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Gerhard Ritzel 12 April 1923 in Michelstadt Januar 2000 war ein deutscher Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRitzel war ein Sohn des Reichstags und spateren Bundestagsabgeordneten Heinrich Ritzel SPD Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 emigrierte die Familie Ritzel in die Schweiz Nach einer Zeit der Staatenlosigkeit wurde sie naturalisiert eingeburgert Gerhard Ritzel studierte von 1942 bis 1948 Rechtswissenschaft Staatswissenschaft sowie Philosophie in Basel Genf Zurich und Heidelberg und wurde 1948 an der Universitat Basel zum Dr rer pol promoviert 1 Er war von 1948 bis 1949 kommissarischer Leiter der Wirtschafts und Sozialhilfe der schweizerischen Europa Union in Basel und anschliessend in der Privatwirtschaft in der Schweiz tatig Ende 1951 trat Ritzel in den deutschen Auswartigen Dienst beim Auswartigen Amt ein 1952 1953 war er am Generalkonsulat in Bombay 1953 1955 an der Gesandtschaft Colombo 1955 1956 am Generalkonsulat New York 1957 1960 am Generalkonsulat Los Angeles 1960 1965 im Auswartigen Amt in Bonn dort 1960 1962 in der Abteilung 3 West II Referent im Referat 305 USA Kanada 1963 1965 Referent im Planungsstab Pl 1965 1966 an der Botschaft in Luxemburg 1966 1969 erneut in der Zentrale dort 1966 1967 dem Bundesminister bzw den Staatssekretaren unmittelbar unterstellt Leiter des Referats L 1 Parlaments und Kabinettsreferat und 1968 1969 Leiter des Ministerburos unter Willy Brandt Als Brandt nach der Bundestagswahl 1969 Bundeskanzler wurde wurde Ritzel Leiter des Kanzlerburos und Personlicher Referent des Bundeskanzlers im Bundeskanzleramt 2 Ritzel kehrte in den Auswartigen Dienst zuruck war von 1971 bis 1974 deutscher Botschafter in Oslo von 1974 bis 1977 Botschafter in Prag und von 1977 bis 1981 wahrend der Iranischen Revolution Botschafter im Iran Wie Bosch nachweist war Ritzel einer der Architekten der Verhandlungen die letztlich zur Freilassung der 66 US Botschaftsmitarbeiter fuhrten die nach der Ersturmung der US Botschaft Geiselnahme von Teheran im Herbst 1979 bis Januar 1981 als Geiseln in der Gewalt iranischer Revolutionsgarden waren Ritzel unterhielt vertrauensvolle Beziehungen zum damaligen stellvertretenden Ministerprasidenten Sadegh Tabatabai derer er sich bediente Tabatabai sprach fliessend Deutsch hatte in Aachen Chemie studiert und in Bochum promoviert und war mit Khomeini verwandt Unter Einbeziehung des damaligen bundesdeutschen Aussenministers Genscher und algerischer Mittelsmanner war es Ritzel aus dessen Vorgesprachen im September 1979 in Teheran mit Prasident Bani Sadr mit Ayatollah Beheshti und mit Tabatabai sich dann tatsachlich eine Losung entwickelte 3 US Prasident Jimmy Carter der die Geiseln begrusste die uber Algier zu einer US Militarstation in Wiesbaden ausgeflogen worden waren dankte vor laufender Kamera und spater auch schriftlich besonders dem Deutschen Botschafter Ritzel dessen mutiges und feinfuhliges Engagement in Teheran erst die entscheidenden Gesprache ermoglicht hatte 4 Von 1981 bis 1983 war Ritzel Ministerialdirektor und Abteilungsleiter 6 im Bundeskanzleramt und damit Koordinator der Nachrichtendienste des Bundes Bundesnachrichtendienst BND Bundesamt fur Verfassungsschutz BfV und Militarischer Abschirmdienst MAD 5 Unter der Kanzlerschaft von Helmut Kohl wechselte Ritzel zuruck in das Auswartige Amt und war von 1983 bis 1988 Botschafter in Schweden Stockholm Werke BearbeitenGerhard Ritzel Reinhold Ruhr Soweit ich mich erinnere Aufzeichnung eines Dieners der Diplomatie uber Lander Erlebtes Gehortes Empfundenes und Gedachtes Michelstadt 1998 ISBN 978 3 924583 29 3 245 SeitenLiteratur BearbeitenRitzel Gerhard In Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Saur Munchen 1980 S 605 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Ritzel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Philipp W Fabry Zwischen Schah und Ayatollah Ein Deutscher im Spannungsfeld der Iranischen Revolution Damals Verlag 1983 Kanzleramt Dunne Decke In Der Spiegel Nr 45 1969 online Frank Bosch Zeitenwende 1979 Als die Welt von heute begann 2 Auflage C H Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 75496 8 S 48 Frank Bosch Zeitenwende 1979 Als die Welt von heute begann 2 Auflage C H Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 75496 8 S 50 f Guillaume Stramme Liste In Der Spiegel Nr 41 1981 online Koordinatoren der Nachrichtendienste des Bundes Franz Schlichter 1975 1980 Gerhard Ritzel 1981 1983 Hermann Jung 1981 1992 Rudolf Dolzer 1992 1996 August Hanning 1996 1999 Ernst Uhrlau 1999 2005 Klaus Dieter Fritsche 2005 2009 Gunter Heiss 2010 2018 Bernhard Kotsch 2018 2021 Dagmar Busch seit 2022 VorgangerAmtNachfolgerRichard BalkenBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Oslo 1970 1974Otto Erich Sigismund HeipertzOtto Erich Sigismund HeipertzBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag 1974 1977Jurgen DieselHans Georg WieckBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Teheran 1977 1981Jens PetersenJesco von PuttkamerBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Stockholm 1984 1988Reinhold SchenkNormdaten Person GND 122419006 lobid OGND AKS VIAF 69809822 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritzel GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 12 April 1923GEBURTSORT MichelstadtSTERBEDATUM Januar 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Ritzel amp oldid 237236123