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Nezumia sclerorhynchus ist ein Tiefseefisch aus der Familie der Grenadierfische Macouridae Er kommt sowohl im Mittelmeer als auch in weiten Teilen des Atlantik vor und findet sich oftmals als Beifang in den Netzen von Tiefseefischern Diese Art zeichnet sich wie auch andere Vertreter der Macrouriden durch einen grossen Kopf mit spitz zulaufender Schnauze und einem langgestreckten Schwanz ohne Schwanzflosse aus Stattdessen erstrecken sich die zweite Rucken sowie die Afterflosse uber die gesamte Lange des Schwanzes Nezumia sclerorhynchus lebt bentho pelagisch das heisst freischwimmend uber Grund in der Tiefsee ab etwa 250 Metern unter dem Meeresspiegel Nezumia sclerorhynchusNezumia sclerorhynchus Beifang eines Fischkutters vor der katalanischen Kuste SystematikAcanthomorphataParacanthopterygiiOrdnung Dorschartige Gadiformes Familie Grenadierfische Macrouridae Gattung NezumiaArt Nezumia sclerorhynchusWissenschaftlicher NameNezumia sclerorhynchus Valenciennes 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 4 1 Eier und Larven 5 Wirtschaftliche Bedeutung und Gefahrdung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Aussere Gestalt von Nezumia sclerorhynchusDie maximale gemessene Lange fur Nezumia sclerorhynchus betragt 36 cm 1 wobei diese Art wahrscheinlich noch grosser werden kann Die exakte Lange ist meistens nur schwierig zu bestimmen da beim Fang oftmals Teile des Korpers vor allem das sehr dunne Ende des Schwanzes abreissen 2 Der Korper ist fast ausnahmslos mit relativ grossen halbrunden Schuppen bedeckt Seine Farbung und die der ersten Ruckenflosse sind sehr dunkel oft schwarz oder dunkelbraun mit silbrigem Glanz im Bauchbereich zum Teil mit violetter Tonung Die restlichen Flossen sind blass bis schwarzlich Die Schnauze ist kurz mit stumpfer Spitze wobei die Unterseite unbeschuppt ist 3 Dies stellt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur nahe verwandten und ausserlich sehr ahnlichen Art Nezumia aequalis dar deren Lebensraum sich mit dem von Nezumia sclerorhynchus teilweise uberschneidet wodurch beide Arten leicht verwechselt werden konnen 4 Nezumia sclerorhynchus besitzt zwei voneinander getrennte Ruckenflossen wobei die erste vergleichsweise hoch und spitz ist Sie besteht aus zwei vorderen Hartstrahlen von denen der zweite sageartig gezahnt ist und neun bis elf Weichstrahlen Die Brustflossen besitzen in der Regel 16 bis 20 Weichstrahlen die bruststandigen Bauchflossen neun in seltenen Fallen auch weniger Der Ansatz der Afterflosse liegt etwa auf Hohe des hinteren Endes der ersten Ruckenflosse Von dort verlauft die aus zahlreichen Weichstrahlen bestehende Afterflosse bis zum hinteren Ende des langgezogenen Schwanzes Etwas weiter hinten setzt die ebenfalls weichstrahlige zweite Ruckenflosse an die ebenso bis zum Schwanzende reicht Eine Schwanzflosse fehlt ganzlich 3 Wie bei anderen Vertretern der Macrouridae liegen auch bei Nezumia sclerorhynchus alle Organe im vorderen Drittel des Korpers Die zwei hinteren Drittel entfallen ausnahmslos auf den muskulosen Schwanz Dadurch befindet sich der Darmausgang kurz hinter den Bauchflossen zwischen denen sich ein einzelnes Leuchtorgan befindet dessen Funktion ungeklart ist Der Kopf ist recht gross mit auffalligen Augen die etwa ein Drittel der Lange des Kopfes bedecken und sich auf Hohe der Mundwinkel befinden Das Maul ist klein endstandig und im Innern mit kleinen kegelformigen Zahnen versehen Am Unterkiefer befindet sich zudem eine Kinnbartel 3 Nezumia sclerorhynchus ist getrenntgeschlechtlich ohne ausgepragten Sexualdimorphismus 2 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenNezumia sclerorhynchus ist sowohl im gesamten Mittelmeer als auch in weiten Teilen des Nord und Mittelatlantik von Portugal bis in den Golf von Mexiko und von Westafrika bis Franzosisch Guayana verbreitet Die Art bevorzugt die Tiefsee als Lebensraum und wurde in Bereichen zwischen 130 und 3600 m gefangen wobei sie am haufigsten in Tiefen zwischen 450 und 750 m vorkommt Die grossten Individuen bevorzugen grossere Tiefen Nezumia sclerorhynchus ist in diesem Bereich der Tiefsee eine der am haufigsten vorkommenden und individuenreichsten Arten 3 2 Wie auch andere Vertretern der Grenadierfische lebt auch Nezumia sclerorhynchus freischwimmend in der Nahe des Meeresgrundes Ernahrung BearbeitenNezumia sclerorhynchus ist ahnlich wie nahe verwandte Arten z B Nezumia aequalis ein Generalist Durch Untersuchungen des Mageninhalts gefangener Exemplare lassen sich sehr genaue Ruckschlusse auf die Ernahrungsweise dieser Art ziehen So ernahrt sich Nezumia sclerorhynchus hauptsachlich von Amphipoden Flohkrebse und Copepoden Ruderfusskrebse Beide