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Georg Kolominsky tschechisch Jiri Kolominsky slowakisch Juraj Kolominsky 16 Dezember 1925 in Prag 18 Juni 1986 in Bad Oeynhausen war ein tschechoslowakischer Gastroenterologe mit dem Schwerpunkt Balneologie Er war Direktor des Balneologischen Forschungsinstituts in Karlsbad das er zu einem national fuhrenden und international anerkannten Zentrum fur Baderheilkunde ausbaute Mit dem Schwerpunkt Balneologie bei Erkrankungen des Magen Darm Trakts war er ein weltweit anerkannter Forscher Fachautor und Klinikdirektor Kolominsky war Mitbegrunder der Federation der tschechischen und slowakischen Exil Pfadfinder in Europa und deren Vorsitzender Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Wirken als Wissenschaftler 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Einsatz fur die tschechoslowakische Pfadfinderbewegung 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGeorg Vladislav Kolominsky wurde als erstes Kind der Eheleute Jaromir Rabas 1887 1929 und Miloslava Peterkova 1902 1947 in Prag geboren Jaromir Rabas entstammte einer grossburgerlichem Prager Familie und studierte Bau und Ingenieurwesen Miloslava Peterkova entstammte einer mittelstandischen Familie aus Suchovrsice deutsch Saugwitz in Nordbohmen und war Lehrerin Am Ersten Weltkrieg nahm Jaromir Rabas als Hauptmann der 28 k u k Eisenbahnkompanie der Landstreitkrafte Osterreich Ungarns teil und arbeitete in Tirol unter der Leitung von Leopold Oerley am Bau der Fleimstalbahn und der Grodner Bahn Die Grodner Bahn wurde 1915 16 als Heeresfeldbahn gebaut um die damals an der Dolomitenfront stationierten Einheiten mit Material versorgen zu konnen 1 Nach dem Krieg war er in Prag als Bau und Vermessungsingenieur tatig und fuhrte ein eigenes Bauunternehmen Die Eltern hatten 1924 geheiratet im Februar 1929 wurde die Tochter Jarmila geboren Im August 1929 starb Jaromir Rabas an einer Sepsis als Folge einer akuten Zahnvereiterung im Alter von 42 Jahren Miloslava heiratete 1932 in zweiter Ehe den russischen Bau und Vermessungsingenieur Boris Kolominsky 1896 in Krasnograd 1949 in Zilina Boris Kolominsky war Offizier der Kaiserlich Russische Armee und kampfte im Russischen Burgerkrieg 1918 1920 in der Weissen Armee an der Seite von Admiral Alexander Wassiljewitsch Koltschak Nach dem separaten Friedensvertrag von Brest Litowsk zwischen den Bolschewiki und den Mittelmachten kampfte er in den Tschechoslowakischen Legionen in Sibirien gegen die Rote Armee von Leo Trotzki Im Zuge der Verschiffung der Tschechoslowakischen Legionen durch alliierte Schiffe von Wladiwostok nach Europa verliess Boris Kolominsky Russland und gelangte uber Shanghai und Istanbul nach Prag wo er als politischer Emigrant Aufnahme fand Beide Kinder von Jaromir Rabas wurden von Boris Kolominsky im Mai 1942 adoptiert und nahmen offiziell den Nachnamen Kolominsky Rabas an 1937 verlegte die Familie den Firmen und Wohnsitz nach Zilina deutsch Sillein in der Slowakei Leben BearbeitenIn der Slowakei besuchte Juraj Kolominsky das Gymnasium in Zilina und war dort im Jahre 1941 Mitbegrunder der Slowakischen Entomologischen Gesellschaft 2 3 Nach dem Abitur 1944 studierte er Medizin zunachst an der Universitat Bratislava ab 1946 an der Medizinischen Fakultat der Karls Universitat in Prag an der er 1950 die Approbation zum Medicinae Universae