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Die Permanente Elberfeld Barmer Kunstausstellung war eine Veranstaltung in Elberfeld die von 1851 bis 1854 ausgerichtet wurde Die Kunstausstellung war ein in der deutschen Kunstgeschichte einmaliger bedeutender und wagemutiger Versuch zur Prasentation bildender Kunst 2 und das in einem kulturkonservativen und streng kirchlichen Umfeld 3 Ortlichkeit der Ausstellung das Casino in Elberfeld Lithographie von 1828 Exponate Die Pfarrerskinder von Johann Peter Hasenclever im Krieg verloren und Die Falschspieler von Ludwig Knaus heute im Dusseldorfer Kunstpalast 1 Geschichte BearbeitenIm Laufe des 19 Jahrhunderts grundeten sich in vielen deutschen Stadten Kunstvereine die von Angehorigen eines liberalen Bildungsburgertums initiiert wurden An die Stelle von furstlichen oder kirchlichen Mazenaten traten neue Organisationsformen der Kunstvermarktung mit Ausstellungen Verkaufen und Verlosungen von Kunstwerken Dadurch wurde ein freier Markt ohne obrigkeitliche Zwange geschaffen was fur die Kunstler selbst allerdings nicht nur von Vorteil war da sie sich auf neue Strukturen und Vermarktungsstrategien einstellen mussten Die Kunstvereine waren nur fur die burgerliche Schicht gedacht eine Offnung nach unten war nicht vorgesehen Der alteste Kunstverein dieser Art wurde schon 1787 in Zurich gegrundet 4 Auch die Permanente Elberfeld Barmer Kunstausstellung wurde von einem Comite aus angesehenen Burgern geplant und 1851 durchgefuhrt darunter der Verleger Julius Theodor Baedeker der Bankier August von der Heydt und der Maler Johann Richard Seel Im Jahr darauf schloss sich auch der Elberfelder Oberburgermeister Karl Emil Lischke dem Comite an dessen Tochter Emmy selbst Malerin war 2 Mehrere Mitglieder des Comites pflegten personliche Beziehungen zu Dusseldorfer Malern wichtigster Verbindungsmann zur dortigen Kunstszene war der Journalist Hermann Puttmann Der Verein Dusseldorfer Kunstler zur gegenseitigen Hilfe und Unterstutzung fungierte mutmasslich als Partner der Veranstalter 5 Am 4 Mai 1851 erschien in der Elberfelder Zeitung die Ankundigung der permanenten Kunstausstellung Der Zweck ist unserer Gegend auch den Vorzug anderer minder bedeutender Stadte anzueignen im Gebiet der bildenden Kunst den gebuhrenden Standpunkt einzunehmen Zwei Wochen spater am 18 Mai wurde im Gartensaal des Casinos dem Gesellschaftshaus der Casinogesellschaft in Elberfeld die Permanente Kunstausstellung in Elberfeld und Barmen eroffnet Fur den Zutritt wurden Jahreskarten im Abonnement verkauft 2 Gezeigt wurden die Werke von zahlreichen Kunstlern aus dem bergischen Raum aus Dusseldorf und Koln einige auch aus weiter entfernten Stadten wie Berlin Darunter waren Gemalde von Andreas Achenbach Eduard Bendemann Joseph Fay Johann Peter Hasenclever Theodor Hildebrandt Carl Friedrich Lessing Richard Seel und Johann Wilhelm Schirmer Von Beginn an berichteten die ortlichen Zeitungen regelmassig uber neue Einlieferungen Verkaufe und andere Ereignisse in Verbindung mit der Ausstellung Es folgten Werke von Johann Wilhelm Preyer Siegmund Lachenwitz Ludwig Knaus Benjamin Vautier Fritz Wolff Gustav Adolf Koettgen Heinrich Christoph Kolbe und anderen Ende August 1851 wurde mitgeteilt dass bis zu diesem Zeitpunkt 371 Bilder ausgestellt worden seien von denen 18 auf Kommission verkauft wurden Am 1 November 1851 wurde bekannt gegeben dass 2300 Taler durch Verkaufe eingenommen worden waren 5 Zusatzlich wurden unter den Inhabern der Jahreskarten weitere Kunstwerke verlost 6 Geplant war dass die aus Verkaufen stammenden