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Wilhelm Adolph von Trutzschler 20 Februar 1818 in Gotha 14 August 1849 in Mannheim war deutscher Politiker Demokrat und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung sowie des Sachsischen Landtags PortratErschiessung Wilhelm Adolph von Trutzschlers 1849 in MannheimSteleninschrift des sog Martyrer steins auf dem Hauptfriedhof von Mannheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Sonstiges 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFamilieWilhelm Adolph stammte aus dem vogtlandischen Geschlecht der von Trutzschler Seine Eltern waren der Geheime Regierungsrat Politiker und Ehrenburger von Gotha Franz Adolf von Trutzschler 1792 1873 1 und seine Gattin Elisabeth geb von Wangenheim Als 25 Jahriger heiratete er am 15 Oktober 1843 die 19 jahrige Gabriele von Mandelsloh 2 Tochter des Friedrich Maximilian von Mandelsloh 1790 in Dresden 1871 ebenda und der Mathilde Grafin von Rudiger 1804 in Dresden 1872 ebenda Das Ehepaar hatte zwei Kinder die aber bald Halbwaisen wurden Maximilian Franz Adolf von Trutzschler Freiherr zum Falkenstein auf Grossenbehringen Irrsingen etc 7 August 1845 in Zwickau N N 3 Er heiratete als 27 jahriger koniglich sachsischer Rittmeister am 13 Oktober 1872 in Dresden die 22 jahrige Isidore Freiin von Uckermann Bendeleben 13 Oktober 1850 in Dresden N N Das Ehepaar hatte eine Tochter Karoline von Trutzschler Freiin zum Falkenstein 18 Marz 1875 19 Oktober 1919 in Berlin Karoline heiratete am 25 September 1897 in Grossenbehringen Georg von der Decken auf Rittershausen 20 Februar 1871 in Ritterhof 30 Dezember 1947 in Rittershausen von dem sie sich aber 1906 nach 9 jahriger Ehe scheiden liess Oswald von Trutzschler Freiherr zum Falkenstein auf Muhlberg 1846 N N 4 koniglich sachsischer Leutnant Er heiratete als 38 Jahriger am 29 Mai 1888 in Dresden die 30 jahrige Amerikanerin Luise Welcott Leavitt 1858 N N aus Great Barrington Massachusetts USA Ihr Kind Luise von Trutzschler Freiin zu Falkenstein wurde zwolf Monate spater am 21 Mai 1889 in Dresden geboren Sie heiratete als 19 Jahrige auf Falkenstein den 5 Jahre alteren Otto von Boyneburgk 4 Mai 1884 Grossenhain 26 August 1914 gefallen bei Cul des Sarts Wallonien Belgien Er starb wenige Tage nach Beginn des Ersten Weltkriegs am 1 August 1914 nahe der franzosisch belgischen Grenze bei der Schlacht bzw der Belagerung von Namur 5 WerdegangWilhelm Adolph studierte 1835 1836 Medizin in Leipzig und 1836 1840 Jura in Jena Gottingen und Leipzig In Jena schloss er sich vermutlich 1836 der burschenschaftlichen Gesellschaft auf dem Burgkeller an in Leipzig stiftete er 1839 das Corps Montania Er trat 1843 in den sachsischen Justizdienst ein Durch sein freimutiges Auftreten erwarb er sich wahrend der Marzrevolution grosse Beliebtheit und wurde im Mai zum Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung gewahlt Er schloss sich der Donnersberg Fraktion an Auf dem Anfang des Jahres 1849 tagenden Sachsischen Landtag gehorte er als Vertreter des 46 Wahlbezirks der II Kammer an 6 und sass in der Verfassungsdeputation 7 Am 26 Mai 1849 trat er in den Dienst der badischen Revolutionsregierung und amtierte zunachst als Zivilkommissar in Mannheim und dann als Regierungsdirektor des Unterrheinkreises Nach der Niederschlagung der Revolution durch preussische Truppen versuchte er angeblich unter Mitnahme der Kreiskasse zu fliehen Nach der Konterrevolution in Mannheim wurde er von einigen Mannheimer Burgern und Dragonern festgehalten und den einruckenden preussischen Truppen ubergeben Als er verraten und von einer preussischen Streife gefangen genommen wurde vertraute er auf seine Unantastbarkeit als Mitglied der Deutschen Nationalversammlung Dennoch wurde ihm der Prozess gemacht Die Anklage lautete unter anderem auf Majestatsbeleidigung Aufruhr und Hochverrat Am 13 August 1849 verkundete ein preussisches Standgericht das bereits vorher feststehende Urteil Tod durch Erschiessen das schon am folgenden Tag den 14 August 1849 durch ein preussisches Erschiessungskommando auf dem Mannheimer Hauptfriedhof vollstreckt wurde 8 Dutzende weitere Todesurteile wurden von Kriegsgerichten im badischen Land gefallt und mit standrechtlicher Erschiessung vollzogen Tausende wurden zu langjahrigen Haftstrafen verurteilt Fast 80 000 Menschen fluchteten aus Baden viele davon als Auswanderer nach Amerika Unter ihnen war auch Gustav Struve einer der Fuhrer der Revolution in Baden der im Amerikanischen Burgerkrieg dann auf Seiten der Nordstaaten kampfte Ein Grossteil der badischen Soldaten wurde