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Gundioch auch Gundowech und Gondioc um 473 war Konig der Burgunden in den Jahren nach der Zerstorung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen Er war vermutlich ein Sohn des Konigs Gundahar 436 und wird von Gregor von Tours als Nachkomme des Westgotenkonigs Athanarich 381 bezeichnet Im Jahr 406 hatten die Burgunden unter ihrem Konig Gundahar Gundihar Guntiar bei Mainz den Rhein uberschritten siehe Rheinubergang von 406 und sich anschliessend mit Genehmigung des romischen Kaisers Honorius am Rhein angesiedelt Gundahars gewaltsame Versuche sein Reich nach Westen Belgica I auszudehnen brachte die Burgunden 30 Jahre spater in Konflikt mit den Romern Im Jahr 435 wurde ein burgundisches Heer von hunnischen Hilfstruppen unter dem romischen Heermeister Aetius geschlagen und endgultig vernichtet Dieses Ereignis gilt als der historische Kern des Nibelungenepos Gundahar wurde dabei getotet ebenso wie nach Berichten der Grossteil seines Stammes Ein Teil der Uberlebenden unterwarf sich Attila und wurde in Pannonien angesiedelt die Mehrheit jedoch schloss sich unter ihrem neuen Konig Gundioch als Auxiliartruppen den Romern an Aetius siedelte sie 443 als Foderaten in der Westschweiz und der Sapaudia dem heutigen Savoyen als Puffer gegen die erstarkenden Alamannen an womit das neue Konigreich der Burgunden mit der Hauptstadt Genf entstand Gundioch kampfte 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Hunnen Attilas und 456 auf Befehl des Kaisers Avitus mit dem Westgotenkonig Theoderich II gegen die Sueben unter Rechiar in Spanien Im Jahr 457 wurde er von den aufstandischen Einwohnern Lyons gerufen im gleichen Jahr wird auch sein Bruder Chilperich I als Konig genannt Unter Bruch des Foderatenverhaltnisses ubernahm er die Stadt wurde von Kaiser Majorian vertrieben und unterworfen Nach dessen Ermordung 461 nahm er von den heutigen Regionen Savoyen Sudschweiz und Franche Comte aus seine Eroberungspolitik wieder auf 461 machte er Lyon zu seiner neuen Hauptstadt er bemachtige er sich der Provinzen Lugdunensis I heute Burgund und Viennensis Rhonetal 463 Innenpolitisch regierte er sein vergrossertes Reich indem er eine strenge Trennung zwischen Burgundern Militarverwaltung und Einheimischen Zivilverwaltung beachtete Der Machtzuwachs fuhrte dazu dass nach Aetius Tod 454 der neue Machthaber Ricimer seine Schwester mit Gundioch verheiratete um ein Gleichgewicht der Krafte in Gallien zu erreichen Ricimer machte ihn 463 zu seinem Magister militum Galliarum burgundische Verbande wurden von den Romern in Avignon und Embrun stationiert Gundiochs Sohn Gundobad wurde nach Ricimers Tod 472 dessen Nachfolger ein weiterer Hinweis auf die wachsende strategische Bedeutung des Burgunden gab diese Position aber wieder auf als sein Vater um 473 starb obwohl der uberlebende Chilperich I nun die alleinige Konigsgewalt ubernahm Nach Chilperichs Tod ca 480 kam es der alteren Forschung zufolge zu einer burgundischen Reichsteilung unter Gundiochs vier Sohnen Gundobad Chilperich II Godomar I und Godegisel In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt denn es fehlen belastbare Belege die genauen Todesdaten der Sohne Gundiochs sind auch unklar Es wird inzwischen davon ausgegangen dass sowohl Godomar als auch Chilperich II bereits 476 77 verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten 1 Literatur BearbeitenReinhold Kaiser Die Burgunder Urban Taschenbucher Bd 586 Kohlhammer Stuttgart 2004 ISBN 3 17 016205 5 S 48 ff Anmerkungen Bearbeiten Reinhold Kaiser Die Burgunder Stuttgart 2004 S 115 f VorgangerAmtNachfolgerGundaharKonig der Burgunden 436 473Chilperich I Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Februar 2022 PersonendatenNAME GundiochALTERNATIVNAMEN Gundowech GondiocKURZBESCHREIBUNG Konig der BurgundenGEBURTSDATUM 4 Jahrhundert oder 5 JahrhundertSTERBEDATUM um 473 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gundioch amp oldid 220270287