www.wikidata.de-de.nina.az
Greifensteinit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Ca2Be4Fe2 5 PO4 6 OH 4 6H2O 1 ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Calcium Beryllium Eisen Phosphat mit zusatzlichen Hydroxidionen GreifensteinitGreifensteinit aus der Typlokalitat Greifensteine Bildbreite 3 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2001 044 1 IMA Symbol Gfs 2 Chemische Formel Ca2Be4Fe2 5 PO4 6 OH 4 6H2O 1 Ca2 Fe2 Mn 4 5Be4 OH 4 PO4 6 6H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 01 055 8 DA 10 42 07 07 03Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 4 Raumgruppe C2 c Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 5 Gitterparameter a 15 903 A b 11 885 A c 6 677 Ab 94 68 5 Formeleinheiten Z 4 5 Haufige Kristallflachen 100 110 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5Dichte g cm3 gemessen 2 93 2 berechnet 2 95 2 Spaltbarkeit keine Absonderungen nach 100 Bruch Tenazitat uneben sprodeFarbe dunkelolivgrunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 624 2 nb 1 634 2 ng 1 638 2 Optischer Charakter zweiachsig negativPleochroismus sichtbar X hellblaulichgrun Y hellgrun Z braunlichgrunGreifensteinit ist das Eisen Analogon zu Roscherit Ca2Mn2 5Be4 PO4 6 OH 4 6H2O 1 und Zanazziit Ca2Be4Mg5 PO4 6 OH 4 6H2O Das Mineral ist durchsichtig bis durchscheinend und entwickelt nur kleine prismatische Kristalle von dunkel olivgruner Farbe die meist in radialstrahligen Aggregaten angeordnet sind Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Greifensteinit an der als Greifensteine bekannten Felsformation im sachsischen Erzgebirge und beschrieben 2002 durch N V Chukanov S Mockel R K Rastsvetaeva und A E Zadov die das Mineral nach seiner Typlokalitat benannten Das Typmaterial des Minerals wurde im Museum fur Mineralogie und Geologie Dresden hinterlegt Klassifikation BearbeitenDa der Greifensteinit erst 2001 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII D 01 55 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserhaltige Phosphate mit fremden Anionen wo Greifensteinit zusammen mit Atencioit Bearsit Footemineit Glucin Guimaraesit Moraesit Okruschit Roscherit Ruifrancoit Uralolith Weinebeneit und Zanazziit die eigenstandige aber unbenannte Gruppe VII D 01 bildet 3 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 7 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Greifensteinit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit kleinen und gelegentlich grosseren Kationen zu finden ist wo es zusammen mit Atencioit Footemineit Guimaraesit Roscherit Ruifrancoit und Zanazziit die Roscheritgruppe mit der System Nr 8 DA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Greifensteinit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltige Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er zusammen mit Atencioit Footemineit Guimaraesit Roscherit Ruifrancoit und Zanazziit in der Roscheritgruppe mit der System Nr 42 07 07 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 5 XO4 3Zq x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenGreifensteinit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 c Raumgruppen Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 mit den Gitterparametern a 15 903 A b 11 885 A c 6 677 A und b 94 68 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Greifensteinit aus dem Schurfgebiet Gentil Mendes Minas Gerais Brasilien Sichtfeld 4 mm Greifensteinit bildet sich in miarolithischen Hohlraumen von lithiumreichen Granit Pegmatiten Als Begleitminerale treten unter anderem Albit Apatit Childrenit Elbait Herderit Kalifeldspat Montmorillonit Quarz Roscherit und Viitaniemiit auf Als seltene Mineralbildung konnte Greifenstein nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 rund 20 Fundorte als bekannt gelten 8 Seine Typlokalitat Greifenstein ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Deutschland In Osterreich ist ebenfalls bisher nur ein Fundort bekannt Dort wurde das Mineral in einem Explorationsstollen zum Abbau des Lithiumminerals Spodumen am Brandrucken im Alpenpass Weinebene Karnten entdeckt siehe auch Bergbau in Karnten Des Weiteren trat Greifensteinit noch an mehreren Orten in Flusstalern des Rio Doce und des Rio Jequitinhonha im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais in der Lagerstatte Ungursai Ta am Irtysch in Ostkasachstan sowie an mehreren Orten in den US Bundesstaaten Maine und New Hampshire und in der Tip Top Mine nahe Custer in South Dakota auf 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenN V Chukanov S Mockel R K Rastsvetaeva A E Zadov Greifensteinite Ca2Be4 Fe2 Mn 5 PO4 6 OH 4 6H2O a new mineral from Greifenstein Saxony In Zapiski Vserossijskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 131 Nr 4 2002 S 47 52 rruff info PDF 297 kB abgerufen am 11 November 2017 russisch mit englischer Zusammenfassung R K Rastsvetaeva O A Gurbanova N V Chukanov Crystal structure of greifensteinite Ca2Be4 Fe2 Mn 5 PO4 6 OH 4 6H2O In Doklady Chemistry Band 383 Nr 1 3 2002 S 78 81 doi 10 1023 A 1014787408843 Edward S Grew Nikolai N Pertsev Andrew C Roberts New mineral names In American Mineralogist Band 88 2003 S 1175 1180 rruff info PDF 313 kB abgerufen am 11 November 2017 Greifensteinite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 120 kB abgerufen am 21 September 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Greifensteinite Sammlung von Bildern Greifensteinit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 10 November 2022 Greifensteinite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 10 November 2022 englisch Greifensteinite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 10 November 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Greifensteinite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 10 November 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 David Barthelmy Greifensteinite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 10 November 2022 englisch a b c Ramiza K Rastsvetaeva O A Gurbanova N V Chukanov Crystal structure of greifensteinite Ca2Be4 Fe2 Mn 5 PO4 6 OH 4 6H2O In Doklady Chemistry Band 383 2002 S 78 81 doi 10 1023 A 1014787408843 englisch Joseph A Mandarino New minerals In The Canadian Mineralogist Band 42 2004 S 215 234 rruff info PDF 513 kB abgerufen am 10 November 2022 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 11 November 2022 englisch Localities for Greifensteinite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 10 November 2022 englisch Fundortliste fur Greifensteinit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 10 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Greifensteinit amp oldid 239001172