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Grosssedlitz ist ein Ortsteil der Stadt Heidenau im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Sachsen Er ist bekannt fur den Barockgarten Grosssedlitz GrosssedlitzStadt HeidenauKoordinaten 50 57 N 13 53 O 50 954166666667 13 890277777778 Koordinaten 50 57 15 N 13 53 25 OHohe 113 216 m u NNEingemeindung 1 Oktober 1923Postleitzahl 01809Vorwahl 03529Obere Orangerie im Barockgarten Grosssedlitz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Allgemeines 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und FussnotenGeographie BearbeitenGrosssedlitz liegt im Sudosten der Stadt Heidenau Die eigentliche Ortslage befindet sich sudlich und knapp ausserhalb des Elbtalkessels auf der Hochflache zwischen den Talern der Muglitz im Westen und der Seidewitz im Osten Im Norden reicht die Gemarkung jedoch bis zur Elbe Die Fluren um Grosssedlitz werden landwirtschaftlich genutzt Am ostlichen Rand der Ortslage befindet sich der Barockgarten Grosssedlitz der als FFH Gebiet geschutzt ist 1 Um Grosssedlitz erstreckt sich das rund 370 Hektar grosse Landschaftsschutzgebiet Grosssedlitzer Elbhange und Hochflachen 2 Im Nordwesten grenzen zwei Heidenauer Stadtteile an Heidenau Sud im Elbtal und Kleinsedlitz auf der Hochflache Westlich benachbart ist das Stadtzentrum von Dohna sudwestlich bzw sudlich dessen Ortsteile Kottewitz und Krebs Ostlich grenzt Pirna an nordlich auf der gegenuberliegenden Elbseite dessen Stadtteil Pratzschwitz Im Norden von Grosssedlitz liegt die Ilsequelle der Heilkrafte zugeschrieben wurden 3 Der Ortskern von Grosssedlitz erstreckt sich entlang der Parkstrasse zwischen Barockgarten und Siedlerweg Wichtigste Strasse des Stadtteils ist die Hauptstrasse im Elbtal die als Staatsstrasse 172 eine schnelle Verbindung nach Dresden und in die Sachsische Schweiz darstellt Durch den aussersten Suden der Gemarkung Grosssedlitz verlauft die Bundesstrasse 172a als Autobahnzubringer von Pirna zur Anschlussstelle Pirna an der Bundesautobahn 17 allerdings ohne Anbindung an das Strassennetz von Heidenau bzw Grosssedlitz Bedeutendster Strassenzug im Bereich der eigentlichen Ortslage ist die aus Richtung Kleinsedlitz kommende Parkstrasse deren Rolle als Durchgangsstrasse in sudlicher Richtung der Neubauernweg fortsetzt Er schwenkt nach Osten auf eine Strecke parallel zur B 172a ein und heisst ab da bis Pirna Dippoldiswalder Strasse Eine direkte OPNV Anbindung besteht durch die Buslinie A des Reisedienstes Dressler Im Elbtal verkehren ausserdem die Buslinien H S Dort liegt auch der Haltepunkt Heidenau Grosssedlitz an der Bahnstrecke Dresden Decin Geschichte BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Grosssedlitz auf einer Karte aus dem 19 JahrhundertDer Ortsname geht auf die Urform Sedľc oder Sedľce zuruck die Historiker von sedlo altsorbisch fur Sitz Siedlung herleiten Sedlitz bedeutet somit schlicht Dorf bzw Siedlung Wahrscheinlich bezieht sich die Ersterwahnung tota villa Sedelicz von 1350 auf Grosssedlitz Im 15 und 16 Jahrhundert waren zahlreiche verschiedene Schreibweisen in Gebrauch darunter Grossen Czedelicz Zedelitz Sidelitz Gross Zedelitzs Gros Seidelitz und Sedilitz Im 18 Jahrhundert so unter anderem 1727 trat an die Stelle von Grosssedlitz vereinzelt die Bezeichnung Obersedlitz Dies diente zur Unterscheidung