Doctor MUDr erlangte 1950 1954 musste er eine funfjahrige Dienstzeit in der Tschechoslowakischen Volksarmee als Sanitatsoffizier ableisten 1956 erhielt er die Anerkennung als Facharzt fur Innere Medizin 1957 die Anerkennung als Facharzt fur Balneologie und Physikalische Medizin Im Rahmen seiner arztlichen Ausbildung war er in Prag sowie in den Kurbadern Piestany in der Slowakei Frantiskovy Lazne deutsch Franzensbad und Marianske Lazne deutsch Marienbad tatig 1958 wurde er zum Direktor des Balneologischen Forschungsinstituts I P Pavlov Vyzkumny ustav balneologicky VUB in Karlovy Vary deutsch Karlsbad berufen 4 Das VUB war direkt dem tschechoslowakischen Gesundheitsministerium in Prag unterstellt verfugte uber eine Kapazitat von 103 klinischen Betten und etwa 170 Mitarbeitern 5 Das VUB war die fuhrende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Balneologie und Physikalischen Medizin im sog Ostblock veroffentlichte im Zeitraum von 1962 bis 1972 insgesamt 530 wissenschaftliche Publikationen und gab arztliche Leitlinien fur therapeutische Anwendungen in den Kurbadern der CSSR heraus 6 Zu den von Kolominsky in Karlovy Vary behandelten Patienten gehorten u a der Komponist Aram Chatschaturjan der Biochemiker und Nobelpreistrager Adolf Butenandt sowie die Kinderarztin von Josef Stalins Kindern Olga Dawidowna Kitaigorodskaja 7 Nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Fruhlings durch die Truppen des Warschauer Pakt emigrierte Kolominsky im Oktober 1968 mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland 1968 1969 war er Arztlicher Direktor der Kurklinik Parksanatorium St Georg in Bad Soden Salmunster 1970 1972 wissenschaftlicher Leiter des Balneologischen Institutes Bad Lippspringe 8 und von 1972 bis zu seinem Tod 1986 als Balneologe in Bad Oeynhausen tatig Georg Kolominsky war mit Rosemarie Kolominsky geb Wild 27 Juli 1923 in Usti nad Labem verheiratet Aus der Ehe ging der Neurologe und Versorgungsforscher Peter Kolominsky Rabas 1959 hervor Wirken als Wissenschaftler BearbeitenSchon in seiner arztlichen Ausbildung zum Gastroenterologen beschaftigte sich Kolominsky mit der therapeutischen Anwendung naturlich vorkommender Heilquellen in Form von Badern Trinkkuren und Inhalationen Unmittelbar nach seiner Berufung an das VUB nach Karlovy Vary im Jahre 1958 begann er mit Forschungsarbeiten uber die Wirkung der Karlsbader Trinkkur auf die Krankheiten der Gallenblase der Gallenwege sowie der Bauchspeicheldruse die in der Balneologie internationale Beachtung fanden 1968 fuhrte Kolominsky zusammen mit Miloslav Keclik eine randomisierte kontrollierte Studie RCT zur Wirksamkeit der Karlsbader Trinkkur auf die Entwicklung von Gallensteinen durch 9 Damit war Kolominsky der erste Wissenschaftler der auf der Grundlage empirischer Belege die Wirkung der Balneotherapie mittels strenger methodisch klinischer Anforderungen der Evidenzbasierten Medizin EbM belegte Seine wissenschaftlichen Arbeiten stehen in einer langen Tradition von Karlsbader Badearzten zu Storungen der Verdauungsorgane Bereits 1522 beschrieb der bohmische Arzt Wenceslaus Payer 1488 1537 aus Loket deutsch Elbogen in seinem Werk Tractatvs De Termis Caroli Qvarti Imperatoris 10 die forderliche Wirkung der sog Karlsbader Trinkkur auf schwachen Magen und Gallensteine Payer war der erste Arzt der mit der Anwendung der Karlsbader Thermalquellen