Gruppen sind wichtige Bestandteile des Zooplanktons Auch Schwebegarnelen Mysida welche ebenfalls zum Zooplankton gehoren machen einen grossen Teil der Nahrung aus Asseln Isopoda Schnecken Gastropoda Muscheln Bivalvia und Stachelhauter Echinodermata verschmaht Nezumia sclerorhynchus ebenfalls nicht In seltenen Fallen finden sich in geoffneten Magen sogar Pflanzenfasern Die gefundenen Organismen sind dabei zu etwa zwei Dritteln pelagischen Ursprungs der Rest ist entweder benthisch oder kommt sowohl im Freiwasser als auch am Grund vor Es ist davon auszugehen dass Nezumia sclerorhynchus seine Beute aktiv schwimmend jagt oder sie mit Hilfe seiner Kinnbartel im Sediment aufspurt 5 6 Fortpflanzung BearbeitenNezumia sclerorhynchus ist getrenntgeschlechtlich wobei Mannchen und Weibchen etwa im Verhaltnis 1 1 vorkommen Die Tiere werden etwa im Alter von funf Jahren und einer Lange zwischen dreizehn und funfzehn Zentimetern geschlechtsreif Das maximale Lebensalter dieser Art ist unbekannt durfte jedoch wie bei vielen anderen Arten in der Tiefsee recht hoch sein Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Macrouridae die sich saisonal fortpflanzen findet man bei Nezumia sclerorhynchus das ganze Jahr uber paarungsbereite Weibchen Uber den genauen Ablauf der Paarung oder das Ablegen und Befruchten der Eier ist so gut wie Nichts bekannt 7 2 Eier und Larven Bearbeiten Die Eier von Nezumia sclerorhynchus sind kugelformig durchsichtig und schwimmen frei im Wasser Ihr Durchmesser betragt etwa 1 6 mm Das Chorion ist glatt Im Dottersack befindet sich ein Oltropfchen von 0 32 mm Durchmesser den das Ei fur den Auftrieb benotigt Der Dotter ist von homogener Struktur Der perivitelline Raum ist relativ gross Die Larven von Nezumia sclerorhynchus sind bisher nur bis zum Erreichen des sogenannten Dottersack Stadiums beschrieben d h das Stadium in dem die Larven bereits geschlupft sind sich aber noch von Dotter ernahren Diese Larven besitzen einen dunklen Fleck auf dem Rucken oberhalb des Magens einen dunkel gefarbten Streifen in der Mitte des Schwanzes sowie Flecken auf der Bauchseite und auf dem Kopf Alle Beschreibungen des Aussehens der Larven in spateren Entwicklungsstadien sind Spekulationen basierend auf den Charakteristika adulter Tiere oder Larven anderer Macrouriden 8 Wirtschaftliche Bedeutung und Gefahrdung BearbeitenNezumia sclerorhynchus hat keinerlei wirtschaftliche Bedeutung landet jedoch regelmassig als Beifang in den Netzen von Tiefseefischern Ein Beispiel hierfur ist die Gambas Fischerei vor der Katalanischen Kuste bei der neben dem eigentlichen Fang Aristeus antennatus einer Garnelenart siehe Gambas eine Vielzahl anderer Tiefseeorganismen an die Oberflache geholt wird Die Beifange zu denen sehr haufig auch Nezumia sclerorhynchus gehort werden in der Regel ungenutzt zuruck ins Meer geworfen Welche Auswirkungen dies auf die Population von Nezumia sclerorhynchus hat ist bislang nicht geklart Im Moment gilt der Bestand als nicht gefahrdet 9 Einzelnachweise Bearbeiten Geistdoerfer P 1990 Check list of the fishes of the eastern tropical Atlantic CLOFETA a b c d G D Onghia M Basanisi amp A Tursi Population structure age and growth of macrourid fish from the upper slope of the Eastern Central Mediterranean In Journal of Fish Biology 56 5 2000 S 1217 1238 a b c d T Iwamoto Vol 10 Gadiform fishes of the world Order Gadiformes An annotated and illustrated catalogue of cods hakes grenadiers and other gadiform fishes known to date FAO species catalogue 1990 ISBN 92 5 102890 7 S 284 285 PDF Marques A M amp Almeida A J 1998 Notes on the biology of Nezumia sclerorhynchus and Nezumia aequalis Gadiformes Macrouridae from the Algarve slope northeast Atlantic Cybium 22 1 21 29 Saldanha L Almeida A J Andrade F amp Guerreiro J 1995 Observations on the diet of some slope dwelling fishes of southern Portugal Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie 80 2 217 234 Madurell T amp Cartes J E 2006 Trophic relationships and food consumption of slope dwelling macrourids from the bathyal Ionian Sea eastern Mediterranean Marine Biology 148 6 1325 1338 Basanisi M Matarrese A amp Megli F 1999 Reproductive strategies in macrourid fish seasonality or not Marine Ecology Progress Series 184 189 196 Fahay M P 2007 Early stages of fishes in the Western North Atlantic Ocean p 614 647 https apiv3 iucnredlist org api v3 taxonredirect 198598Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nezumia sclerorhynchus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nezumia sclerorhynchus auf Fishbase org englisch Nezumia sclerorhynchus bei IUCN Red List of Threatened Species Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nezumia sclerorhynchus amp oldid 199312455