vom nur sieben Kilometer entfernten Niedersedlitz einem im Elbtal gelegenen heutigen Dresdner Stadtteil Danach traten nur noch die Form Gross Sedlitz bzw die heutige Schreibweise auf 4 Im Jahr 1474 5 wurde die 1844 abgebrannte und abgerissene Sarische Muhle in Grosssedlitz erstmals erwahnt Bereits 1448 gab es nachweislich ein Vorwerk im Ort Aus diesem ging im 16 Jahrhundert das Rittergut Sedlitz hervor In Grosssedlitz entwickelten sich zwei Rittergutshofe Der Niederhof steht im Elbtal das dortige Haupthaus steht leer Stand 2011 Das Stallgebaude nebenan dient gewerblichen Zwecken in den Wirtschaftsgebauden sind Wohnungen eingerichtet 6 Der hochst ruinose Oberhof liegt in Nachbarschaft des Barockgartens 7 Die Besitzer des Ritterguts ubten die Grundherrschaft in Grosssedlitz und benachbarten Orten aus Sedlitzer Grundherr war unter anderem Laurentius Lindemann ein kursachsischer Staatsbeamter aus Wittenberg Sein Enkel bedruckte die Bauern des Ortes hart Im Kirchenbuch ist neben der Eintragung seines Todes zu lesen dass er von seinen Bauern mit Heugabeln und anderen Geraten totgeschlagen wurde 8 Weitere Grundherren waren Caspar und Hans von Korbitz sowie Mitglieder der Adelsgeschlechter Romer und Wolffersdorff 9 Um das Rittergut entstand im Laufe der Jahre eine Gutssiedlung Im Jahr 1715 brannte Grosssedlitz dann komplett ab 10 Der sachsische Generalfeldmarschall und Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth kaufte Rittergut und Dorf 1719 um dort einen Wohnsitz einzurichten In unmittelbarer Nachbarschaft zum Rittergut liess er ab 1720 nach Planen von Johann Christoph Knoffel 11 die Friedrichsburg das Schloss Grosssedlitz errichten Kurfurst August der Starke erwarb das Anwesen das dadurch zum Kammergut wurde 1723 durch einen geheimen Kaufvertrag Dieser wurde erst drei Jahre spater offentlich gemacht um die grossen Plane des Kurfursten fur Grosssedlitz nicht aufs Spiel zu setzen August der Starke wollte eine 96 Hektar grosse Parkanlage errichten lassen Als die Bauarbeiten bereits 1732 wieder eingestellt wurden waren immerhin zwolf Hektar fertig der heutige Barockgarten Grosssedlitz 12 Seit 1721 war in Grosssedlitz eine Brauerei in Betrieb zu der unter anderem die Pechhutte gehorte 13 Ab 1772 verkehrte zwischen Pratzschwitz und Grosssedlitz eine Elbfahre fur die Arbeiter der Sedlitzer Ziegelei 14 nbsp Grosssedlitz im fruhen 19 Jahrhundert links die Gebaude des Ritterguts Obergut in der Mitte die Friedrichsburg der rechte ostliche Seitenflugel ist heute das Friedrichsschlosschen und rechts die Obere Orangerie im Barockgarten GrosssedlitzIm Siebenjahrigen Krieg diente Grosssedlitz als Hauptlager der Preussischen Armee Die Friedrichsburg wurde in dieser Zeit stark beschadigt Erneute Zerstorungen brachte 1813 ein Feldzug Napoleons Im Laufe der Jahre ging der Besitz an die nachfolgenden Kurfursten und Konige Sachsens uber Durch eine Festlegung in Sachsens erster Verfassung von 1831 wurden Schloss und Park zur Staatsdomane Die Friedrichsburg war im 19 Jahrhundert ein exemtes Grundstuck 15 Von 1872 bis 1874 musste sie grosstenteils abgerissen werden Der Ostflugel wurde jedoch wiederaufgebaut und ist heute als Friedrichsschlosschen bekannt Die Verwaltung von Grosssedlitz oblag ab dem 16 Jahrhundert dem Amt Pirna und 1856 dann dem Gerichtsamt