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Die Grenadierfische Macrouridae Gr makros heisst gross und oura heisst Schwanz auch Rattenschwanze genannt sind Fische aus der Ordnung der Dorschartigen Gadiformes Sie leben mit Ausnahme der Hocharktis in allen Weltmeeren in Tiefen von 200 bis 6500 Metern meist pelagisch aber nah uber dem Bodengrund GrenadierfischeCoryphaenoides leptolepisSystematikKohorte EuteleosteomorphaUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphataParacanthopterygiiOrdnung Dorschartige Gadiformes Familie GrenadierfischeWissenschaftlicher NameMacrouridaeBonaparte 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 3 Systematik 4 Gattungen 5 Nutzung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Schuppen von Cetonurus crassicepsGrenadierfische besitzen einen langgestreckten Korper mit einem spitz zulaufenden Schwanz der ohne Schwanzflosse ist Die meisten Arten werden um die 80 Zentimeter lang Hymenocephalus papyraceus der kleinste Grenadierfisch wird zehn Zentimeter lang 1 wahrend der grosste Vertreter der Riesen Grenadier Albatrossia pectoralis eine Lange von 1 5 Meter erreichen kann 2 Der Kopf ist gross das Maul kann breit und endstandig oder klein und unterstandig sein Die Kiefer sind protraktil vorstulpbar Auch Anzahl und Form der Zahne kann sehr unterschiedlich sein Einige Grenadierfische besitzen wenige Fangzahne andere zahlreiche winzige Zahne die in Reihen angeordnet sind Die Kinnbartel kann lang oder kurz sein und auch fehlen Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei sechs oder sieben selten bei acht Die Grosse der Kiemenspalte wird durch Hautfalten oben und unten begrenzt Die Anzahl der Kiemenreusenstrahlen auf dem unteren Ast des ersten Kiemenbogens liegt bei weniger als 22 Alle besitzen zwei Ruckenflossen eine kurze erste und eine lange zweite die von der ersten durch eine Lucke getrennt ist die langer als die Halfte der Basis der ersten Ruckenflosse ist Die erste Ruckenflosse wird von zwei stacheligen Flossenstrahlen und 7 bis 12 segmentierten Weichstrahlen gestutzt Die Flossenstrahlen der zweiten Ruckenflosse sind fur gewohnlich sehr kurz kurzer als die gegenuberliegenden Flossenstrahlen der Afterflosse Die Anzahl der Rumpfwirbel liegt bei 10 bis 15 Die meisten Arten haben stachelige Schuppen Die Schwimmblase ist bei den meisten Arten gut entwickelt und verfugt uber zwei bis elf Rete mirabile Bei den meisten Arten sind spezielle Muskeln vorhanden die durch Vibrationen auf der Schwimmblase Tone erzeugen konnen Der Anus liegt unmittelbar vor der Afterflosse oder zwischen Afterflosse und Bauchflossen Die meisten Gattungen besitzen ventrale bauchseitige Leuchtorgane Die Leuchtorgane sind bei der Gattung Coelorinchus am hochsten entwickelt und auch bei Hymenocephalus und Malacocephalus noch sehr komplex 3 nbsp Grenadierfisch uber dem MeeresbodenOkologie Bearbeiten nbsp Cynomacrurus piriei nbsp Coelorinchus fasciatus nbsp Rundnasen Grenadier Coryphaenoides rupestris Grenadierfische kommen mit Ausnahme der Hocharktis weltweit in allen Meeren vor Meist leben sie uber dem Schelf der Kontinente oder uber den Kontinentalhangen einige Arten kommen auch in Tiefseegraben bis in Tiefen von 6500 Metern vor Ihre bevorzugten Wassertemperaturen bewegen sich im Bereich von 0 bis 10 C Entsprechend ihrer verschiedenen Schnauzen Maul und Zahnformen nutzen Grenadierfische verschiedene Nahrungsquellen Die bathypelagischen Arten Cynomacrurus piriei und Odontomacrurus murrayi haben z B endstandige mit grossen Fangzahnen besetzte Mauler wahrend Coelorinchus und Mataeocephalus Arten kleine unterstandige Mauler besitzen die vorstulpbar protaktil sind und mit kleinen scharfen Zahnen besetzt sind die reihenformig oder plattenartig abgeordnet sind Zum Nahrungsspektrum der Grenadierfische gehoren Vielborster Spritzwurmer Muscheln Schnecken Schlangensterne Seegurken Einsiedlerkrebse Krabben und andere bodenbewohnende Wirbellose aber auch pelagische Beute wie Ruderfusskrebse Flohkrebse Staatsquallen kleine Kopffusser freischwimmende Krebstiere und Fische Vertikalwanderungen sind fur den Rundnasen Grenadier Coryphaenoides rupestris nachgewiesen und sind auch bei anderen grosseren Grenadierfischarten wie Coryphaenoides acrolepis und Coryphaenoides filifer wahrscheinlich ublich Uber die Fortpflanzung der Grenadierfische ist so gut wie nichts bekannt Es wird angenommen dass ihre pelagischen Eier nah uber dem Meeresboden schweben Da trotz der Haufigkeit der ausgewachsenen Fische nur wenige Larvenstadien gefangen wurden wird angenommen dass sich die Larven