die Trinkkur als neue Heilmethode einfuhrte 11 Der Badearzt David Becher 1725 1792 12 trennte Mitte des 18 Jahrhunderts aus dem Quellwasser des Karlsbader Sprudels durch Destillation das Handelsprodukt Karlsbader Sprudelsalz und beschrieb dessen Heilwirkung 1772 in seiner Schrift Neue Abhandlung vom Karlsbade in dreyen Theilen 13 Der in Karlsbad lebende Schweizer Arzt Jean de Carro 14 untersuchte die positive Wirkung der Trinkkur bei Erkrankungen der Gallenwege und trug mit seinen Veroffentlichungen dazu bei Karlsbad als eines der fuhrenden Kurbader des 18 und 19 Jahrhunderts zu etablieren 15 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenOriginalarbeiten chronologisch nach Datum der Erstveroffentlichung Krizek V Kolominsky J Thermal effect of ultrasonics in tissue In Casopis lekar u c eskych Nr 90 1951 S 482 486 Kolominsky J Indikationen und Kontraindikationen der Behandlung in Trencianske Teplice In Vojenske zdravotnicke listy Zeitschrift fur Militarmedizin Nr 2 1956 S 261 272 Kolominsky J Svab L Das Rontgenbild der funktionellen Veranderungen der Gallenblase unter dem Einfluss von Karlsbader Trink und Moorkur In Kolominsky J Hrsg Sbornik referatu VII Mezinarodniho sjezdu pro vseobecny vyzkum raselin Fyziatricka spolecnost sekce Cs lekarske spolecnosti J E Purkyne Praha 1960 S 55 64 Kolominsky J Veranderungen der Aktivitat der glykolytischen Enzyme bei Zustanden nach Hepatitis im Verlauf der Karlsbader Kur In Ceskoslovenska gastroenterologie a vyz iva Nr 14 1960 S 75 80 Kolominsky J Berichterstattung VII Internationale Kongress fur universelle Moorforschung in Franzensbad vom 15 19 09 1960 In Zeitschrift fur angewandte Bader und Klimaheilkunde Nr 1 1961 S 3 12 Bures K Fried J Kolominsky J 120 Jahre Balneotherapie der Zuckerkrankheit in Karlsbad In Frantisek Lennoch Vojmir Kralik Hrsg Balneologia et Balneotherapia 1961 Ceska lekarska spolecnost Jana Evangelisty Purkyne Statni zdravotnicke nakladatelstvi Praha 1961 S 254 292 Kolominsky J Kongressbericht Internationaler Kongress fur Balneologie und medizinische Klimatologie in Baden Baden vom 30 9 4 10 1962 In Archiv fur physikalische Therapie Nr 2 1963 S 21 25 Kolominsky J Vala L Solc P Hercikova M Bohmova V Balneological treatment after operations of the gastrointestinal tract In Ceskoslovenska gastroenterologie a vyz iva Nr 5 1964 S 296 304 Kolominsky J Rational dosage of radon baths in relation to the uricosuric effect In Fysiatricky vestnik Nr 3 1964 S 144 152 Kolominsky J Smrcka Die Balneotherapie der Funktionsdyspepsien und der Verstopfung In Frantisek Lennoch Vojmir Kralik Hrsg Balneologia et Balneotherapia 1963 Ceska lekarska spolecnost Jana Evangelisty Purkyne Statni zdravotnicke nakladatelstvi Praha 1964 S 319 338 Kolominsky J Setka J On the action of thermophysical stimuli on the temperature of the mucosa of the gastrointestinal tract In Ceskoslovenska gastroenterologie a vyz iva Nr 7 1965 S 389 396 Kolominsky J 20 Years of research in the in the czechoslovak balneologic gastroenterology 1945 1965 In Fysiatricky vestnik Nr 43 1965 S 134 137 Kolominsky J Setka J Die Balneotherapie in der Behandlung des Postresektionssydroms In Imre Magyar Hrsg Acta Tertii Conventus Medicinae Internae Hungarici Gastroenterologia Akademiai Nyomda Budapest 1965 S 105 111 Kolominsky J Kral Z Bog water drinking therapy in hyperacidity In Vnitr ni lekar