Provisionen und den Eintrittskarten zur Ausstellung zum Ankauf von weiteren Bildern verwendet werden sollten die wiederum verlost werden sollten Nach Abzug aller Kosten waren die Uberschusse jedoch nicht so hoch wie erwartet so dass im Oktober 1851 zusatzlich der Gemalde Verlosungs Verein gegrundet wurde Dabei wurden Aktien zu funf Talern verkauft verlost wurden nicht Gemalde sondern Gutschriften uber Geldbetrage in verschiedenen Hohen die beim Ankauf von Kunstwerken eingelost werden konnten 6 Viele der damals ausgestellten Kunstwerke sind heute verschollen oder wurden im Zweiten Weltkrieg zerstort 7 Begleitet wurden die Ausstellungen von zahlreichen Artikeln vor allem in der Elberfelder Zeitung deren Verfasser von Mai 1851 bis 1852 der Mitinitiator und Geschaftsfuhrer der Kunstausstellung Hermann Puttmann war Er hatte zuvor ein Buch uber die Dusseldorfer Malerschule geschrieben und als Kunstrezensent fur die Kolnische Zeitung gearbeitet Im Jahr vor der Ausstellung hatte er die fruhsozialistische Arbeiterzeitung Der Volksmann gegrundet deren Erscheinen auf Druck der Elberfelder Polizei wieder eingestellt werden musste 1853 wurde er in einem Polizeiprotokoll als entschiedener Anhanger der Umsturzpartei und demnachstiger Geschaftsfuhrer des hiesigen Kunstvereins bezeichnet aber Puttmann war schon im Jahr zuvor als solcher entlassen worden Vermutlich war dem burgerlichen Comite die Verbindung zu einem unter Polizeibeobachtung stehenden Sozialisten doch zu heikel geworden Kurz danach siedelte Puttmann mit seiner vielkopfigen Familie nach England uber Damit verlor die Kunstausstellung ihren ruhrigsten und professionellsten Protagonisten 7 1853 und 1854 wurde die Permanente Kunstausstellung fortgesetzt jedoch liess das Interesse bei Kunstlern wie bei Kunstliebhabern nach Die Elberfelder Zeitung berichtete zudem nach dem Weggang von Puttmann nur noch unregelmassig nach 1854 fehlen jegliche Berichte Das Projekt war sang und klanglos beendet worden und geriet nachhaltig in Vergessenheit Das Konzept einer permanenten Ausstellung war gescheitert 8 1866 wurde der Barmer Kunstverein gegrundet 1892 der Museumsverein Elberfeld Offenbar gab es in beiden Vereinen keine personelle Verbindung zum Comite der Permanenten Kunstausstellung 9 Die Vereine vereinigten sich 1946 zum Kunst und Museumsverein Wuppertal der wie seine Vorganger in Wuppertaler Museen und Ausstellungshallen regelmassig Wechselausstellungen organisiert 8 Literatur BearbeitenUlrike Becks Malorny Der Kunstverein in Barmen 1866 1946 Burgerliches Mazenatentum zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus Hrsg Kunst und Museumsverein Wuppertal Born Wuppertal 2002 ISBN 3 87093 060 8 Horst Heidermann Wuppertal auf dem Wege zur Kunststadt ein kuhner Versuch scheitert Die Elberfeld Barmer Kunstausstellung von 1851 bis 1854 und der Gemalde Verlosungs Verein In Romerike Berge Band 51 Nr 1 2001 S 3 14 Einzelnachweise Bearbeiten Die Falschspieler In d kult online Abgerufen am 6 August 2019 a b c Heidermann Wuppertal auf dem Wege zur Kunststadt S 3 Os Roq S 354 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ulrike Becks Malorny Der Kunstverein in Barmen S 10 f a b Heidermann Wuppertal auf dem Wege zur Kunststadt S 4 a b Heidermann Wuppertal auf dem Wege zur Kunststadt S 10 a b Heidermann Wuppertal auf dem Wege zur Kunststadt S 6 a b Heidermann Wuppertal auf dem Wege zur Kunststadt S 11 Ulrike Becks Malorny Der Kunstverein in Barmen S 18 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Permanente Elberfeld Barmer Kunstausstellung amp oldid 220251342