in Strafkompanien versetzt Eine Kriegssteuer Einquartierungskosten und freiwillige Zwangsanleihen wurden von der Bevolkerung erhoben Alle Manner uber 21 Jahre mussten in Kirchen den Huldigungseid auf den Grossherzog leisten Auch die Justiz und die Verwaltung wurden einer politischen Sauberung unterzogen Am 18 August 1849 schliesslich kehrte Grossherzog Leopold endgultig wieder in seine Residenz Karlsruhe zuruck wo er drei Jahre spater verstarb 9 10 Sonstiges Bearbeiten nbsp Gedenktafel Adolf von Trutzschler auf dem Wendelstein in Grunbach Vogtl Trutzschler war wahrscheinlich Mitglied im Bund der Freimaurer 11 Er ist Namensgeber des Trutzschler Platzes in Gotha Die Stadt Mannheim ehrte ihn durch das Namenspatronat der Trutzschlerstrasse In Chemnitz OT Rabenstein und in Plauen im Vogtland ist eine Strasse nach ihm benannt Auf dem Hauptfriedhof von Mannheim erinnert eine Gedenksaule als Martyrerstein an die Erschossenen von 1849 12 In Falkenstein im Vogtland wurde die Wilhelm Adolph von Trutzschler Oberschule nach ihm benannt 13 Seit 2013 verleiht diese Schule am Schuljahresende den Trutzschler Preis an Schulerinnen und Schuler welche sich durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben 14 Literatur BearbeitenCarl Rosen Adolph von Trutzschler sein Leben und Ende Ein Kriminalfall fur das Volk Dresden 1849 Digitalisat Wilhelm Liebknecht Wilhelm Adolf von Trutzschler In Demokratisches Wochenblatt Nr 36 vom 1 September 1869 Adolf Wiesner Herr Heinrich Laube gegen Friedrich Hecker Robert Blum Adolph von Trutschler die Wiener Studentenlegion Einige Streiflichter uber das Pamphlet Das erste deutsche Parlament Matthes Leipzig 1850 Digitalisat Franz Schnorr von Carolsfeld Trutzschler Adolf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 691 f Gunther Hildebrandt Trutzschler Wilhelm Adolf v In Biographisches Lexikon zur deutschen Geschichte Von den Anfangen bis 1945 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1970 S 701 Egbert Weiss Corpsstudenten in der Paulskirche Einst und Jetzt Sonderheft 1990 des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung S 43 55 mit Auszug aus den Annalen des Corps Lusatia Leipzig Peter Kaupp Burschenschafter in der Paulskirche Broschure der Gesellschaft fur burschenschaftliche Geschichtsforschung 1999 S 111 mit Kopfbild und Abbildung der Erschiessung Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 6 T Z Winter Heidelberg 2005 ISBN 3 8253 5063 0 S 64 67 Helmut Orpel Wilhelm Adolph von Trutzschler am 14 August 1849 in Mannheim erschossen In Badische Heimat Jg 91 2011 Heft 1 S 127 130 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Adolph von Trutzschler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Trutzschler in Falkenstein PDF Datei 106 kB Franz Wilhelm Adolph Trutzschler In Heinrich Best Die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 1849 BIORAB FRANKFURT Einzelnachweise Bearbeiten Vater Franz Adolf von Trutzschler 1792 1873 Ehefrau Gabriele von Mandelsloh 1790 1871 Sohn Maximilian 1845 N N Sohn Oswald 1846 N N Der Belagerung von Namur 1914 Josef Matzerath Aspekte sachsischer Landtagsgeschichte Prasidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952 Dresden 2001 S 132 T Tonndorf Die sachsischen Abgeordneten der Frankfurter Vor und Nationalversammlung Diss Dresden 1993 S 248ff Zur Vita Wilhelm Adolph von Trutzschler 1818 1849 Memento des Originals vom 5 Juli 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ms falkenstein de Militarische Aktionen der Konterrevolution in Deutschland besonders in Baden Liste erschossene Freiheitskampfer 1949 Memento des Originals vom 23 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot web1 karlsruhe de Die Zugehorigkeit Wilhelm Adolf von Trutzschlers zum Bund der Freimaurer erschliesst sich lediglich durch einen Eintrag im Matrikel der Leipziger Loge Apollo Danach war Trutzschler 1840 das maurerische Licht erteilt worden Roland Hoede Die Paulskirche als Symbol Frankfurt am Main 1999 S 141 Der Martyrerstein auf dem Mannheimer Hauptfriedhof http www os falkenstein de unsere geschichte und unser namensgeber http www os falkenstein de 2020 07 21 truetzschler preis 2020 Normdaten Person GND 11742658X lobid OGND AKS VIAF 3248158 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trutzschler Wilhelm Adolph vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und MdL SachsenGEBURTSDATUM 20 Februar 1818GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 14 August 1849STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Adolph von Trutzschler amp oldid 237523024