stvi Nr 10 1966 S 956 963 Kolominsky J Kozak L Health resort environment as a curative factor from physician s and architect s points of view In Fysiatricky a reumatologicky vestnik Nr 5 1966 S 257 262 Kolominsky J Dobersky P Diet with contrast and fat days in the balneotherapy of obesity In Fysiatricky a reumatologicky vestnik Nr 3 1967 S 136 144 Kolominsky J Benda J Hanycz J Dobersky P Kozel Z Lecebne postupy v lazenske gastroenterologii Balnea Verlag Prag 1967 Kolominsky J Keclik M Zeman J Kral Z Balneotherapy of cholecystolithiasis in the light of a controlled clinical experiment In Casopis lekar u c eskych Nr 11 1968 S 334 340 Stepanek P Krizek V Kolominsky J Our experiences with a reducing diet with contrast and high fat days In Ceskoslovenska gastroenterologie a vyz iva Nr 8 1968 S 531 536 Keclik M Kolominsky J Spa treatment of cholelithiasis A controlled study In Practitioner Nr 201 1968 S 474 477 Benysek L Kojecky Z Kolominsky J Idiopathic hyperlipemia and Karlsbad cure In Fysiatricky a reumatologicky vestnik Nr 2 1968 S 127 132 Krizek V Kolominsky J Stepanek P Zweifache taktische Vorgehensweise in der Behandlung der Fettleibigkeit In Vyz iva lidu Nr 9 1968 S 155 156 Kolominsky J Keclik M Kral Z Langfristige Effekte der Karlsbader Balneotherapie bei Cholecystolithiasis In Frantisek Lennoch Vojmir Kralik Hrsg Balneologia et Balneotherapia 1967 Ceska lekarska spolecnost Jana Evangelisty Purkyne Statni zdravotnicke nakladatelstvi Praha 1969 S 119 134 Benysek L Kojecky Z Kolominsky J Karlsbader Kur der idiopathischen Hyperlipamie In Frantisek Lennoch Vojmir Kralik Balneologia et Balneotherapia 1967 Ceska lekarska spolecnost Jana Evangelisty Purkyne Statni zdravotnicke nakladatelstvi Praha 1969 S 353 355 Kolominsky J Keclik M Kral Z Die Kurbehandlung der Gallensteinkrankheit im Lichte neuer klinisch experimenteller Studien In Archiv fur Physikalische Therapie Nr 5 1969 S 325 336 Kolominsky J Krizek V Report on the International Congress for Balneology and Medical Climatology in Cannes In Archiv fur Physikalische Therapie Nr 4 1970 S 237 242 Kolominsky J Krizek V Special Report on the Peloid Committee of the International Congress for Balneology and Medical Climatology in Cannes In Archiv fur Physikalische Therapie Nr 4 1970 S 243 244 Kolominsky J Nachruf Prof M U Dr Frantisek Lennoch DrSc In Zeitschrift fur angewandte Bader und Klimaheilkunde Nr 1 1971 S 3 4 Kolominsky J Mielke U Die Balneotherapie bei adiposen Emphysenbronchitikern In Zeitschrift fur angewandte Bader und Klimaheilkunde Nr 5 1971 S 1 8 Kolominsky J Die Balneotherapie der Gallenkrankheiten Tradition Gegenwart Zukunft In Therapiewoche Nr 35 1971 S 2530 2533 Einsatz fur die tschechoslowakische Pfadfinderbewegung BearbeitenGeorg Kolominsky trat 1937 in den tschechoslowakischen Pfadfinderbund Junak tschechisch Svaz junaku skautu a skautek ceskoslovenske republiky ein und legte in Zilina am 23 Juni 1937 seine Eingangsprufung als sog Wolfling ab Pfadfindername Maugli Der tschechoslowakische Pfadfinderbund war 1938 mit rund 65 000 Mitgliedern bei ca 13 Millionen Einwohnern der drittgrosste in Europa und weltweit der siebtgrosste Pfadfinderverband 16 1938 spaltete sich auf Druck des Deutschen Reichs die Slowakei von der Ersten Tschechoslowakischen Republik ab und grundete den Slowakischen Staat Der tschechoslowakische Pfadfinderbund wurde