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Das Gefecht von Usdau am 27 August 1914 war das entscheidende Gefecht in der Schlacht von Tannenberg im Ersten Weltkrieg Mit dem Durchbruch bei Usdau konnte die erfolgreiche Einkreisung der 2 Russischen Armee eingeleitet werden Gefecht bei UsdauTeil von Schlacht bei TannenbergDatum 27 August 1914Ort Usdau ehemals Ostpreussen heute PolenAusgang entscheidender deutscher SiegFolgen Einschluss der 2 russischen ArmeeKonfliktparteienDeutsches Reich Deutsches Reich Russisches Kaiserreich 1914 RusslandBefehlshaberHermann von Francois Leonid K ArtamonowTruppenstarke40 000 I Armee Korps der 8 Armee I Armee Korp der 2 Narew ArmeeVerluste841 Tote 1376 Verwundete unbekanntErster Weltkrieg Ostfront Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Gefecht 3 Folgen 4 Urteil des 1a der operativen Abteilung des AOK 5 Bilder 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAm 23 August 1914 hatte der Oberbefehl uber das Armeeoberkommando AOK der 8 Armee gewechselt Der Befehl das 1 Armee Korps in das sudliche Ostpreussen zu verlegen war noch vom alten AOK getroffen worden Am 24 August wurde die 37 Division bei Tannenberg in eine gunstigere Position zuruckgelegt Dies erweckte beim Gegner den Eindruck eines allgemeinen Ruckzuges Dies wurde dem AOK durch entzifferte Funksignale klar Fur den 26 August befahl das AOK den entscheidenden Angriff auf Usdau Hierbei kam es zu Differenzen mit General Hermann von Francois der diesem Befehl aufgrund fehlender Artillerie nicht nachkam Lediglich eine der Francois unterstellten Einheiten namlich das Detachement Muhlmann die aus der Weichselfestung Thorn ausgeruckten Truppen ging vor und nahm die Hohen von Seeben Usdau lag noch ca 8 km im Osten Nach Auffassung der AOK aber drangte die Zeit Eine Umfassung des linken Flugels der dort schwachen 8 Armee bei Mlawa hatte zum Auseinanderreissen des Armeeverbandes gefuhrt Gefecht BearbeitenAm 26 August war das Oberkommando der 2 Russischen Armee in Neidenburg angelangt In dem Glauben nur schwache deutsche Krafte vor sich zu haben und in dem Bestreben der 8 Armee den Ruckzug uber die Weichsel zu verlegen befahl Alexander Wassiljewitsch Samsonow diese anzugreifen Der Angriff sollte durch das XIII XV und halbe XXIII Armee Korps erfolgen Gegen die linke Flanke der weichenden deutschen Truppen sollte das VI Armee Korps uber Allenstein vorgehen Das I russische Armee Korps sollte die eigene linke Flanke decken Uber das deutsche Vorgehen gegenuber dieser linken Flanke bei Usdau sowie uber den erfolgreichen Stoss der 41 Division gegen seine 2 Infanterie Division war er am Abend informiert Dennoch hielt er am Angriffsentschluss fur den 27 August fest Das XIII Armee Korps marschierte am 27 August nach Allenstein und besetzte diese Stadt kampflos An diesem Tag wiederholte das AOK der 8 Armee nun den Befehl zum Durchbruch fur das 1 Armee Korps in scharfer Form Der Angriff auf Usdau sollte am 27 4 Uhr fruh beginnen Wir wollen hier dem schlachtentscheidenden Kampf beiwohnen um auch das Zusammenwirken des I und XX A K das schon durch Befehl geregelt war an Ort und Stelle zu uberwachen 1 Nach dem Durchbruch bei Usdau sollte mit starken Kraften weiter auf Neidenburg gestossen werden um das XX Armee Korps zu entlasten Diese sollten ihrerseits den Angriff von Norden unterstutzen Als das AOK am 27 August von Lobau aufbrach um bei Gilgenburg sudlich des Grossen Damerau Sees den Durchbruch zu verfolgen erreichte es schon um 5 Uhr fruh die Nachricht des 1 Armee Korps dass Usdau genommen und der Durchbruch erfolgt sei Leider stellte sich die Nachricht als falsch heraus Man hatte das Gut Meischlitz heute Mysleta fur Usdau gehalten Francois hatte das 1 Armee Korps gegen Usdau folgendermassen gruppiert Den linken Flugel bildete die 2 Division Sie griff vom Sudwesten an Den rechten Flugel ubernahm die 1 Division die vom Westen bzw vom Nordwesten auf Usdau stiess Das Generalleutnant von Schmettau unterstellte Detachement das XX Armee Korps hatte hierfur sechs Bataillonen zwei Schwadronen und zwei Batterien bestimmt sollte von Bergling her Usdau angreifen Aber der Angriff verzogerte sich wieder Die Artillerie der 1 Division war erst am Abend des 26 8 bei Dunkelheit eingetroffen Auch in der Bereitstellung des Detachements Schmettau gab es Schwierigkeiten Als das AOK um ca 7 Uhr morgens den Gefechtsstand