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Gottfried Adolf Gunther Krummacher 26 Februar 1892 in Weingarten 20 Juli 1954 in Kassel war ein Verwaltungsjurist und Politiker NSDAP Bereits im Juni 1934 schied er aus allen politischen Funktionen auf Reichsebene aus und wurde im Januar 1935 aus dem letzten politischen Amt als Landrat entfernt Gottfried Krummacher Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Mitgliedschaften in Verbanden und Parteien 1 2 Amtsenthebungen und Strafversetzungen 2 Schriften 3 Literatur 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach dem Besuch des stadtischen Gymnasiums in Bonn Abitur 1910 studierte Krummacher an der Universitat Bonn Rechts und Staatswissenschaften Nach dem ersten juristischen Staatsexamen meldete er sich 1914 bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Kriegsfreiwilliger Im Regiment der Bonner Konigshusaren dem 1 Rheinischen Nr 7 in den Infanterie Regimentern 25 389 der Infanterie Division 88 war er im Fronteinsatz Er erhielt das Eiserne Kreuz beider Klassen Nach Kriegsende folgte bis 1 August 1919 der Einsatz im Grenzschutz Ost Vom 1 September 1919 bis Fruhjahr 1920 leistete er beim Amtsgericht in Rheinbach den Referendardienst 1921 promovierte er an der Universitat Wurzburg zum Dr jur et rer pol mit der Dissertation Das System der Staatsburgerrechte in der Reichsverfassung von Weimar 1919 Nach ersten beruflichen Erfahrungen 1921 als Angestellter einer Privatbank in Aachen 1922 in einer Grossbank in Bonn 1923 als Leiter der Auslandsabteilung einer chemischen Fabrik in Dusseldorf trat er 1925 in Koln in den rechts und finanzwissenschaftlichen Verlag Dr Otto Schmidt ein Zuletzt leitete er dessen Berliner Filiale bevor er am 18 April 1933 als Landrat des Oberbergischen Kreises in den Staatsdienst berufen wurde Mitgliedschaften in Verbanden und Parteien Bearbeiten Krummacher wurde 1920 als Student Mitglied des Deutschen Pfadfinderbundes 1923 beteiligte er sich mit Pfadfindergruppen am Ruhrkampf und wurde deshalb vom franzosischen Kriegsgericht in Bonn zu funf Jahren Zuchthaus und 2000 RM Geldstrafe verurteilt Er konnte sich jedoch durch Flucht in das englisch besetzte Gebiet der Verhaftung entziehen 1926 nach dem Abzug der franzosischen Besatzung wurde er auf Einladung des Kolner Oberburgermeisters Konrad Adenauer in einer grossen Befreiungsfeier in Koln mit 21 anderen vom Reichsprasidenten von Hindenburg fur seine Verdienste im Ruhrkampf geehrt 1927 grundete er den stark militaristischen Deutschen Pfadfinderbund Westmark dessen Bundesfeldmeister er bis 1930 war Von 1919 bis 1924 war er Mitglied der DNVP von 1928 bis 1930 Mitglied des Stahlhelms und von 1930 bis 1945 Mitglied der NSDAP Amtsenthebungen und Strafversetzungen Bearbeiten Wahrend seiner nur zweijahrigen Landratstatigkeit hatte er vom 20 September 1933 bis 12 Februar 1934 von Gummersbach aus fur sechs Monate ohne folgende Ernennung einen Auftrag in der Reichsleitung der NS Frauenschaft Nachdem Robert Ley in Koln in einer Kundgebung am 14 Januar 1934 vor politischen Leitern der NSDAP die Absetzung des Landrates als heute schon entschieden offentlich ausgesprochen hatte endete der Auftrag bereits nach funf Monaten 1 Mit diesem Auftrag war die Kandidatur und am 12 November 1933 die Wahl zum Mitglied des Deutschen Reichstages verbunden Da der Auftrag vorzeitig endete kundigte Krummacher Anfang Januar 1934 sein Mandat als MdR Die Presse quittierte diese skandalose Missachtung der Institution des nationalsozialistischen Reichstags mit der Meldung Landrat Krummacher sei verstorben 2 Nach Redeverboten kundigte er im Februar 1934 seine Dienste als Gauredner der NSDAP im Rheinland Im Juni 1934 gab er die seit Januar 1932 ubernommene rheinische Landesleitung der Deutschen Christen auf Damit erlosch auch die Mitgliedschaft im Provinzialkirchenrat in Koblenz im Kirchensenat der Altpreussischen Union in der General und der Nationalsynode