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Als Guntō japanisch 軍刀 Armeeschwert werden japanische Militarschwerter bezeichnet Ihre Blutezeit hatten sie im Zweiten Weltkrieg Es ist eine Abwandlung des Katana des Schwertes der Samurai GuntōAngabenVerwendung WaffeUrsprungsregion Urheber Japanisches Kaiserreich Japan MilitarVerbreitung JapanGesamtlange etwa 100 cmKlingenlange etwa 60 cmGriffstuck Holz Leder Metall Fischhaut MetalldrahtListen zum ThemaDie japanische Armee und Marine setzten Schwerter in einem modernen Krieg ein um den Soldaten den Geist des Bushidō den Ehrenkodex der Samurai naherzubringen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Kyu Guntō 3 Shikitō 4 Armee Shin Guntō 新軍刀 neues Armeeschwert 5 Marine Kaiguntō 海軍刀 Marineschwert 6 Klingen 7 Literatur 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenSchon Ende des 19 Jahrhunderts fuhrte Kaiser Meiji Montierungen im Design europaischer Sabel ein Dieser Typ ist als Kyu Guntō bekannt Diese hatten keine gewickelten Griffe Tsuka und oft einen Bugel anstatt der traditionellen Tsuba Ab 1934 kamen Montierungen mit den typisch gewickelten Griffen zum Einsatz Sie verfugen uber ein oder zwei Osen um sie an den Gurtel zu hangen und wie einen Sabel zu tragen Viele Guntō haben einen Auslosemechanismus welcher die Klinge verriegelt und durch einen Knopf im Griff freigibt Die Klinge konnte maschinell in schlechtester Qualitat gefertigt aber auch traditionell von einem guten Schmied sein Kyu Guntō BearbeitenKyu Guntō 旧軍刀 altes Armeeschwert sind Offiziersschwerter die ab 1872 von den Offizieren der Kaiserlich Japanischen Armee und der Kaiserlich Japanischen Marine getragen wurden Sie waren franzosischen Sabeln nachempfunden Die Klingen von Kyu Guntō konnten sowohl traditionell als auch maschinell gefertigt worden sein Kyu Guntō sollten nicht mit dem Shikitō Paradesabel fur Armee Offiziere verwechselt werden Das Kyu Guntō wurde bis ins Jahr 1934 verwendet als es offiziell vom Shin Guntō abgelost wurde Bei der Kaiserlichen Marine wurden sie 1937 vom Kai Guntō abgelost Dennoch kam es gelegentlich vor dass Offiziere der Armee Kyu Guntō statt Shin Guntō trugen Shikitō BearbeitenShikitō sind Paradesabel die wahrend Friedenszeiten zu Paradezwecken getragen wurden Der Griff wurde meistens mit schwarzen Leder und Draht aus Messing umwickelt Der Handschutz besteht aus Messing Die Scheide besteht wie beim Kyu Guntō aus verchromtem Stahl Die Polizei trug ebenfalls eine Version des Shikitō die eine andere Verzierung am Griff trug Die Armee hatte eine funfblattrige Kirschblute wahrend die Polizei eine zehnblattrige Kirschblute hatte Die Klingen wurden meistens maschinell produziert obwohl es in extrem seltenen Fallen auch Gendaitō in Shikitō Montierungen vorkommen Armee Shin Guntō 新軍刀 neues Armeeschwert Bearbeiten nbsp Ein Typ 95 NCO Shin Guntō aus dem Zweiten Weltkrieg nbsp Ein japanischer Offizier mit gezucktem Guntō sturmt mit seinen Mannern vorwarts Die Schwerter der kaiserlichen Armee sind am einfachsten daran zu identifizieren dass sie nur eine Ose Obi tori haben Sie wurden von gewohnlichen Offizieren getragen Die Saya war meist aus braunlich lackiertem Metall Der Griff bestand aus einfachem Holz und war entweder traditionell gefertigt mit tsuka ito Wickelband aus Seide menuki usw Bei ganz billigen Klingen war auch die Qualitat der Montierung minderwertig Generell gilt dass je hoher die Qualitat der Montierung ist z B echte Same gawa Rochen haut und feine Ausarbeitung desto hoher ist auch die Gute der Klinge einzuordnen Eine Unterversion des Shin Guntō ist das Typ 95 NCO Shin Guntō das ab 1935 von rangniedrigen Offizieren der Armee getragen wurde Der Griff dieser Schwerter wurde bei den fruhen Exemplaren aus Kupfer gefertigt wahrend er bei den spateren Exemplaren aus bemaltem Aluminium bestand 1945 kamen NCO Shin Guntō mit geritzten Holzgriffen auf Alle NCO Shin Guntō hatten maschinell hergestellte Klingen von minderwertiger Qualitat Man erkennt maschinell