von der neuen klerikalfaschistischen Regierung unter Ministerprasident Jozef Tiso verboten Kolominsky schloss sich daraufhin 1939 dem tschechischen Pfadfinderverband in Hradec Kralove deutsch Koniggratz im Protektorat Bohmen und Mahren an Ein Jahr nach Errichtung des Protektorats Bohmen und Mahren wurden 1940 auf Anordnung des Hoheren SS und Polizeifuhrers von Bohmen und Mahren Karl Hermann Frank alle Pfadfinderlager verboten die Zentrale von der Gestapo besetzt und alle Vermogenswerte der Organisation eingezogen Es folgte ein vollstandiges Verbot der Organisation bis 1945 17 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tschechoslowakei in ihren Grenzen von 1938 wiederhergestellt und die Pfadfinderbewegung erneuert Als Medizinstudent nahm Kolominsky als Sanitater der offiziellen Abordnung des tschechoslowakischen Pfadfinderbundes am 6 World Scout Jamboree 1947 in Moisson in Frankreich teil Es war kriegsbedingt das erste Jamboree seit 1937 und sollte bereits 1941 stattfinden Es hatte uber 24 000 Teilnehmer aus 70 Landern und war das erste Jamboree das nach dem Tod des Grunders der internationalen Pfadfinderbewegung Robert Baden Powell 1941 stattfand Nach der Machtubernahme der Kommunistischen Partei KSC in der Tschechoslowakei im Februar 1948 auch als Februarumsturz bezeichnet wurden alle gesellschaftlichen Organisationen von den Kommunisten ubernommen oder aufgelost Der Pfadfinderbund Junak wurde in die kommunistische Jugendorganisation Tschechoslowakischer Jugendverband Ceskoslovensky svaz mladeze CSM zwangseingegliedert und 1951 zum zweiten Mal verboten 18 Als Mitglied der Pfadfinderbewegung betatigte sich Kolominsky in dieser Zeit illegal als Fluchthelfer fur vom kommunistischen Regime politisch Verfolgte an der bayerisch tschechoslowakischen Grenze In den Sommermonaten 1948 und 1949 fanden entlang dieser Grenze Pfadfinderlager statt die als offizielle Tarnung dienten um in Grenznahe Fluchtrouten auszukundschaften und Verfolgte in kleinen Gruppen in die amerikanische Besatzungszone zu bringen 19 So wurden Fluchtwillige meist Jugendliche und Studenten in Pfadfinderuniformen verkleidet und nachts uber die streng bewachte Grenze nach Bayern gefuhrt 20 Ab 1965 leitete Kolominsky im Untergrund eine illegale Pfadfindergruppe in Karlovy Vary 1968 wurde die Pfadfinderbewegung in der Tschechoslowakei wieder erlaubt Nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Fruhlings wurde sie 1970 zum dritten Mal seit 1940 verboten Nach seiner Emigration in die Bundesrepublik Deutschland organisierte Kolominsky ab 1972 jahrliche Pfadfindercamps fur Kinder und Jugendliche die 1968 nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings in die Bundesrepublik Holland und in die Schweiz gefluchtet waren u a Camp Kostival 1972 und 1973 in Glatt Schwarzwald Camp Severka 1974 und 1975 im Diozesanzentrum der DPSG in Ruthen Sauerland Camp Severka 77 in Korbach 21 Kolominsky war Grundungsmitglied der Federation der tschechischen und slowakischen Exil Pfadfinder in Europa Cesky a slovensky exilovy skauting v Evrope abgekurzt CSES die am 2 Marz 1975 im schweizerischen Winterthur gegrundet wurde Als Mitglied des European Council der CSES wurde Kolominsky am 24 August 1984 in das Amt des europaischen Vorsitzenden der CSES gewahlt 22 23 In Verhandlungen mit der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg