 84 2014 S 155 180 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav Adolph Koettgen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gustav Adolf Koettgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kunstlerverein Malkasten gegrundet 1848 Bestandsverzeichnis DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Koettgens Sterbeort Nordstrasse 100 gehort heute zum Dusseldorfer Stadtteil Pempelfort Zur Hausnummernangabe siehe Michael Knieriem Marx und Engels als Taufpaten im Jahre 1851 S 274 Die Schreibung der Vornamen und des Nachnamens stutzt sich auf die Schreibungen in den Kirchenbuchern Matrikel AdBK Munchen Wolfgang Hutt Die Dusseldorfer Malerschule 1819 1869 Seemann Leipzig 1984 S 186 190 und 285 f G A Koettgen an J A v Carnap 8 Februar 1845 Gedruckt in Michael Knieriem Uber Friedrich Engels Privates Offentliches und amtliches Aussagen und Zeugnisse von Zeitgenossen Wuppertal 1979 S 106 Nachrichten aus dem Engels Haus 2 Jurgen Reuleke S 102 Die erste 40 die zweite 130 die dritte wenigstens 200 Menschen stark Friedrich Engels an Karl Marx 22 Februar 7 Marz 1845 Marx Engels Gesamtausgabe Abteilung III Band 1 S 267 Zwei Reden in Elberfeld In Marx Engels Werke Band 2 S 536 548 Digitalisat Memento des Originals vom 3 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dearchiv de Marx Engels Werke Band 2 S 549 557 Marx Engels Werke Band 2 S 521 535 Digitalisat Memento des Originals vom 3 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dearchiv de Schreiben von Armins vom 15 Mai 1845 abgedruckt bei Jurgen Reulecke S 104 Marx Engels Gesamtausgabe Abteilung III Band 2 S 814 Marx Engels Gesamtausgabe Abteilung III Band 2 S 224 Karl Marx Friedrich Engels Philippe Charles Gigot und Wilhelm Wolff an Gustav Adolf Koettgen 15 Juni 1846 Marx Engels Gesamtausgabe Abteilung III Band 2 S 12 16 Nur Gustav Adolf Kottgen ist ihm treu geblieben Friedrich Engels an Karl Marx 15 Januar 1847 In Marx Engels Gesamtausgabe Abteilung III Band 2 S 82 Wilhelm Weitling an Moses Hess 2 September 1845 Edmund Silberner Moses Hess Briefwechsel Mouton s Gravenshage 1959 S 141 f Wolfgang Hutt Die Dusseldorfer Malerschule 1819 1869 VEB E A Seemann Buch und Kunstverlag Leipzig 1984 S 186 Edith Laudowicz Kottgen Marie Auguste Adelgunde geb Lyra In Frauen Geschichte n Bremer Frauenmuseum Hrsg Edition Falkenberg Bremen 2016 ISBN 978 3 95494 095 0 Vereinigung Zeitung fur sammtliche Arbeiter Allgemeiner Arbeiterverein in Bremen ZDB ID 1457788 4 erschienen vom 1 April bis 30 Juni 1849 dann Erscheinen eingestellt Staatsarchiv Hamburg Tagebuch des Hamburger Kunstler Vereins Bestands Nr 614 1 34 57 1 Band 4 und 1 Band 5 Michael Knieriem Marx und Engels als Taufpaten im Jahre 1851 S 273 Heike Foth Fotografie als Frauenberuf in Rolf Herz und B Bruns Hgb Hof Atelier Elvira 1887 1928 Munchen 1985 S 153 170 So z B Egon Erwin Kisch Karl Marx in Karlsbad Aufbau Verlag Berlin 1953 Gustav Lewy an Ferdinand Lassalle 25 Juli 1863 Internationales Institut fur Sozialgeschichte Amsterdam bisher nicht veroffentlicht Stadtarchiv Dusseldorf III 6918 Die Sozialdemokratie 1878 1895 Band 1 Bl 24 32 41 Eduard Kottgen Geschichte der Familie Kottgen Dusseldorf o J S 70 Bremer Frauenmuseum Frauenportraits Memento des Originals vom 3 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bremer frauenmuseum de Ingrid Bosch Hrsg Sabine Schroyen Carl Gehrts 1853 Hamburg 1989 Bonn Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bonn 1994Normdaten Person GND 11753076X lobid OGND AKS VIAF 42617722 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koettgen Gustav AdolfALTERNATIVNAMEN Koettgen Gustav Adolph Taufname Kottgen Adolph Koettgen AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Kommunist und SozialdemokratGEBURTSDATUM 9 Mai 1805GEBURTSORT LangenbergSTERBEDATUM 13 November 1882STERBEORT Dusseldorf Pempelfort Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Adolf Koettgen amp oldid 217392434