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Das Landschaftsschutzgebiet Gelstertal im nordhessischen Werra Meissner Kreis wurde im Oktober 1960 ausgewiesen um das Gelande zwischen Laudenbach und Witzenhausen vor Veranderungen zu schutzen die die Natur schadigen oder das Landschaftsbild verunstalten 1 Landschaftsschutzgebiet Gelstertal IUCN Kategorie V Protected Landscape SeascapeDas Viadukt bei Uengsterode ist ein Relikt der fruheren GelstertalbahnDas Viadukt bei Uengsterode ist ein Relikt der fruheren GelstertalbahnLage In den Gemarkungen der Ortsteile Witzenhausen und Hundelshausen der Stadt Witzenhausen sowie in den Gemarkungen der Ortsteile Trubenhausen Uengsterode und Laudenbach der Stadt Grossalmerode im nordhessischen Werra Meissner Kreis Flache 219 34 HektarKennung 2636030WDPA ID 555547210Geographische Lage 51 17 N 9 50 O 51 2751 9 83778 Koordinaten 51 16 30 N 9 50 16 OGelstertal Landschaftsschutzgebiet Hessen Einrichtungsdatum Oktober 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Das Gelstertal 3 Unterschutzstellung 4 Radweg 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Blick von dem Dornbergpass bei Weissenbach auf das Gelstertal bei UengsterodeDer geschutzte Bereich des Gelstertals zieht sich von Suden nach Norden durch den mittleren Teil des Altkreises Witzenhausen Im Osten wird er grosstenteils von der aufgegebenen Bahnstrecke der Gelstertalbahn von Grossalmerode Ost nach Witzenhausen Sud begrenzt Auf der westlichen Seite bildet die Grenze die fruhere Landstrasse 1 Ordnung zwischen Laudenbach und Witzenhausen die heute Teil der Landesstrasse 3238 sowie der Bundesstrasse 451 ist Die Flache des Schutzgebiets liegt im Geo Naturpark Frau Holle Land und administrativ gehort sie zu den Gemarkungen der Ortsteile Witzenhausen und Hundelshausen der Stadt Witzenhausen sowie zu den Gemarkungen der Ortsteile Trubenhausen Uengsterode und Laudenbach der Stadt Grossalmerode Das Tal flankieren die Mittelgebirge Kaufunger Wald im Westen und Meissner im Osten Naturraumlich wird das Gebiet zwischen Laudenbach und Hundelshausen dem Velmeder Tal im Fulda Werra Bergland zugeordnet Im Westen grenzen das Rommeroder Hugelland der Witzenhausen Altmorschener Talung sowie die Teileinheiten Kaufunger Wald Hochflache und Hinterer Kaufunger Wald an das Gelstertal Westlich geht es in die Bereiche Nordliche Meissnervorberge und Hoher Meissner uber Der nordliche Teil zwischen Hundelshausen und Witzenhausen wird dem Naturraum Unteres Gelstertal im Unteren Werraland zugerechnet Sie gehoren alle zu der Haupteinheitengruppe des Osthessischen Berglands 2 Das Gelstertal Bearbeiten nbsp Der Laudenbach umgangssprachlich Weisse Gelster genannt vor seiner Einmundung in die Schwarze Gelster Die Gelster ist ein linksseitiger Zufluss der Werra die an einem Nordauslaufer des Hirschbergs im Kaufunger Wald entspringt und in ihrem Oberlauf Schwarze Gelster genannt wird Der Namenszusatz Schwarze entstand vermutlich schon vor langer Zeit als das Wasser der Gelster zur Reinigung der Maschinen und Geratschaften der Grossalmeroder Feuerfestindustrie und des Bergbaus im Gebiet des Hirschbergs genutzt wurde und dabei braunschwarzer Kohlenstaub den Wasserlauf verunreinigte Nordlich von Uengsterode mundet der Laudenbach der umgangssprachlich auch Weisse Gelster genannt wird in den Bach Ihren Beinamen Weisse verdankt der kleine Wasserlauf der hellen Farbung die besonders nach starken Regenfallen vorhanden ist wenn ausgespulte Partikel des kalkhaltigen Bodens das Wasser milchig trube tonen Aus geologischer Sicht befindet sich das Landschaftsschutzgebiet im sogenannten Gelstergraben einem von Suden nach Norden verlaufenden Bruch in der Erdformation der zu der verzweigten Abfolge von Senken der Witzenhausen Altmorschener Talung gehort Die als saxonische Graben bezeichneten Verwerfungen sind durch bruchschollentektonische Vorgange eingebrochen die in der Oberkreidezeit vor rund funfundachtzig Millionen Jahren begannen und bis ins spate Pliozan vor rund zwei Millionen Jahren wahrten 3 Die landschaftliche