DPSG gelang es Kolominsky die uber ganz Deutschland verteilten sieben regionalen Stamme des CSES als eigenstandige Formation in die DPSG zu integrieren So erhielten die Abteilungen innerhalb der DPSG eine vollstandige Autonomie durften sich weiterhin offiziell als tschechische und slowakische Exil Pfadfinder bezeichnen und ihre eigenen traditionellen Pfadfinderuniformen tragen 24 Mit Unterstutzung der DPSG nahmen 1975 unter der Leitung von Kolominsky tschechische und slowakische Pfadfinder Free Czechs an dem 14 World Scout Jamboree Nordjamb 75 im norwegischen Lillehammer teil 25 Es war das erste Mal nach 1947 dass sich ein Pfadfinderkontingent aus dem Machtbereich der Sowjetunion an einem Weltpfadfindertreffen beteiligte 26 Von 1977 bis 1986 war Kolominsky Mitherausgeber der Pfadfinderzeitschrift Stopa Zeitschrift der tschechischen und slowakischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen im Ausland 27 In Erinnerung an die Verdienste von Georg Kolominsky fur die tschechische Pfadfinderbewegung stiftete Frau Jarmila Langova aus Prag am 16 Dezember 2019 insgesamt 1 Million tschechischer Kronen an die Pfadfinderstiftung Jaroslav Foglar 28 29 Die Spendenmittel wurden fur den Bau eines Pfadfinderzentrums in Decin deutsch Tetschen verwendet 30 Das Pfadfinderzentrum wurde nach dem Pfadfindernamen von Georg Kolominsky Maugli benannt 31 Einzelnachweise Bearbeiten Walther Schaumann Die Bahnen zwischen Ortler und Piave in den Kriegsjahren 1915 1918 Einsatz und Leistung der osterreichisch ungarischen und Kaiserlich deutschen Eisenbahnformationen Bohmann Verlag Wien Heidelberg 1971 S 22 35 siehe sk Slovenska entomologicka spolocnost v Ziline Karol Kriz Prva Slovenska entomologicka spolocnost v Ziline In Bulletin Slovenskej zoologickej spolocnosti Nr 1 2014 S 9 Eva Waskova Vyzkumny ustav balneologicky VUB Marianske Lazne 1952 1993 Statni oblastni archiv v Plzni Plzen 2007 S 5 1 Eva Waskova Vyzkumny ustav balneologicky VUB Marianske Lazne 1952 1993 Statni oblastni archiv v Plzni Plzen 2007 S 7 2 Kolominsky J Benda J Hanycz J et al Lecebne postupy v lazenske gastroenterologii Balnea Verlag Prag 1967 Kitaigorodskaja O Die Bauchspeicheldruse beim Kinde In Zeitschrift fur Kinderheilkunde Nr 50 1931 Seite 748 767 Gunter Linke Wissenschaft und Forschung in Bad Lippspringe In Wo die Lippe entspringt 4 Jahrgang Nr 11 1992 S 24 Kolominsky J Keclik M Zeman J Kral Z Balneotherapy of cholecystolithiasis in the light of a controlled clinical experiment In Casopis lekar u c eskych Nr 11 1968 S 334 340 Payer W Tractatvs De Termis Caroli Qvarti Imperatoris Schumannus Leipzig 1522 Webseite der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Abgerufen am 3 Mai 2020 3 Krzisch J Die Heilquellen des Konigreiches Bohmen Inaugural Dissertation Wallishausers Officin Wien 1837 S 50 51 Abgerufen am 3 Mai 2020 4 Wurzbach von C Becher David In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 1 Theil Universitats Buchdruckerei von L C Zamarski Wien 1856 Band 1 Seite 207 Abgerufen am 3 Mai 2020 5 Becher D Neue Abhandlung vom Karlsbade in dreyen Theilen Gerle Prag 1772 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Abgerufen am 3 Mai 2020 6 Wurzbach von C Carro Johann Ritter de In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Universitats Buchdruckerei von L C Zamarski Wien 1857 S 295 297 7 Carro Jean de Essay on