Pirna Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte der Ort Selbstandigkeit als Landgemeinde Diese war 1875 Teil der Amtshauptmannschaft Pirna Grosssedlitz war von einer Blockflur umgeben die Flache der Gemarkung Grosssedlitz betrug im Jahr 1900 etwa 310 Hektar Nach dem Ende der Monarchie ging das Gut an den sachsischen Staatsfiskus uber Am 1 Oktober 1923 wurde Grosssedlitz nach Heidenau eingemeindet Das Kammergut mit der Friedrichsburg kam erst 1932 zur Gemeinde Heidenau dazu 16 Seit 1993 gehort der Barockgarten Grosssedlitz zu den Staatlichen Schlossern Burgen und Garten Sachsen Der Barockgarten ist heute die bekannteste Sehenswurdigkeit Heidenaus Die heutige Heinrich Heine Grundschule an der Parkstrasse wurde 1894 eingeweiht 17 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1548 51 8 besessene Mann ca 20 Inwohner1764 2 besessene Mann 18 Gartner1834 1931871 2451890 3781910 5201925 siehe HeidenauLiteratur BearbeitenRichard Steche Grosssedlitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 1 Heft Amtshauptmannschaft Pirna C C Meinhold Dresden 1882 S 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssedlitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Barockgarten Grosssedlitz auf dem Wissensportal der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten SachsenGrosssedlitz im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Hrsg FFH Gebiete in Sachsen Ein Beitrag zum europaischen NATURA 2000 Netz Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2004 2004 S 16 sachsen de PDF 5 5 MB Sachsisches Gesetz und Verordnungsblatt 11 2010 PDF 627 kB Ilsequelle Nicht mehr online verfugbar In elbtal com Archiviert vom Original am 19 November 2003 abgerufen am 2 Marz 2014 Ernst Eichler Hans Walther Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Bd 2 Berlin 2001 S 398f Pechhutte Sarische Muhle Nicht mehr online verfugbar In elbtal com Archiviert vom Original am 20 Januar 2005 abgerufen am 2 Marz 2014 Heidenau Rittergut Sedlitz Niederhof In sachsens schlosser de Abgerufen am 23 November 2022 Heidenau Kammergut Grosssedlitz In sachsens schlosser de Abgerufen am 23 November 2022 Wilhelm Richter Herbert Koitzsch Barockgarten Grosssedlitz Stadt Heidenau Dresden 1980 schlossarchiv de Gross Sedlitz Memento vom 3 Marz 2014 im Internet Archive Barockgarten Grosssedlitz Nicht mehr online verfugbar In elbtal com Archiviert vom Original am 19 August 2013 abgerufen am 2 Marz 2014 Der Barockgarten Grosssedlitz PDF 171 kB Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 3 Marz 2014 abgerufen am 8 Oktober 2013 Heidenau Barockgarten Grosssedlitz In sachsens schlosser de Abgerufen am 23 November 2022 Pechhutte Nicht mehr online verfugbar In elbtal com Archiviert vom Original am 17 November 2004 abgerufen am 2 Marz 2014 faehren der oberelbe de Fahre Grosssedlitz Pratzschwitz Memento vom 5 Juni 2010 im Internet Archive Friedrichsburg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geschichte der Stadt Heidenau Nicht mehr online verfugbar In elbtal com Archiviert vom Original am 5 September 2007 abgerufen am 2 Marz 2014 Heinrich Heine Grundschule Heidenau Grosssedlitz sn schule deStadtteile von Heidenau Gommern Grosssedlitz Heidenau Sud Kleinsedlitz Mugeln Wolkau Normdaten Geografikum GND 1066802920 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssedlitz amp oldid 228239435