einnahm konnte es das ca 7 km entfernte Dorf Usdau im Scherenfernrohr beobachten Das Dorf lag unter starkem deutschem Artilleriefeuer russische Artillerie antwortete lebhaft deutsche Infanterie drangte die vorgeschobene russische Infanterie zuruck Der eigentliche Angriff auf das Dorf erfolgte erst um 11 Uhr Die Artillerie hatte das Dort sturmreif geschossen sodass die angreifende Infanterie nur geringen Widerstand vorfand Die 1 Division wurde sofort zur Verfolgung auf Neidenburg angesetzt Doch die anfangliche Falschmeldung von der Einnahme Usdaus hatte Francois dazu veranlasst die 2 Division auf dem Sudflugel ebenfalls vorrucken zu lassen Sie trafen auf starken russischen Widerstand aus sudostlicher Richtung Die Masse der Infanterie kam bei Heinrichsdorf zu stehen Ein Bataillon fluchtet panikartig nach Montowo zuruck Auf diese Nachricht befahl Francois der 1 Division den Vorstoss auf Neidenburg zu beenden und nach Suden einzudrehen um dem Gegner der 2 Division in die Flanke zu fallen Die russischen Krafte jedoch zogen sich bereits vor dem Angriff der 1 Division nach Soldau zuruck General Richard von Conta der Fuhrer der 1 Division konnte an diesem Tag schon die Brucken von Soldau erreichen und mit Staunen die zuruckflutenden russischen Krafte beobachten Die 2 Division schwenkte nachfolgend nach Norden und diese Gliederung 2 Division im Norden und 1 Division im Suden sollte dadurch bis in die Schlacht an den Masurischen Seen ihre Fortsetzung finden Die Soldaten der 1 Division waren allerdings durch die Anstrengungen der letzten Tage derart erschopft dass ein neuer Angriff nun auf Soldau nicht mehr zumutbar erschien Francois befahl am Nachmittag die Einstellung der Verfolgung und rechnete am Folgetag mit der Wiederaufnahme des Kampfes Folgen BearbeitenNach dem Durchbruch des 1 Armee Korps und des Detachement Schmettau bei Usdau am 27 August 1914 fluteten die russischen Truppen zuruck nach Mlawa sodass am 28 August 1914 Soldau ohne grossere Probleme durch die 1 Division eingenommen werden konnte Die 2 Division stiess nach Neidenburg vor und vollendete die Einkreisung im Suden Fur das 1 Armee Korps setzte am 29 August 1914 nahezu ein Ruhetag ein die Schlacht bei Tannenberg war praktisch entschieden Am 30 August traf plotzlich eine Fliegermeldung ein Das I russische Armeekorps marschiere von Mlawa nach Neidenburg um der eingeschlossenen 2 Armee den Ruckzug zu ermoglichen Zwar setzte das Armeeoberkommando alle verfugbaren Truppen in Marsch Diese waren allerdings erst am 31 August eingetroffen Die Situation wurde von General Hermann von Francois gerettet Das 1 Armee Korps warf alle verfugbaren Krafte bei Soldau dem ansturmenden 1 Russischen Armee Korps entgegen derweil die 2 Division bei Neidenburg die Einschliessung nicht aufgab Urteil des 1a der operativen Abteilung des AOK Bearbeiten Trotzdem im Zentrum der Schlacht beim verstarkten XX Armeekorps infolge verschiedentlicher Friktionen ein grosserer Erfolg nicht zu buchen war so ist doch der 27 der entscheidende Tag der Schlacht Er brachte den siegreichen Durchbruch bei Usdau und gab dem Oberkommando die Gewissheit infolge des Sieges bei Bossau und des sich an ihn knupfenden Ruckzuges des russischen VI Armeekorps auf Ortelsburg das I Revervekorps und das XVII Armeekorps zur Einkreisung der russischen Mitte heranziehen zu konnen Max Hoffmann 2 Bilder Bearbeiten nbsp Ubersicht der Lage am 27 August 1914 nbsp Ein russischer Graben in Usdau der vom Grenadier Regiment Kronprinz 1 Ostpreussisches Nr 1 gesturmt wurde nbsp Leichen von russischen Soldaten bei Usdau nbsp Das Verscharren der Leichen in Granattrichtern nbsp Usdau heute Warum der 26 August 1914 im Epitaph gewahlt wurde ist nicht klar Literatur BearbeitenErich Ludendorff Meine Kriegserinnerungen 1914 1918 Berlin 1919 Max Hoffmann Tannenberg wie es wirklich war Verlag fur Kulturpolitik Berlin 1926 Paul von Hindenburg Aus meinem Leben Leipzig 1934 Alexander Solschenizyn August Vierzehn Luchterhand Neuwied 1973 Christian Zentner Der Erste Weltkrieg Daten Fakten Kommentare Moewig Rastatt 2000 ISBN 3 8118 1652 7 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Ludendorff Meine Kriegserinnerungen 1914 1918 Berlin 1919 S 40 Max Hoffmann Tannenberg wie es wirklich war Verlag fur Kulturpolitik Berlin 1926 S 280 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht von Usdau amp oldid 223005959