produzierte Shin Guntō an der Seriennummer an der Klinge und der Montierung Ab 1943 kam eine weitere Version des Shin Gunto auf bei denen der Griff in der Mitte mit lackiertem Band umwickelt wurde Die Scheide bei diesen Schwertern bestand aus dunkelbraun lackiertem Holz von rauer Textur Die Qualitat der Klingen variierte von maschinell produzierten Exemplaren bis hin zu traditionell gefertigten Gendaito Die Tsuba bestand aus geschwarztem Eisen Vom 1943er Shin Gunto gab es wiederum eine weitere Version bei denen die Klingen allesamt maschinell produziert wurden Man erkannte sie an der hellbraunen oder der hellgrunen Metallscheide und daran dass anstelle von Rochenleder weisser Stoff verwendet wurde der wiederum von gruner bzw hellbrauner Schnur umwickelt wurde Den Offiziersstatus und die Truppenzugehorigkeit konnte man an verschiedenfarbigen Seidenbandern mit Quasten erkennen die an einem Bugel am Griffende befestigt war Im Feld wurden Saya und Griff oft durch Lederuberzuge geschutzt Diese waren auch Teil der Feldtrageweise bei der das Schwert in einem Ledergurtel schrag uber dem Gesass getragen wurde um nicht in der Bewegung zu behindern Es gab extra Firmen zur Herstellung deren Klingen waren jedoch ausnahmslos maschinell und in grosser Stuckzahl gefertigt In Japan gelten diese Schwerter als wertlos in US amerikanischen und europaischen Sammlerkreisen erzielen diese Waffen stellenweise hohe Preise Wohlhabende Offiziere durften sich das Schwert selbst stellen wobei dann hoherwertige traditionelle Materialien und teils sehr gute antike Klingen zum Einsatz kamen Marine Kaiguntō 海軍刀 Marineschwert BearbeitenMarineschwerter so genannte Kaiguntō wurden von hoheren Offizieren getragen und haben zwei Obi tori Same gawa Rochenhaut kam unter der Griffwicklung und auch poliert auf der holzernen Saya vor Meistens bestand die Scheide jedoch aus schwarz lackiertem Metall Am Griff war die Rochenhaut oftmals dunkelblau gefarbt Manche Offiziere liessen sich Ledertsubas anfertigen die gut geolt widerstandsfahiger gegen Salzwasser waren Die Qualitat der Klingen variierte von maschinell produzierten Exemplaren vor allem aus dem Tenshozan oder dem Toyokawa Arsenal bis hin zu traditionell gefertigten Gendaito Vor allem die Klingen aus dem Minatogawa Schrein gelten als qualitativ hochwertig Sie sind qualitativ mit denen des Yasukuni Schreins vergleichbar Man erkennt Minatogawa Klingen am Stempel Minatogawa Kikusui Mon der eine Chrysantheme im Wasser darstellt Kaiguntō haben keinen Sicherungsmechanismus Die Griffe waren immer gewickelt sogar Seide wurde verwendet Die hohere Qualitat der Montierung erklart sich auch dadurch dass Infanterieschwerter meistens robuster sein mussten fur den haufigen Feldeinsatz da die Marineschwerter fast nie zum Einsatz im Kampf zwischen Schiffen kamen Japanische Soldaten der Infanterie fuhrten seit der Schlacht auf den Aleuten sog Banzai Angriffe durch quasi die Armee Version des selbstmorderischen Kamikaze Angriffs in ausweglosen Situationen Anstatt sich zu ergeben was als Entehrung galt griffen die Soldaten in einem Sturmangriff den Gegner an die Offiziere meistens mit gezuckten Schwertern Viele Offiziere besonders aus alten Samurai Familien konnten mit ihren Schwertern auch entsprechend gut umgehen und waren somit im Nahkampf enorm gefahrliche Gegner Klingen BearbeitenGuntō kamen abhangig vom Typ entweder mit maschinell produzierten nicht traditionell gefertigten oder auch traditionell gefertigten Klingen vor Bei jeder Kategorie gab es verschiedene Unterkategorien Hier werden die bekanntesten Kategorien aufgezahlt Maschinell produzierte Klingen Maschinell produzierte Klingen wurden meist aus Fabrikstahl gefertigt und haben immer einen Arsenalstempel und eine Seriennummer Einige der bekanntesten Arsenale sind Kokura und Nagoya Murata tō Murata tō waren Klingen die aus einer Mischung aus Tamahagane und auslandischem Industriestahl geschmiedet und oft anschliessend auf Hochglanz poliert wurden Die Idee fur diese