sehr schnell entwickeln 3 Systematik BearbeitenDie wissenschaftliche Bezeichnung Macrouridae fur die Grenadierfische wurde 1831 durch den italienischen Zoologen Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte gepragt Im Jahr 1916 veroffentlichten die US amerikanischen Ichthyologen Charles Henry Gilbert und Carl Leavitt Hubbs eine Synonymbeschreibung der Familie unter der Bezeichnung Coryphaenoididae Die Grenadierfische wurden lange Zeit in vier Unterfamilien unterteilt umfassen heute aber nur noch die Gattungen und Arten der ehemaligen Unterfamilie Macrourinae wahrend die Bathygadinae zu einer eigenstandigen Familie wurden wahrend die Unterfamilien Macrouroidinae und Trachyrincinae in eine neu eingefuhrte Familie Trachyrincidae gestellt wurden 4 5 6 Im Unterschied zu den Grenadierfischen besitzen die Arten der Bathygadidae und Trachyrincidae keine Leuchtorgane 3 Das folgende Kladogramm nach Adela Roa Varon et al 2020 zeigt die systematische Stellung der Grenadierfische und ihrer ehemaligen Unterfamilien in der Unterordnung Macrouroidei 6 nbsp Der in der Karibik vorkommende Leuchtseehecht Steindachneria argentea ist der nachste Verwandte der Grenadierfische Macrouroidei Trachyrincidae Macrouroidinae Trachyrincinae Euclichthyidae Aaldorsche Muraenolepididae Hochseedorsche Melanonidae Tiefseedorsche Moridae Bathygadidae Lyconidae Sudliche Seehechte Macruronidae Leuchtseehechte Steindachneriidae Grenadierfische Macrouridae Vorlage Klade Wartung StyleGattungen Bearbeiten nbsp Cetonurus crassiceps nbsp Hymenocephalus italicus nbsp Malacocephalus occidentalis nbsp Nezumia sclerorhynchus nbsp Trachonurus sulcatusDie Grenadierfische umfassen etwa 30 Gattungen und uber 370 Arten Damit sind sie die artenreichste Familie der Dorschartigen und stellen mehr als die Halfte der Arten Albatrossia Jordan amp Gilbert in Jordan amp Evermann 1898 Asthenomacrurus Sazonov amp Shcherbachev 1982 Caelorinchus Giorna 1809 Cetonurichthys Sazonov amp Shcherbachev 1982 Cetonurus Gunther 1887 Coryphaenoides Gunner 1765 Cynomacrurus Dollo 1909 Echinomacrurus Roule 1916 Haplomacrourus Trunov 1980 Hymenocephalus Giglioli in Giglioli amp Issel 1884 Hymenogadus Gilbert amp Hubbs 1920 Kumba Marshall 1973 Kuronezumia Iwamoto 1974 Lepidorhynchus Richardson 1846 Lucigadus Gilbert amp Hubbs 1920 Macrosmia Merrett Sazonov amp Shcherbachev 1983 Macrourus Bloch 1786 Malacocephalus Gunther 1862 Mataeocephalus Berg 1898 Mesovagus Nakayama amp Endo 2016 Nezumia Jordan in Jordan amp Starks 1904 Odontomacrurus Norman 1939 Pseudocetonurus Sazonov amp Shcherbachev 1982 Pseudonezumia Okamura 1970 Sphagemacrurus Fowler 1925 Trachonurus Gunther 1887 Ventrifossa Gilbert amp Hubbs 1920Nutzung Bearbeiten nbsp Lepidorhynchus denticulatusEinige Grenadierfischarten werden intensiv befischt und viele Arten machen beim Fang anderer Fischarten einen grossen Teil des Beifangs aus Sie werden zu Fischmehl oder Fischol verarbeitet und vor allem in Russland auch als Fischfilet verkauft Viele Grenadierfische gehoren zur Hauptbeute kommerziell befischter Fischarten z B der Grenadierfisch Coelorinchus fasciatus fur den Kap Seehecht Merluccius capensis und Lepidorhynchus denticulatus fur den Hoki Macruronus novaezelandiae 3 Einzelnachweise Bearbeiten Hymenocephalus papyraceus auf Fishbase org englisch Albatrossia pectoralis auf Fishbase org englisch a b c d Daniel M Cohen Tadashi Inada Tomio Iwamoto Nadia Scialabba FAO Species Catalogue Band 10 Gadiform fishes of the world Order Gadiformes An annotated and illustrated catalogue of cods hakes grenadiers and other gadiform fishes known to date Rome 1990 ISBN 92 5 102890 7 S 98 u 99 Adela Roa Varon Guillermo Orti Phylogenetic relationships among families of Gadiformes Teleostei Paracanthopterygii based on nuclear and mitochondrial data Molecular Phylogenetics and Evolution 52 2009 688 704 doi 10 1016 j ympev 2009 03 020 Joseph S Nelson Terry C Grande Mark V H Wilson Fishes of the World Wiley Hoboken New Jersey 2016 ISBN 978 1118342336 S 298 a b Adela Roa Varon Rebecca B Dikow Giorgio Carnevale Luke Tornabene Carole C Baldwin Chenhong Li Eric J Hilton 2020 Confronting Sources of Systematic Error to Resolve Historically Contentious Relationships A Case Study Using Gadiform Fishes Teleostei Paracanthopterygii Gadiformes Systematic Biology syaa095 Dezember 2020 DOI 10 1093 sysbio syaa095Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grenadiere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grenadierfische auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grenadierfische amp oldid 228792719