Im Zusammenhang mit der DC Landesleitung war Krummacher fur drei Wochen vom 24 Juni bis 14 Juli 1933 Bevollmachtigter des Staatskommissars der evangelischen Kirchen in Preussen fur das Rheinland und eine Woche fur Westfalen Aufgrund der am 14 Juni 1933 beschlossenen neuen Kirchenverfassung und der am 23 Juli folgenden Kirchenwahlen endete die Tatigkeit des Staatskommissars August Jagers und die seiner 15 Bevollmachtigten In einem in vielen Abschriften verbreiteten inzwischen mehrfach veroffentlichten Brief vom 6 November 1934 an einen Pfarrer der Bekennenden Kirche in Linz am Rhein schlug er angesichts der immer bedrohlicher werdenden Entchristlichung durch Alfred Rosenbergs Weltanschauung ein Zusammengehen der Deutschen Christen mit der Bekennenden Kirche vor Dieser Brief wurde von der Gestapo abgefangen und der Gauleitung zugeleitet Dieses Schriftstuck die Aufkundigung seines Reichstagsmandates die Aufdeckung einer grossen vom Gau und Kreisleiter in die Wege geleiteten von Robert Ley geschutzten Grosskorruption Verkauf des kreiseigenen Elektrizitatswerkes fur uber 11 Millionen RM an die RWE und standige Auseinandersetzungen mit der Gau und Kreisleitung der SA und der Gestapo fuhrten am 24 Januar 1935 zur Amtsenthebung als Landrat Damit war auch die letzte politische Funktion beendet Es folgte die Strafversetzung des Landrats als Angestellter an entlegene Regierungsprasidien in moglichst grosser Entfernung vom Rheinland zum 1 Juli 1935 nach Hildesheim zum 1 September 1935 an die Regierung in Schleswig Erst nach fast zwei Jahren erfolgte die Ernennung zum Regierungsrat Vom 28 November 1938 bis 7 Juli 1939 versetzte man ihn als Leiter des Verkehrsdezernates mit dem Sachgebiet Kraftverkehrsrecht nach Reichenberg im Sudetengau wo er zum Oberregierungsrat befordert wurde Nach Versetzung an die Regierung in Liegnitz dann an die Regierung in Kassel nahm Krummacher als Hauptmann von 1939 bis 1943 am Zweiten Weltkrieg teil 1943 wurde er als Regierungsdirektor nach Dusseldorf abgeordnet und am 10 Marz 1945 wieder nach Kassel versetzt wo er nach langer Krankheit 1954 starb Schriften BearbeitenWeltwirtschaftskrise und Christentum Berlin Charlottenburg Max Grevemeyer Leipzig H G Wallmann 1933 DNB 57450205X 2 Auflage Bonner Universitats Buchdruckerei 1933 DNB 361113358 Was ist uns Kirche Bonn Bonner Universitats Buchdruckerei 1934 DNB 580472450Beide Schriften wurden 1935 von der Gestapo beim Verleger in Bonn beschlagnahmt Literatur BearbeitenErich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 587 Quellen BearbeitenGottfried Adolf Krummacher Zeit und Lebenserinnerungen 4 Bande maschinenschriftlich Kassel 1948 Akten des Kreisarchives Gummersbach Personalakten des Hessischen Staatsarchives Marburg und des Hessischen Hauptstaatsarchives Wiesbaden Akten des Landesarchivs NRW Weblinks BearbeitenGottfried Krummacher in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Zeitungsartikel uber Gottfried Krummacher in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Westdeutscher Beobachter Nr 14 vom 15 Januar 1934 S 6 f Unter anderem in Volkischer Beobachter vom 21 Juni 1934 S 7 Landrate des Oberbergischen Kreises Gustav Harmann 1932 1933 Gottfried Krummacher 1933 1935 Theodor Pichier 1935 1945 August Dresbach 1945 1951 Fritz Eschmann 1951 1952 Wilhelm Henn 1952 1956 Fritz Eschmann 1956 1961 Reinhard Kaufmann 1961 1964 Heinrich Schild 1964 1969 Hans Wichelhaus 1969 1989 Hans Leo Kausemann 1989 1994 Herbert Heidtmann 1994 1999 Hans Leo Kausemann 1999 2004 Hagen Jobi 2004 2015 Jochen Hagt seit 2015 Normdaten Person GND 126534292 lobid OGND AKS VIAF 18219274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krummacher GottfriedALTERNATIVNAMEN Krummacher Gottfried Adolf Gunther vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 26 Februar 1892GEBURTSORT WeingartenSTERBEDATUM 20 Juli 1954STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Krummacher amp oldid 237805956