the Mineral Waters of Carlsbad for physicians and patients Prag 1835 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Abgerufen am 3 Mai 2020 8 Katrin Bock 90 Jahre Pfadfinder Radio Prag 17 August 2002 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 9 Roman Santora Vaclav Nosek Slavomil Janov Vaclav Dostal Hrsg Skautske stoleti 1 vyd Junak svaz skautu a skautek CR Tiskove a distribucni centrum Praha 2012 ISBN 978 80 86825 72 4 Corinna Anton Allzeit bereit Prager Zeitung 24 Juni 2015 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 10 Miroslav Petracek Gerichtsverfahren gegen Pfadfinder wegen Fluchthilfe Ceska televize 22 Oktober 2019 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 11 Petr Blazek Pfadfinder im Bohmerwald In Libor Svoboda Hrsg Die Konige des Bohmerwaldes Ustav pro studium totalitnich rezimu Prag 2012 S 58 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 12 Jirka Schlaghamersky Ein Stuck Exilgeschichte 2 In Skauting Nr 9 Mai 1992 S 17 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 13 Milos Miltner Tibor Grandtner Oldrich Belovsky Jiri Kolominsky Hrsg Poradni svitek Cesky a slovensky exilovy skauting Czech and Slovak Scouting in Exile Nr 40 August 1984 Zollikerberg S 8 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 14 Jirka Schlaghamersky Ein Stuck Exilgeschichte 3 In Skauting Nr 10 Juni 1992 S 18 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 15 Josef Cihlar Exilova kontinuita cs skautingu In Jiri Cejka Zuzana Novakova Jitka Radkovicova Hrsg Skautsky oddil Velena Fanderlika svedomi ceskeho skautingu Prag 2009 S 145 147 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 16 Milos Miltner Tibor Grandtner Oldrich Belovsky Jiri Kolominsky Hrsg Poradni svitek Cesky a slovensky exilovy skauting Czech and Slovak Scouting in Exile Nr 8 November 1975 Zollikerberg S 8 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 17 Jirka Schlaghamersky Ein Stuck Exilgeschichte 2 In Skauting Nr 9 Mai 1992 Seite 13 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 18 Velen Fanderlik Vladimir Balejka Jiri Kolominsky Hrsg Stopa Casopis ceskoslovenskych skautu a skautek v zahranici Skauted Utrecht 1976 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 19 Skaut Rekordni milionovy dar pro skauty dar za Maugliho 16 Dezember 2019 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 20 Skautska nadace Jaroslava Foglara Aktuelles 16 Dezember 2019 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 21 Skautska nadace Jaroslava Foglara Zakladna Maugli v Decine Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 22 Jaroslav Kusy Allzeit bereit war seine Lebenshaltung Nachruf fur Dr Kolominsky In Demokracie v exilu Tschechoslowakische Exilzeitschrift fur christliche Demokratie Nr 5 Oktober 1986 S 7 Beitrag abgerufen am 6 Januar 2021 23 Normdaten Person VIAF 107486089 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 Juni 2020 PersonendatenNAME Kolominsky GeorgALTERNATIVNAMEN Kolominsky Georg Kolominsky Jiri tschechisch Kolominsky Juraj slowakisch KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakisch deutscher Gastroenterologe mit dem Schwerpunkt BalneologieGEBURTSDATUM 16 Dezember 1925GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 18 Juni 1986STERBEORT Bad Oeynhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Kolominsky amp oldid 237691681