Gestalt des Gelstertals wird als ein Kerbtal bezeichnet Zwischen der Mundung des Laudenbachs und dem Ort Hundelshausen ist es weitraumiger ansonsten ist es relativ schmal Ab Hundelshausen engen Zechsteinklippen und sich daran anschliessende Buntsandsteinbanke das Tal ein Die landwirtschaftliche Bearbeitung wird von den Boden bestimmt die sich aus den anstehenden Gesteinen entwickelt haben Die schweren Ton und Lehmboden im Bereich des Mittellaufs der Gelster entstanden aus Zechstein Muschelkalk und Keuper Je nach ihrer Tiefgrundigkeit werden sie als Ackerland oder Weiden genutzt Auf ehemaligen Weideflachen hat sich nach der Nutzungsaufgabe Kalktrockenrasen entwickelt der vor allem am Ostrand des Gelstergrabens bei Trubenhausen verbreitet ist wo kalkig dolomitische Gesteine vorherrschen Gunstigere Voraussetzungen fur den Ackerbau schaffen die nahrstoffreichen Verwitterungsboden des fein und mittelkornigen Unteren Buntsandsteins an den Hanglagen des Kaufunger Waldes Unterschutzstellung Bearbeiten nbsp Das Gelstertal sudlich von CarmshausenMit Verordnung der Unteren Naturschutzbehorde beim Kreisausschuss des Landkreises Witzenhausen vom 7 Oktober 1960 und mit Ermachtigung des Regierungsprasidenten in Kassel wurden Landschaftsteile in den Gemarkungen Witzenhausen Hundelshausen Trubenhausen Uengsterode und Laudenbach zum Landschaftsschutzgebiet Gelstertal erklart und damit unter den Schutz des noch geltenden Reichsnaturschutzgesetzes von 1935 gestellt Mit der Unterschutzstellung war es im Schutzbereich verboten Veranderungen vorzunehmen die geeignet sind die Natur zu schadigen den Naturgenuss zu beeintrachtigen oder das Landschaftsbild zu verunstalten Die Ortschaften und die bebauten Ortsteile wurden nicht in das Schutzgebiet integriert 1 Das Schutzgebiet besitzt eine Grosse von rund 220 Hektar hat die nationale Kennung 2636030 und den WDPA Code 555547210 4 Radweg BearbeitenDer rund 110 km lange Herkules Wartburg Radweg verbindet die UNESCO Weltkulturerbestatten Bergpark Wilhelmshohe in Kassel und Wartburg in Eisenach Eine Alternativroute fuhrt von Walburg durch das Gelstertal nach Witzenhausen 5 Auf einigen Abschnitten verlauft der Radweg auf der Trasse der ehemaligen Strecke der Gelstertalbahn Die Nebenbahn die im Jahr 1915 in Betrieb ging fuhrte von Eichenberg uber Witzenhausen nach Grossalmerode und Velmeden Mit der Einstellung des Personenverkehrs im Jahr 1973 begann ihr Niedergang Der Guterverkehr der sich stetig zuruckentwickelte endete nach einem Dammrutsch im Jahr 1981 zwischen Grossalmerode Ost und Trubenhausen Stilllegungen in weiteren Bereiche folgten so dass Ende 2001 die komplette Strecke aufgegeben war Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landschaftsschutzgebiet Gelstertal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Kreisausschuss des Landkreises Witzenhausen Untere Naturschutzbehorde Verordnung zum Schutze eines Landschaftsteiles in den Gemarkungen Witzenhausen Hundelshausen Trubenhausen Uengsterode und Laudenbach vom 7 Oktober 1960 Hans Jurgen Klink Blatt 112 Kassel In Naturraumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts fur Landeskunde Adalbert Schraft GeoTouren in Hessen Geologische Streifzuge durch die schonsten Regionen Hessens Band 3 Osthessisches Buntsandstein Bergland und Werra Meissner Bergland Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 89026 384 7 S 498 f Gelstertal In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 31 Mai 2021 Informationen zum Herkules Wartburg Radwanderweg In Radroutenplaner Hessen abgerufen am 31 Mai 2021 Landschaftsschutzgebiete im Werra Meissner Kreis nbsp nbsp Auenverbund Werra Teilbereiche im Landkreis Hersfeld Rotenburg Gelstertal Hegen bei Ziegenhagen Lossetal bei Furstenhagen Oberes Niestetal Teilbereich im Landkreis Kassel Riedbachtal Verlorener Bach Werratal zwischen Blickershausen und Wendershausen Werratal zwischen Oberrieden und Wendershausen und Ludwigstein mit Hintergelande Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelstertal Landschaftsschutzgebiet amp oldid 234247719