Schwerter kam von General Tsuneyoshi Murata der auch Gewehre und Bajonette entwickelte Viele dieser Schwerter waren nach Vorbild des Kogarasu maru geformt und hatten eine zweischneidige Spitze Sie kamen vor allen bei Shikitō aber auch vereinzelt in Kyu Guntō und Shin Guntō vor Taisabi tō Taisabi tō waren maschinell produzierte Klingen die aus einer von der japanischen Marine speziell entwickelten Art von rostfreiem Stahl geschmiedet wurden Dieser Stahl sollte aber nicht mit dem heutzutage bei Deko Schwertern vorkommenden Edelstahl verwechselt werden Taisabi tō waren viel robuster Die Hauptlieferanten von Taisabi tō waren das Tenshozan Arsenal und das Toyokawa Arsenal Shōwa tō Shōwa tō waren Schwerter die zwar von Hand geschmiedet wurden fur die aber keine traditionellen Materialien verwendet wurden Fast immer kam Fabrikstahl zum Einsatz und die Klinge wurde in Ol gehartet Shōwa tō trugen meistens eine Kirschblute mit dem Kanji Shō fur Shōwa auf dem Nakago Angel Oft gab es auch Exemplare mit dem Kanji Seki auf der Angel sowie andere deren Bedeutungen bei Sammlern bekannt sind Mantetsu tō Mantetsu tō auch Koa Isshin tō genannt sind Schwerter die aus mandschurischem Eisenbahnstahl gefertigt wurden Es gab sowohl Exemplare die in Ol gehartet wurden als auch welche die nach traditioneller Art in Wasser gehartet wurden Auf der Angel steht meistens die Inschrift Koa Isshin Asien ein Herz welches ein patriotischer Spruch der japanischen Besatzer der Mandschurei war Mantetsu tō sind heutzutage bei Schwertsammlern wegen ihrer Robustheit gefragt Gendai tō Gendai tō sind traditionell in Japan gefertigte Schwerter die nach traditioneller Art aus Tamahagane geschmiedet und in Wasser gehartet wurden Die Gendai Periode des japanischen Schwerts begann 1877 als das Verbot des Schwerttragens Haitorei in Kraft trat Als Material wird noch heute nach traditionellem Vorbild Tamahagane verwendet Ab den 1930ern wurde aber auch mit Fabrikstahl experimentiert Antike Klingen Es kam oft vor dass Offiziere wahrend des Ersten Chinesisch japanischen Kriegs 1894 1895 und des Russisch japanischen Kriegs 1904 1905 ihre Militarklingen durch antike Klingen ersetzten da diese robuster waren Obwohl viele Offiziere das notige Kapital besassen um sich antike Klingen zu kaufen wurden solche Klingen oft vererbt Literatur BearbeitenJohn M Yumoto The Samurai sword a handbook Verlag Tuttle Publishing 1979 ISBN 978 0 8048 0509 4 Tom Kishida Kenji Mishina The Yasukuni swords rare weapons of Japan 1933 1945 Verlag Kodansha International 2004 ISBN 978 4 7700 2754 2 David Miller Fighting Men of World War II Axis Forces Uniforms Equipment amp Weapons of Axis Forces 1 Auflage Stackpole Books 2007 ISBN 978 0 8117 0277 5 Japan S 285 Weblinks BearbeitenMilitary Swords of Imperial Japan englisch japanisch Infanteriewaffen der Kaiserlich Japanischen StreitkrafteSchwerter und Sabel Typ 32 Sabel Guntō nbsp Bajonette Typ 13 Typ 18 Typ 22 Typ 30 Typ 1Handwaffen Typ 26 Typ 14 Typ 94 Nordchina Typ 19Gewehre Murata Typ 13 Murata Typ 16 Murata Typ 18 Murata Typ 22 Arisaka Typ 30 Arisaka Typ 30 Karabiner Arisaka Typ 38 Arisaka Typ 38 Karabiner Arisaka Typ 44 Karabiner Arisaka Typ 97 Scharfschutzengewehr Arisaka Typ 99 Arisaka Typ 99 Scharfschutzengewehr TERA Gewehr Typ 4 GewehrMaschinenpistolen Typ Be Typ Su Typ 100 Beretta M1938Leichte Maschinengewehre Typ 11 Typ 92 Typ 96 Typ 99Schwere Maschinengewehre Typ 3 Typ 91 Typ 92 Typ 92 13 2 mm Typ 93 13 2 mm Typ 97 Typ 98 Typ 1 Typ 4Handgranaten Typ 10 Typ 91 Typ 97 Typ 98 Typ 99 Typ 4Granatwerfer Typ 10 Typ 89 Typ 91 Typ 94 Typ 97 Typ 100 Typ 2Panzerabwehr Typ 99 Haftmine Typ 1 Hohlladung Typ 3 Hohlladung Typ 4 7 cm Panzerabwehrbuchse Typ 5 45 mm Panzerfaust StossmineFlammenwerfer Typ 93 Typ 100Patronen 9 22 mm 6 5 50 mm Arisaka 7 7 58 mm Arisaka 8 22 mm Nambu 7 20 mm Nambu 20 125 mm M 97Die Reihenfolge der Waffen entspricht der zeitlichen Einfuhrung bzw Entwicklung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guntō amp oldid 232589527